Apple HomeKit: So wird eure Wohnung zum Smart Home

Nutzt ihr ein iPhone, Apple TV oder iPad, besitzt ihr bereits alles, um euer künftiges Smart Home zu kontrollieren – auch mit eurer Sprache. Der Einstieg in Apple HomeKit ist erstaunlich einfach. Aber was braucht ihr denn noch, abgesehen von einem Apple-Gerät?

Apple HomeKit: So wird eure Wohnung zum Smart Home

Zwar lässt Apples smarter Lautsprecher im Stil von Echo und Google Home noch einige Monate auf sich warten, das hauseigene Smart-Home-Konzept steht dagegen schon seit geraumer Zeit zur Verfügung. Der Clou: Ihr benötigt ausschließlich ein iPhone oder iPad mit mindestens iOS 10 bzw. ein aktuelles Apple TV (3. Oder 4. Generation mit tvOS 9.0 oder höher). Weiteres Zubehör wird nicht verlangt. Mit einem iPad oder Apple TV ist sogar eine Fernsteuerung möglich, wenn ihr mal nicht zu Hause seid. Aber das ist optional. So gesehen genügt ein iPhone für die Smart-Home-Steuerung mittels Apple HomeKit. Dank Siri ist eine intelligente Sprachbedienung, die Alexa und Google Assistant in nichts nachsteht, natürlich mit dabei.

So einfach ist HomeKit

Auf extra eingerichteten Webseiten erhaltet ihr Anleitungen zum Einrichten über die Home-App auf dem iPhone oder Apple TV (Steuerzentrale). HomeKit ist erst einmal als iCloud-basierte Option zu verstehen, um Lampen, Schalter und Kameras verschiedener Hersteller über eine einheitliche Oberfläche zu kontrollieren. Nur gibt es genügend Produkte, die mit dem noch recht neuen Angebot kompatibel sind? Mittlerweile glücklicherweise schon.

Einfache Einrichtung auch am Apple TV. (Foto: Apple)
Einfache Einrichtung auch am Apple TV. (Foto: Apple)

Wozu das alles? Die Entwickler bei Apple hatten einige clevere Ideen parat, die euch diese Frage schnell beantworten. In der Home-App bildet ihr eure Wohnung ab, indem ihr Raum für Raum anlegt. In diesen wiederum, also Wohnzimmer oder Arbeitszimmer, wählt ihr die smarten Geräte aus, die sich in den jeweiligen Zimmern befinden. Von dort aus ist sofort nach dem Einrichten eine Steuerung einsatzbereit, ihr dürft also das Licht dimmen oder die Heizung regeln. Mittels sogenannter „Szenen“ steuert ihr mehrere Devices gleichzeitig und erstellt automatische Ereignisse.

Wenn ihr nach Hause kommt, schalten sich im Flur die Leuchten ein und die Heizung stellt sich auf die gewünschte Temperatur. Oder am Abend öffnet sich zu fest vorgegebenen Zeiten das Garagentor. Apple-typisch ist das einsteigerfreundlich und sofort nachvollziehbar gestaltet. Und ist alles komplett installiert, kommt freilich Siri ins Spiel. „Schalte das Licht im Wohnzimmer aus“ klappt dann genauso wie die Frage, ob die Haustür abgeschlossen wurde – mit einer Steuerzentrale auch während des Urlaubs.

An sich wird erst einmal nur ein iPhone mit iCloud-Anbindung benötigt. (Foto: Apple)
An sich wird erst einmal nur ein iPhone mit iCloud-Anbindung benötigt. (Foto: Apple)

Bevor ihr euch smarte Leuchtmittel, Thermostate, Sensoren, Lautsprecher oder gar Garagentüren kauft, achtet auf die Aufschrift „Works with Apple HomeKit“, das sich auf der Produktverpackung befinden sollte.  Der eine oder andere Hersteller lieferte in der Vergangenheit nachträglich eine HomeKit-Kompatibilität nach, ggf. lohnt also auch ein Blick auf die Webseite des jeweiligen Anbieters.

Diese Lampen funktionieren mit Apple HomeKit

Tatsächlich ist das Angebot an smarten und HomeKit-geeigenten Leuchten derzeit noch sehr überschaubar. Philips Hue mit der aktuellsten Bridge (die eckige, Version 2.0) unterstützt die Apple-Lösung vollständig, sämtliche Lampen könnt ihr problemlos integrieren.

