Oppo Find X3 Pro vs. Samsung Galaxy S21 Ultra: Größter Unterschied ist die Kamera

Zwei vielseitige Kamera-Smartphones im Vergleich. Wo übertrumpft Oppo den Konkurrenten im Find X3 Pro und wo ist Samsung mit dem Galaxy S21 Ultra besser?

Oppo Find X3 Pro vs. Samsung Galaxy S21 Ultra: Größter Unterschied ist die Kamera

Kürzlich hatte Oppo angekündigt, die Nummer 1 der Smartphone-Welt werden zu wollen. Zwar ist die Konkurrenz hart, aber die mittlerweile auch in Deutschland (und hier bei EURONICS) erhältliche Marke liegt weltweit immerhin schon auf Platz 4, in China auf Platz 1. Und Kenner der Szene schwören schon lange auf die Geräte der innovativen Chinesen. Das Oppo Find X3 Pro spielt denn auch ganz oben in der Liga der Smartphone-Flaggschiffe mit, wie unser Vergleich mit dem Samsung Galaxy S21 Ultra 5G zeigt.

Technische Daten im Vergleich

Oppo Find X3 Pro 5GSamsung Galaxy S21 Ultra 5G
6,7-Zoll-OLED-Display, 120 Hz adaptive Bildwiederholrate, HDR10+, 1300 nits (Maximalhelligkeit)

Auflösung: 1440 x 3216 Pixel (525 ppi), 89,6 Prozent Bildschirm-Gehäuse-Verhältnis, Corning Gorilla Glass 5
6,8-Zoll-OLED-Display, 120 Hz adaptive Bildwiederholrate, HDR10+, 1500 nits (Maximalhelligkeit)

Auflösung: 1440 x 3200 Pixel (515 ppi), 89,8 Prozent Bildschirm-Gehäuse-Verhältnis, Corning Gorilla Glass 7 (Victus)
Octracore-Prozessor Qualcomm Snapdragon 888 (5nm), 256 GB Speicher, 12 GB RAM (LPDDR5)Octacore-Prozessor Exynos 2100 (5nm), 128-512 GB Speicher, 12 GB RAM (16 GB in der 512-GB-Version)
Quadkamera-System, Duo-Hauptkamera: Weitwinkel mit 50 Megapixeln, f/1.8 (Sensorgröße: 1/1.56“, Pixelgröße: 1,0 µm), Ultraweitwinkel-Kamera mit 50 MP, f/2.2 (Sensorgröße: 1/1.56“, Pixelgröße: 1,0 µm), 13-MP-Telekamera f/2.4 mit 2x optischem Zoom, 3-MP-Mikroskopkamera f/3.0Quadkamera-System, Weitwinkel-Hauptkamera mit 108 MP, f/1.8, Sensorgröße: 1/1.33″, Pixelgröße: 0,8µm (Pixel-Binning), Ultraweitwinkel-Kamera mit 12 MP, f/2.2, Telekamera mit 10 MP, f/2.4, Periskop-Telekamera mit 10 MP, f/4.9
Videofunktionen: 4K mit 30/60 fps, HDR 10+Videofunktionen: 8K mit 24fps, 4K mit 30/60fps, HDR 10+
5G, WiFi 6E, Bluetooth 5.2, USB-C (3.1), Gehäuseschutz nach IP68, Rückseite aus Glas, Stereo-Lautsprecher5G, WiFi 6E, Bluetooth 5.2, USB-C (3.2), Gehäuseschutz nach IP68, Rückseite aus Glas, Stereo-Lautsprecher
Akku mit 4.500 mAh, Schnelllademodus mit 65 Watt, SuperVOOC 2.0 (Akku komplett geladen in 35 min), kabelloses Laden mit 30 Watt (AirVOOC)Akku mit 5.000 mAh, Schnelllademodus mit 25 Watt, (Akku komplett geladen in ca. 1:20h), Fast Qi/PMA kabelloses Laden mit 15 Watt
Fingerabdrucksensor im DisplayUltra Wideband (UWB) support, Fingerabdrucksensor im Display, Gesichtserkennung
Android 11 mit Oberfläche ColorOS 11.2Android 11 mit Oberfläche OneUI 3.1
Gewicht: 193 Gramm, Maße:
163,6 x 74 x 8,26 mm, Ladegerät und Kabel im Lieferumfang
Gewicht: 227 Gramm, Maße: 165,1 x 75,6 x 8,9 mm, Ladekabel im Lieferumfang, kein Ladestecker
UVP: 1.149 Euro (256 GB)UVP: ab 1.249 Euro (128-GB-Version)

