Galaxy S22+ im Test: Samsung kann es besser

Das Galaxy S22+ ist ein tolles Smartphone, Samsung lässt aber überraschend Punkte liegen. Ging es darum, das S22 Ultra besser aussehen zu lassen?

Galaxy S22+ im Test: Samsung kann es besser

Samsung baut fantastische Smartphones mit den besten Displays weltweit. Hinzu kommt mit OneUI und der vorbildlichen Update-Politik nebenbei eine der besten Nutzererfahrungen. Leichte Schwächen offenbarte das Galaxy S22+ bei uns im Test allerdings bei der Kamera, dem Design und der Reaktionsgeschwindigkeit. Und das darf bei einem über 1.000 teuren Smartphone eigentlich nicht passieren.

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Galaxy S22+: Display, Gehäuse und Design

Gute Displays sind auch für Flaggschiffe noch lange keine Selbstverständlichkeit – für Samsung indes schon. Ich sagte es schon einmal, und ich sage es wieder: Samsung kann Displays! Wie kein Anderer. Und das S22+ bildet hier keine Ausnahme – im Gegenteil. Schon das Samsung-Logo beim ersten Hochfahren wirkt wie ein aufgehauchter Aufkleber. Schwarzwerte und Kontraste sind vom Feinsten, die Darstellung ist trotz der gar nicht einmal so üppigen FHD+-Auflösung (1080 x 2340 pixels, 393 ppi) messerscharf.

Sieht aus wie ein Aufkleber, ist aber das Display. Hier ist Samsung wirklich Chef.
Sieht aus wie ein Aufkleber, ist aber das Display. Hier ist Samsung wirklich Chef.

Dass Samsung im Vergleich zu früheren Geräten offenbar immer noch Optimierungspotenzial sah, zeigt die maximale Helligkeit des S22+: 1.750 nits! Voll aufgedreht genießt du damit auch in gleißendem Sonnenlicht alle Vorzüge. Chapeau, Samsung! Besser geht es nicht.

Beißend helles Sonnenlicht? Kein Problem: Das Display im S22+ hat 1.750 nits!
Beißend helles Sonnenlicht? Kein Problem: Das Display im S22+ hat 1.750 nits!

Was ich dafür vermisse, ist die abgeschrägte „Edge“-Displayform, die Samsung früher verbaute und auch im S22 Ultra (Link führt zum Testbericht) verbaut. Das S22+ hat nun einen etwas kantigen, scharfen und – für mein Empfinden – unschönen Metallrahmen spendiert bekommen, ähnlich wie die Modelle der preiswerteren Fan Edition:

Kein abgeschrägtes Edge, nur ein Metallrahmen ums Display. Das S22+ unterscheidet sich vom S22 Ultra.
Kein abgeschrägtes Edge, nur ein Metallrahmen ums Display. Das S22+ unterscheidet sich vom S22 Ultra.

Es wirkt wie ein absichtlich reduziertes Detail, um das Plus-Modell gegenüber dem Ultra abzuschwächen. Und es passt nicht so recht zum eigentlich schönen Design des Phones, allen voran der bildhübschen schwarzen Rückseite. Ein angenehmes Detail hier immerhin: Das Kameramodul ist nicht gerade aufgepflanzt, sondern ganz leicht abgeschrägt („Contour Cut“), um Staub besser abtropfen zu lassen.

Die Kamera-Kante ist ganz leicht angeschrägt, damit Staub weniger gut haftet.
Die Kamera-Kante ist ganz leicht angeschrägt, damit Staub weniger gut haftet.

Sound: Vom feinsten!

Meine bei laufendem Betrieb eingeschobene SIM-Karte wollte das Gerät zunächst nicht erkennen. Nach einigen Momenten verlangte es einen Neustart. Muss ja eigentlich nicht sein.

