Xperia XZ3: Das erste Sony-Smartphone mit OLED-Display

Das Sony Xperia XZ3 zeigt ein 6 Zoll großes OLED-Display, abgerundete Kanten und Technik auf dem aktuellen Stand. Das erinnert schon sehr an Samsung.

Xperia XZ3: Das erste Sony-Smartphone mit OLED-Display
Das Sony Xperia XZ3 verfügt jetzt über einen OLED-Bildschirm (Bild: Sony)

Nachdem Sony-Smartphones jahrelang immer gleich aussahen, scheinen sie sich jetzt immer mehr an Samsung zu orientieren. Das Sony Xperia XZ3, das im Rahmen der IFA 2018 vorgestellt wurde, verfügt erstmals über ein OLED-Display, das auch noch links und rechts leicht abgerundet wurde. Dennoch bewahrt sich das neue Spitzenmodell der Japaner seine Eigenständigkeit.

Sony auf dem Weg zu neuen Formen

Bereits das Vorgängermodell Sony Xperia XZ2 hat auf der Rückseite einige Kurven erhalten. Mit einer abgerundeten Glasfront wie bei Samsungs Edge-Display nun auch vorne. Die alte, eckige Form ist damit so gut wie verschwunden. Lediglich oben und unten sind die Ränder breiter als bei der Konkurrenz. Auch eine Notch gibt es nicht. Das Sonytypische ist damit immer noch erkennbar.

Abschied von den kantigen Formen: DAs Sony Xperia XZ3 ist vorne wie hinten abgerundet (Bild: Sony)
Abschied von den kantigen Formen: DAs Sony Xperia XZ3 ist vorne wie hinten abgerundet (Bild: Sony)

Das Xperia XZ3 misst 158 x 73 x 9,9 mm und wiegt 195 Gramm. In der Hand ist schon ein Hammer. Auf ein kleineres Compact-Modell, wie es stets zur IFA in den letzten Jahren erschien, hat Sony 2018 verzichtet. Vermutlich wurde einfach nur der Rhythmus geändert. Das nächste Spitzen-Smartphone unter 5 Zoll wird dann wohl Anfang 2019 zum Mobile World Congress erscheinen.

Vorder- und Rückseite sind aus Corning Gorilla Glas 5. Das Modell ist in vier Farben erhältlich: schwarz, weiß, bordeaux und grün – jeweils stark glänzend. Schade, dass es nicht zumindest ein Modell gibt, das über eine dezente matt-graue Rückseite verfügt. Das Gerät ist gemäß Schutzklasse IP68 gegen Staub und Wasser geschützt.

OLED-Display mit 6 Zoll und QHD+

Der POLED-Bildschirm stammt vermutlich aus der Produktion von LG. Hier wird dann also doch ein Unterschied zu Samsung zu sehen sein. Sony setzt beim Xperia XZ3 erstmals auf die OLED-Technik in einem Smartphone. Das bringt ein sattes Schwarz und kontrastreiche Farben. Die maximale Helligkeit wird mit 550 cd/qm angegeben. Wie stark die Reflexionen in direktem Sonnenlicht stören werden, wird sich erst im Praxistest zeigen.

Das OLED-Display des Sony Xperia XZ3 soll ein tiefes Schwarz und satte, kontrastreiche Farben liefern (Bild: Sony)
Das OLED-Display des Sony Xperia XZ3 soll ein tiefes Schwarz und satte, kontrastreiche Farben liefern (Bild: Sony)

Das Display im Seitenverhältnis 18:9 misst in der Diagonalen genau 6 Zoll. Angezeigt wird die QHD+- Auflösung von 2.880 x 1.440 Pixeln. Es ist HDR-tauglich. Die OLED-Technik ermöglicht auch einen Always-On-Modus, in dem die Uhrzeit und aktuelle Benachrichtigungen angezeigt werden.

