Erfahrungsbericht Samsung Galaxy S9+: Zweites Auge, zweiter Sieger

Drei Monate nach dem Verkaufsstart ist das Samsung Galaxy S9+ immer noch ein fantastisches Smartphone – auch wenn es den direkten Vergleich mit dem Huawei P20 Pro verliert.

Erfahrungsbericht Samsung Galaxy S9+: Zweites Auge, zweiter Sieger
Samsung Galaxy S9 Plus

Das Samsung Galaxy S9+ ist das wahrscheinlich beste Smartphone, das Samsung je erschaffen hat. Das ähnlich aussehende Vorgängermodell Galaxy S8(+) wird deutlich übertroffen. Samsung hat es an den entscheidenden Stellen klar verbessert und stellt auch das zweite Flaggschiff des Hauses, das Note 8, in den Schatten.

Warum ich das trotzdem so nüchtern danieder schreibe und das auch erst jetzt, mehrere Monate nach dem offiziellen Verkaufsstart, hat seine Gründe. Ich wollte das Gerät mit dem Huawei P20 Pro vergleichen, das bei mir im Test einen sehr starken Eindruck hinterließ. Hält das Galaxy S9+ da mit? Eben leider nicht ganz.

Das Samsung Galaxy S9+ im Einzelnen

Der Bildschirm des „großen“ Samsung Galaxy S9+ misst 6,2 Zoll statt der 5,8 Zoll des einfachen Galaxy S9. Ich habe bei Samsung das größere Modell zum Testen bestellt, weil nur dieses mit einer Dualkamera daher kommt (was ich anprangere). Samsung nutzt sie für den 2-fach optischen Zoom (Tele) und eine Weitwinkellinse.

Zwei Linsen (Weitwinkel + Tele) gibt es leider nur im großen Galaxy S9+.
Zwei Linsen (Weitwinkel + Tele) gibt es leider nur im großen Galaxy S9+.

Im Vergleich zum Galaxy S8(+) hat Samsung das Gehäuse noch etwas überarbeitet, am unteren Display-Rand weniger Platz verschenkt. Die Abschrägung an den Seiten nun verstärkt, so dass es nun unwahrscheinlicher ist, versehentlich etwas auf dem Display auszulösen. Der Fingerabdrucksensor auf der Rückseite ist nun nicht mehr neben der Kamera, was zu Recht kritisiert wurde, sondern darunter.

Und, ach ja, anders als die meisten anderen Flaggschiff-Smartphones der aktuellen Saison verzichtet Samsung im Galaxy S9+ auf die umstrittene Notch.

Display und Handhabung

Da Samsung das moderne 18:9-Format gewählt hat (bzw. eigentlich 18.5:9), wirkt das Galaxy S9+ trotz des gigantischen 6,2 Zoll („Infinity“) Displays erstaunlich handlich. Abgesehen vom störenden Bixby-Button (s.u.) kann ich es gut in der Hand halten und große Teile mit einer Hand bedienen. Es lässt sich besser halten als der Vorgänger. Der Gehäuserand hat nun eine zusätzliche Verstärkung bekommen. Greift man diese, löst man in den meisten Fällen nicht aus Versehen etwas auf dem abgeschrägten Display aus.

Ungeschönter Blick: Das Display des Galaxy S9+...
Ungeschönter Blick: Das Display des Galaxy S9+…

Die Rückseite indes fand ich etwas rutschig. Mehrmals während meiner dreiwöchigen Testphase rutschte mir das Gerät aus der Hand. Zudem sind Rückseite und Display noch anfällig für Fingerabdrücke. Das hatte Samsung selbst schon einmal besser gelöst.

... und die Rückseite sind anfällig für Fingerabdrücke.
… und die Rückseite sind anfällig für Fingerabdrücke.

Was mir dafür gut gefiel und was ich auch wichtig finde: Das Galaxy S9+ sieht richtig gut aus. Das edle Schwarz, das diesmal perfekt abgerundete und trotzdem noch handliche Display – und auch die Proportionen des 18:9-Formats stimmen. Man mag das Smartphone gerne anschauen und in die Hand nehmen. Das mag für viele eine Nebensächlichkeit sein; ich halte es für wichtig, wenn man lange Zeit Freude an dem täglichen Begleiter haben will.

