18:9-Smartphones: Wo ist der Vorteil und welche gibt es?

Smartphones im 18:9-Format liegen im Trend. Wir sagen euch, was 18:9 bedeutet, wo die Vorteile liegen und welche Geräte ihr in dem Format bekommt.

18:9-Smartphones: Wo ist der Vorteil und welche gibt es?
HTC U11 Plus Launcher Breitbild 18:9

18:9-Smartphones sind einer der großen Modetrends der Saison. 18:9 verhält sich wie 2:1 und bezieht sich auf das Seitenverhältnis. Der Bildschirm dieser Geräte ist doppelt so hoch wie breit. Vor allem einige Highend-Geräte von 2017 verwenden dieses oder ein verwandtes Verhältnis. Es gibt aber auch preiswerte Geräte, wie wir euch hier zeigen.

18:9 ist gleich 2:1, oder?

Den Herstellern geht es bei 18:9-Smartphones hauptsächlich darum auszudrücken, dass die Länge in etwa doppelt so hoch ist wie die Breite des Displays. 18:9 lässt sich auf 2:1 kürzen – vielfach liest man deswegen auch „2:1-Smartphones“ oder „2:1-Displays“. Der Marketingbegriff 18:9 wird nur verwendet, um das Verhältnis vom bekannten 16:9 und dem ebenfalls gängigen 16:10-Format abzugrenzen.

Das Samsung Galaxy Note 8 bietet viel Platz auf dem Infinity Display (Bild: Samsung)
Das Samsung Galaxy Note 8 bietet viel Platz auf dem Infinity Display (Bild: Samsung)

Was sind die Vorteile von 18:9-Smartphones?

Größere Displays liegen im Trend. Es macht mehr Spaß, Videos, Bilder oder Websites auf größeren Displays zu betrachten. Viele Nutzer beklagen aber, dass die Geräte damit auch immer größer werden, schlechter zu halten und zu transportieren sind.

Hier kommen 18:9-Smartphones ins Spiel. Denn weil ihre Display vor allem in die Höhe „wachsen“, sind sie vergleichsweise schmal und damit gut zu halten. Und das, obwohl nicht selten große Display-Diagonalen zwischen 5,5 und 6,0 Zoll zum Einsatz kommen.

Bei unserem Größenvergleich von Smartphones unter 5 Zoll mit größeren Modellen im 18:9-Format zeigt sich etwa, dass größere Displays nicht zwingend größere Geräte bedeuten. So ist ein iPhone X mit 5,8 Zoll ziemlich genauso groß wie ein BQ Aquaris X5 Plus mit 5,0 Zoll, wie unsere Tabelle zeigt:

SmartphoneHöhe (cm)Breite (cm)Tiefe (mm)Display
iPhone SE12,45,97,64,0''
Sony Xperia XZ1 Compact12,96,59,34,6''
Cat S6014,87,313,04,7''
Apple iPhone 813,87,87,54,7''
BQ Aquaris X5 Plus14,57,07,75,0''
Huawei Nova 214,26,96,95,0''
Huawei P1014,56,97,05,1''
Samsung Galaxy A514,67,17,95,2''
LG G614,97,27,95,7''
Samsung Galaxy S814,96,88,05,8''
iPhone X14,47,17,75,8''

Die Vorteile enden natürlich nicht da. Einige 18:9-Smartphones wie das Samsung Galaxy S8 und das LG G6 nutzen das Seitenverhältnis, um einen Split-Screen-Modus anzubieten. Dann könnt ihr zwei Apps nebeneinander verwenden und zum Beispiel Daten von einer App in die andere kopieren.

Hier wird es nur angedeutet. Aber das 18:9-Smartphone LG G6 kann zwei Apps nebeneinander ausführen. Bild: LG
Hier wird es nur angedeutet. Aber das 18:9-Smartphone LG G6 kann zwei Apps nebeneinander ausführen. Bild: LG

Welche 18:9-Smartphones gibt es?

Überraschung: Die bekanntesten Smartphones im 18:9-Format sind eigentlich keine. Sie verwenden ähnliche Formate, werden aber trotzdem in die Kategorie gezählt. Meistens sind es teurere Geräte von 2017, doch es gibt auch welche im Mitteklasse- und Einstiegsbereich, wie euch unsere (übrigens keinesfalls vollständige) Übersicht zeigt:

Samsung Galaxy S8 und Note 8: Eigentlich 18.5:9

Samsung Galaxy S8
Samsung Galaxy S8

Samsung setzte als einer der ersten Hersteller auf ein 2:1-Format. Im Galaxy S8 misst es genau 18,5:9 bei einer Display-Größe von 5,8 Zoll und einer Auflösung von 2960 x 1440 px. Ähnliches im jüngeren, hier bei uns vorgestellten, Galaxy Note 8. Ein 18,5:9-Display mit einer Diagonale von 6,3 Zoll und der gleichen Auflösung wie im Galaxy S8.

