In der Hängematte liegen und dabei bequem im Internet stöbern, bei YouTube etwas schauen oder sich mit Freunden in den sozialen Netzwerken austauschen – es gibt viele Gründe, wieso du Internet und WLAN im Grünen haben solltest. Sogar an den entlegensten Winkel deines Grundstücks lässt sich eine Verbindung herstellen. Im schlimmsten Fall ist das Bereitstellen von WLAN im Garten nicht ganz günstig, oft musst du aber nicht viel oder gar nichts investieren. Manchmal genügt auch nur das Überdenken der aktuellen Konfiguration.
Der Artikel erschien ursprünglich am 22. Juni 2019 und wurde am 07. Mai 2024 komplett überarbeitet.
Inhalt:
- WLAN-Reichweite erhöhen
- Neuer Router für (besseres) WLAN
- Gratis besseres WLAN im Garten
- Internet via LTE/5G für Garten und Ferienwohnung
- Fazit
WLAN-Reichweite im Garten erhöhen
Einfach irgendwas in die Steckdose stecken und sich über die gesteigerte Reichweite des heimischen WLANs freuen, das fortan in den Garten reicht? Im besten Fall ist es wirklich so simpel. Und zwar dann, wenn du zwischen dem Garten und dem Router mit WLAN eine zu große Entfernung mit Türen und Wänden überbrücken musst. Oder die Verbindung auf dem Balkon schon nicht mehr zufriedenstellend ist. Hier kann ein ordentlicher Repeater helfen, das „Problem“ zu lösen.
WLAN-Repeater für den Garten
Möchtest du Internet via WLAN auf der Terrasse, dem Balkon oder im zum Wohnhaus gehörenden Garten ermöglichen, genügt ein normaler Repeater. Der erweitert des vom Router bereitgestellte WLAN-Netz. Da die meisten Hersteller keine für den Outdoor-Einsatz geeigneten Repeater anbieten, solltest du einen hochwertigen „Verstärker“ wählen, der auch vom Router weiter entfernt stehen und zum Beispiel in der Wohnung an der Tür zum Garten platziert werden kann.
Ratsam sind Repeater mit mehreren Funkeinheiten und einer Unterstützung aktueller Standards wie Wi-Fi 6 und WLAN Mesh. Beispielsweise der AVM Fritz Repeater 6000.
Tipp: Bei schönem Wetter lassen sich Repeater auch draußen an einer Außensteckdose oder gar an einer Powerbank bzw. Powerstation betreiben, um die Reichweite noch ein Stück zu erhöhen. Für AVM-Repeater gibt’s sogar eine Hilfe: Mittels App findest du den besten Platz für optimale Empfangs- und Sendequalität.
Wi-Fi- und LAN-Netzwerk über das Stromnetz erweitern
Ideal für Balkon, das Gartenhäuschen oder die Terrasse ist die Erweiterung des heimischen Netzwerkes über das Stromnetz.
Teilen sich Wohnung und Steckdosen im Garten oder Balkon den gleichen Stromkreis, bringst du das Internet unter anderem mit Devolo Magic Powerline weit über 100 Meter entfernt und unabhängig von Wänden oder Türen zum gewünschten Ziel. Auf Wunsch lässt sich dann sogar Ethernet für den Laptop verwenden, wenn du dies gegenüber WLAN bevorzugst. Ein praktisches Starterpaket ist zum Beispiel das Devolo Magic 1200+ Kit.
WLAN im Garten über Access Points
Für ambitioniertere Pläne empfiehlt sich ein Access Point. Über ein LAN-Kabel ist dieser mit deinem Router verbunden – ggf. musst du das Kabel also raus ins Gartenhaus verlegen oder du nutzt ergänzend Powerline. Der Access Point baut ein eigenständiges WLAN-Netz mit optimaler Geschwindigkeit auf.