Sieht im edlen Schwarz richtig gut aus: das Galaxy S9+
Sieht im edlen Schwarz richtig gut aus: das Galaxy S9+

Das Display kann nativ bis zu Quad HD+ (2960 x 1440) auflösen. Etwas überrascht war ich, als ich die Einstellungen durchscrollte, dass standardmäßig aber offenbar nur Full HD+ (2280 x 1080px) aktiviert ist. Und das finde ich in Ordnung: Menschen in meinem Alter (um die 40) dürften den Unterschied ohnehin mit bloßem Augen nicht erkennen. Und mit etwas niedrigerer Auflösung spart das Gerät Akku, und das Display kann im Prinzip noch etwas schneller reagieren.

Das Display selbst macht einen phänomenalen Eindruck: Herrlich klare, leuchtende Farben. So übrigens auch noch nicht gesehen: Es lässt sich derart hell stellen, dass Samsung selbst davor warnt, es zu tun. Zu hohe Helligkeit sauge den Akku leer und könne außerdem die Augen ermüden:

Vorsicht, hell! Samsung warnt vor der eigenen Strahlkraft des Displays.
Vorsicht, hell! Samsung warnt vor der eigenen Strahlkraft des Displays.

Bixby stört

Wo ich Samsung tatsächlich Punkte abziehe, ist bei Bixby. Das Festhalten an dem nach wie vor unfertigen Sprachassistenten sorgt beim Benutzer für Komforteinbußen. Besonders ist daran der unsägliche Bixby-Button Schuld.

Angebracht direkt unter den Lauter-Leiser-Tasten verwechselt man ihn immer wieder mit der Standby-Taste. Und weil er fast mittig an der linken Gehäuseseite untergebracht ist, kommt es immer wieder vor, dass man die Taste versehentlich drückt oder das Gerät weiter unten festhalten muss, als man eigentlich gerne würde.

Der Bixby-Button ist so blöde am Gehäuse des Galaxy S9+ angebracht, das man ihn immer wieder versehentlich drückt oder das Smartphone unnatürlich halten muss.
Der Bixby-Button ist so blöde am Gehäuse des Galaxy S9+ angebracht, das man ihn immer wieder versehentlich drückt oder das Smartphone unnatürlich halten muss.

Das passierte mir auch, wenn ich die schräg gegenüber angebrachte Ein-Aus-Taste doppelt drückte, um die Kamera schnellzustarten. Der Gegendruck auf die linke Seite startete immer wieder versehentlich Bixby und kostete mich so manchen Schnappschuss. Abgesehen davon lässt sich das Gerät im Quermodus schlechter halten und als Kamera benutzen.

Das wäre vielleicht alles gar nicht so schlimm, wenn Bixby reibungslos funktionieren und dem Telefon einen enormen Mehrwert bringen würde. Tut es aber nicht. Der Bixby-Sprachassistent hat zwar wirklich eine angenehme Stimme, steht aber nach wie vor nicht auf Deutsch zur Verfügung und kann außerdem wenig, was der ebenfalls integrierte Google Assistant nicht auch könnte.

Bixby: Noch immer nicht auf Deutsch verfügbar.
Bixby: Noch immer nicht auf Deutsch verfügbar.

Vielleicht muss Samsung sich ein gutes Jahr nach dem offiziellen Start langsam einmal eingestehen, dass Bixby nicht mehr der erhoffte Erfolg wird. Es gäbe Schlimmeres.

Maschinerie und Akku

Das Thema Leistung lässt sich erstaunlich schnell abhaken: Es flutscht einwandfrei. Einmal entsperrt, reagiert das Galaxy S9+ sofort. Auch Apps starten praktisch simultan und bleiben, einmal geöffnet, lange im Speicher. Multitasking ist kein Problem.

In unseren Erfahrungsberichten lassen wir Benchmarks außen vor. Schaut dazu auf den einschlägigen Seiten wie Trusted Reviews vorbei! Hier achten wir darauf, ob es in der Praxis schlicht schnell geht. Und das war bei mir beim Galaxy S9+ zu allen Zeiten der Fall.

