Mini-Projektor Tenker T20 im Test: Großes Kino zum kleinen Preis?

Großes Heimkino für den kleinen Preis? Mit Mini-Projektoren ist das möglich. Allerdings nicht ohne Qualitätseinbußen.

Mini-Projektor Tenker T20 im Test: Großes Kino zum kleinen Preis?
Billigbeamer wie der Tenker T20 sparen meist an Lichtstärke und Auflösung.

Mini-Projektoren sind klein, vielseitig einsetzbar und teilweise ab kaum mehr als 50 Euro zu haben. In Kombination mit einem Smartphone kann man so ein mobiles Kinoerlebnis erzeugen, überall wo es eine weiße Wand oder Leinwand gibt. Ich habe mir den Tenker T20 Mini-Projektor geschnappt, um zu testen, welche Qualität das Budget-Heimkino wirklich bietet und was der kleine Projektor noch so auf dem Kasten hat.

Tenker T20: Technische Daten

Kommen wir erstmal zu den technischen Daten des Tenker T20, damit wir alle auf dem gleichen Stand sind. Der Mini-Projektor verfügt über eine Helligkeit von 2000 Lumen, eine native Auflösung von 800 x 400px, wobei auch Auflösungen von bis zu 1920 x 1080px als Eingangssignal unterstützt werden. Die Projektionsfläche reicht von 32 bis 176 Zoll, je nachdem wie weit die Entfernung von Leinwand zu Projektor ist. Der empfohlene Abstand ist 2-3 Meter, so kommt ihr auf rund 130 Zoll. Als Lichtquelle dient eine LED.

Der T20 hat reichlich Anschlüsse für jede Gelegenheit. Mit dabei sind:

  • IR-Anschluss
  • VGA-Anschluss
  • 5mm-Klinken-Anschluss
  • AV-Anschluss
  • USB-Anschluss
  • HDMI-Anschluss
  • SD-Karten-Laufwerk

An Anschlüssen mangelt es dem Mini-Projektor also nicht. So könnt ihr PCs, Tablets, Laptops, Smartphones, Amazon Fire TV Sticks, Chromecasts, Blue-Ray-Player, Konsolen, SD-Karten, USB-Sticks und Lautsprecher anschließen. Letzteres werdet ihr brauchen, aber da gehe ich später noch drauf ein.

tenker-t20-lieferumfang
Im Lieferumfang ist (fast) alles für das Heimkinoerlebnis enthalten

Im Lieferumfang ist fast alles für das Kinoerlebnis enthalten. Ihr bekommt den Mini-Projektor selbst, ein Netzkabel, ein HDMI-Kabel, einen Cinch-Adapter, eine Anleitung und eine kleine Fernbedienung. Allerdings werden bei der Fernbedienung keine Batterien mitgeliefert. Das scheint bei dem Preis nicht drin zu sein.

Euer Smartphone könnt ihr mit dieser Ausrüstung auch noch anschließen. Dafür müsst ihr euch noch extra ein MHL-zu-HDMI-Kabel (Shoplink) anschaffen.

Das (Budget-)Heimkinoerlebnis

Nachdem ich mich mit der Technik vertraut gemacht habe, wollte ich herausfinden, wie viel Kinoerlebnis wirklich in dem tragbaren Heimkino steckt. Für das bestmögliche Bild mit einem Projektor, egal welchem, sucht ihr euch einen abgedunkelten Raum und eine glatte, weiße Wand oder eine Projektor-Leinwand (Shoplink).

Aber nun zurück zum Tenker T20. Schließt ihr ein Smartphone, Tablet oder Laptop an, könnt ihr das Bild ohne Probleme an jede beliebige Wand in eurer Nähe werfen. (Das HDMI- oder MHL- zu HDMI-Kabel nicht vergessen!)

Die Bildqualität

Der erste Kritikpunkt des Mini-Projektors ist die Helligkeit. Die 2000 Lumen sind nicht sehr hell, verglichen mit anderen Projektoren, und das merkt man auch. Habt ihr große Fenster, wo gerade das Sonnenlicht hereinscheint, bekommt ihr Probleme das Bild zu erkennen. Ihr könnt zwar immer noch erkennen was geschieht, aber ein gut erkennbares Bild ist das nicht. Also: Besser die Rollläden herunterfahren und im dunklen Raum mit der Freundin einen Liebesfilm anschmeißen.

