Apple Siri: Sprachassistenz, hilfreich und eigensinnig

Apples Siri wurde 2011 zusammen mit dem iPhone 4S vorgestellt und machte digitale Sprachassistenten für jedermann zugänglich. Inzwischen haben Google, Microsoft und Amazon jeweils eigene Sprachassistenten vorgestellt. Aber kommen die an Siri heran?

Apple Siri: Sprachassistenz, hilfreich und eigensinnig

Seit dem 4. Oktober 2011 kennen die Menschen Apples Siri. Unter diesem Akronym (für Speech Interpretation and Recognition Interface) stellte Steve Jobs den Sprachassistenten Siri bei der Präsentation des iPhone 4S vor. Schon zu Beginn verstand Siri neben Englisch auch Französisch und Deutsch.

Siri ist keine Eigenentwicklung von Apple

Siri gehört heute zu Apple wie Cortana zu Microsoft, OK Google zu Google und Alexa zu Amazon. Aber eigentlich wurde Siri 2007 als eigenes Unternehmen gegründet, das 2010 von Apple mit allen Rechten übernommen wurde.

Siri nutzt den Telefon-Joker

Schaut man sich das Akronym genauer an, zeigt sich schon, dass Siri nicht so schlau ist, wie sie tut. Es handelt sich dabei um ein Interface, eine Schnittstelle also. Die eigentlich Intelligenz liegt auf Apples Servern. Dadurch erklärt sich auch Siris Unzuverlässigkkeit. Ich habe manchmal das Gefühl, wenn die Verbinung nicht flott genug ist, blufft Siri und gibt mir halt irgendeine Antwort. Auf jeden Fall sollte man sich bewusst sein, dass jede Frage an Apple geschickt und dort beantwortet wird. Auch alle anderen Sprachassistenten telefonieren nach Hause, um die Frage von Microsoft, Amazon oder Google beantworten zu lassen.

Je mehr Siri lernt, desto besser die Antworten

Will man nicht auf eine ganz bestimmte Frageform festgelegt werden, sollte man Siri erst einmal ein paar Hinweise zu den persönlichen Verhältnissen geben. Hilfreich ist es zum Beispiel, bei den Kontakten Informationen zum Verwandschaftsverhältnis anzugeben wie Frau, Schwester, Tochter, Mutter etc. Auch die Privatadresse und die Arbeitsadresse sind wichtige Informationen. Warum, das zeige ich weiter unten an ein paar Beispielen.

Wer dumm fragt, bekommt dumme Antwort

Solche Zusatzinformationen geben mehr Freiheit beim Fragen. Man muss Siri dadurch nicht den genauen Namen oder die Adresse angeben, sondern kann eben auch von seiner Schwiegermutter oder von Zuhause reden.

Will man von Siri auf Anhieb brauchbare Antworten und Reaktionen, sollte man dennoch möglichst die Form wahren. Zum Beispiel kann Siri nichts damit anfangen, wenn ich frage, wie das Wetter in Kelkheim ist. Dabei ist Kelkheim als mein Wohnort angegeben. Wenn ich dagegen nach dem Wetter zu Hause frage, erhalte ich sofort eine vernünftige Antwort.

Bei Kommandos kommt es oft auf die Satzstellung an. Ich nutze Apples Erinnerungen gerne, um mich an Dinge zu erinnern, sobald ich Zuhause oder Arbeit verlasse oder dort ankomme. Das geht am schnellsten mit Siris Hilfe. Allerdings funktioniert das nach meiner Erfahrung am besten, wenn ich das Kommando in folgender Form gebe: „Erinnere mich an WAS, sobald ich WO ankomme. Andere Satzstellungen führen nicht immer zum gewünschten Ergebnis. In der Hinsicht muss der Nutzer ebenso lernbereit sein wie Siri.

Einige weitere Beispiele für den Einsatz von Siri

Timer lassen sich mit Siri schneller und genauer stellen als über die normale Bedienung. Möchte man sein Ei genau sechs Minuten und 35 Sekunden kochen lassen, sagt man einfach „Timer auf sechs Minuten 35 Sekunden“. Per Finger kann man nur Stunden und Minuten einstellen. Apps öffnen, Nachrichten und Mails vorlesen lassen und beantworten, während man am Steuer sitzt – all das klappt mit Siri gut. Auch die Navigation zu bestimmten Zielen durch Befehle wie „Navigiere zu Kontakt funktioniert schnell und problemlos.

