In einer kleinen Küche ist nicht viel Platz – nicht in den Schränken, nicht auf der Arbeitsfläche. Folglich müsst ihr auf etwas verzichten, auch bei den Haushaltsgeräten. Alles bekommt ihr eh nicht unter.
Auch wenn ihr nicht in einer kleinen Wohnung lebt oder sogar in einem Tiny House, sondern einen Minimalismus in der Küche aus ästhetischen Gründen anstrebt oder um einen nachhaltigen Lebensstil zu pflegen – es gibt viele schöne, platzsparende Lösungen. Auch bei den Elektrogeräten. Und ihr müsst nicht einmal auf (viel) Komfort verzichten.
Inhalt
- Küchengeräte, die ihr unbedingt braucht
- Handmixer oder Küchenmaschine?
- Küchengeräte, die ihr nicht braucht
- Kontrovers: Geschirrspüler
- Alternativen zum Backofen
- Kleine Kleingeräte
- Fazit
Küchengeräte, die ihr unbedingt braucht
Im Prinzip braucht ihr nur Geräte, die ihr im Alltag auch tatsächlich benutzt. Wenn ihr einmal im Jahr etwas Besonderes kocht oder backt oder ausnahmsweise für viele Personen eine Mahlzeit zubereitet, dann könnt ihr euch das passende Equipment leihen oder einen anderen Workaround finden.
Unverzichtbar in jeder Küche sind:
- Kühlschrank
- Herdplatten
- Ofen
- Stabmixer
- Küchenwaage
Ein Kühlschrank ist einfach unverzichtbar. Bei Herdplatten und Ofen müsst ihr zu Alternativen greifen, wenn ihr bloß eine Art Teeküche habt ohne klassischen Herd. Die Alternativen stellen wir euch weiter unten vor.
Ein Stabmixer ist für mich ebenfalls unverzichtbar. Andere werden jedoch alles mit dem Messer machen wollen und können. Ein Stabmixer zerkleinert und püriert ohne viel Dreck und in kurzer Zeit. Ein gutes Gerät bekommt sogar harte Nüsse klein. Ich setze ihn recht häufig ein.
Mit verschiedenen Aufsätzen kann er sogar weitere Geräte ersetzen. Mit einem Schneebesen oder Quirlaufsatz rührt ihr weiche Kuchenteige. Feste Teige knetet ihr dann mit der Hand. Ein Stabmixer kann durchaus ein Handrührgerät ersetzen. Es gibt auch Aufsätze, die als Hobel, Reibe oder Kartoffelstampfer fungieren.
Beim Kochen kann die Erfahrung eine Küchenwaage ersetzen, beim Backen ist das nicht so einfach. Zwar gibt es sogenannte Tassenrezepte, bei denen ihr alle Zutaten mit Löffel und Tasse abmessen könnt, aber eine Küchenwaage ist letztlich unersetzlich. Analog oder digital – beide verbrauchen den gleichen Platz. Ich würde allerdings meine batteriebetriebene Feinwaage nicht mehr hergeben.
Handmixer oder Küchenmaschine?
Der Stabmixer kann den Handmixer ersetzen (siehe oben). Wer viel Kuchen backt, wird dennoch das Handrührgerät vorziehen, weil es einfach bequemer ist. Wer dagegen schwere Teige kneten möchte, um Brot oder Brötchen zu backen, ist mit beiden Geräten aufgeschmissen. Der Teig bietet so viel Widerstand, dass ein Handmixer nach einigen Wochen kaputt sein würde.
Für Hefeteige (das gilt natürlich auch für Sauerteige) nutze ich eine Küchenmaschine. In meiner kleinen Küche habe ich Platz dafür geschaffen, weil ich in meinem Fall nicht darauf verzichten kann. Wer allerdings nur zwei-, dreimal im Jahr einen Pizzateig knetet, kann dies auch von Hand erledigen. Einige meinen sogar, dass der Hefeteig für die Pizza immer von Hand zubereitet werden sollte, damit er die richtige Konsistenz erhält.
Eine Küchenmaschine bietet aber noch mehr. Mit verschiedenen Aufsätzen könnt ihr unterschiedliche Reiben, aber auch einen Fleischwolf (Achtung, Spritzgebäck!) oder eine Getreidemühle nachrüsten. Ihr Vorteil ist der starke Motor. Und es gibt sogar Küchenmaschinen mit integrierter Waage.
Also: Eine Küchenmaschine nimmt zwar erst einmal viel Platz weg, kann aber auch viele Funktionen bieten, wofür ihr dann andere Geräte nicht mehr benötigt. Letztlich hängt es aber davon ab, was ihr zerkleinern, mixen und kneten wollt – und vor allem: wie oft.
Auf diese Küchengeräte könnt ihr verzichten
Ausnahmen gibt es immer. Aber normalerweise benötigt ihr folgende Haushaltsgeräte nicht. Oder ihr könnt sie – bei wirklichem Platzmangel – durch andere Geräte oder Zubereitungsarten ersetzen.