Die Klangqualität der Mikrofone ist wieder einmal erstklassig:

Auch die Tonqualität der Stereolautsprecher ist ziemlich gut, lässt sich mit einigen Einstellungen sogar noch verbessern. Der in den Einstellungen beworbene UHQ-Upscaler lässt sich laut Support nur bei kompatiblen, mit Kabeln verbundenen Kopfhörern einschalten. Das dürfte bei einigen Nutzern im ersten Moment für Rätselraten sorgen, denn die Info fehlt in den Einstellungen. Habt ihr nicht zufällig passende Kopfhörer angeschlossen, seht ihr nur einen ausgegrauten Menüpunkt, den ihr nicht einschalten könnt:

UHQ-Upscaler: Funktioniert nur mit angeschlossenen Kabel-Kopfhörern, muss man aber auch erst einmal wissen.
UHQ-Upscaler: Funktioniert nur mit angeschlossenen Kabel-Kopfhörern, musst du aber auch erst einmal wissen.

Die Kamera: Tagsüber sehr vielseitig

Eine gute Dreifachkamera mit Normalbrennweite, Ultraweitwinkel und leichtem Zoom ist für ambitionierte Hobbyfotograf:innen Gold wert. Und das Galaxy S22+ hat so eine. Und wie so oft: Bei guten Lichtverhältnisse sehen die Ergebnisse in allen drei Brennweiten toll aus. Die Bilder sind gut beleuchtet und ausreichend scharf:

Samsung bietet drei weitere Zoomstufen an: 10x, 20x und 30x. Aber ihr seht es in den Ergebnissen der folgenden Bilder: Dieser digital aufgeschönte Spacezoom ist allenfalls etwas für den Notfall:

Auch drinnen, also bei Kunst- und allgemein weniger Licht, schlägt sich die Kamera ganz gut, solange ich sie nicht zu schnell bewege:

Dieser Schnappschuss von einer Ratte am Bonner Rheinufer (da gibt es leider einige) überforderte die 3x-Zoomkamera. Der Sensor kommt dem flinken Nager schlicht nicht hinterher, das Motiv ist verwischt.

Eine Ratte mit der 3x-Kamera aufgenommen – und leider nur verschwommen
Eine Ratte mit der 3x-Kamera aufgenommen – und leider nur verschwommen

Kamera: Nachts mit Schwächen

Bilder, die ich in der Blue Hour, also kurz nach Sonnenuntergang, aufnahm, sehen – nun ja – ziemlich blau aus. Ich finde das Ergebnis gar nicht einmal schlecht, nur deutlich überbetont. So blau war der Himmel nämlich in Wirklichkeit nicht (kein Filter, keine Nachbearbeitung):

Immerhin: Mit Leuchtquellen bei nachlassendem Tageslicht hatten alle Kameras keine großen Probleme:

Bei nachlassendem Licht scheint die Qualität von Ultraweitwinkel- und Zoomkamera schnell in die Knie zu gehen, während die Hauptkamera sich behauptet:

Das gilt auch für Detailfotos nachts. Hier kann eigentlich nur noch die Hauptkamera qualitativ bestehen. Ultraweitwinkel- und Zoomkamera liefern kein ausgewogenes Licht mehr und eine sehr pixelige Qualität:

Video: Nette Spielereien

Schön ist, dass Samsung der Videokamera optische Bildstabilisierung spendiert. Was mich dann allerdings wundert: Dass Aufnahmen dann nur noch mit der Weitwinkel- und der Hauptkamera möglich sind, und dann auch nur in Full HD. Immerhin: Wie schon seit einigen Jahren Samsungs Topgeräte, beherrscht auch die Kamera des S22+ die Möglichkeit, ein Dualvideo aufzunehmen, also die Front- und Hauptkamera während der Aufnahme zu wechseln. So zu sehen in meinem Testvideo:

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Ebenso möglich: Eine Aufnahme mit Regieansicht. Ihr nehmt dann mit allen Kameras gleichzeitig auf und könnt hinterher noch entscheiden, welche Bilder davon ihr verwendet. Ich habe mich für ein Bild-in-Bild der Haupt- und der Frontkamera entschieden:

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Frontkamera: Rauschen

Auf die Frontkamera hatte Samsung für mein Empfinden schon einmal mehr Wert gelegt. Sicher, bei grauem Wetter darf ich nicht das Höchstmaß an Lichtstärke erwarten. Aber eindeutiges Rauschen an den Rändern der einfachen Frontkamera – das kann Samsung besser:

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Die Maschinerie: Was ist da los?

