Das OnePlus One war einst eine Preis-Leistungs-Revolution und vielleicht der Startschuss zur Erfolgsgeschichte der China-Handys. Heute hat OnePlus die 7. Generation vorgestellt. Und erstmals gibt es eine Pro-Version: Dem OnePlus 7 steht das OnePlus 7 Pro zur Seite.
Randloses Display für das Powerhouse
Beim OnePlus 7 Pro ist eigentlich alles drin, was ihr von einem Spitzen-Smartphone heute erwarten würdet: Der derzeit bestmögliche Prozessor (abgesehen von Eigenentwicklungen), der Snapdragon 855. Bis zu 12 GB RAM, bis zu 256 GB Speicher, eine Tiple-Kamera mit Ultraweitwinkel-, Normal- und 3x-Teleobjektiv sowie einen besonderen Nachtmodus, hier Nightscape 2.0 genannt. Ein völlig randloses Display mit einer Pop-Up-Kamera, dualem Stereo-Sound, Super-Schnelllademodus (genannt WarpCharge). Ein Flüssigkeitskühlsystem soll das Gerät auch beim Spielen kühl halten; gleichzeitiges Schnellladen ist dabei kein Problem.
Besonders stolz ist OnePlus auf das Display. Es sei das beste Display auf dem Markt, heißt es vom Hersteller – wobei hier ein Vergleich mit dem wirklich fantastischen Display des Galaxy S10 Not tut. OnePlus immerhin setzt ein beinahe randloses Display mit stolzen 6,67 Zoll ein, nachdem die Pop-up-Kamera kein Loch und keine Notch erfordert. Fluid OLED soll lästige Blautöne aus dem Display schon vorab herausfiltern und auch nachts ein augenfreundliches Seherlebnis bieten. Eine 90-Hertz-Wiederholrate soll unter anderem das Scrollen flüssiger machen.
Das OnePlus 7 Pro sei das beste Smartphone, das Verbraucher 2019 sehen würden, heißt es vom Hersteller ebenfalls. Eine markige Ansage, jetzt wo das halbe Jahr noch nicht einmal rum ist. Nicht eingebaut hat OnePlus ein 5G-Modem. Damit kann man ohnehin derzeit auf der Welt noch nicht viel anfangen. Außerdem fehlt Qi für kabelloses Laden. Davon ist OnePlus-Chef Pete Lau erklärtermaßen kein Fan.
OnePlus 7
Das OnePlus 7 ist im Vergleich zur Pro-Version ein wenig schlechter ausgestattet. Statt völlig randlosem Display und einer Pop-Up-Kamera gibt es eine kleine Tropfennotch, in der die Frontkamera untergebracht ist. Es gibt die gleichen Dual-Stereo-Lautsprecher und die größtmögliche Performance durch den Snapdragon 855. Die Kamera löst, wie das Pro-Modell, mit 48 Megapixeln auf und hat ebenfalls einen optischen Bildstabilisator und einen Nachtmodus spendiert bekommen. Dabei handelt es sich aber nur um eine Dualkamera ohne Zoom.
Einen Schnelllademodus gibt es auch im OnePlus 7, kabelloses Laden aber ebenso wenig wie im OnePlus 7 Pro. Interessenten stehen wahlweise 6 oder 8 GB RAM und 128 oder 256 GB Speicher zur Verfügung. Das Display misst 6,4 Zoll, wobei es sich um „Optic OLED“ handelt, ein paar Nuancen schlechter als das der Pro-Version.
Das Prinzip, zwei leicht unterschiedlich ausgestattete Smartphones vorzustellen, erinnert an Huawei und das P30 Pro und das etwas kleinere, schwächere P30.
„Bestes Phone des Jahres“: Gerechtfertigtes Eigenurteil?
Sicher, ein Hersteller selbst ist immer besonders angetan von den eigenen Produkten. OnePlus hat den Mund aber recht voll genommen, das OnePlus 7 schon im Mai als das beste Smartphone zu bezeichnen, das wir 2019 sehen werden. Immerhin haben wir schon ein sehr gut ausgerüstetes Galaxy S10+ und ein Huawei P30 Pro gesehen.
Vor allem letzteres würde in meinen Augen im direkten Vergleich bestehen. Unter anderen kommen später im Jahr noch ein neues iPhone, ein neues Galaxy Note, ein neues Mate Pro, ein weiteres Google-Pixel-Phone und die ersten faltbaren Smartphones. Neue Flaggschiffe von OnePlus‘ innovativen Schwesterunternehmen Oppo und Vivo sind ganz nebenbei auch noch zu erwarten.
OnePlus 6T: Preiswertes Flaggschiff-Smartphone mit zwei Highlights
Und doch ist es wirklich beeindruckend, war OnePlus heute vorgestellt hat – vor allem zu dem Preis. Die technische Ausstattung des OnePlus 7 Pro liegt auf Augenhöhe mit der Konkurrenz, kostet aber etwa 200 bis 400 Euro weniger. Ab 709 Euro (6/128 GB) wird es morgen in den Verkauf gehen. In meinen Augen lohnt sich der Aufpreis um 50 Euro auf 8/256 GB (759 Euro). Die Version mit 12/256GB kostet 809 Euro. Das OnePlus 7 derweil ist für 559 Euro (6/128 GB) oder 609 Euro (8/256GB) zu haben.
Never settle – zum Glück
Ich muss gestehen, dass mich das OnePlus 6 vor einem Jahr keinen Zentimeter vom Stuhl gerissen hatte. Beim OnePlus 6T im Herbst konnten die Nachbarn unter mir zumindest ein leichtes Wackeln vernehmen. Und jetzt beim OnePlus 7 Pro bin ich wirklich überzeugt: starkes Ding, guter Preis! „Never settle“ hat sich OnePlus auf die Fahnen geschrieben – und Wort gehalten.
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