Vergleich der Eigenschaften: Display

Beim Vergleich der Display-Details seht ihr wahrscheinlich wenige Unterschiede. Sowohl das Oppo Find X3 Pro 5G als auch das Samsung Galaxy S21 Ultra 5G verwenden ein OLED-Display mit adaptivem 120 Hertz. Adaptiv bedeutet bei beiden Geräten: Ihr könnt die 120-Hertz-Option nicht von Hand auswählen. Das Gerät erledigt das für euch.

Beide Displays können HDR 10+ darstellen, allerdings kein Dolby Vision. Beide verwenden ein ansonsten randloses Display nur mit einer Hole-Punch-Notch, also einem kleinen Loch für die Frontkamera. Beim Samsung liegt dieses in der Mitte, beim Oppo am linken Rand.

Oppo wies in der Präsentation des neuen Flaggschiffs auf den großen Farbraum (DCI-P3 und 1,07 Millionen Farben) des Find X3 Pro hin. Samsung gibt sich bei diesen Details erstaunlich schmallippig, weist aber auf die (auch bei uns im Test bestätigten) sehr hellen 1.500 nits hin, die maximal möglich sind. Beim Oppo sind es „nur“ 1.300 nits.

Interessantes Schmankerl: Beide Hersteller verwenden eine QHD+-Auflösung mit 1.440 Pixeln in der Breite. Weil das Oppo aber einen 20,1:9-Formfaktor und mit 6,7 Zoll das etwas kleinere Display wählt, statt 20,0:9 und 6,8 bei Samsung, habt ihr hier ein paar Pixel mehr in der Höhe (3.216 im Vergleich zu 3.200) und damit auch mit 525 gegenüber 515 ppi die etwas höhere Pixeldichte. Details, die ihr im Alltag nicht merken werdet.

Samsung setzt auf Gorilla Glass 7 (Victus), Oppo noch auf Gorilla Glass 5. Ob euch das im Alltag etwas bringt, ist aber die Frage. Um das Display vor Kratzern und Brüchen zu schützen, solltet ihr so oder so einen Display-Schutz verwenden.

Äußerlichkeiten

Auch wir warfen den Smartphone-Herstellern zuletzt vor, dass sie ein bisschen zu sehr zeigen, was sie haben. Gemeint ist damit ein deutlich herausstechendes Kameramodul. Klar ist aber auch: Wenn die Hersteller immer größere Sensoren, immer weiteren optischen Zoom, immer bessere Optik und auch generell mehr Kameras verbauen wollen, dann müssen die natürlich irgendwo hin.

Das Kameramodul im Galaxy S21 Ultra steht deutlich aus dem Gehäuse hervor, ist aber optisch etwas schöner als im Vorgänger S20 Ultra an den Rand gewandert. Oppo lässt das Kameramodul im Find X3 Pro runder mit dem Gehäuse verschmelzen. Es gibt also keine Kanten, in denen sich Staub fangen könnte. Ansonsten dürfte die Optik eine reine Geschmacksfrage sein. Denn auch hier gilt: Wollt ihr die Glasrückseiten beider Geräte nicht zu stark beanspruchen, empfiehlt sich wie immer eine Hülle.

Bei der Gehäuseform setzt Samsung etwas mehr auf Kanten, Oppo bevorzugt es etwas geschwungener. Beide Hersteller setzen wieder auf ein leicht abgeschrägtes „Edge“-Display, das nahtlos in die Seitenränder übergeht. Ihr seht an den Kanten oben und unten jeweils ein klein wenig Rand, was auch erklärt, warum beide Geräte trotz Hole-Punch-Notch dennoch knapp unter 90 Prozent Display-Gehäuse-Verhältnis liegen.

