Das Samsung Galaxy S10 geht heute in den offiziellen Verkauf. Wir hatten Samsungs neuen Smartphone-Primus bereits in der Hand und geben euch hier ein paar Tipps, wenn ihr mit dem Kauf liebäugelt, und nennen euch die Vorteile. Dazu haben wir das Gerät einmal angeschafft und ausgepackt. Für einen ausführlichen Test war die Zeit zu kurz, aber der erste Eindruck ist schon sehr positiv.

Die ersten Vorteile vom Galaxy S10 fallen direkt beim Auspacken und Starten des Geräts auf:
- Das Galaxy S10 ist trotz seines eigentlich enormen Infinity-O-Displays mit 6,1 Zoll erstaunlich schmal und handlich.
- Der Einrichtungsprozess ist angenehm, macht teilweise sogar Spaß.
- Dazu trägt auch Samsungs neue Bedienoberfläche One UI bei, die auf dem Gerät standardmäßig installiert ist. Die neue Oberfläche ist noch nicht perfekt, wirkt aber insgesamt besser auf das Gerät abgestimmt. Die Proportionen stimmen.
- Das Display.
Und auf letztes wollen wir noch einmal genauer eingehen. Denn das Display ist für mich das große Highlight, vielleicht sogar der entscheidende Vorteil am Galaxy S10.
Das Display des Galaxy S10
Natürlich springt dem Anwender auf den ersten Blick schon die besondere Form des Displays ins Auge. Samsung hat sich im Galaxy S10 gegen eine Notch entschieden und setzt auf ein Loch im Display. Und dieses ist erstaunlich wenig störend oben rechts untergebracht. Die Icons, etwa für WLAN oder den Ladestand befinden sich bei eingeschaltetem Display links daneben. Ausgeschaltet mutet das Loch wie eine ganz normale Frontkamera an.

Samsung hat sich eine schöne Spielerei dafür einfallen lassen. Ist die Frontkamera aktiv, rotiert ein Lichtring um das Loch.
Und ohnehin, dieses Dynamic-Amoled-Display macht einen verdammt guten Eindruck. Ich hatte manchmal das Gefühl, von Papier zu lesen. Die Farben leuchten so weich und lebensecht, dass man mitunter meint, es gar nicht mit einem Display zu tun zu haben. Die Blickwinkel stimmen, Details sind selbst in der voreingestellten Auflösung von Full HD+ (2280 x 1080px) gestochen scharf zu erkennen. Wenn euch das nicht reicht, könnt ihr noch auf WQHD+ (3040 x 1440px) hochschalten, darunter dürfte allerdings die Akkulaufzeit leiden.

Noch ein Vorteil vom Galaxy S10: One UI
Samsungs setzt im Galaxy S10 die neue Bedienoberfläche One UI ein. Nicht nur die Einrichtung gelingt damit in meinen Augen eleganter, als das vor einem Jahr noch beim Galaxy S9+ der Fall war (wo One UI als Update aber mittlerweile auch zur Verfügung steht). Und auch das Look and Feel des Startbildschirms hat dadurch einen Sprung nach vorne gemacht.

Die Einstellungen wirken aufgeräumter, die neuartigen Buttons der Startbildschirme zwar ebenfalls etwas verspielt, aber moderner als früher. Es hakt noch an einigen Stellen. Bei manchem Einstellungsmenü etwa ändern sich plötzlich die Schriftgrößen. Aber alles in allem wirkt One UI wie genau der Schritt hin zu einem runderen Design, der Samsung noch gefehlt hatte.
Erste Updates bereits da
Bereits bei der Einrichtung spielte Samsung das erste Update ein. Im Laufe des ersten Tags meiner Nutzung, ein Tag vor dem offiziellen Verkaufsstart, kam ein weiteres hinzu. Es soll die Kamera und die Leistung des Ultraschall-Fingerabdrucksensors verbessern. Was ich bestätigen kann, was aber auch notwendig war. Die Auslösegeschwindigkeit der Kamera hat sich mit dem Update verbessert und auch die Entsperrung per Fingerabdrucksensor gelingt nun zuverlässiger. Trotzdem siegt bei mir eigentlich immer die ebenfalls mögliche und schnellere Gesichtserkennung.