Auch mit der Auflösung kann der Mini-Projektor keine Preise gewinnen. Die native Auflösung beträgt 800 x 400 Pixel bei einer Input-Auflösung von immerhin 1920 x 1080 Pixeln. Das bedeutet: Der Projektor gibt die Bilder mit 800 x 400 Pixeln aus, kann aber ein Input-Signal von bis zu 1920 x 1080 Pixeln verarbeiten. Dieses rechnet er dann auf die native Auflösung herunter. Gerade bei einem großen Bild fällt die niedrige SD-Auflösung negativ auf: ihr seht, dass das Bild deutlich schlechter ist als Full HD oder gar 4K.

tenker-t20-projektion
Schon bei normalem Tageslicht ist das Bild schwierig zu erkennen

Als drittes Kriterium haben wir den Kontrast des Bildes. Dieser wird mit einem Verhältnis von 2.000:1 beschrieben. Bei neuen Vollpreis-Projektoren sollte dieser Wert mindestens 10.000:1 betragen, der Unterschied ist also groß. Leider spiegelt sich auch das in der Bildqualität wider.

Aber von einem günstigen Mini-Projektor wie dem Tenker T20 kann man auch keine Wunder erwarten. Darum ist es auch nicht so schlimm, wie es sich auf den ersten Blick liest. Gerade bei dem kleinen Preis ist das Bild vollkommen in Ordnung für das Filmerlebnis zwischendurch. Falls ihr plant, mit dem Mini-Projektor Präsentationen zu geben, muss ich aber davon abraten. Durch die niedrige Auflösung ist Text durchaus schwierig zu lesen.

Was ein neuer, vollwertiger Projektor heutzutage können sollte, erfahrt ihr im Artikel Projektoren: Was muss ein gutes Gerät im Jahr 2019 können?

Der Mini-Projektor von Tenker kommt mit eingebauten Lautsprechern daher. Dennoch empfehle ich externe Lautsprecher anzuschließen. Die Lautsprecher des Projektors sind zwar ordentlich laut, aber die Soundqualität lässt zu wünschen übrig. Der Sound ist sehr flach und Bässe sind quasi nicht vorhanden.

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An der Seite befinden sich Anschlüsse, sowie der Lüfter

Wichtig für das Audio-Erlebnis ist auch die Lautstärke des Projektors selbst. Der ist direkt nach dem Einschalten deutlich präsent. Im Menü gibt es zwar einen sogenannten Silence-Mode, der macht allerdings keinen hörbaren Unterschied. Um dem ein wenig entgegen zu wirken, könnt ihr euch, so weit es geht, vom Mini-Projektor selbst wegsetzen, die externen Lautsprecher aufdrehen oder ein Headset anschließen.

Das Fazit

Der Tenker T20 ist, was man von einem Mini-Projektor für knapp 60 Euro erwarten kann. Nicht mehr und nicht weniger. Ihr solltet keine Wundermaschine erwarten, er erfüllt seinen Zweck. Für den Filmeabend auf der großen Leinwand ist der Projektor absolut ausreichend. Aber wir sind ja eh der Meinung, dass ein Beamer den TV-Apparat ersetzen kann.

Der große Vorteil dabei ist, dass ihr lediglich ein Smartphone oder Tablet benötigt, um das Bild an die Wand zu werfen.

Da der T20 an Konsolen angeschlossen werden kann, könnt ihr ihn auch für einen gemütlichen Gaming-Abend mit Freunden nutzen. Auch bei Spielen müsst ihr dann mit der niedrigen Auflösung vorliebnehmen, aber ich denke für einen Spieleabend ist das durchaus vertretbar.

Der Mini-Projektor ist definitiv kein Ersatz für einen Fernseher. Das liegt vor allem an der niedrigen Bildqualität, Audioqualität und Betriebslautstärke. Wenn ihr allerdings auf der Suche nach einem mobilen Heimkino für den kleinen Preis seid, ihr separate Lautsprecher habt und eine hohe Auflösung euch nicht so wichtig ist, erledigt der Tenker T20 diesen Job mit Bravour.

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