Ich bin erst vor einigen Wochen auf eine Fritz-Box 7490 umgestiegen und in vielerlei Hinsicht sehr angetan. Unter anderem schafft es der Hersteller AVM, mich für das Herumspielen an einem Router zu begeistern. Es bereitet Spaß, in den Einstellungen zu stöbern und Optimierungen vorzunehmen. Zum Beispiel, um das eigene WLAN-Netz zu stabilisieren, die Reichweite zu erhöhen und einfach etwas mehr aus seinem System herauszuholen.
AVM veröffentlichte mit der neuen Version 2.7.0 der Fritz-App WLAN für Android ein spannendes Feature, das zumindest bei meinen Tests auch wie gewünscht funktioniert: Ihr könnt eure Repeater-Position bewerten lassen. Das steckt dahinter.
Meine Ausgangssituation mit meinem Fritz WLAN-Repeater
Gerade in Altbauten mit teils sehr dicken Wänden und Rohren sowie in größeren Wohnungen und Häusern ist es mittlerweile üblich, dass irgendwo ein WLAN-Repeater installiert ist. Um noch Netz im entlegensten Winkel zu erhalten oder auf der Terrasse gemütlich im Internet surfen zu können. Ich selbst besitze die einfachste und günstigste Lösung von AVM, genauer den Fritz WLAN Repeater 310, der in die Steckdose gesteckt wird und das 2,4GHz Netz verstärkt.
Sicherlich sind die neueren, zum Beispiel der Fritz WLAN Repeater 1750E mit Gigabit-LAN, 5GHz, WLAN AC mittlerweile attraktiver, aber für den Alltag und meine Zwecke genügt diese Lösung vorerst vollkommen. Auch, weil der Repeater hervorragend mit der Fritz Box 7490 harmoniert und ein WLAN Mesh-Netz aufbauen kann.
Seitdem die einzelnen Funknetze vom Router und Repeater sozusagen verwebt wurden, kommt es nahezu gar nicht mehr zu WLAN-Abbrüchen in meinen eigenen vier Wänden. Unabhängig davon, dass ich mit einem Dual-WLAN-fähigen Repeater dank Intelligent Crossband Repeating mehr Potential ausschöpfen könnte – gerade bezogen auf einen Geschwindigkeitsverlust.
Mesh-Netz: So verbindet AVM seine Fritzboxen und WLAN-Repeater
Zuletzt platzierte ich meinen Repeater im Flur, von dort aus konnte eine stabile Verbindung zum im Arbeitszimmer stehenden Router sichergestellt werden. Allerdings schaffte er es bisher nicht, die am anderen Ecke des Flurs befindlichen Küche komplett mit WLAN zu versorgen. Dabei ging ich immer davon aus, dass es sinnvoll ist, den Repeater „einfach irgendwo in der Mitte“ zu positionieren. Die Fritz App WLAN belehrte mich eines Besseren.
Wo platziere ich meinen WLAN-Repeater am besten?
Nach der Installation der App, die (bisher?) nur für Android erhältlich ist, wird eure Fritz-Box automatisch erkannt. Interessant schon im Vorfeld: Die Anwendung teilt euch via Benachrichtigung mit, wo genau ihr euch mit eurem mobilen Gerät „eingeloggt“ habt – also entweder nutzt ihr das Netz des Routers oder des verbundenen Repeaters. Das alleine ist schon aufschlussreich.
Steht ihr mit dem Repeater direkt in Kontakt, seid also über diesen im Heimnetzwerk aktiv, könnt ihr die neue Option „Repeater-Position bewerten“ auswählen. Geduldet euch ggf. einige Sekunden und lasst euch anzeigen, ob alles okay ist. In meinem Fall verdeutlichte mir die App, dass noch einiges mehr möglich ist.
Und so schnappte ich mir meinen Repeater und installierte ihn direkt in der Küche. Wieso ich nicht eher darauf kam, dies zumindest einmal auszuprobieren? Nunja. Ich brauchte wohl erst diese App, um mir dieses Wissen anzueignen.
Was hat die App da eigentlich gemacht?
Laut Angaben der Entwickler kann der aktuell gewählte Ort des Repeaters anhand der Verbindungsqualität zum Router begutachtet werden. Die App spuckt Empfehlungen aus, durch die ihr eine bessere WLAN-Abdeckung erreicht, indem ihr dem Repeater eine geeignetere Position sucht. Das ist also alles kein Hexenwerk, dafür aber ein großer Mehrwert.
Geeignet ist das Feature für alle Repeater von AVM, inklusive der Powerline-Adapter im WLAN-Brücken-Modus. Solltet ihr eine zweite Fritz-Box (als Repeater) einsetzen, wird auch diese berücksichtigt.
Hinweis: Etlichen Meldungen zufolge gibt’s bei der Funktion noch Schwierigkeiten, sollte ein Repeater über LAN an den Router angeschlossen sein. Ein Update wird diesen Makel hoffentlich bald beheben.
Vorbereitung auf Fritz OS7
Ebenfalls etwas, was mich an AVM positiv überrascht: die Update-Politik. Version 7 von Fritz OS steht an, dieses bringt die aktuellen Router auf den neuesten Stand. Das nächste „Betriebssystem“, das wohl Anfang Juli 2018 freigegeben wird, unterstützt unter anderem „Idle Steering“. Dadurch können mobile Geräte schneller das Frequenzband wechseln. Mit „Zero Wait DFS“ verkürzt sich die Wartezeit im 5-Ghz-Band. Beide Aspekte sprechen dafür, dass ich mich wohl künftig nach einem stärkeren WLAN-Repeater umschauen sollte.
Das Mesh-Netz wird mit Fritz OS7 auch auf Telefonie und Smart-Home-Geräte erweitert. Auch das klingt vielversprechend. Weitere Neuerungen werden auf der offiziellen Webseite erläutert.
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