Gestensteuerung wie bei HTC

Im Sony Xperia XZ3 steckt – wie zu erwarten – Technik auf dem aktuellen Stand: der Qualcomm-Prozessor Snapdragon 845, 4 GB RAM und 64 GB Flashspeicher. Die Konkurrenz spendiert ihren Modellen oft mehr Arbeitsspeicher, 4 GB sollten dennoch im Alltag reichen. Außerhalb Europas wird es auch eine Variante mit 128 GB Speicher geben. Hierzulande muss man zur Micro-SD-Karte greifen.

Die Kamera des Sony Xperia XZ3 muss mit einer Linse auskommen. Der Fingerabdrucksensor in gebührendem Abstand (Bild: Sony)
Die Kamera des Sony Xperia XZ3 muss mit einer Linse auskommen. Der Fingerabdrucksensor in gebührendem Abstand (Bild: Sony)

Das aktuelle Android 9 Pie hat Sony um eine eigene Oberfläche ergänzt. Darunter soll einiges an künstlicher Intelligenz stecken, AI in Xperia genannt. Wie bei HTC kann das Drücken eines bestimmten Bereichs am seitlichen Rand oder eine Wischgeste verschiedene Optionen auslösen. Welche Möglichkeiten Side Sense genau bietet, muss ebenfalls ein Praxistest zeigen.

Keine Klinkebuchse für Kopfhörer

Der 3.330-mAh-Akku lässt über USB-C (3.1) laden, aber auch kabellos per Qi-Standard. Das Sony Xperia XZ3 funkt über LTE Kategorie 18 mit bis zu 1,2 GBit/s – zumindest theretisch. Daneben stehen noch WLAN ac MIMO und Bluetooth 5.0 zur Verfügung. Der Nahfunk ermöglicht auch einen hochauflösenden Musikgenuss – dank LDAC und aptX HD.

Eine Klinkebuchse für den Anschluss eines Kopfhörer ist nicht mehr vorhanden. Der Stereo-Lautsprecher auf der Vorderseite bietet einen S-Force-Surround-Sound. Per Dynamic Vibration System vibriert das Smartphone auch beim Spielen oder beim Ansehen von Filmen an den passenden Stellen.

Kamera nur mit einer Linse

Auf der Rückseite des Sony Xperia XZ3 befindet sich eine Kamera mit 19 Megapixel und nur einer Linse. Andere Smartphone-Hersteller trumpfen hier mit imposanteren Werten auf. Doch letztlich müssen die Bilder überzeugen. Sony entwickelt gute Kamerasensoren, holte in den eigenen Modellen bislang aber nie das Optimum heraus.

Ein vorausschauender Hybrid-Autofokus in Kombination mit einem Laser- und einem RGBC-IR-Sensor sowie ein Fünf-Achsen-Bildstabilisator sollen für bessere Bilder sorgen. Videoaufnahmen sind in 4K und mit HDR möglich. Slow-Motion-Videos mit 960 fps (frames per second) gibt es immerhin noch in 1080p, allerdings nur für 0,3 Sekunden.

Schnappschüsse sollen durch die Funktion Smart Launch gelingen. Es reicht, das Smartphone aus der Tasche zu ziehen und es quer zu halten, schon startet die Kamera-App. Die Selfie-Kamera auf der Vorderseite löst mit 13 Megapixeln auf und ermöglicht einen Bokeh– sowie andere Beauty-Effekte.

Fazit: Endlich ein OLED-Display

Das Sony Xperia XZ3 wurde optisch weiterentwickelt und technisch auf den aktuellen Stand gebracht. Doch ob es den Geschmack der Nutzer treffen wird, bleibt fraglich.

Ich mochte das eckige Design. Eine Annäherung an Samsung kann, muss aber nicht der richtige Weg sein. Den Einsatz eines OLED-Display halte ich jedoch für eine goldrichtige Entscheidung. Das hilft Energie zu sparen und bietet neben einem tiefen Schwarz auch knackige Farben.

Das Xperia XZ3 soll im Oktober erscheinen und 799 Euro kosten.

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