Samsung hat sich auf nur zwei physische Tasten beschränkt (Ein-Aus und Lauter-Leiser-Wippe), während Oppo für die gleichen Funktionen drei Tasten verwendet, die Lauter-Leiser-Tasten sogar auf die gegenüberliegende Seite des Einschaltknopfs legt. Beide setzen auf einen Fingerabdrucksensor im Display zum Entsperren, nur Samsung bietet zusätzlich die Möglichkeit der Gesichtserkennung an.

Ein Detail, das wird nicht verschweigen wollen: Trotz beinahe gleich großen Displays ist das Find X3 Pro doch noch an allen Seiten ein paar Millimeter kleiner und damit handlicher als das S21 Ultra, und mit 193 im Vergleich zu 227 Gramm auch merklich leichter.

Kameras: Größter Unterschied zwischen Find X3 Pro und Galaxy S21 Ultra

Der Hauptunterschied beider Geräte liegt in ihren Kameras. Und er zeigt, dass Quadkamera eben nicht gleich Quadkamera ist.

Das Oppo Find X3 Pro 5G setzt auf gleich zwei starke Hauptkameras – eine mit Standard-Weitwinkel und eine mit einem Ultraweitwinkel. Dazu gibt es eine Telelinse mit 2x-Zoom (im Vergleich zum Weitwinkel), äquivalent zu 52mm Brennweite.

Die vierte Kamera im Bunde ist eine hochinteressante Mikroskopkamera, die eine bis zu 60-fache Vergrößerung bietet. Das ist in der Tat etwas vergleichsweise Neues. Ihr könnt damit etwa die Struktur eines Laubblattes oder einzelne Hautzellen sichtbar machen.

Die Quadkamera im Samsung Galaxy S21 Ultra 5G hat als Schmankerl statt einer Mikroskop- eine Periskopkamera eingebaut. Die macht im Grunde genau das Gegenteil: Sie kann bis zu 10-fach an weit entfernte Motive heranzoomen. Bei uns im Test des Galaxy S21 Ultra 5G kamen dabei noch sehr brauchbare Bilder heraus, wenn auch nur tagsüber.

Zusätlich verfügt das Galaxy über eine weitere Zoomkamera mit 3x optischem Zoom. Ihr habt also insgesamt einen deutlich größeren Zoom und mehr Zoomstufen als im Oppo, außerdem ist auch im Galaxy eine Ultraweitwinkelkamera vorhanden. Bei Samsung allerdings löst nur die Hauptkamera mit 108 MP hoch auf; Pixelbinning fasst 9 Pixel dann zu einem Pixel zusammen.

Oppo verwendet mit zwei 1/1,56“-Sensoren recht große und damit detailstarke Vertreter ihrer Art. Der Hauptsensor im Galaxy ist mit 1/1.33“ zwar noch größer, die anderen Linsen müssen sich aber jeweils mit deutlich kleineren Sensoren begnügen.

Details: Schaut genau hin

Das Find X3 Pro läuft mit dem aktuell stärksten Qualcomm-Prozessor Snapdragon 888. Samsung setzt auf diesen auch in der internationalen Version der S21-Serie. In Deutschland erhaltet ihr die Eigenentwicklung Exynos 2100. Beide sind im 5-Nanometer-Verfahren gefertigt, haben also eine sehr hohe Transistorendichte.

Für den neuen Chip hat Samsung auf die Nutzerkritik gehört, die sich über schwächere Exynos- im Vergleich zu Snapdragon-Chips ergoss. Schon für das Galaxy S20 hat mein Kollege Sven Wernicke diesen Unterschied aber im Alltag als deutlich weniger auffällig beschrieben, als moniert wird. Und Samsung will den Rückstand mit dem Exynos 2100 jetzt weiter verkürzt haben.