Weniger begeistert bin ich dafür vom Akku. Der rangiert trotz der 3.500 mAh deutlich unter dem Niveau des P20 Pro. Gerade bei stärkerer Beanspruchung ging ihm über den Tag schonmal die Puste aus. An einem Urlaubstag auf der Nordseeinsel Juist, an dem ich sehr viele Fotos knippste und einige Videos drehte, musste das Gerät gleich zweimal an den Strom. Dort immerhin war es dank des Schnelllademodus sehr schnell wieder aufgeladen.

Kamera

Die Kamera des Galaxy S9(+) soll dem menschlichen Auge nachempfunden sein, sich den jeweiligen Lichtverhältnissen automatisch anpassen. Zwei Blendenöffnungen stehen dafür zur Verfügung („Dualblende“). Markige Worte, die Samsung hier in den Mund nimmt. Halten die der Praxis stand?

Bei gleißendem Sonnenlicht pegelt das Galaxy S9+ die Helligkeit auf ein angenehmes Maß herunter, das Bild wirkt angenehm kontrastreich.
Bei gleißendem Sonnenlicht pegelt das Galaxy S9+ die Helligkeit auf ein angenehmes Maß herunter, das Bild wirkt angenehm kontrastreich.

Kurz gesagt: größtenteils. Die Kamera im Galaxy S9+ ist definitiv sehr gut. Ich nahm sie mit an einen Nordseeurlaub und sie lieferte – wie versprochen – bei fast allen Lichtverhältnissen richtig gute Bilder. Bei Nachtbildern kam es dabei auf die Lichtmenge an. Aus schwach beleuchteten Motiven zauberte das S9+ noch einiges heraus:

Dieses Bild ist mein persönliches Highlight mit dem Galaxy S9+, denn in Wahrheit war die Umgebung so schwach beleuchtet, dass ich die Zeitung nicht mehr lesen konnte. Dafür ist das Ergebnis sensationell.
Dieses Bild ist mein persönliches Highlight mit dem Galaxy S9+, denn in Wahrheit war die Umgebung so schwach beleuchtet, dass ich die Zeitung nicht mehr lesen konnte. Dafür ist das Ergebnis sensationell.

Wurde es noch dunkler, tiefe Nacht mit nur noch sporadischen Lichtquellen, konnte allerdings auch die f/1.5-Blende im Galaxy nichts mehr ausrichten. Während das Auge sich an die Dunkelheit gewöhnt, muss die Kamera passen. Ganz kommt Samsung seinem Versprechen „fast wie das menschliche Auge“ also nicht nach. Hier präsentierte sich das P20 Pro gerade dank eines starken Nachtmodus‘ mit Hilfe von Mehrfachbelichtung besser.

Nichts mehr zu erkennen. Das menschliche Auge findet sich noch gut zurecht, aber die Kamera im Galaxy S9+ muss passen. Ganz kann Samsung sein Werbeversprechen also nicht halten.
Nichts mehr zu erkennen. Das menschliche Auge findet sich noch gut zurecht, aber die Kamera im Galaxy S9+ muss passen. Ganz kann Samsung sein Werbeversprechen also nicht halten.

Bei Fotos am helllichten Tag habe ich beim Galaxy S9+ derweil überhaupt nichts zu meckern. Die sind stark und ausgewogen. Spaß machte es auch, mit dem vorgefertigten Schaltknopf zwischen Telezoom und Weitwinkel hin und her zu schalten. Kritisieren würde ich allerdings die Menüwahl am oberen Displayrand. Die verrutschte immer wieder und ich fand mich zum Beispiel im Super-Slo-Mo-Modus wieder, während ich eigentlich nur mit der Automatik ein Foto knippsen wollte.

Schön ausgewogene Farben und viel Schärfe: Bei Tag macht das S9+ teils wunderschöne Bilder.
Schön ausgewogene Farben und viel Schärfe: Bei Tag macht das S9+ teils wunderschöne Bilder.

