Ist der Hunger groß, muss es schnell gehen. Auch am Backofen. Im Rezept steht Umluft, Heißluft oder Ober- und Unterhitze. Sogar wenn ein Symbol auf dem Pizzakarton steht: auf dem Backofen gibt es einige, die so ähnlich aussehen. Welches Programm ist denn nun das richtige?
Balken, Zickzacklinien und Ventilatoren – wir sagen dir, was sie bedeuten.
Die häufigsten Programme eines Backofens
Fast jeder Backofen verfügt über Standardprogramme: Ober- und Unterhitze, Oberhitze, Unterhitze und Umluft. Besonders die Programme Ober- und Unterhitze sowie Umluft setzt du im Alltag wahrscheinlich besonders häufig ein. Dabei ist das passende Symbol für Umluft gar nicht so einfach zu finden, denn es ist nicht einheitlich, und du kannst es schnell mit Heißluft verwechseln.
Zwei Querstriche (einer oben, einer unten) stehen für Ober- und Unterhitze. Das Symbol zeigt, was im Backofen passiert. Die Wärme kommt gleichzeitig von oben und von unten. Die kombinierte Ober- und Unterhitze war das Standardprogramm, als es noch keine Backöfen mit Umluft gab.
Für die Zubereitung einer Pizza ist Ober- und Unterhitze immer noch die beste Wahl – es sei denn, es gibt ein spezielles Pizzaprogramm. Bei Kuchen und Braten hängt es vom Rezept ab. Wenn dein Backofen nicht über Umluft verfügt, ist Ober- und Unterhitze der richtige Ersatz. Stell den Ofen lediglich 15–20 Grad heißer ein.
Ein Nachteil von Ober- und Unterhitze: Wenn du zwei Bleche im Ofen hast, kommt die Wärme nur schlecht in den Bereich dazwischen. Ein Vorteil: Da es keinen Luftzug gibt wie bei der Umluft, trocknet das Gargut nicht so schnell aus. Für Soufflés oder Käsekuchen die richtige Wahl.
Der Ventilator mit zwei Querstrichen drunter und drüber steht für Umluft. Die Hitze kommt wie bei der Ober- und Unterhitze von oben und unten, doch ein Gebläse an der Rückseite des Backofens wälzt die Luft im Innenraum so um, dass die Temperatur an allen Stellen im Ofen in etwa gleich ist – auch zwischen zwei Blechen.
Aus diesem Grund nennen Rezepte für Umluft eine etwas niedrigere Temperatur als Ober- und Unterhitze. Das Umluftprogramm spart auch etwas Energie. Allerdings können Gerichte leichter austrocknen.
Steht das Symbol für den Ventilator alleine (ohne die Striche drunter und drüber), ist damit manchmal Umluft gemeint, meist jedoch Heißluft.
Ein einzelner Querbalken unten steht für Unterhitze. Dann strahlt nur die untere Heizspirale Wärme ab. Einige Kuchenrezepte erfordern, dass die Hitze nur von unten kommt, um den Belag obenauf zu schonen. Blechkuchen mit Obst zum Beispiel.
Ein einzelner Querbalken oben steht für Oberhitze. Dann strahlt nur die obere Heizspirale Wärme ab. Aufläufe oder Gratins werden von oben kross und braun, wenn dein Backofen keine Grillfunktion hat oder dir diese zu heiß ist.
Nur die Oberhitze oder auch nur die Unterhitze einzuschalten, kann sinnvoll sein, wenn du mehrere Speisen im Backofen aufwärmst und/oder warmhalten willst. So hast du mehrere Zonen mit unterschiedlicher Hitze – vorausgesetzt natürlich, dein Backofen verfügt über mehrere Zonen.
Eine Zickzacklinie oben steht für die Grillfunktion. Manchmal findest du auch nur drei Zacken oder Dreiecke. Die Hitze kommt dann ausschließlich aus der Heizspirale von oben. Allerdings hat diese mehr Power und wird entsprechend heißer.
Die Grillfunktion wird deshalb auch selten als eigenständiges Programm genutzt, sondern oft nur am Ende zugeschaltet, um zum Beispiel Käse beim Überbacken richtig schön braun und knusprig werden zu lassen. Das Blech bzw. den Rost solltest du dann ganz oben einschieben, damit das Essen möglichst nah an der Heizspirale ist.
Wenn du diese Funktion nicht zuschalten kannst, wechsel ein paar Minuten vor Ablauf der Garzeit vom Programm, das das Rezept nennt, zur Grillfunktion.
Weitere Programme eines Backofens
Die Zackenlinie oben plus die Rotorblätter eines Ventilators stehen für den Umluftgrill. Hier kommt starke Hitze wie bei der reinen Grillfunktion von oben. Gleichzeitig wird sie aber per Umluft im ganzen Backraum verteilt.