Seit Jahren gibt es Streit um Samsungs eigene Exynos-Prozessoren, die der koreanische Hersteller in den Galaxy-Flaggschiffen in Europa einsetzt. Der Rest der Welt erhält den jeweils besten Snapdragon-Prozessor – und der schneidet in den Tests für gewöhnlich besser ab. Das verärgert viele Samsung-Fans in Europa, denn sie kommen sich ein wenig wie Versuchskaninchen vor, die zudem die schlechtere Technik erhalten. Eigentlich alles kein Problem, sagte beim Galaxy S20 vor zwei Jahren mein Kollege Sven Wernicke – solange kein merklicher Nachteil dadurch entsteht.

Ein merklicher Nachteil – ich fürchte, genau das ist im Galaxy S22+ der Fall. Die Maschinerie aus Exynos 2200 und der Grafikengine Xclipse 920 wirkt seltsam träge, so als wäre man immer einen Schritt hinterher. Von anderen Flaggschiffen bin ich es gewohnt, dass alles immer sofort passiert: Aufrufen von Einstellungen: sofort. Scrollen durch die Startbildschirme: sofort. Eine App antippen: sofort offen. Kamera starten und Gerät entsperren: sofort bereit. Im Samsung S22+ habe ich nicht den Eindruck, dass das Beschriebene schnellstmöglich passiert.

Es dauert alles immer einen kleinen Moment länger. Wir reden hier von Millisekunden, aber die sind spürbar. Und das Gerät ist taufrisch. Schneller wird es ja in den nächsten Jahren erst einmal nicht werden. Und für die schon kritisierte App-Drosselung im Gaming-Modus habe ich den Patch bereits eingespielt. Hinzu kommt, dass der etwas gering bemessene RAM dazu führt, dass häufig genutzte Apps immer wieder neu starten müssen. Und damit bietet das S22+ eben nicht die schnellstmögliche Leistung, die ein Smartphone haben kann, auch wenn es in den Benchmarks noch recht gut weg kommt:

Gesichtserkennung? Fingerabdrucksensor? Eigentlich beide recht schnell. Die Gesichtsentsperrung ist allerdings nicht immer sonderlich zuverlässig. Als ich diese zuerst einstellte und danach einige Fingerabdrücke hinterlegte, wunderte ich mich, dass ich das Gerät damit nicht entsperren konnte. Samsung schaltet den Fingerabdrucksensor nicht von Haus aus ein, wenn die Gesichtserkennung aktiv ist. Du musst das selber in den Einstellungen tun. Eine etwas sonderbare Entscheidung.

Akku: Eines Flaggschiffs würdig?

Archillesfersen der Samsung-Smartphones waren in der Vergangenheit oft der Akku. Schon bei meinem damaligen Galaxy S10 führte dieses eine Detail zur Abwertung. Schaust du aktuell Foren und Rezensionen durch, kommt auch das kleine Galaxy S22 bei der Akkulaufzeit nicht sonderlich gut weg – ganz im Gegensatz zum potenteren S22 Ultra. Und das S22+?

Dürfte da so in der Mitte liegen. Zwar komme ich mit ihm eigentlich meistens über den Tag, auch wenn ich die höhere Display-Wiederholrate eingeschaltet und die Helligkeit auf einen mittleren Wert gepegelt habe. Abends muss das Gerät dann aber auf jeden Fall an die Steckdose. Etwas ernüchternd ist auch, dass ich dem Akkustand beim Wandern zusehen kann. Etwa wenn ich mit dem Smartphone Bücher lese – was ich häufig tue und was eigentlich nicht all zu viel Akku kosten sollte.

Samsung bietet für das S22+ zwar einen Schnelllademodus mit immerhin 45 Watt an. Das passende Ladegerät liefert der Hersteller allerdings nicht mit (der Lieferumfang ist mit nur einem Ladekabel und der Sim-Nadel ohnehin gering). Und auch über die Geschwindigkeit des Schnelllademodus‘ schweigt Samsung sich aus. Die Kollegen von GSM Arena attestieren dem S22+ mit dem 45-Watt-Netzteil eine Ladegeschwindigkeit von 1:01 Stunde, mit einem 25-Watt-Netzteil 1:02 Stunde, also keinen nennenswerten Vorteil.