Weit, weit weg: Eine Ultraweitwinkelkamera ist in immer mehr Smartphones Standard. Im Oppo Find X3 Pro löst sie im Vergleich zum Galaxy S21 Ultra auch sehr hoch auf.
Weit, weit weg: Eine Ultraweitwinkelkamera ist in immer mehr Smartphones Standard. Im Oppo Find X3 Pro löst sie auch sehr hoch auf.

Das Find X3 hat derweil von Haus aus mehr Speicher und kommt in Deutschland nur in einer Version mit 256 GB und 12 GB RAM auf den Markt. Samsung bietet ebenfalls 12 GB (bis hin zu 16 GB in der 512-GB-Version), startet aber in der niedrigsten Konfiguration bei 128 GB.

Der Rest sind Details – entscheidet ihr dabei, was euch wichtiger ist. Das Galaxy S21 Ultra 5G kann Videos mit 8K (und 24 fps) aufnehmen, zusätzlich zu 4K mit bis zu 60 fps. Das Find X3 Pro kann „nur“ letzteres. Beide Geräte beherrschen 5G, Wifi 6E, Bluetooth 5.2 und verbinden sich mit USB-C – wobei Samsung auf USB 3.2 setzt und Oppo auf USB 3.1.

Find X3 Pro lädt schneller, S21 Ultra schonender

Klar vorne liegt Oppo bei der Ladezeit: Den Akku des Find X3 Pro ladet ihr laut Herstellerangabe in gerade einmal 35 Minuten von 0 auf 100 Prozent voll auf. SuperVOOC 2.0 nennt sich diese Technik, die mit 65 Watt arbeitet. Selbst kabellos könnt ihr das Gerät mit 30 Watt in 1:20 Stunden wieder aufladen. Das ist in etwa so lange, wie ihr das S21 Ultra 5G per Kabel wieder aufladet.

Oppo Find X3 Pro vs. Galaxy S21 Ultra 5G: Schnellladetechniken
SuperVOOC lädt den Akku des Oppo in gerade einmal 35 Minuten voll auf.

Proprietäre Schnellladetechniken wie SuperVOOC sind allerdings nicht unumstrittenen, weil ihnen nachgesagt wird, dass die Akkulebensdauer langfristig darunter leide. Samsung hat sich hier also für die schonendere Technik entschieden – und ganz nebenbei mit 5.000 zu 4.500 mAh für den etwas größeren Akku. Bei uns im Test lieferte der auch eine sehr lange Laufzeit.

Streitthema des Jahres dürfte sein, ob ein Ladestecker mit in die Verpackung gehört oder nicht. Wir enthalten uns an dieser Stelle einmal einer Meinung dazu und geben nur die Fakten wieder: Das Find X3 Pro hat einen im Karton, das S21 Ultra nicht. Beide Boxen allerdings kommen mit einem Ladekabel daher.

Fazit und Ausblick

Wir sprechen hier von zwei Highend-Smartphones zum Startpreis von weit über 1.000 Euro. Beide sind dafür sehr gut ausgestattet und beide unterscheiden sich nur in Details und vor allem der Optik sowie dem Kamerasystem.

Das Interessante an der Marke Oppo ist, dass sie sich von Anfang an in Deutschland als Premium-Marke positioniert hat – anders als die vielen anderen Hersteller aus China, die sich zumindest in den Anfangsjahren vornehmlich als Preisbrecher einen Namen machten. Schon der Vor-Vorgänger Find X kam hier für einen Preis von fast 1.000 Euro auf den Markt.

Die Absicht, zum Weltmarktführer zu werden, nehmen wir Oppo spätestens mit dem Find X3 Pro ab. Sicher gibt es viel Konkurrenz, auch aus China oder sogar aus eigenem Hause: Zu Oppos Dachmarke BBK Electronics gehören unter anderem auch OnePlus, Vivo und Realme. Samsung, aber auch Apple, müssen sich zunehmend der härteren Konkurrenz stellen.

Falls ihr euch noch nicht entscheiden könnt: Wir haben das Oppo Find X3 Pro auch mit dem OnePlus 9 Pro verglichen.

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