4 Monate mit dem Samsung Galaxy S10

Display, Handhabung, Kamera – alles super. Doch neben Stärken haben wir auch Schwächen entdeckt.

4 Monate mit dem Samsung Galaxy S10
Samsung Galaxy S10

Zwei Dinge seien vorweg genommen: Ich hatte nie geplant, das Samsung Galaxy S10 so lange zu behalten. Und: Es wird schwer werden, sich jetzt wieder davon zu trennen. Ich möchte euch erklären, warum.

Am Anfang eine Pflichtaufgabe

Ich hatte das Galaxy S10 für den Redaktionstest auf dem Trendblog angeschafft. Ein Testmuster erhielt ich von Samsung nicht, also wurde ich selber aktiv, erhielt es pünktlich zum Verkaufsstart. Aber Liebe auf den ersten Blick – sofern das bei einem Smartphone möglich ist – war es nicht, war aber auch von meiner Seite nie geplant. Ich fand Samsungs Präsentation Ende Februar stark, aber nicht überragend. Ich wollte es testen und danach direkt weiter verkaufen, um zum nächsten Smartphone überzugehen.

Einfach schön: Das Samsung Galaxy S10
Einfach schön: Das Samsung Galaxy S10

Als ich es dann erhielt, war mein erster Eindruck dann aber doch hochpositiv, und die gute Stimmung ist bis heute geblieben: Eine tolle Verarbeitung, eine wunderschöne weiße Rückseite im Keramik-Look (mir war von Anfang an klar, dass es diese Farbe sein musste) und trotz der Display-Diagonalen von immerhin 5,8 Zoll ein erstaunlich handliches Gerät.

Galaxy S10: Viele „Kleinigkeiten“ machen den Unterschied

Nach drei Monaten sind es vor allem solche vermeintlichen Kleinigkeiten, die ich am Galaxy S10 sehr zu schätzen gelernt habe:

  • Das Galaxy S10 lässt sich zu einem großen Teil mit einer Hand bedienen, zumindest aber sehr gut in einer Hand halten.
  • Die Stereolautsprecher bieten einen so angenehmen Klang, dass ich immer mal wieder ein paar YouTube-Videos geschaut oder auch Podcasts gehört habe, ohne mir den Aufwand zu machen, das Telefon erst mit einem Bluetooth-Lautsprecher in der Nähe zu koppeln oder per Chromecast auf den Fernseher zu streamen.
  • Das Display hatte ich in meinen ersten Erfahrungsberichten mit dem S10 bereits gelobt. Und ich bleibe dabei: Es bietet ein unglaublich augenfreundliches Bild mit echten Schwarzwerten und leuchtenden Farben, und es ist eine Freude, damit zu arbeiten.
  • Samsung hat die Hauptkamera auf der Rückseite in der Seitenmitte platziert, so dass das Telefon eben aufliegt. Für mich der beste Platz einer Kamera.
  • Dass die Qualität der Kamera sehr gut ist, dürfte euch nun nicht überraschen. Im Vergleich zu den Kameras anderer Telefone gefällt mir die Dreifachkamera, dass ich mit dem Telefon sehr nah ans Motiv herangehen kann und dass ich mir praktisch um die Helligkeit des Bildes keine Gedanken mehr machen muss.
  • Ja, das sei noch einmal einen eigenen Listenpunkt wert: So etwas wie zu wenig Licht gibt es plötzlich nicht mehr, seit ich mit dem S10 fotografiere. Jedes Bild ist gut ausgeleuchtet. Und wenn es noch bessere Effekte sein sollen, kommt die per Software-Update mittlerweile nachgerüstete Nachtsicht zum Einsatz.
  • Auch das ist nicht selbstverständlich: Samsung werkelt im Hintergrund fleißig an weiteren Updates für das Gerät, die laufend etwas verbessern.
  • Übrigens ließ mich auch die Frontkamera nie im Stich. Mittlerweile gibt es Hersteller preisgünstigerer Smartphones, die mit immer besseren Frontkameras mit mehr Megapixeln werben. Samsung beweist in der Frontkamera im S10, das 10 Megapixel nicht nur völlig ausreichen, sondern sogar bessere Bilder machen. Weniger ist mehr.

Optimierungspotenzial für Samsung: OneUI, Zoom und Akku

Ich will nicht verschweigen, dass das Galaxy S10 auch Nachteile hat. So optisch ansprechend ich etwa die Software-Oberfläche des One UI finde, so chaotisch finde ich das Menü. Den Fingerabdrucksensor schaltet ihr nicht etwa unter „Biometrische Daten und Sicherheit“ ein oder aus, sondern unter „Sperrbildschirm“. Der Stromsparmodus findet sich in den Einstellungen in der „Gerätewartung“. Ich fand mich zuletzt dabei wieder, nach Einstellungen über die Suche zu suchen statt von Hand.

Schlank und immer noch handlich: Das Galaxy S10
Schlank und immer noch handlich: Das Galaxy S10

Die Qualität des erwähnten Fingerabdrucksensors im Display hat Samsung über die Zeit mit einigen Updates weiter verbessert. Der Sensor ist jetzt zuverlässiger, aber erkennt meinen Zeigefinger leider sehr oft immer noch nicht.

Der Akku gehört zu den Pferdefüßen das Galaxy S10. Selbst im mittleren Energiesparmodus komme ich bei regelmäßiger Nutzung kaum mal über den Tag. Schon gar nicht, wenn ich durch eine fremde Stadt schlendere und das Galaxy als Kamera benutze. Einige Funktionen zu deaktivieren, hilft natürlich. Die Display-Helligkeit zu reduzieren, bringt ebenfalls ein paar Prozentpunkte extra. Allerdings ist ja gerade die Brillanz des Displays das, was ihr an dem S10 nicht missen möchtet, also wäre eine Reduzierung von Helligkeit oder Auflösung (auch möglich) kaum im Sinne des Erfinders.