LG G6 und Q6: Echtes 18:9

LG stellte im Frühling 2017 das G6 vor, das ein 5,7-Zoll-Display mit einer Auflösung von 2880 x 1440 px aufweist – das ist echtes 18:9. Damals als Spitzen-Smartphone recht teuer verkauft, ist das LG G6 mittlerweile deutlich im Preis gesunken.

LG G6: Kommt mit einem riesigen, aber vergleichsweise handlichen 5,7-Zoll-Bildschirm daher.
LG G6: Kommt mit einem riesigen, aber vergleichsweise handlichen 5,7-Zoll-Bildschirm daher.

Ein paar Monate später warf LG noch das Q6 auf den Markt – wenn man so will, eine Light-Version des G6. Mit einem 5,5-Zoll-Display im 18:9-Format mit etwas geringerer Auflösung von 2160 x 1080 px und von Haus aus eher als Mittelklasse-Smartphone gedacht.

Google Pixel 2 XL

Auch das größere Google Pixel 2 XL wurde von LG gefertigt und kommt im 18:9-Format daher. 6,0 Zoll mit einer Auflösung von 2880 x 1440 px. Das kleinere Pixel 2, das von HTC stammt, setzt in seinem 5,0-Zoll-Display auf ein 16:9-Format.

HTC U11+

Womit wir bei HTC wären. Das jüngste Spitzenmodell HTC U11+ verwendet ein 6,0-Zoll-Display mit einer Auflösung von 2880 x 1440 im 18:9-Format. Der Pate U11 aus dem Frühling verwendet derweil ein 16:9-Display mit 5,5 Zoll Diagonale und 2560 x 1440 px Auflösung.

Huawei Mate 10 und Honor 7X

Jüngst hat Huaweis Tochtermarke ein neues 18:9-Smartphone für knapp 300 Euro mit ins Rennen geworfen. Das Honor 7X hat ein 5,9-Zoll großes Display mit einer Auflösung von 2160 x 1080 Zoll. Es erinnert damit stark an das Huawei Mate 10 Lite (Shoplink) mit genau denselben Display-Maßen.

Sehr länglich: Das Honor 7X. Bild: Honor
Sehr länglich: Das Honor 7X. Bild: Honor

Klarer Fall: Honor schnappt sich für gewöhnlich das Beste aus den teureren Huawei-Modellen und gibt ihnen einen leicht anderen Anstrich – zu immer noch etwas günstigeren Preisen. Ähnlich auch beim neuen Honor View 10, das sich am Huawei Mate 10 Pro (hier unser Test) orientiert.

Wiko View: Wirklich günstiges 18:9

Das 18:9-Format kommt in vielen teureren Smartphones zum Einsatz, weil diese sich durch Andersartigkeiten unterscheiden wollen. Dass 18:9-Smartphones aber nicht zwingend teuer sein müssen, beweist das Wiko View mit einem Einstiegspreis unter 200 Euro. 5,7-Zoll-Display mit einer Auflösung von 1440 x 720 px – das ist nur HD-Ready und bei diesen Display-Größen schon etwas wenig. Aber immerhin: 18:9.

iPhone X

iPhone X: (Fast) nur Display auf der Vorderseite, dabei handlicher als das iPhone 8 Plus
iPhone X: (Fast) nur Display auf der Vorderseite, dabei handlicher als das iPhone 8 Plus

Auch Apple wagt sich im iPhone X an ein schlankes Design. Das kostspielige 1000+-Euro-Spitzensmartphone verwendet im 5,8-Zoll-Display eine Auflösung von 2436 x 1125 px. Das Seitenverhältnis beträgt hier sogar 19,5:9. Trotzdem – oder gerade deswegen – ist das iPhone X kaum höher als ein „kleines“ iPhone 8, dafür aber ein paar Millimeter schlanker.

Gibt es auch Nachteile von 18:9-Smartphones?

Das Empfinden ist subjektiv, aber ich sehe durchaus einen Nachteil von 18:9-Smartphones. Und zwar ist das Seitenverhältnis deutlich schmaler noch als 16:9 oder 16:10 – und damit weiter weg vom Goldenen Schnitt, der dem Auge besonders schmeichelt.