Damit kommt von allen Seiten Wärme an das Essen. Die Extrahitze von oben sorgt für eine schöne Farbe und den richtigen Biss. Das bekommst du allerdings durch die Kombination aus Umluft und Grillfunktion in den letzten Minuten auch hin – wenn nicht sogar besser.
Der Ventilator im Kreis steht für Heißluft. Die Hitze wird also nicht oben und unten erzeugt wie bei der Umluft, sondern direkt am Gebläse. Es strömt also bereits heiße Luft in den Backofen. Dies soll zu einer besseren Verteilung der Hitze führen. Die Abweichungen an verschiedenen Stellen im Innenraum sollen kleiner sein.
Auch das hat wieder Auswirkungen auf die Zubereitung: Das Vorheizen entfällt oder verkürzt sich. Die Garzeit fällt nochmal geringer aus.
Wenn die Linien des Symbols, das normalerweise für Ober- und Unterhitze steht, durchbrochen sind, steht dies für „schonendes Garen“. Wenn du Fleisch in der Pfanne angebraten hast, kannst du es mit diesem Programm bei niedrigen Temperaturen zu Ende garen.
Auch für Umluft gibt es bei manchen Backöfen eine „sanfte“ Funktion. Dieses Programm ist geeignet, wenn du nur ein Blech im Ofen hast und es wichtig ist, dass es nicht stark austrocknet.
Der Ventilator über einem Querbalken steht für die Pizzafunktion. Dieses Programm kombiniert Unterhitze und Umluft. Damit bekommt der Pizzaboden richtig viel Wärme. Der Belag jedoch genug, aber nicht zu viel. Bei manchen Öfen ist auch eine symbolhafte Pizza abgebildet.
Drei wolkenartige Wellen übereinander stehen für das Dampfgaren oder die Dampfunterstützung. Dies ist kein eigenständiges Programm, sondern eine Funktion, die du zuschalten kannst – zum Beispiel beim Brötchenbacken mit Ober- und Unterhitze. Mehrere Düsen sprühen immer wieder Dampf in den Garraum.
Der Tropfen unter einem Eiskristall steht für die Auftaufunktion. In diesem Modus arbeitet nur der Ventilator in der Rückwand, jedoch kein Heizelement. Dies beschleunigt das Auftauen.
Drei Teller übereinander stehen für die Vorwärmfunktion. Hierbei wird nicht das Essen vorgewärmt, sondern die Teller. Manchmal findest du auch zwei Teller über einem Querbalken, dem Symbol für Unterhitze, das in diesem Zusammenhang aber wohl das Blech symbolisieren soll.
Ein Symbol, das aussieht wie ein dampfender Teller, steht für Warmhalten. Diese Funktion kann sehr praktisch sein, wenn du fertig gegartes Essen warmhalten möchtest, weil andere Teile der Mahlzeit noch länger brauchen oder wenn du eine Backofenmahlzeit vorbereitest, aber nicht direkt essen möchtest.
Ein Symbol, bei dem Besteck abgebildet ist, steht üblicherweise für vorgefertigte oder individuelle Programme. Der Backofen hat also einen vorbereiteten Ablauf für bestimmte Gerichte eingespeichert. Der Backofen passt dann selbständig die Programme und Temperatur an.
Weitere Funktionen am Backofen
Die Uhr steht für den Wecker. Wenn diese Funktion überhaupt vorhanden ist, kannst du hier eine Wecker stellen, der sich einfach nur bemerkbar macht, manchmal aber auch eine Zeit festlegen, zu der sich das Gerät ausstellt (Timer).
Die Glühbirne steht für das Backofenlicht. Dieses Symbol schaltet also kein Programm ein, sondern das Licht im Innenraum. Für den Fall, dass du genau sehen willst, wie braun der Kuchen hinten schon geworden ist. Oder beim Reinigen des Backofens.
Mehrere Kreise stehen für die Selbstreinigung per Pyrolyse oder Hydrolyse. Es gibt aber noch viele andere Symbole dafür. Manchmal auch ein kleiner werdender Winkel. Jeder Hersteller macht hier, was er will.
Fazit: Auch mal selbst entscheiden
Wie oben schon geschrieben, es gibt noch viel mehr Programme – vor allem diverse Automatik-Programme, mit denen sich die Hersteller von der Konkurrenz abheben wollen. Im Zweifelsfall hilft immer ein Blick in die Bedienungsanleitung.
Die gängigsten Symbole auf einem Backofen findest du aber in diesem Beitrag zur schnellen Orientierung sowie ein paar Tipps, wann welches Programm am besten zum Einsatz kommt. Denn dann kannst du auch mal variieren, wenn du mit dem Ergebnis aus dem Backofen nicht zufrieden bist.
Schließlich geht es doch darum, dass es schmeckt. Oder?
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