Skyroam Solis X im Test: Mehr als ein mobiler WLAN-Hotspot

Solis X von Skyroam ist eine kuriose Mischung aus tragbarem WLAN-Hotspot, einer Powerbank, einem Assistenten und einer Digitalkamera. Im Praxistest zeigte das Gadget, was es kann.

Skyroam Solis X im Test: Mehr als ein mobiler WLAN-Hotspot

Fazit: Skyroam Solis X: Mobiler Hotspot für Globetrotter

Die Idee, überall auf der Welt schnelle LTE-Netze zu einem Festpreis nutzen zu können, spricht sicherlich in erster Linie Vielreisende ein. Die erhalten einen praktischen und mobilen Hotspot für flottes Internet. Taschenlampe, Kamera, Powerbank und IFTTT-Basteleien sind zwar nette Dreingaben, aber nicht dringend nötig. Brauchen dürftet ihr diese in den seltensten Fällen.

Die Kosten pro Gigabyte könnten künftig gerne niedriger ausfallen – die sind dann doch happig, sodass innerhalb der EU vermutlich der Mobilfunkanbieter eures Vertrauens deutlich bessere Angebote hat.

Der Hersteller Skyroam mag es offenbar stylisch. Solis X ist ein wirklich hübsches Gerät, das wie ein kleines UFO aussieht und in jede Tasche passt. Die Frage, die ich mir trotzdem schnell stellte: Brauche ich eigentlich einen mobilen WiFi-Hotspot mit integrierter Kamera und einer gar nicht mal so starken Powerbank? Der Test zeigte es.

Ausgepackt und ausprobiert: Das ist Skyroam Solis X

Allzu leicht ist der Solis X zwar nicht, aber schon beim Herausnehmen aus der Verpackung gefiel mir die Optik. Hübsche Farbe, schöne LED-Beleuchtung und handlich – passt. Grundvoraussetzung ist eine App für euer Smartphone, mit der ihr das Zubehör in Betrieb nehmt. Schade, dass die Anwendung nicht in deutscher Sprache gehalten ist.

Typisch für hippe Produkte - eine attraktive Verpackung. (Foto: Sven Wernicke)
Typisch für hippe Produkte – eine attraktive Verpackung. (Foto: Sven Wernicke)

Beim ersten Koppeln mit dem Mobiltelefon meldete die App schon einmal einen Fehler – wunderbar. Glücklicherweise klappte es beim zweiten Versuch völlig problemlos. Nach dem Hochfahren des Solis X verband es sich selbständig mit dem Smartphone und führte durch die Einrichtung. Skyroam empfiehlt das Anlegen eines Accounts, um so auf weitere Funktionen zugreifen zu können. Auch das ist schnell erledigt.

Am Solis X findet ihr einen USB-Type-C-Port, der zum Aufladen dient. Alternativ nutzt ihr das Gerät als Powerbank, wobei 4700 mAh jetzt nicht allzu viel sind. Mit einem Output von 5V (1A) könnt ihr euer Smartphone immerhin relativ zügig ein, maximal zwei Mal aufladen. Dem Solis X liegen zwei Kabel bei, damit ihr ihn als tragbaren Energiespeicher nutzen und den Akku bei Bedarf wieder füllen könnt.

Zwei Kabel zum Laden des integrierten Akkus und zum Nutzen der Powerbank. Skyroam Solis X ist also in der Not auch ein externer Energie-Lieferant. (Foto: Sven Wernicke)
Zwei Kabel zum Laden des integrierten Akkus und zum Nutzen der Powerbank. Skyroam Solis X ist also in der Not auch ein externer Energie-Lieferant. (Foto: Sven Wernicke)

Eine 720p-Kamera sowie einen Smart Assistant gibt’s auch noch obendrauf. Skyroam bewirbt den Solis X als ersten „Smartspot“. Es gibt übrigens nur eine Taste auf dem Gerät, die zum Ein- und Ausschalten dient. Den Rest aktiviert ihr über die App.

Wer braucht eigentlich einen mobilen WLAN-Hotspot?

Natürlich stellt sich die Frage: Wozu braucht es so etwas wie Solis X? Besitzt ihr ein modernes Smartphone mit Prepaidkarte oder Mobilfunkvertrag, habt ihr längst eine Datenflatrate über ein bestimmtes Kontingent zu einem monatlichen Betrag. Und das seit Einführung des EU-Roamings 2017 EU-weit und ohne Mehrkosten. Auch lässt sich ein modernes Telefon als WLAN-Hotspot für Geräte wie Laptops oder Tablets nutzen. Und doch bietet die Lösung von Skyroam mehr.

Die Einrichtung funktioniert über den QR-Code auf der Unterseite. Gut gelöst. (Foto: Sven Wernicke)
Die Einrichtung funktioniert über den QR-Code auf der Unterseite. Gut gelöst. (Foto: Sven Wernicke)

Ihr versorgt mit Solis X bis zu 10 Geräte gleichzeitig mit Internet. Der Clou: Dank „Virtual Sim“ seid ihr nicht auf ein Netz angewiesen, sondern könnt zahlreiche Handynetze auf der gesamten Welt nutzen. Über 300 Netze in mehr als 130 Ländern stehen zum festen Preis zur Verfügung. Die Einwahl erfolgt automatisch und ohne euer Zutun. Ebenfalls bekommt ihr Monatspreise und andere Angebote passend zu eurem Nutzungsverhalten. Ein cleveres Roaming-Konzept.