Sprich: 18:9-Smartphones können etwas unproportional wirken und nicht dem entsprechen, was man von einem angenehmen Bild gewohnt ist. Und da es kaum Bilder und Videos in diesem jungen Bildformat gibt, wird bei der Bildbetrachtung auf dem Smartphone immer etwas Platz verschenkt, was sich in Form schwarzer Balken zeigt.

Andere Vorteile werden diese Nachteile wieder aufwiegen. Es sei euch nur gesagt: Ihr müsst nicht zwingend zu einem 18:9-Smartphone greifen. Macht euren Kauf vom Gesamteindruck des Geräts abhängig, etwa auch von den Eigenschaften einer Kamera. Und da kann ein gängiges 16:9-Smartphone durchaus nach Punkten vorne liegen.

Welche Seitenverhältnisse gibt es noch?

Erwähnt haben wir schon das Format 16:9 – das von den meisten Fernsehern und auch Smartphones zum Einsatz kommt. 4:3 (verhält sich wie 12:9) war früher das gängige TV-Format, heute kommt es in vielen Tablets zum Einsatz. Seltener sind das Tablet-Format 3:2 (entspricht 15:10) und TV- oder Notebook-Display-Formate wie 16:10.

Bildformate grafisch dargestellt: Goldener Schnitt, 16:9, 4:3 und Co.

Im Kino und auch auf immer mehr Gaming-Monitoren hat sich in jüngster Zeit das 21:9-Seitenverhältnis – im wahrsten Sinne des Wortes – breit gemacht. Im Gaming-Bereich liest man zuletzt sogar immer häufiger vom 32:9-Format – kaum noch Höhe, hauptsächlich Breite.

Welches Format euch am besten gefällt, ist eurem Geschmack überlassen. 16:10 ist dem Goldenen Schnitt am nächsten und damit einem besonders harmonischen Empfinden des Auges. Daran am nächsten ist wiederum 16:9 – und damit das Seitenverhältnis der derzeit allermeisten Smartphones.

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3 Kommentare zu “18:9-Smartphones: Wo ist der Vorteil und welche gibt es?

  1. Bitte! Wichtig zu erwähnen war der Vorreiter. Xiaomi Mi Mix. Ich frage mich langsam, ob es ein Zufall ist, dass die Redaktion dieses Detail an der Stelle „vergisst“. Es kommt sehr parteiisch rüber. Wie kommt es? Frage an der Redaktion..

    1. @Gillich: Vielleicht hat es etwas damit zu tun, dass das Xiaomi Mi Mix kein 18:9-Display hat und es somit hier nicht hingehört. Aber wer kann schon in die Köpfe der Redakteure schauen.

    2. „Aber wer kann schon in die Köpfe der Redakteure schauen.“

      Ja, da steckt man nicht immer drin. 😉 Aber versuchen wir’s doch mal. Das Xiaomi Mi Mix war auf jeden Fall das erste echte „randlose“ Display, von daher eher ein Vorbild für das iPhone X. Auch die Seitenverhältnisse sind fast 2:1 (letztendlich 17:9, aber da nicht alle oben vorgestellten Smartphone auch wirklich 18:9 sind, wäre das kein Ausschlusskriterum gewesen). Xiaomi hatte hier also eine echte Innovation vorgestellt und die ist auch von uns natürlich nicht unbemerkt geblieben. Zum Beispiel hatten wir seinerzeit über die Neuvorstellung des Mi Mix berichtet: https://trendblog.euronics.de/telefon-navigation/xiaomi-mi-mix-edel-phablet-ohne-rahmen-43370/

      Ich habe oben erwähnt, dass unsere Liste nicht vollständig sein kann. Auch beim erst genannten Galaxy S8 kam der Hinweis, dass es „eins der ersten Geräte“ in etwa diesem Seitenverhältnis ist. Es ging mir in diesem Beitrag hauptsächlich darum, anhand der in Deutschland bekanntesten Geräte den Trend herauszustellen.

      Lange Rede, kurzer Sinn: Ja, ich hätte das Mi Mix hier mit aufnehmen können, ich musste mich allerdings auf einige Geräte beschränken und deswegen andere dafür weglassen. Das war der eine Grund. Der andere, dass das Mi Mix mir nicht als klassisches 18:9-Gerät aufgefallen war, sondern „nur“ als erstes wohl echtes randloses Smartphone. Aber darum geht es in diesem Beitrag ja nicht. Eine Verschwörung gegen Xiaomi oder sonstwen ist hier also nicht im Gange. Ich hoffe, das wird mit dieser Erklärung verständlich.

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