Beamer statt Fernseher: So geht’s

Du willst lieber auf einem Beamer fernsehen oder deine Lieblings-Serien gucken statt auf einem Fernseher? Kein Problem. Wir sagen dir, was du dabei beachten musst und wie du dein neues Heimkino einrichtest.

Beamer statt Fernseher: So geht’s
Aufmacher Beamer

Du willst dir keinen riesigen Fernseher in die Wohnung stellen, aber deine Lieblingssendungen willst du trotzdem auf einem großen Bild sehen.

Die Lösung liegt nahe: Benutzt einen Projektor (neudeutsch: Beamer) statt einem Fernseher. Und noch ein wenig Zubehör. Wir sagen dir, was genau du brauchst.

Inhalt:

  1. Den richtigen Beamer
  2. Einen Digitalreceiver und einen AV-Receiver mit mehr Komfort
  3. Sound
  4. Leinwand
  5. Zubehör

1. Den richtigen Beamer

Gleich vorweg die Warnung: Sei vorsichtig bei all zu günstigen Angeboten von Beamern unter 100 Euro!

Denn diese „Schnäppchen“ laufen meist mit weniger Lichtstärke und einer Bildauflösung, die eigentlich immer weit unter HD-Qualität liegt. Verwirrend sind dabei Werbeversprechen wie „Full-HD-“ oder „4K-Unterstützung“. Damit meinen die Hersteller nur, dass das Eingangssignal auch 1080p oder 4K sein darf. Das Bild, das der Beamer letztlich an die Wand wirft, hängt aber vom eingebauten Panel ab und kommt dann in weit geringerer Auflösung daher.

Billigbeamer wie der Tenker T20 sparen meist an Lichtstärke und Auflösung.
Billigbeamer wie der Tenker T20 sparen meist an Lichtstärke und Auflösung.

Unser Kollege Kay Nordenbrock hat einen Billigbeamer getestet. Interessant sind diese Geräte dann, wenn du nur einen kleinen Raum zur Verfügung hast, den du auch gut abdunkeln kannst, und wenn du nicht den größten Wert auf eine gestochen scharfe Bildauflösung legst.

An viele dieser Billig-LED-Beamer kannst du dein Smartphone und via Bluetooth einen Lautsprecher anschließen. In dieser Basis-Qualität kannst du dann recht einfach deine YouTube-Abos oder Netflix-Serien streamen – praktisch.

Acer-DLP-Projektor PL6510: Beamer statt Fernseher
Acer-DLP-Projektor PL6510

Beamer statt Fernseher weiterhin am besten mit einem DLP-Beamer

Willst du eine augenschonende Bildqualität und eine Projektion, die du auch tagsüber gut erkennen kannst, dann bleiben DLP-Beamer das Maß der Dinge. Sie sind vergleichsweise günstig und hell. Achte bei der Auswahl auf:

  • Eine hohe Lichtstärke: Die „Währung“ hier heißt ANSI-Lumen, und 1.000 sollten es davon allermindestens sein. Mehr ist besser. 3.000 ANSI-Lumen sorgen auch am Tag für ein helles Bild, einige Projektoren haben auch 5.000 ANSI-Lumen oder mehr, zum Beispiel der Acer PL6510.
  • Eine ausreichende Auflösung: Beamer hängen Fernsehern bei der Auflösung ein wenig hinterher. Full HD (1080p) wie beim Epson EH-TW 6700 oder dem Xgimi Halo+ ist inzwischen Standard. „Echte“ 4K-Beamer mit Ultra HD sind noch vergleichsweise selten und mit Preisen ab kaum unter 1.000 Euro recht teuer, aber in angenehmer Palettenbreite verfügbar.
  • Alle notwendigen Anschlüsse: Einen HDMI-Anschluss sollte ein Beamer mitbringen, wenn er als Fernseh-Ersatz dienen soll. Hast du mehr externe Geräte, die du über HDMI anschließen willst, geht dein Weg über einen AV-Receiver. Bluetooth und USB sind zusätzlich wünschenswert. Über einen 3,5-mm-Klinkenanschluss kannst du PC-Lautsprecher anschließen. VGA brauchst du eigentlich nur noch, wenn du den Projektor auch mal mit ins Büro nehmen willst – wobei selbst dort HDMI mittlerweile Standard ist.
  • Die Geräuschentwicklung: Dein Projektor sollte nicht (deutlich) lauter sein als 35 db, um den Heimkinogenuss nicht mit nervigen Störgeräuschen zu trüben. Weniger ist besser. Der oben schon genannte Epson EH-TW 6700 etwa ist mit 32 db flüsterleise.
  • Lebensdauer der Leuchtquelle: Kaufe hier nicht zu billig, denn Ersatzleuchtmittel kosten dich nicht selten den halben Gerätepreis oder mehr. Gute Leuchtmittel bringen es auf 7.000 Lebensstunden und darüber. LED-Beamer nutzen Lichtquellen, die es auf 25.000 oder mehr Stunden bringen.
  • Trapezkorrektur, auch Lens Shift genannt, rückt dein Bild gerade, wenn du nicht die Möglichkeit hast, deinen Beamer mittig vor eine Wand zu platzieren. Ideal ist, wenn der Beamer diese Einstellung automatisch vornimmt und du trotzdem noch von Hand nachjustieren kannst, wie im Acer P5530i.
  • Short Throw: Bestimmte Projektoren – sogenannte Laser TVs – bieten dir die Möglichkeit, sie nicht weit von einer Wand entfernt aufzustellen. Das eignet sich besonders für kleine oder vollgestellte Räume.
  • Wandfarbenkorrektur: Erübrigt sich, wenn du eine Leinwand oder eine glatte, weiße Wand hast. Für alle anderen Wandfarben kann dir eine Spielerei namens Wandfarbenkorrektur behilflich sein, die einige Beamer in petto haben. Ob das Endergebnis dabei so gut wird wie auf einer weißen Leinwand, sei aber dahingestellt.

Lest hier unsere weiteren Anforderungen an einen guten Heimprojektor.

2. Einen Digitalreceiver und einen AV-Receiver mit mehr Komfort

Um traditionell fernzusehen brauchst du einen Digitalreceiver. In viele moderne Fernsehgeräte ist der in Form eines Tuners oft schon eingebaut. Für dein TV-Erlebnis mit einem Beamer statt Fernseher brauchst du in in vielen Fällen einen externen Receiver, je nach deiner vorliegenden Zugangstechnik (DVB-T2 HD, DVB-C, DVB-S).

Digitalreceiver Technisat Isio S2: Mehr als nur Empfangstechnik
Digitalreceiver Technisat Isio S2: Mehr als nur Empfangstechnik

So einen bekommst du oft schon für um die 30 Euro, wie den Sat-Receiver Opticum HD X300 S. Hierbei lohnt sich die Überlegung, ob du es dabei belassen oder in einen etwas teureren Digitalreceiver investieren willst. Manche der Geräte, wie der TechniSat Digit Isio S 2, bieten Zusatzfunktionen wie HD-Streaming, TwinTuner (TV schauen und aufnehmen gleichzeitig), Zugang zu Mediatheken oder einen digitalen Videorekorder über USB.

Multifunktionaler AV-Receiver Denon AVR S650h
Multifunktionaler AV-Receiver Denon AVR S650h

Alternativ bieten viele Beamer eine breite App-Unterstützung für MagentaTV, Zattoo und die gängigen Streaming-Portale. Insbesondere Projektoren mit Android TV haben diese Programme vorinstalliert.

AV-Receiver: Perfekt für euer Heimkino

Suchst du ohnehin nach einer Schaltzentrale für dein digitales Wohnzimmer, dann wäre ein AV-Receiver euer Weg zum Glück. Hieran kannst du meist alles anschließen, was du an externen HDMI-Geräten hast. Je nach Preislage bieten AV-Receiver auch Anschlüsse für Soundsysteme wie Dolby Atmos oder DTS:X. Moderne Dienste wie Spotify, Netflix oder Prime Video sind in einigen Geräten gleich mit an Bord. Der Yamaha RX-V585 etwa integriert die Sprachassistentin Alexa. Du schließt den AV-Receiver ganz einfach mit einem HDMI-Kabel an den Beamer an.

Nur wenige AV-Receiver allerdings verfügen über einen integrierten Digitaltuner, den du dann also noch zusätzlich brauchst.

Auf welchem Gerät guckst du deine Serien und Filme?

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3. Sound

Viele Projektor-Hersteller integrieren einfache Lautsprecher, aber die sind meist nur für den Notfall, für Office-Präsentationen oder für einen Signalcheck („Kommt Ton an?“) gedacht. Für ungetrübten Soundgenuss brauchst du etwas Besseres.

