Mehr als 33 Millionen Bildpunkte zeigt ein Fernseher mit 8K-Auflösung und damit viele Details mehr als mit 4K oder Full-HD. Die ersten Modelle wurden bereits vorgestellt: Samsung hat zur CES 2018 ein TV-Gerät mit Micro-LED-Technik gezeigt, LG Electronics eines mit OLED-Bildschirm und Sony eine besonders helles mit 10.000 cd/qm.
Diese waren aber erst einmal nur an den Messeständen zu bestaunen. In China gibt es jedoch schon den 70 Zoll großen Sharp Aquos 8K LC-70X500 zu kaufen. Ab März 2018 soll er dann auch in Europa erhältlich sein. Letztlich werden es dann aber doch wohl wieder Samsung, LG und Philips sein, die die hohen Auflösungen in unsere Wohnzimmer bringen.
Warten auf die ersten Inhalte
Wenn es die ersten 8K-Fernseher dann zu kaufen gibt, wird es aber vermutlich noch keine Inhalte für diese hohe Auflösung geben. Die Fernsehsender übertragen ihr Programm derzeit noch in Full-HD (1080p) oder HD (720p). In 4K gibt es einige Blu-rays und auch schon die ersten Streams. So bietet Netflix 4K und HDR in seinem Premium-Tarif an.
Was machen die 8K-Fernseher dann, wenn die Inhalte noch nicht die gleiche Auflösung bieten? Das Ausgangsmaterial wird einfach hochskaliert. Bei diesem Upscaling genannten Verfahren werden neue Pixel passend hinzugedichtet. (Schaut selbst die Bildauflösungen im Vergleich.) 4K-Fernseher und 4K-Beamer machen dies bereits mit Full-HD-Inhalten. Und zur CES 2018 verkündeten die ersten Hersteller mit stolzgeschwellter Brust, dass sie dafür AI einsetzen würden.
Olympische Sommerspiele: Höher, schneller, mehr Pixel
Doch wie intelligent die Algorithmen auch immer sein mögen, ein hochskaliertes Bild wirkt nie so natürlich wie ein Originalbild in der passenden Auflösung. Bis die ersten echten 8K-Inhalte in eure Wohnzimmer kommen, wird es noch einige Zeit dauern. Die Herausforderung wird darin bestehen, diese per TV-Kabel, Satellit und Internet ins Haus zu bringen, denn dafür ist eine hohe Bandbreite erforderlich und eine niedrige Latenz.
In Japan gibt es bereits von Sharp einen 8K-Satellitenempfänger. Die Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio sollen erstmals in der neuen Technik übertragen werden. Doch gerade bei Live-Übertragungen ist die schnelle Verarbeitung und Übertragung der Bilddaten sehr anspruchsvoll. So könnte es gut sein, dass hierzulande doch die Streamingdienste die Vorreiterrolle übernehmen, die bislang die Blu-rays innehatten, und Olympia keiner schaut – zumindest nicht in der hohen Auflösung.
Heimkino mit Beamer, Leinwand und Blu-Ray
Es muss auch kein Fernseher im Wohnzimmer stehen, um die hohe Auflösung genießen zu können. Denn um optimale Bedingungen für 8K zu haben, müsste der Bildschirm bei einem Betrachtungsabstand von drei Metern (soweit steht das Sofa durchschnittlich vom TV-Gerät entfernt), 3,50 Meter breit und zwei Meter hoch sein. Was für ein Monstrum!
Eine interessante Alternative wird die Kombination aus Beamer und Leinwand sein. Bereits 2013 hat JVC einen Projektor vorgestellt, der 8.192 x 4.800 Pixel auf die Kinowand wirft. Auch der Insight Dual Laser 8K ist noch nicht fürs Heimkino gedacht, sondern für Veranstaltungen in größeren Räumen. Aber es wird nicht lange dauern, bis Beamer mit dieser Auflösung auch in eure Wohnungen passen.
Und am Computer?
Um möglichst viele Details auf einem 8K-Bildschirm zu erkennen, muss dieser nicht riesengroß sein wie im gerade genannten Beispiel. Auf einem solchen Display lassen sich auch die Feinheiten erkennen, wenn ihr direkt davor sitzt – zum Beispiel am Computer. Die ersten Monitore mit dieser Auflösung gibt es bereits: den Dell Ultrasharp UP3218K und den Philips 328P8K.
Microsoft hat schon 2015 angekündigt, 8K durch Windows 10 ab einer Bildschirmgröße von 27 Zoll zu unterstützen. Um am PC oder Mac ein Video in dieser Auflösung schauen zu können, benötigt ihr natürlich auch eine entsprechende Grafikkarte. Der passende Monitor von Dell wird über zwei parallele Displayport-1.4-Verbindungen angeschlossen. Ihr solltet auf jeden Fall darauf achten, dass an beiden Geräten die richtigen Anschlüsse vorhanden sind.
Gaming in höchster Auflösung
Am Computer wird die 8K-Auflösung vor allem von zwei Anwendungen genutzt werden: Bei der Bildbearbeitung könnt ihr mehr Details sehen, die in den Bildern steckt. So lässt sich ein Foto in 4K-Auflösung betrachten, ohne es zu skalieren, wenn drumherum noch die Werkzeuge und Farbpaletten der Anwendung angeordnet sind.
Auch 8K-Gaming wird ein Thema werden. Der Youtuber Marques Brownlee zeigt ab Minute 8 in dem Video oben, wie es sich anfühlt, auf dem Dell UP3218K ein Rennen zu fahren.
Mehr Infos zum Thema Fernseher?
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Anfang 2018 wurde auch ein Prototyp des VR-Headsets Pimax 8K vorgestellt, wobei 8K hier lediglich für 2 x 4K steht. Im Kopf entsteht dann aus den beiden Bildern bloß ein 3D-Bild in dieser Auflösung. Aber da sich das Auge sehr nahe am Display befindet, wird im nächsten Schritt irgendwann auch 8K-VR Realität werden.
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