Das Problem: Was tun, wenn die Lichtschalter in einem Flur nicht optimal verteilt sind und ihr in der Nacht mehrere Meter im Dunkeln gehen müsst, bevor ihr das Licht einschalten könnt? Nutzt smarte Bewegungsmelder, die sich selbständig einschalten – wann und wie ihr wünscht. Kompliziert muss das nicht sein. Und so geht’s.
Für den Einstieg: Simple Nachtlichter
Manchmal genügt auch die einfachste Lösung für einen in der Nacht nicht ausreichend beleuchteten Korridor. Hier eignen sich Geräte, die Bewegungs- und/oder Helligkeitssensoren mit integrierten LED-Lampen kombinieren. Oder anders gesagt: Nachtlichter, die sich bei Dunkelheit automatisch einschalten und sich am Morgen selbstständig deaktivieren. Oftmals steckt ihr diese einfach in eine freie Steckdose und müsst sie nicht konfigurieren. Schneller geht’s nicht.
Doch auch hier gibt’s verschiedene Optionen. Das Yeelight zum Beispiel könnt ihr dank Magnetismus an beliebigen Orten befestigen, der integrierte Akku hält bis zu 120 Tage. Das blendfreie Licht reagiert ausschließlich auf eure Bewegungen.
Im Bereich der Steckdosen-Nachtlichter finden sich zahllose Formen, Farben und Varianten. Eine sehr weit verbreitete ist eine kreisrunde Lampe. Indem ihr den Außenring dreht, ändert ihr die Farbe. Alles andere übernimmt ein Dämmerungssensor im Inneren des meist um die 8 bis 20 Euro günstigen Zubehörs.
Aber: Solche Nachtlichter sind nüchtern betrachtet nicht smart, auch wenn sie euch Arbeit abnehmen und automatisch funktionieren. Eine präzise Kontrolle, Zeitsteuerung oder Konfiguration ist allerdings nicht möglich.
Der zeitgemäße Klassiker: Philips Hue und Bewegungssensor
Immer noch einsteigerfreundlich, aber deutlich aufwändiger und auch kostspieliger ist eine sehr populäre Option vom Hersteller Signify. Für das smarte Lichtsystem Philips Hue gibt’s auch smarte Bewegungsmelder, die ihr individuell an eure Bedürfnisse anpassen könnt.
Ihr benötigt:
- Philips Hue Bridge
- Passende Lampen mit ZigBee-Standard bzw. Hue-Leuchten im Flur (E27, Spots, E14 etc.)
- Alternativ zu den Lampen: Smarte Steckdosen mit ZigBee zum Steuern konventioneller Lampen
- Hue Bewegungssensor
Philips Hue erlaubt eine recht simple Konfiguration via Smartphone, aber es setzt auch ein „Umrüsten“ der vorhandenen Beleuchtung voraus. Euch belohnt das Konzept mit einer erstaunlichen Flexibilität dank des Motion Sensors. Der lässt sich überall montieren und an Metall-Oberflächen befestigen. Die wechselbaren AAA-Batterien halten rund ein Jahr.
Vorteile von Philips Hue:
- Smarter Bewegungsmelder erkennt sowohl Bewegung als auch Helligkeit
- Individuelle Programmierung: Berücksichtigung von Helligkeit, Bewegung und definierten Uhrzeiten
- Automatisierung auch aus der Ferne konfigurierbar
- Nachträgliche Erweiterung des Lichtsystems um weitere Lampen und Zubehör
- Etablierter, sicherer Funkstandard
- Mehere Sensoren kombinierbar, um so noch größere Bereiche abzudecken
Ich selbst nutze unter anderem im Flur einen Hue Bewegungssensor, was ich im Laufe der Jahre wirklich zu schätzen gelernt habe. Er kann ohne Probleme Bewegungen in Entfernungen von drei Metern und mehr wahrnehmen.
Tipp: Je höher ihr smarte Bewegungsmelder platziert, desto größer ist die Fläche, die sie „überwachen“ können. Sinnvoll kann also eine Montage an der Decke sein – aber das ist kein Muss, es geht wirklich nahezu überall.