Geht es dir nur darum, in einem kleinen Zimmer überhaupt etwas zu hören, können einfache externe Lautsprecher schon helfen. Angeschlossen über 3,5-mm-Audioklinke (einfachst), Cinch (endet oft auf 3,5-mm-Klinke), wenn vorhanden: optisch/Toslink (besser) oder Bluetooth (komfortabel) geben die meisten Beamer auch Sound aus. Vielleicht hast du ja eine Boombox oder Soundbar noch irgendwo rumfliegen. Achte deswegen beim Kauf auf die nötigen Anschlüsse.

Soundbar Bose Solo 5: Lässt sich (wenn Bluetooth vorhanden ist) auch an einen Beamer statt einem Fernseher anschließen
Soundbar Bose Solo 5: Lässt sich (wenn Bluetooth vorhanden ist) auch an einen Beamer statt einem Fernseher anschließen

Soll es etwas Besseres sein, gehe den oben beschriebenen Weg über einen AV-Receiver und ein dafür vorgesehenes Lautsprechersystem (zum Beispiel 5.1.).

4. Leinwand

Du willst ein herausragendes Bild, wenn du schon einen Beamer statt eines Fernsehers benutzt? Dann solltest du auch über eine passende Leinwand nachdenken, sofern du keine glatte weiße Wand in deinem Projektraum hast. Eine gute Leinwand reflektiert nicht, ist schnell aufgebaut und wieder verstaut und absolut lichtundurchlässig. Die Medium Standard Electric etwa verfügt auch über eine Fernbedienung und ist für Decken- und Wandmontage geeignet.

Leinwand Medium Standard Electric
Leinwand Medium Standard Electric

5. Zubehör

Wenn dein Beamer dir nicht im Weg sein soll, kannst du über eine Deckenmontage nachdenken. Hier bieten sich entsprechende Kits an, etwa von Manhattan. Das Bild vom Digitalreceiver oder AV-Receiver zum Projektor führt in der Regel über ein HDMI-Kabel. Achte hier auf ein modernes HDMI-Kabel und natürlich die richtige Länge. In großen Räumen können Kabel mit 5, 10 oder gar 20 Metern Länge notwendig sein. Für den Anschluss von Lautsprechern sind – je nach Ausgang – auch Audio-Cinch-Kabel oder optische Kabel eine Option.

Nicht die Kabel vergessen: Hier ein 5 Meter langes Hama HDMI-Kabel
Nicht die Kabel vergessen: Hier ein 5 Meter langes Hama HDMI-Kabel

Zusammenfassung

Im Prinzip kannst du genauso gut mit einem Beamer statt einem Fernseher arbeiten. Mit der richtigen Technik ist der Komfort gleichhoch, dein Bild idealerweise noch größer und der Sound genauso gut. Was du brauchst, ist ein Projektor, der alle Anschlüsse hat, die du brauchst, einen Digitalreceiver für das TV-Signal und/oder einen AV-Receiver für den Anschluss weiterer AV-Geräte wie Streaming-Stick, Spielkonsole oder Blu-ray-Player.

https://trendblog.euronics.de/tv-streaming/ein-neuer-beamer-gefaellig-darauf-solltet-ihr-achten-31131

Sound stellst du via Bluetooth über eine Soundbar oder einen mobilen Lautsprecher her, oder du schließt via AV-Receiver professionelle Lautsprecher über ein modernes Soundsystem an.

Mehr Infos zum Thema Fernseher?

Dieser Beitrag ist nicht der einzige, den wir dazu geschrieben haben. Mehr Texte über Fernseher findest du auf unserer Themenseite Smart-TV.

Receiver und Beamer verbindest du über ein HDMI-Kabel, sollten keine kabellosen Übertragungstechniken vorliegen. Für den perfekten Heimkino-Genuss mit einem Beamer statt einem Fernseher bieten sich eine Deckenmontage und eine Leinwand an.

Viel Spaß beim Fernsehen ohne Fernseher!

(Aufmacher: Pixabay / Antonio Cansino)

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Ein Kommentar zu “Beamer statt Fernseher: So geht’s

  1. was für ein gefummel … noch 3-4 fernbedienungen vielleicht? die ergonomie bleibt hier vollig unberücksichtigt. warum ist apple wohl so erfolgreich?

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