Ich selber lud das Gerät mit dem 67-Watt-Schnelllader des Xiaomi 12X, das aber beim Samsung offenbar nicht wirkte. Einen vollen Akku hatte ich erst nach fast 1:30 Stunde.

Von einem Flaggschiff im Jahr 2022 erwarte ich eigentlich einen Akku, der auch mal anderthalb bis zwei Tage schafft und einen Schnelllademodus, der das Gerät in 30, 40 Minuten von null auf hundert bringt. Schafft die chinesische Konkurrenz wie im Xiaomi 11T Pro ja längst.

OneUI: Die Trumpfkarte

Hättest du vorher noch nie ein Samsung-Smartphone gesehen, könntest du auch den Eindruck gewinnen, dass OneUI 4.1 ein eigenes Betriebssystem wäre. Die Designsprache erinnert nur noch bedingt an ein „nacktes“ Android, das viele angeblich einem angepassten Android vorziehen würden.

In meinen Augen spricht mittlerweile einiges mehr für OneUI. Eine durchgängig stimmige Designsprache, eigene Sonderfunktionen, die aus dem Galaxy Store statt Google Play nachladen. Bei einem Update der Kamera etwa war das während meines Tests der Fall. Eigene Designs, zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten, ein aufgeräumtes Einstellungs-Menü, dazu tolle eigene Samsung-Apps wie das minimalistische Diktiergerät, der Dateimanager, die Bild- und Videobearbeitung der Galerie oder die Live-Fernseher-App Samsung Free.

Dann leider auch etwas Bloatware – wohl um es mit dem guten Eindruck nicht zu übertreiben. Natürlich die klassischen Google-Apps, die neben dem Android-Einrichtungs-Assistenten das letzte sind, was überhaupt noch ein wenig an Android erinnert. Drittanbieter-Apps wie Facebook und einige Spiele. Und leider auch der obligatorische Zwang, sich mit einem Samsung-Account anzumelden, um etwa neue Themes zu laden (bei Xiaomi etwa switcht ihr Themes ohne Anmeldung). Die meisten davon sind mittlerweile übrigens kostenpflichtig. Luft nach oben bleibt also.

Die Ausstattung: Gut, aber nicht sensationell

Was hat Samsung alles ins Galaxy S22+ gesteckt und wie gut ist die Ausstattung im Vergleich zu anderen Geräten?

Display6,6-Zoll-Dynamed-Amoled-Display, 1080 x 2340px, HDR10+, Dolby Vision, 10-120 Hz adaptive Bildwiederholrate (LTPO), Spitzenhelligkeit: 1.750 Nits
ProzessorExynos 2200 Octacore (4nm), GPU: Xclipse 920
KameraTriple-Kamera:

50-MP-Hauptkamera (Weitwinkel, f/1.8 OIS),
12-MP-Ultraweitwinkelkamera (f/2.2),
10-MP-Telekamera (OIS, f/2.4, 3x „hybrider“ optischer Zoom)

12-bit-HDR in Videoaufnahmen, bis 8K bei 24 fps

Frontkamera mit 10 Megapixeln
Speicher8 GB RAM / 128 GB Speicher (davon ca. 101,5 GB frei): UVP 1.049 Euro

8 GB RAM / 256 GB Speicher (davon 219,8 GB frei): UVP 1.099 Euro

Speicher nicht aufrüstbar
Comms & Misc5G, WiFi 6E, Bluetooth 5.2, UWB-Chip, Gesichterkennung, Fingerabdrucksensor im Display, UFS 3.1, USB-Typ-C 3.2, Gehäuseschutz nach IP68, Gorilla Glass Victus+, Dualsim
Akku4.500 mAh mit 45-Watt-Schnelllademodus (Ladegerät nicht im Lieferumfang), kabelloses Qi-Laden mit 15 Watt möglich
BetriebssystemAndroid 12 mit OneUI 4.1, „bis zu“ 4 große Android-Updates versprochen
Maße & Gewicht75,8x 157,4 x 7,6mm, 195 Gramm

Samsung hat das Galaxy S22+ insgesamt toll ausgestattet. Bluetooth 5.2, 5G und WiFi 6E sind natürlich State of the Art, ebenso USB-C 3.2. Und der höchste Gehäuseschutz nach IP68 und Gorilla Glass Victus+ ist selbst in dieser Preisklasse noch nicht selbstverständlich. Videos nehmt ihr auf Wunsch in Dolby Vision, 12 bit und bis 8K auf (wenn auch nicht alles gleichzeitig) und auch ein Ultrabreitband-Chip ist drin.