Haushaltsgeräte mit Spezialaufgaben:
EierkocherElektromesserZwiebelhäckslerReiskocherNudelmaschineBrotbackautomatEntsafterDörrgerätVakuumiererSousVide-GarerJoghurtzubereiterEismaschineStandmixerSmoothiemaker
Standmixer und Smoothiemaker braucht ihr nicht, wenn ihr einen Stabmixer habt. Klar, die großen Geräte fassen mehr und sind schneller, aber sie nehmen eben auch Platz weg. Der Zauberstab zerkleinert genauso zuverlässig.
Die heiße Hexe:
ToasterSandwichmakerKontaktgrillWaffeleisenPopcornmaschine
Der Toaster zählt bei vielen zu den unverichtbaren Küchengeräten. Ich persönlich bin aber aus dem Alter heraus, wo weißes Toastbrot mit Nutella mindestens eine Mahlzeit am Tag ersetzt hat. Eine Zeitlang habe ich auch Brot getoastet, das schon trocken war. Heutzutage esse ich aber nur noch frisches Brot – manchmal vom Bäcker, meist aus dem eigenen Ofen. Zur Not lassen sich Brotscheiben auch in der Pfanne rösten.
Ein Waffeleisen ist super praktisch. Gäste kommen spontan vorbei. Die Zutaten sind bereits im Haus. Der Teig ist schnell angerührt. Waffeln schmecken lecker und machen Gäste glücklich. Ein guter Grund, auch in kleinen Haushalten irgendwo in der zweiten Reihe Platz dafür zu schaffen. Andererseits: Pfannkuchen oder Crêpe sind genauso schnell und einfach vor- und in der Pfanne zubereitet.
Heißgetränke als Muntermacher:
KaffeefiltermaschineKaffeepadmaschineKaffeekapselmaschineKaffeevollautomatTeemaschine
Um guten Kaffee zu brühen, benötigt ihr keine Maschine. Espresso kommt ins Herdkännchen, klassischer Kaffee tropft durch einen Porzellanfilter. Und wenn ihr es minimalistisch mögt, macht ihr euch einen Mokka, indem ihr das Pulver (sehr fein gemahlen) direkt in die Tasse gebt und mit kochendem Wasser überbrüht. Es dauert nicht lange, bis sich der Satz vom Kaffee getrennt hat.
Durstlöscher:
WasserkocherWasserfilterWassersprudler
Ein Wasserkocher (gibt es auch mit Temperaturwahl) ist schnell und praktisch (Griff, Ausguss), doch ein schnöder Topf auf der Herdplatte tut es letztlich auch. Ein Wasserfilter dagegen ist in kalkreichen Gegenden unerlässlich, doch wer sich vor gesundheitsgefährdenden Stoffen fürchtet, dem sei gesagt: Das Wasser aus der Leitung ist zumindest in Deutschland gesünder als das in Flaschen abgefüllte Wasser.
Einbaugeräte:
GefrierschrankMikrowelleDunstabzugshaube
Ein kleiner Haushalt benötigt nicht viele Vorräte. Plant eure Wege gut und holt Pizza und Eis direkt vom Supermarkt. Was zwischengelagert werden muss, kommt ins Eisfach des Kühlschranks. Genauso wie die Reste.
Wenn ihr jedoch nur eine kleine Küche habt, dafür aber einen großen Garten und ihr Obst und Gemüse für den Winter einfrieren wollt – dann braucht ihr einen Gefrierschrank, müsst diesen aber auslagern. Am besten in den Keller.
Die Dunstabzugshaube sieht klein aus, wenn ihr davor steht. Sie nimmt aber meist den kompletten Hängeschrank darüber in Beschlag. Wenn ihr also selbst eine Küche anschafft, überlegt euch, ob ihr darauf verzichten könnt. Wie ihr richtig lüftet, wisst ihr mittlerweile.
Kontrovers: Der Geschirrspüler
Beim Geschirrspüler scheiden sich die Geister. Wenn ihr eine kleine Küche habt, lebt ihr wahrscheinlich allein in der Wohnung. Die Chance ist auch hoch, dass ihr nicht täglich kocht. Bei so kleinen Mengen könnt ihr getrost auf den Geschirrspüler verzichten und alles mit der Hand abwaschen. Ihr gewinnt einiges an Stauraum.
Andererseits spart ihr mit einer Spülmaschine auch Zeit. Moderne Geräte verbrauchen zudem weniger Wasser und Energie, als wenn ihr mit der Hand spült.
Wenn ihr euch nun dafür entscheidet: In eine kleine Küche passt meist nur ein 45 cm breiter Geschirrspüler. Bei dem ist der Vorteil dann nicht mehr ganz so eindeutig. Die schmalen Geräte fassen nur die Hälfte der größeren Geräte, verbrauchen aber annähernd soviel – und auch einen ganzen Spülmaschinen-Tab.
Alternativ gibt es noch Einbaugeräte mit voller Breite, aber geringer Höhe sowie Tischgeschirrspüler im gleichen Format, die nicht eingebaut werden, aber auf der Arbeitsfläche Platz wegnehmen.