Auch kompatibel ist Nanoleaf Aurora, das allerdings aufgrund des unkonventionellen Konzepts nicht für jeden sinnvoll und ohnehin nur bei ausgewählten Shops erhältlich ist.

Hue und HomeKit verstehen sich gut. (Foto: Philips)
Hue und HomeKit verstehen sich gut. (Foto: Philips)

IKEA Tradfri soll noch 2017 mit HomeKit kommunizieren können. Und sonst so? LEDs von LIFX, Koogeek, iLuv oder Sylvania dürfen zwar (bald) eingesetzt werden, aber die wenigsten der genannten Firmen sind regulär in Deutschland vertreten. Das heißt konkret: Philips Hue ist (mal wieder) die erste Wahl, möchtet ihr via iPhone, iPad und Apple TV das Licht bedienen.  Als kleiner Tipp am Rande sei gesagt, dass ihr die Bridge von Hue nach wie vor braucht, nicht aber die iOS-App von Philips. Hier übernimmt die Home-App.

Schalter für Apple HomeKit

Ähnlich wie bei Leuchtmitteln ist das Angebot an Schaltern hierzulande limitiert, sind Firmen wie Koogeek oder Leviton noch gar nicht im großen Stil auf dem hiesigen Markt vertreten. Braucht ihr aber haptische Tasten, da ihr nicht nur auf die Home-App und Siri angewiesen sein wollt, werdet ihr bei Elgato Eve fündig. Der Light Switch besitzt allerdings noch keinen Deutschland-Termin, dürfte aber bald in die Verkaufsregale kommen.

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Mehr Informationen

Die bereits verfügbare Alternative wäre der Logitech Pop Smart Button, der eine Ecke mehr leistet und vielseitig einsetzbar ist.

Thermostate und Sensoren für HomeKit

Wand- und Heizkörper-Thermostate könnt ihr natürlich auch mit HomeKit verbinden. In Deutschland erhältlich sind unter anderem das tado Smart (Radiator) Thermostat, das Netatmo Smart Thermostat, das Netatmo Smart Heizukörperthermostat und das Elgato Eve Thermo.

Raumüberwachung mit HomeKit. (Foto: Netatmo)
Raumüberwachung mit HomeKit. (Foto: Netatmo)

Auch im Bereich der Sensoren ist Elgato mit dabei, darunter mit Bewegungssensoren, Wetterstationen, CO²-Sensoren sowie Tür- und Fenstersensoren. Die gesamte Eve-Reihe setzt auf HomeKit. Die intelligente Raumklimaüberwachung von Netatmo könnt ihr ferner einsetzen, der smarte Rauchmelder der Firma ist in Deutschland noch nicht verfügbar. Die Geräte von Fibaro, beispielsweise der Flood- und der Motion- Sensor, sind in Deutschland bei wenigen Händlern im Sortiment.

Noch mehr HomeKit-geeignete Geräte

Was eigentlich schade ist: Schaut ihr auf die Apple-Webseite, ist die Liste der HomeKit-geeigneten Geräte recht groß. Nur wie gesagt sind viele dieser in Deutschland höchstens bei Importhändlern erhältlich, dann müsst ihr aber mit Einschränkungen (Support, Garantie, etc.) rechnen. Andererseits wächst das Angebot kontinuierlich. Eine Flexibilität erhaltet ihr außerdem mit intelligenten Steckdosen, die herkömmliche Geräte smarter macht – und sei es der alte Fernseher, der sich fortan über Siri ein- und ausschalten lässt. Mit Elgato Eve Energy ist das kein Problem.

Eve Energy mag HomeKit. (Foto: Elgato)
Eve Energy mag HomeKit. (Foto: Elgato)

Wenn ihr In- oder Outdoor-Kameras benötigt, werft einen Blick auf D-Link Omna 180, Netatmo Welcome oder Netatmo Presence. Die letzten beiden Cams erhalten in Kürze ein HomeKit-Software-Update.

Bei genauerer Betrachtung könnte das Gefühl entstehen, HomeKit beschränkte sich nur auf verhältnismäßig wenige Smart-Home-Produkte. In der Tat sind Google Home und Amazon Echo gegenwärtig offener, doch die Vielfalt steigt auch bei Apples System – langsam, aber stetig. Findet ihr alles, was ihr für eure eigenen vier Wände benötigt, seid ihr mit HomeKit auf jeden Fall bestens beraten. Auch und gerade weil diese Lösung sehr gut mit Geräten verschiedenster Hersteller kombiniert werden kann. Das ist schon sehr praktisch und ein echter Komfortgewinn.

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