Einiges ist nicht Top-Notch, aber durchaus stabil. Etwa die Full-HD-Auflösung des Displays (einige Flaggschiffe haben Quad-HD) oder „nur“ 10 bis 120 Hz Bildwiederholrate (das S22 Ultra schafft 1 bis 120 Hz).

S22+: Abzüge in der B-Note

Und dann sind da noch einige Ausstattungsmerkmale, die den Putz ein klein wenig bröckeln lassen, wenn ihr genau hinschaut. Nur zwei Speichergrößen etwa gibt es: 128 oder 256 GB. Wenn ihr das Smartphone mehrere Jahre lang nutzen wollt, ist das fast schon etwas wenig, zumal es keine Speichererweiterung gibt. Auch 8 GB RAM sind für ein potentes Smartphone der Android-Spitzenklasse im Jahr 2022 gar nicht einmal mehr so viel. Ebenso wie die 4.500 mAh des Akkus, für den ihr das Schnellladegerät übrigens noch kaufen müsst.

Der 3x optische Zoom der Telekamera ist bei genauerer Hinsicht nur „hybrid“, also nicht gänzlich optisch. Samsung hilft schon wie im Vorgänger S21+ ein wenig mit Digitalzoom nach. Und auch wenn 4 große Android-Updates fantastisch und nachhaltig klingen, wundert mich die Angabe „bis zu“. Das könnte ja bei strenger Auslegung auch „0“ bedeuten. Glaube ich zwar nicht – aber wer weiß, ob es nicht am Ende „nur“ 2 oder 3 Updates auf Android-Vollversionen werden.

Fazit: Samsung Galaxy S22+

Unsere Bewertung
  • Insgesamt gutes Look & Feel
  • OneUI 4.1 wirkt wie ein eigenes Betriebssystem
  • Wunderschönes Design der Rückseite
  • Gute Ausstattung und viele Einstellungsmöglichkeiten
  • Updates auf bis zu 4 Android-Vollversionen versprochen
  • Tolle Display-Qualität
  • Super Soundqualität Mikro + Lautsprecher
  • System wirkt seltsam träge
  • Zoom- und UWW-Kamera deutlich schwächer
  • Frontkamera rauscht
  • Kein echter Schnelllademodus
  • Geringe Speicherausstattung, keine Erweiterung
  • Metallrahmen passt nicht zum Gesamtdesign

Das Samsung Galaxy S22+ kostet UVP über 1.000 Euro. Dass es damit nur Samsungs aktuell zweitbestes Smartphone ist, entschuldigt deswegen nicht für einige Kompromisse, die der Hersteller hier eingeht. Die Kamera erfüllt unsere Ansprüche nicht komplett, das Gesamtsystem wirkt seltsam müde, Speicher ist knapp, der Schnelllademodus ist kein echter.

Galaxy S22+

Wunderbar sind derweil wieder das Display, die Soundqualität und das Arbeiten mit OneUI, das Google und Android auf Wunsch vergessen lässt.

Es ist mir schon klar: Ein Plus-Modell ist kein Ultra-Modell, das S22+ folglich kein S22 Ultra; Samsung muss also noch Luft nach oben lassen. Als Kunde sehe ich bei einem Verkaufspreis von über 1.000 Euro allerdings nicht ein, auch nur irgendeinen Kompromiss einzugehen. Das S22 Ultra hat ja noch mehr: die 10x-Zoomkamera, die bessere Frontkamera, den integrierten S-Pen, mehr Meeresplastik… Da hätte Samsung dem S22+ nicht absichtlich weniger RAM, das kantige Display und einen keinesfalls herausragenden Akku verpassen müssen. Da wäre mehr möglich gewesen.

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