Software-Oberfläche: Endlich rund

Samsungs Software-Oberfläche hat in den letzten Jahren schon immer weniger genervt. Im Galaxy S8 (hier unser Erfahrungsbericht) stimmte da noch lange nicht alles. Im Galaxy S9+ hat sie mir erstmals richtig Spaß gemacht. Angefangen beim Always-on-Display über den angenehmen Start-Screen, das bunte Hauptmenü, leicht zu erreichenden Shortcuts und sogar einigen (wenn auch nicht allen) Galaxy-Apps: alles endlich stimmig und angenehm.

Der Homescreen des Samsung Galaxy S9 Plus wirkt – wie die ganze Software – dezent und aufgeräumt.
Der Homescreen des Samsung Galaxy S9 Plus wirkt – wie die ganze Software – dezent und aufgeräumt.

Die Benachrichtigungen sind standardmäßig so konfiguriert, dass irgendwie immer etwas los ist und die wichtigsten Infos schnell durchkommen, aber nie so sehr, dass man sich genervt fühlt. Das gelingt Samsung also deutlich besser als früher. Die Arbeit mit dem Gerät machte mir auch deswegen Freude.

Dieses Smartphone gehört auch zu den YouTube Signature Devices, die sich besonders gut fürs Video-Streamen eignen.

Gesichtserkennung und Fingerabdrucksensor

Wo Samsung gegenüber dem Galaxy S8 leider keine Fortschritte gemacht hat und auch gegenüber dem Huawei P20 Pro das Nachsehen hat, ist die Gesichtsentsperrung. Ob diese funktioniert, ist Glückssache. Eine Brille oder Mütze sollte ich besser nicht tragen, wenn ich das Originalbild ohne aufgenommen habe. Blicke ich unter schlechten Lichtverhältnissen oder im falschen Winkel in Richtung Sensor, ist nichts zu machen. In etwa der Hälfte der Fälle funktionierte die Gesichtsentsperrung schlicht gar nicht.

Das ist leider kein Vergleich zum Huawei P20 Pro, wo die Gesichtsentsperrung so schnell funktioniert, dass man den Sperrbildschirm kaum noch zu Gesicht bekommt. Auch der Fingerabdrucksensor funktioniert bei Huawei schneller. Beim Sensor des Galaxy S9 darf man den Finger auch nur leicht auflegen, nicht drücken, sonst entsperrt das Gerät nicht.

Fingerabdrucksensor im Galaxy S9 Plus: Nun wenigstens unter der Kamera, aber noch lange nicht ideal platziert.
Fingerabdrucksensor im Galaxy S9 Plus: Nun wenigstens unter der Kamera, aber noch lange nicht ideal platziert.

Dass Samsung den Sensor weiterhin auf der Rückseite anbringt, halte ich persönlich auch für einen Nachteil. Man muss ein auf dem Tisch liegendes Gerät erst anheben und den Sensor erfühlen, um es zu entsperren. Das sind gleich zwei Arbeitsschritte mehr als bei Smartphones, bei denen der Sensor auf der Vorderseite angebracht ist. Es ist gut, dass Samsung den Sensor jetzt nicht mehr neben, sondern unter der Kamera anbringt. Dass man beim Entsperren versehentlich über die Kamera wischt, kommt aber immer noch vor.

Immerhin erkennt Samsung jetzt, wenn die Linse verschmutzt ist, und empfiehlt mit einer Warnmeldung, dass sie gesäubert werden sollte.

Ausstattung

Mein Testgerät war das Galaxy S9+ in der Duos-Version, also mit zwei Simkarten-Slots. Schön dass es die Dual-Option gibt, schade, dass man sich zwischen einer zweiten Simkarte oder einer Micro-SD-Karte zur Speichererweiterung entscheiden muss. Und letztere könnte notwendig werden, denn 64 GB von Haus aus sind auf lange Sicht gar nicht einmal so viel. (Das Huawei P20 Pro kommt mit 128 GB daher.) Immerhin gibt es eine Version mit 256 GB, für die man gut 100 Euro obendrauf legen muss.

Anders als einige andere Smartphones, die ich kürzlich getestet habe (auch das P20 Pro) legt Samsung dem Gerät keine Silikonhülle bei. Dafür ist ein wirklich guter In-Ear-Kopfhörer von AKG mit drin. Ich bin kein Freund von In-Ear-Kopfhörern, aber diese gefielen mir ausnahmsweise mal richtig gut.