Wenn kein Backofen vorhanden ist
Ein Backofen ist ein Gerät, das andere ersetzt: Brotbackautomat, Dampfgarer und Dörrgerät beispielsweise. Wenn ihr die Küche selbst plant, könnt ihr einen kleinen Backofen wählen, der nur 45 Zentimeter hoch ist. Das schafft Platz für eine Extra-Schublade.
Aber was ist, wenn noch nicht einmal ein Backofen vorhanden ist oder zumindest Platz dafür in der Küchenzeile? Dann müsst ihr einen Mini-Ofen auf die Arbeitsfläche stellen, der nochmal einiges kleiner ist. Es gibt Kombigeräte, die mehrere Funktionen vereinen. Damit könnt ihr fast alles zubereiten. Die ultimative eierlegende Wollmilchsau ist eine Mikrowelle mit Grill und Heißluft, am besten noch mit Herdplatten oben drauf.
Wobei ihr theoretisch auch ohne Mikrowelle auskommt. Aufwärmen könnt ihr im Ofen oder im Topf auf dem Kochfeld. Aber wenn ihr schon einen Mini-Ofen kauft, dann würde ich diese Funktion gleich mitnehmen.
Besonders kleine Geräte
Es gibt nicht nur die großen Elektrogeräte in klein. Auch die Elektrokleingeräte wurden manchmal noch geschrumpft. WMF hat dafür eine eigene Mini-Serie aufgelegt.
Die Küchenminis gibt es als Eierkocher für zwei Eier, Wasserkocher für 0,8 Liter und Kaffeefiltermaschine für vier Tassen. Das ist bloß eine kleine Auswahl aus dem gesamten Angebot. Die einzelnen Geräte sind recht klein. Entsprechend mehr passen auf die Arbeitsfläche.
Fazit: Qualität vor Quantität
In einer kleinen Küche ist es vielleicht eine Notwendigkeit, auf viele Geräte zu verzichten, weil ihr sie schlichtweg nicht unterbringen könnt. Auf manche Geräte möchte ich in meiner Küche trotzdem nicht verzichten. Ich würde nicht mehr auf einen Wasserkocher verzichten, nur weil sich Wasser auch im Topf aufkochen lässt.
Wichtig dagegen finde ich, qualitativ hochwertige Geräte zu kaufen. Denn dann habt ihr mehr davon. Die Geräte halten länger, aber sie arbeiten auch besser. Gerade wenn ihr nicht viele Spezialgeräte nutzt, sondern eines die Aufgaben gleich mehrerer mit übernimmt. Achtet in der Küche auf Qualität vor Quantität.
Beitragsbild: Pexels/Maksim Goncharenok
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Ohne meinen Toaster gehe ich nirgendwohin. 😉 Du sagst es zwar selbst: Selber backen ist der Hit. Aber man treibt den ganzen Aufwand ja auch nicht, um ein Brot zu zaubern, dass man nach ein, zwei Mahlzeiten schon aufgegessen hat. Dem Rest verleiht der Toaster nach ein, zwei Tagen eine Art Frischzellenkur. Hier würde ich mich über einen Tipp von dir freuen.
P.S. Ich bin jetzt hier einen guten Monat in einer Ferienwohnung untergebracht, in dem auch eine Mikrowelle und eine einfache Kaffeemaschine stehen (ein Toaster natürlich auch ;). Und ich bin überrascht, wie sehr es diese „puristischsten“ Geräte sind, die ich am meisten schätze. Eine Mikrowelle mag stillos sein, aber ungeheuer schnell und praktisch. Der Extrakter: ebenfalls verpönt unter Kaffeeconnaisseurs, aber ungeschlagen in seiner Schnell- und Einfachheit und dabei weit ökologischer als die ähnlich schnelle Kapselmaschine.
Auch für mich war der Toaster jahrelang unverzichtbar. Gerade bei Broten mit hohem Roggenanteil ist es toll, es in den ersten Tagen die Scheiben frisch zu essen und danach dann kurz aufzutoasten.
Viele frieren Brot aufgeschnitten oder Brötchen ein und nehmen dann am Abend vorher nur die Menge aus dem Froster, die sie am nächsten Tag verbrauchen. Einfach auftauen lassen und es schmeckt prima. Aber auch da werden einige lieber aufrösten.
Der Backofen kann in dieser Hinsicht den Toaster ersetzten. Brötchen kurz anfeuchten oder noch nicht ganz aufgetaut in den Ofen geben. Der Energieverbrauch ist allerdings im Vergleich zum Toaster recht hoch. Auch die Pfanne kann den Toaster ersetzen, ebenfalls mit Nachteilen.
Den Verzicht auf den Toaster rate ich aber auch nur denen, die wirklich KEINEN Platz in ihrer Küche haben. Ansonsten ist der Toaster kein Gerät, auf das man verzichten muss. Allerdings: Ich lebe schon seit einiger Zeit ohne. Ich vermisse ihn auch nicht.