Das Display ist eins der großen Highlights des Galaxy S10.
Das Display ist eins der großen Highlights des Galaxy S10.

Zubehör

Kleiner Nebentipp an dieser Stelle: Die schöne, silberne und gar nicht teure 10.000-mAh-Powerbank Samsung EB-P1100C ist der perfekte Begleiter für das Galaxy S10, weil sie es sogar schnellladen kann, und das wenn nötig mehrmals. Für Freunde des induktiven Ladens gibt es die Powerbank auch als kabellose Variante.

Für das Galaxy S10 gibt es wunderschöne Hüllen wie meinen Favoriten, das Protective Standing Cover oben rechts.
Für das Galaxy S10 gibt es wunderschöne Hüllen wie meinen Favoriten, das Protective Standing Cover oben rechts.

Das ebenfalls silberne (und auch in anderen Farben erhältliche) Protective Standing Cover bildet seit dem ersten Tag eine Einheit mit meinem Galaxy S10, was angesichts der wunderschönen Rückseite des Smartphones fast schade ist. Aber das Standing Cover bietet tollen Schutz, zwei Ständer und sieht wunderbar Retro-futuristisch aus. Natürlich bietet Samsung euch noch andere Cover zur Auswahl. Auch die True-Wireless-Kopfhörer Galaxy Buds kamen in Tests sehr gut weg.

Starke Kamera, Speicher satt und ein umstrittenes Bixby

Ob die Kamera nun die beste auf dem Markt ist, oder nicht, ist mir nach ein paar Monaten erstaunlich egal. Sicher, der Wettbewerb ist mittlerweile bei einem optischen 5x-Zoom angekommen und lässt euch (elektronische) Blendenstufen wählen. Das S10 kann das nicht und begnügt sich mit einem 2x-Zoom. Letztendlich aber kommt es auf die Bildqualität an, und da braucht sich das Galaxy S10 in meinen Augen vor keinem anderen Smartphone zu verstecken.

Ob nun Cat Content oder nicht: Das Samsung Galaxy S10 überrascht immer wieder mit seiner für Smartphone-Standards hervorragenden Bildqualität.
Ob nun Cat Content oder nicht: Das Samsung Galaxy S10 überrascht immer wieder mit seiner für Smartphone-Standards hervorragenden Bildqualität.

Schön ist, dass die Hersteller endlich dazu übergegangen sind, in ihren Geräten Speicher satt einzubauen. So kommt das Galaxy S10 mit mindestens 128 GB daher. Viel weniger dürfte es aber auch nicht sein, wie ein Blick auf meine Speichernutzung zeigt. Denn rund 60 GB davon habe ich nach den vier Monaten bereits belegt (ich fotografiere viel mit einem Smartphone). 24 GB sind bei mir tatsächlich von eigenen Fotos und Videos belegt, weitere 12 GB von offline gespeicherter Musik oder Videos (zum Beispiel Sky Ticket) und selbst installierten Apps. Gut 20 GB frisst das System auf. Ein stolzes Sümmchen.

Nach 3 Monaten fast 60 GB Speicher voll? Gut, dass Samsung mindestens 128 GB vorrätig hat.
Nach 3 Monaten fast 60 GB Speicher voll? Gut, dass Samsung mindestens 128 GB vorrätig hat.

Und Bixby? Samsung hat den Sprachassistenten ja kürzlich auf deutsch vorgestellt und Kollege Sven Wernicke ist durchaus angetan von Bixby. Bei mir hält sich die Euphorie in Grenzen. Ich mag die Stimme. Ansonsten brauche ich Bixby einfach nicht, und wie Samsung den Assistenten implementiert, wirkt er auf dem Gerät für mich wie ein Fremdkörper. Es sei aber fairerweise gesagt, dass mir das mit Google ähnlich geht. Kann sein, dass sich das mit dem neuen Google-Assistenten ändert, aber derzeit habe ich einfach kaum Anwendungsfälle für einen Sprachassistenten auf dem Smartphone.

Schon die Einrichtung ist aufwändig, und dann braucht es konkrete Anwendungsfälle für den Sprachassistenten Bixby.
Schon die Einrichtung ist aufwändig, und dann braucht es konkrete Anwendungsfälle für den Sprachassistenten Bixby.

Persönliches Fazit

Zählt das Samsung Galaxy S10 zu den besten Mobiltelefonen, die ich je hatte? Denke ich zurück, waren die Geräte in meinem Leben, die mir jeweils am meisten gefallen haben, das Sony-Ericsson K800, der iPod Touch der 1. Generation (Smartphone-Vorstufe für „arme“ Leute), das Nokia Lumia 800, das Google LG Nexus 4 und seitdem eigentlich keins mehr. Und selbst bei den genannten war längst nicht alles Gold, was glänzt.

Smartphones mit optischem Zoom: Das ist der Trick dahinter

Gut möglich, dass ich das Galaxy S10 im Nachhinein einmal dazuzählen werde. Denn es überwiegen die positiven Gedanken und, ganz ehrlich, von Samsung habe ich noch kein Smartphone besessen, das mir mehr Spaß gemacht hätte. Das S10 ist ein richtig starkes Telefon mit einem herausragenden Display und einer tollen Kamera.

Das Argument, dass die Konkurrenz nicht schläft und teilweise Funktionen in ihre Smartphones einbaut, die noch etwas mehr können, muss sich auch Samsung gefallen lassen. Doch wie man hört, soll die kommende Note-Generation im August und dann sicher auch die nächste Galaxy-S-Generation im kommenden Frühjahr ein größeres Update sein.

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