Alternativen zu Philips Hue
Zugegeben: Ein Hue-Bewegungssensor mitsamt Hue Bridge und den ersten Lampen kostet zusammen nicht unter 100 Euro. Sparen könnt ihr allerdings mit ebenbürtigen Hue-Alternativen. Eine kommt ebenfalls aus dem Hause Signify und hört auf den Namen WiZ Connected Light. Das preisgünstige Smart-Home-System setzt auf WiFi, verzichtet also auf eine eigene, sonst kostenpflichtige Bridge. Ihr verbindet den WiZ-Bewegungssensor einfach mit WiZ-Lampen und los geht’s.
Generell lässt sich sagen, dass etliche Smart-Home-Lösungen basierend auf WiFi besonders dann gut geeignet sind, wenn ihr ausschließlich smarte Bewegungsmelder und eine, zwei oder drei Lampen ansteuern wollt. Das ist meist ähnlich komfortabel, eine Konfiguration erfolgt ebenfalls übers Smartphone.
Konzeptionell vergleichbar sind zum Beispiel Smartlife von Nedis, Ikea Home Smart, Medion Smart Home oder Xiaomi Mi Smart. Es sind meist in sich geschlossene Systeme, die häufig nicht mit Produkten anderer Hersteller kompatibel sind. Eine Ausnahme sind Ökosysteme basierend auf ZigBee.
Für Apple-Nutzer: Bewegungssensoren mit HomeKit
Besitzt ihr ein iPhone oder iPad, ist es ein Leichtes, ein Smart Home aufzubauen und so einen smarten Bewegungssensor im Flur einzurichten. Möglich machen es Melder wie Eve Motion, die explizit für Apples hauseigenes HomeKit ausgelegt sind. Ihr benötigt ebenfalls keine Bridge oder viel Zeit für eine Installation, ihr registriert und konfiguriert den Sensor Ruckzuck am Telefon. Gut zu wissen: Zumindest der Hue Outdoor Motion Sensor ist auch geeignet für HomeKit.
Doch auch hier braucht’s geeignete Lampen im Korridor, die HomeKit-kompatibel sind. Das sind zum Beispiel Leuchten von Nanoleaf und von Philips Hue.
Verzichtet auf „Frickeleien“
Mein persönlicher Tipp zum Abschluss: Achtet nicht ausschließlich auf einen möglichst geringen Preis, denn dann müsst ihr euch mit „Frickel“-Lösungen abfinden oder ärgert euch mit der Einrichtung herum. Wenn Lampen nicht mit dem Sensor kommunizieren wollen, die Bridge nicht mit dem Router harmoniert oder sich eine App nicht installieren lässt, ist das frustrierend und ihr zweifelt zu Recht daran, ob es überhaupt eine gute Idee war, den Flur smart machen zu wollen.
Ich möchte daher vorrangig Smart-Home-Lösungen von Herstellern empfehlen, die neben Sensoren auch andere Erweiterungen und Ergänzungen anbieten. So wisst ihr, dass zum Beispiel die Leuchten des gleichen Anbieters auch mit dem Bewegungsmelder harmonieren.
Eine Ausnahme sind die günstigen Nachtlichter oder auch „Insellösungen“, die nichts anderes machen, als im Dunkeln bei Bewegung zu leuchten. Mit dem E27-Bewegungssensor von Nedis rüstet ihr sogar reguläre Lampen um. Aber: Sobald eure Ansprüche steigen, ihr Komfort und Erweiterbarkeit wünscht, gebt besser ein paar Euro mehr aus und setzt auf zukunftssichere Systeme: Philips Hue, HomeKit-kompatible Produkte und WiZ seien hier als exemplarische Beispiele empfohlen.
Angemessene Systeme für euren Flur
Eine „Nummer zu groß“ könnten für eher einfache Installationen in eurem Flur komplexe Smart-Home-Lösungen von HomeMatic IP, Bosch Smart Home oder Magenta Smart Home sein. Zwar könnt ihr euren Flur mit diesen Angeboten ebenfalls smart gestalten, doch ist der Aufwand teils größer und teurer.
Ausgelegt sind diese Lösungen für sehr viel mehr. Für Heizungsthermostate, intelligent gesteuerte Rollläden, Alarmanlagen und so weiter. Braucht ihr das alles auch perspektivisch nicht, bleibt bei den „kleineren“ Smart-Home-Angeboten, die sich auf Licht (und Bewegungssensoren) fokussieren.
Smart-Home-Produkte wie Lampen und Bewegungssensoren für den Flur bekommt ihr bei Euronics.
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