Spezielle Outdoor-Access-Points können dank Richtantennen sogar große Reichweiten bis 5 Kilometern erzielen. Unter anderem der TP-Link CPE210. Für normale Anwendungen dürften konventionellere Access Points wie der TP-Link EAP110 genügen. Denn ein Umkreis von 200 Metern reicht in vielen Fällen aus, um den Garten mit Internet auszustatten.
Neuer Router für (besseres) WLAN
Ist dein Router bereits sieben, acht Jahre alt, kann ein neuer Router eine lohnenswerte Anschaffung sein. Denn aktuelle (Top-)Modelle verfügen über leistungsstarke Antennen, aber auch neue Standards wie Mesh-WLAN und Unterstützung mehrerer Funkfrequenzen (Wi-Fi 6 und höher). So lässt sich die Reichweite im Gesamten erhöhen sowie stabilisieren – sodass das WLAN auch bis zum Garten oder Balkon reicht.
Spannend ist zum Beispiel der Netgear Orbi RBK852, der Flächen bis zu 350 Quadratmeter dank Mesh-WLAN und einem Repeater abdecken kann. Doch das dürfte für viele Haushalte überdimensioniert sein. Empfehlenswerte Router mit einem Angebot an zusätzlichem Zubehör (passende Repeater und Access Points zum Beispiel) bieten AVM, TP-Link, die Telekom und etliche andere Anbieter.
Gratis besseres WLAN im Garten
Bevor du gleich neue Hardware kaufst, prüfe deine aktuelle Konfiguration. Denn mit einfachen Mitteln lässt sich ohne zusätzliche Technik mehr aus dem heimischen Netz herausholen.
- Kontrolliere, ob dein Router eventuell an einem nicht optimalen Ort steht. Näher Richtung Garten könnte er dort Bereiche abdecken, die dir vielleicht schon reichen. Hilfreich sind beispielsweise Apps wie WIFI Heatmap.
- Moderne Router diverser Hersteller (AVM, Telekom, Netgear etc.) erhalten regelmäßig Updates mit Verbesserungen. Aktualisierungen führen ggf. zu höheren Leistungen.
- Eine präzisere Konfiguration des Routers kann sich lohnen: Überprüfe Aspekte wie:
- WLAN-Funkkanal (nutze einen, der nicht von der gesamten Nachbarschaft verwendet wird)
- Besitzt du einen Dual- oder Tri-Band-Router, kann das Trennen oder Ändern der Netze nützlich sein: 5 GHz ermöglicht schnelle Verbindungen bei kürzerer Reichweite (für Geräte im Gebäude). Das 2,4-GHz-Netz erreicht höhere Entfernungen bei niedrigeren Übertragungsraten (Garten). 6 GHz ist aufgrund vieler Geräte, die den Frequenzbereich noch nicht nutzen, ungeeignet.
- Manche Router (u.a. Speedport-Modelle) erlauben das Einstellen der Signalstärke. Erhöhe diese auf ein Maximum.
- Entferne potenzielle Störquellen wie Babyphones, Kühlschränke oder gar Badewannen, die im „Weg“ zwischen Router und Garten sein könnten. Oder stelle den Router an einen anderen Ort.
Internet via LTE/5G/Satellit für Garten und Ferienwohnung
Sollte sich dein Grundstück oder deine Ferienwohnung an einem Ort befinden, wo ein regulärer Internet-Anschluss nicht vorgesehen (oder erwünscht) ist, musst du auf WLAN nicht verzichten. Hier existiert mittlerweile eine große Vielfalt an Lösungen – auch für Ecken in Deutschland, an denen es vermeintlich kein Internet gibt.
Unter anderem diese Möglichkeiten stehen dir zur Verfügung:
- Mobiler Hotspot: Nutze das Datenvolumen deines Smartphones, um WLAN für andere Geräte (Tablet, Laptop, Smart TV etc.) zu verwenden. Voraussetzungen sind ein entsprechender Mobilfunktarif und ein LTE/5G-Empfang für die Datenübertragung. Das kannst du direkt mit deinem Telefon feststellen.