Samsung hat sich bei der Ausstattung nicht lumpen lassen: AKG-In-Ears liegen dem S9+ bei.
Samsung hat sich bei der Ausstattung nicht lumpen lassen: AKG-In-Ears liegen dem S9+ bei.

Und man kann sie auch gut dafür verwenden, um die Umgebung geräuschlich auszublenden. Zumindest funktionierte das auf einer Fährfahrt von Juist vorvergangenen Sonntag recht gut, als der Fußballverein SuS Frisia Norddeich es mit mobilem Lautsprecher und Micky-Krause-Songs im Anschlag darauf anlegte, alle anderen Fahrgäste vom Oberdeck zu vertreiben. Ich bin am Ende „freiwillig“ gegangen, die Kopfhörer hielten dem Soundbrett gleichwohl Stand. Schönen Gruß an dieser Stelle. Ich hoffe, ihr kriegt, was ihr verdient…

Ferner legt Samsung dem S9+ einen Micro-USB-auf-USB-C-Adapter bei und einen USB-C-auf-USB-A-Adapter zum Datenaustausch mit anderen Geräten. Ein Ladekabel mit Stecker ist natürlich auch dabei.

Bei der sonstigen Ausstattung hat Samsung sich nicht lumpen lassen. Das Display ist großartig, das Gehäuse ist nach IP67 wasser- und staubgeschützt, neben dem USB-C-Ladestecker ist auch ein Klinkenanschluss vorhanden. Bluetooth 5.0 ist drin (beim Huawei P20 Pro ist es nur 4.2), LTE geht bis 1,2 Gbit/s (Cat. 18), induktives Laden ist möglich.

Samsung Galaxy S9+ Wertung

Gehäuse/Display/Verarbeitung9,0/10
Maschinerie/Akku8,5/10
Ausstattung9,5/10
Kamera8,5/10
Software/Design9,5/10
Nutzungserlebnis9,0/10
Preis/Leistung9,0/10
Gesamtnote9,0

Fazit und Ausblick: Die Schlacht verloren, den Krieg noch lange nicht

Zwei Dinge seien klar festgehalten: Das Samsung Galaxy S9+ ist ein fantastisches Smartphone, das die hohen Erwartungen fast durchgehend erfüllt. Display, Kamera, Gehäuse, Software, Nutzerfreundlichkeit lassen nur wenige Wünsche offen; es sind insgesamt gesehen Kleinigkeiten, die das Bild trüben.

Und doch verliert Samsung dieses Mal den direkten Vergleich mit Huawei. Das P20 Pro hat die bessere Kamera, den besseren Akku, den schnelleren Fingerabdrucksensor, die verlässlichere Gesichtsentsperrung und auch die etwas stimmigere Handhabung. Lediglich bei der Software-Oberfläche sehe ich Samsung vorne. Huawei hat Samsung mit der Triple-Kamera, dem optischen 3-fach Zoom und dem formidablen Nachtmodus eiskalt erwischt und die Schlacht gewonnen.

Aber, und da bin ich mir todsicher: Das wird Samsung nicht noch einmal passieren. Ein Galaxy S10(+) wird man drüben in Korea von Grund auf neu erfinden, massive Ressourcen dort hineinbuttern, jedes Detail schärfen, den Fingerabdrucksensor nach vorne holen (und wahrscheinlich ins Display integrieren) und eine Kamera einbauen, die ihresgleichen sucht. Diese Schmach wird man nicht auf sich sitzen lassen!

Wer sich solange mit dem Galaxy S9+ „begnügt“, erhält ein hochklassiges Smartphone, das beinahe alles richtig macht und zu den besten fünf Geräten auf dem Markt zählt. Samsung hat hier gute Arbeit geleistet. Eine Enttäuschung sieht anders aus.