Ein Solis X eignet sich also besonders für Globetrotter, die sich unabhängiger vom eigenen Mobilfunknetz machen möchten. Auf 4G/LTE und sogar VPN-Verbindungen (kostet extra) müsst ihr auch nicht verzichten.

Skyroam Solis X im Praxistest

Habt ihr den Solis X hochgefahren (dauert zirka eine Minute) und die App am Smartphone gestartet, tippt ihr auf den „Verbinden“-Button und schon geht’s los. Mit dem Kauf des Gadgets erhaltet ihr 1GB Freivolumen fürs Internet, das ihr an einem beliebigen Ort auf der Welt verbrauchen könnt. Im Rahmen meines Tests schaffte ich es zwar nur nach Tschechien, doch für Solis X macht es offenbar keinen Unterschied, wo ich mich gerade befinde. Gerade das ist es, was der Hersteller auch verspricht: Internet überall.

Beim Ausprobieren und Testen der Features fragte ich mich andererseits, wozu ich die via App aktivierbare Taschenlampe überhaupt brauche. Ähnliches gilt für die Kamera, die integriert ist. Die Qualität ist so lala. Und stelle ich Solis X auf einen Tisch, ist die Perspektive für gute Motive denkbar ungünstig. Es ist also höchstens ein Spaß für Partys. Mehr nicht.

Interessanter ist der sogenannte Smart Assistant. Genauer handelt es sich um eine Anbindung an IFTTT, sodass ihr euch dynamisch den Wetterbericht präsentieren, Tweets posten lassen oder SMS mit euren Koordinaten verschicken lassen könnt. Wenn ihr wollt, nutzt ihr Solis X, um euer Smartphone zu finden oder gar Sprachassistenten wie Alexa oder Google Assistant mit dem Smartspot zusammenzubringen. Das ist zugegeben eher eine rudimentäre Integration, aber für ein paar Spielereien sicherlich zu gebrauchen. Es ist jedoch nichts, womit ihr euch längere Zeit beschäftigt.

Skyroam Solis X unterstützt IFTTT. (Screenshot)
Skyroam Solis X unterstützt IFTTT. (Screenshot)

Für den Notfall sicherlich praktisch, ist erwähnte Powerbank. Diese ist doch etwas schwach bemessen für einen langfristigen Nutzen. Ich persönlich würde diese eher dafür verwenden, den Hotspot zu betreiben. Es heißt, bis zu 18 Stunden halte der Akku, wenn ihr ihn nur fürs Internet verwendet.

Wie gut ist das Internet?

Was mich an Solis X am meisten und vor allem positiv überraschte, das ist die Hotspot-Funktion. Während ich mit meinem Vodafone-Netz am Smartphone zwar an sich ziemlich gut bedient bin, bereitet mir dieses gerade in den Bergen der Sächsischen Schweiz immer mal Probleme. Solis X dagegen liefert auch dort noch ein ausreichend flottes LTE-Internet. Bei der Fahrt über die Grenze ließ sich das Device gar nichts anmerken, ich konnte weiterhin surfen.

Die Kamera ist nur Spielerei. (Foto: Sven Wernicke)
Die Kamera ist nur Spielerei. (Foto: Sven Wernicke)

Was mich auch erstaunte: Mit meinem Smartphone lande ich zwangsläufig hier und da in „Funklöchern“ oder an Orten mit Edge. Auch hier schaffte es Solis X häufiger als mein Telefon, ein stabiles Internet zu gewährleisten. Wie? Vermutlich durch den flexiblen Wechsel des Netzes. In diesem Zusammenhang fielen mir kurze Abbrüche auf, zumindest in der App verschwand für einige Sekunden die 4G-Verbindung. Verschmerzbar.

Ich nutzte Solis X an zwei Smartphones und einem Laptop gleichzeitig, maximal 10 Geräte lassen sich parallel mit dem Hotspot verbinden. Auch hier stellte ich keine nennenswerten Geschwindigkeitseinbußen fest.

Gut gelöst ist der Kauf von weiteren GB für mehr Internet. Das läuft via Paypal oder Kreditkarte, ist transparent gestaltet und verständlich. Während meines Tests stand mir der GoData-Service zur Verfügung, bei dem ihr für 1GB pro Monat 8 Euro zahlt. Das ist der Preis für die weltweite Verwendung. Für Europa ist es mit 5 Euro pro 1GB günstiger, aber noch immer recht kostspielig. Alternativ sind auch Tagespässe (8 Euro, unlimitiert) oder monatlich kündbare Abos (verschiedene Konditionen) wählbar. Für 80 Euro im Monat gibt’s eine unlimitierte Flatrate, was gewiss auch nicht günstig klingt. Andererseits schafft ihr mit Solis X einen WLAN-Zugang für mehrere Teilnehmer. Das kann im ländlichen Raum oder dort, wo es keine Breitbandanschlüsse gibt, durchaus eine annehmbare Lösung für manche sein. Zumal ihr damit auch sehr flexibel seid.

Skyroam Solis X kostet knapp 200 Euro und ist unter anderem direkt beim Hersteller erhältlich. Die billigere Lite-Version verzichtet unter anderem auf die Kamera.

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