- Offene Hotspots & Nachbarn: Befinden sich in der Nähe deines Grundstücks andere Nachbarn mit Internet und WLAN, frage sie nach einer Mitbenutzung. Auch offene Hotspots kannst du ggf. verwenden. Prüfe vorab, ob das erlaubt ist.
- LTE- oder 5G-Hotspots: Komplettlösungen wie die Hotspots von Solis ermöglichen ausschließlich ein offenes WLAN, auf das eine begrenzte Anzahl an Geräten zugreifen darf. Datentarife buchst du bei Bedarf. Das ist ideal für Wenig-Nutzer:innen.
- LTE-oder 5G-Router: LTE-Router wie den Strong 350M gibt’s schon für unter 50 Euro, alternativ sind auch 5G-Router wie die AVM Fritzbox 6850 5G erhältlich. Du benötigst noch eine geeignete SIM-Karte von einem aktiven Mobilfunkvertrag mit ausreichend Datenvolumen. Vorteil: Du erhältst jeglichen Komfort, den ein Router mitbringt (WLAN, Fernzugriff, NAS, Ethernet-Ports etc.)
- Starlink: Das Internet via Satellit ist einfacher, günstiger und komfortabler, als du glaubst: Abgesehen vom Erwerb der Hardware bekommst du unlimitiertes Datenvolumen für 50 Euro im Monat – und das deutschlandweit. Die Abdeckung von Starlink beträgt nahezu 100 Prozent.
Hinweis: Diverse Unternehmen haben passende „Flex“-Angebote im Portfolio. Beim Vodafone GigaCube bekommst du einen Tarif, bei dem du nur dann zahlst, wenn du WLAN im Garten einsetzt. Das ist perfekt für all diejenigen, die ein Sommerhaus mit Internet versorgen möchten. Ähnliches bekommst du auch bei der Telekom unter der Bezeichnung MagentaMobil Speedbox Flex.
Fazit
WLAN überall! Es ist heute einfacher als noch vor ein paar Jahren, Internet in den Garten oder das abgelegene Gartengrundstück zu bringen. „Notfalls“ sorgt Starlink für eine Verbindung, oft klappt es auch mit LTE/5G-Hotspots und -Repeatern. Aber meistens, vor allem in Gärten von Wohnhäusern oder auf Balkonen, dürfte ein Repeater schon völlig ausreichen, um WLAN zu ermöglichen oder die Verbindungsqualität zu verbessern.
Aber es sei betont: Bevor du dir neue Hardware zulegst, überprüfe, ob ein anderer Aufstellungsort deines Routers (vom Keller ins Wohnzimmer zum Beispiel) bereits genügt, damit WLAN in den Garten gelangt. Denn manchmal reicht ein Hindernis weniger für optimalen Empfang draußen auf der Terrasse oder im Pavillon.
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Hallo zusammen. Vielen herzlichen Dank für diesen Artikel. Es ist nämlich eine Frage, die ich mir schon lange stelle. Ich habe mir letzten Sommer Hängemattengestell für den Garten geholt. Wenn ich aber nun da draußen vor mich hin döse und mit meinem iPad surfe, so habe ich nur einen einzigen Balken WLAN-Verbindung, die zudem permanent abbricht. Mein Router steht im Keller und von daher ist es mit der Reichweite nicht so. Und ich wusste bis dato nicht, dass es einen Outdoor-Repeater gibt (bzw. dachte nicht daran). Könnt ihr mir erklären, was die IP66 Klasse bedeutet? Es gibt ja auch IP67. Danke. 🙂
Viele Grüße, Peer
W.B.
Verbindung zur Wallbox fiel immer wieder aus. Tauschen des Standortes von Router und Telefon brachte 70 cm weniger Abstand und kein Telefon dazwischen. Voller Erfolg! Danke!