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10 Kommentare zu “Erfahrungsbericht Samsung Galaxy S9+: Zweites Auge, zweiter Sieger

  1. Bixby lässt sich übrigens problemlos und offiziell in den Einstellungen deaktivieren. Gleiches gilt für die Kameraauslösefunktion, die ja standardmäßig erst aktiviert werden muss. Schön wäre es nur, wenn man die Bixby-Taste beliebig umkonfigurieren könnte. Das geht leider nur mit der Home-Taste, über die nicht mehr der Google Assistant aktiviert wird, sondern Alexa. Find ich etwas praktischer. 🙂

    1. Danke für die Ergänzung! Das ist vermutlich in den ganzen Einstellungen untergegangen. 😉 Das Hauptproblem ist für mich aber die Taste an sich. Die ist völlig deplatziert. Selbst wenn man sie deaktivierte, würde sie mich immer noch stören. 😉

    2. Die Taste gab es schon beim S8 und ich empfinde das gar nicht so. Sie ist halt da und besitzt eine Funktion, die ich nicht brauche. Das ist schade, eben weil ich sie nicht völlig frei belegen kann. Praktisch fällt sie nicht auf, wenn man sein Telefon in einer Hülle benutzt – wie vermutlich die meisten. Hattest du eine bei deinem Test?

    3. Eine Hülle hatte ich in dem Falle nicht. Finde, ein Smartphone muss auch ohne reibungslos funktionieren (sonst kann man sich den ganzen Quatsch mit fluoreszierenden Glasrückseiten usw. ja auch sparen. 😉

    1. Na ja, lustigerweise habe ich ein paar Mal gedacht: Mit einer Hülle wäre dir das Ding jetzt nicht aus der Hand gerutscht. Aber dann brauche ich auch kein Edge-Display. Und der Bixby-Button würde mich immer noch nerven. 😉

    2. Im Ernst: Ein Feature, das man abschalten kann, ist in meinen Augen kein Kritikpunkt. Man kann sagen, dass Bixby überflüssig ist – weil es das ist. Bei der Kamera-Auslösefunktion (2x tippen) wird man bei erster Verwendung sogar gefragt, ob man das wirklich möchte.

      Mich ärgert, dass man den Bixby-Button eben nicht beliebig belegen kann, dafür braucht es eine separate App (https://play.google.com/store/apps/details?id=com.jamworks.bxactions&showAllReviews=true). Das könnte Samsung gerne mal freigeben, für Alexa-Aktivierung fänd ich den Button schon sehr nützlich.

      Aber mal ehrlich: Wer benutzt sein Smartphone ohne Hülle? 🙂 (klar, es sollte auch ohne Hülle problemlos funktionieren)

    3. „Aber mal ehrlich: Wer benutzt sein Smartphone ohne Hülle?“

      *springt vom Pult auf und ruft „Hier, Herr Studienrat!!1!!11!“*

      Nenn es „schlechte Erfahrungen mit Hüllen“ oder dass ich es nicht einsehe, dass ein ohnehin schon viel zu großes Gerät in der Tasche dadurch noch größer wird. Die Dinger halten ja meist auch so, bieten das beste Nutzungserlebnis eben ohne Hülle, und wenn man sie nicht unbedingt später wieder verkaufen möchte… Wenn’s um meine eigenen Geräte geht, handhabe ich das zumindest bei meinem 300 Euro teuren iPhone SE so. Sollte ich tatsächlich mal 800 oder mehr Euro für ein Smartphone ausgeben, reden wir vielleicht noch mal. 😉

  2. 😀 Okay, dann frage ich noch einmal: Wer benutzt sein Smartphone für 800 Euro ohne Hülle? 😀

    Früher hab ich meine alten Nokia- und Sony Ericcson-Knochen auch ohne Hülle verwendet. Gerade mein geliebtes K800i hatte dann zwar ein zerkratztes Display, dafür konnte man es auch problemlos überall mit hinnehmen. Mein Megariesendisplay-Smartphone würde ich nie ohne Schutzhülle verwenden. Da sieht man jeden Kratzer und ich weiß ja, wie teuer es war. 🙂

    1. Ich nutze grundsätzlich keine Hülle – unabhängig vom Preis.

      Wenn das Smartphone teurer ist, sollt es auch bruchfester und kratzresistenter sein. Und davon mal abgesehen ist es immer noch ein Gebrauchsgegenstand. Ein Kratzer auf der Rückseite schadet nicht. Wenn ich mehr Geld für ein Smartphone ausgebe, soll es auch möglichst klein sein. Also ohne Hülle.

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