Siri freihändig bedienen

Mit iPhone 6 und neueren Geräten kann man – wenn gewünscht – Siri einfach über das Kommando „Hey Siri“ aufrufen. Das iPhone 5S muss dazu an einer Stromversorgung angeschlossen sein, neuere iPhones nicht. Das ist z.B. in der Küche mit nassen oder schmutzigen Händen sehr praktisch. So kann man Timer mit der Stimme stellen.

Siri auf dem Apple TV

Besitzer eines Apple TV 4 (wozu ich nicht gehöre) können Siri auch nutzen, um nach Filmen, Serien, Podcasts und Musik oder sogar auf YouTube zu suchen. Auch HomeKit-Geräte sollen sich auf diese Arte steuern lassen. Wie gut das funktioniert, kann ich mangels eines aktuellen Apple TV leider nicht überprüfen. In Deutschland scheint die Suchfunktion aber noch sehr eingeschränkt zu sein. Offensichtlich beschränkt sie sich auf Filme und TV-Sendungen in iTunes, Galileo und Netflix. Mehr Infos dazu gibt es auf der Support-Seite von Apple zu Siri auf dem Apple TV.

Siri auf dem Mac

Auch auf dem Rechner ist Siri seit macOS Sierra verfügbar. Erinnerungen einstellen, Apps öffnen und Ähnliches funktioniert einwandfrei. Die Antworten sind allerdings manchmal noch etwas inkonsistent. Frage ich, „Wie ist der Verkehr auf der Strecke nach Basel von hier?“, fragt Siri mich zurück, wohin ich möchte. Auf meine Antwort „Basel“, soll ich zwischen zwei Adressen in der Nähe wählen, in denen das Wort „Basel“ vorkommt, einmal davon als Nachname. Beim zweiten und dritten Versuch klappt es dann. Siris Antwort: „Das Verkehrsaufkommen nach Basel ist normal. Deine geschätzte Ankunftszeit: 2 hours und 41 minute.” Das ist noch verbesserungswürdig.

Vorreiter in Sachen Sprachassistenz

Das iPhone 4S mit Siri hat das Thema Sprachassistenz der breiten Masse der Nutzer bekannt gemacht. Kurz nach der Einführung spielte Siri auch in der Comedy „The Big Bang Theory“ eine Gastrolle:

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Der schüchterne Raj flirtet mit Siri, und träumt davon, Siri als Frau zu treffen. Als er ihr gegenüber steht, bekommt er dann aber natürlich keinen Ton heraus:

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Nach Siri kamen dann schnell andere Sprachassistenten. Cortana von Microsoft, OK Google und schließlich Alexa von Amazon. Alle verfügen über ähnliche Fähigkeiten, mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen. Sie beantworten Fragen zum Wetter und zum Verkehr, lösen Rechenaufgaben, spielen Playlists, steuern das Smart Home und starten Timer. Je zuverlässiger die Antworten werden, desto stärker werden wir die Spracheingabe wahrscheinlich nutzen.

Das Handbuch Deutsch – Siri

Das sehr nützliche Projekt Hey Siri hatte es sich zur Aufgabe gemacht, eine Art Wörterbuch für Apple Siri zusammenzustellen. Auf Deutsch und Englisch konnte man nachlesen, wie man Siri am besten beauftragte oder fragte, damit auch gleich beim ersten Mal eine vernünftige Reaktion erfolgte. Leider wird die interaktive Seite nicht mehr gepflegt, das Projekt wurde beendet.

Die offizielle Website von Siri

Auch auf der offiziellen Webseite von Siri gibt es eine Menge Beispiele für Fragen und Befehle, unterteilt nach Kategorien wie „HomeKit“, „In Verbindung bleiben“ und einer Menge anderen. Will man sich näher mit den Möglichkeiten von Apple Siri beschäftigen, sollte man hier anfangen. Auf dieser Seite findet man mit Sicherheit jede Menge Anregungen.

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