Dass zum offiziellen Verkaufsstart heute die ersten Updates bereits da sind, zeigt auf jeden Fall, dass Samsung bemüht ist, die Geräte weiter zu verbessern.
Die Kamera
Die ersten Schnappschüsse mit dem Galaxy S10 gefallen mir auf Anhieb. Auch im Dunkeln werden die Bilder lichtstark und rauschen wenig. Während ich für eine Ultraweitwinkel-Linse keine Verwendung habe, kommt die Telekamera trotz nur 2-fach-Zooms erstaunlich nah heran. Die anfangs etwas lange Auslöseverzögerung scheint Samsung durch das zweite Update noch vor offiziellem Verkaufsstart verbessert zu haben.

Das Galaxy S10 hat im Vergleich zur großen Schwester S10+ nur eine Frontkamera-Linse spendiert bekommen, trotzdem soll sie über die gleichen Funkionen verfügen. So könnt ihr trotzdem zwischen zwei Blickwinkeln (normal und weitwinklig) wählen. Auch Live-Fokus ist möglich, um Effekte wie Bokeh zu erzeugen. Hier seht ihr die beiden unterschiedlichen Bildwinkel:
Samsung beschreibt in der Werbung für seine neuen Geräte, dass die Qualität dieser Effekte ohne Zweitkamera etwas leiden könnte. Und so ist es leider auch. Aber normale Selfies gelingen wunderbar. Und ich bin fast froh darüber, dass Samsung Effekte wie Bühnenlicht gar nicht erst einbaut, die bei anderen Herstellern zumeist schauerliche Ergebnisse erzeugen.

Gehäuse
Ich hatte mich schon während der Präsentation in die Farbe Prism White verguckt. Und die sieht auch in Wirklichkeit richtig schön aus. Wovon ich leider nicht viel haben werde, denn ich habe mir als Schutz das sehr nette Protective Standing Cover besorgt, das gleichzeitig als Ständer dienen kann (der für meinen Geschmack allerdings ein klein wenig zu sehr nachgibt).

Das Kameramodul steht – wie schon in den Vorgängern Galaxy S8 und S9 – nur ganz leicht aus dem Gehäuse heraus. Diesmal ist die Kamera horizontal angebracht. Legt ihr das Galaxy S10 also auf einem Tisch ab, wackelt da nichts. Die Rückseite, so schön sie auch ist, zieht allerdings recht schnell Fingerabdrücke an.

Fast schon überraschend, dass Samsung im Galaxy S10 einen 3,5-mm-Audioklinkenanschluss anbietet. Davon ist der Großteil der Konkurrenz mittlerweile abgekehrt, zum Unmut der Nutzer. Einen ersten Soundcheck bestand das Galaxy S10 bei mir. Die Stereo-Lautsprecher klingen wirklich gut.
Alles nur Vorteile im neuen Galaxy S10?
Zwischen den Zeilen habe ich hier schon einige Kleinigkeiten angemerkt, die mir nicht perfekt gefallen haben. Das Galaxy S10 hat also nicht nur Vorteile. So musste ich bei meinem Testvideo, dem düsteren neuen Game-of-Thrones-Trailer, die Helligkeit weit nach oben pegeln, um in den dunklen Szenen überhaupt etwas zu erkennen.
Samsung Galaxy S10 im Vergleich mit S9 und S8: Welches Smartphone ist für wen?
Der Ultraschall-Fingerabdrucksensor braucht für meinen Geschmack noch zu viele Versuche, um meinen Daumen oder Zeigefinger zu erkennen. Die ersten Updates allerdings haben die Genauigkeit erhöht, und ich hoffe, Samsung lässt weitere Verbesserungen folgen.

Weiteres lässt sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Aber der erste Eindruck ist für mich gelungen. Bei Euronics erhaltet ihr das Galaxy S10, das größere Galaxy S10+ und das technisch leicht abgespeckte Galaxy S10e ab heute in mehreren Farben.
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