Liebeserklärung der besonderen Art: Ich mag die Notch!

Die „Notch“, eine Einkerbung im Display des iPhone X und anderen Smartphones, wurde verspottet und kritisiert. Vielen ist sie egal, doch keiner mag sie so wirklich – außer Trendblogger Jürgen Vielmeier. Lest hier seine Fanpost!

Liebeserklärung der besonderen Art: Ich mag die Notch!
Huawei P20 Pro Notch

Ich halte mich eigentlich nicht für jemanden, der an Geschmacksverirrung leidet, etwa Regenwetter lieber mag als die Sonne, Hosenbeine in den Socken trägt oder sich Harzer Käse mit Marmelade aufs Brot schmiert. Aber in einer Hinsicht scheine ich anders zu ticken als der Rest: Ich mag die Notch in meinem Huawei P20 Pro!

Noch einmal zur Erinnerung: Die Notch ist eine Einkerbung am oberen Display-Rand vieler aktueller Smartphones. Apple hatte sie im iPhone X berühmt gemacht, seitdem folgte die Notch in vielen Geräten der Konkurrenz. Designer und Apple-Hasser verspotteten sie, die eigentlich nur ein Kompromiss ist. Auf zunehmend randlosen Displays mussten irgendwie noch die Hörmuschel, die Frontkamera und ein paar Sensoren untergebracht werden. Das ging nicht ohne einen Einschnitt.

Fällt kaum auf, wirkt proportional und gar nicht störend: die Notch im Huawei P20 Pro
Fällt kaum auf, wirkt proportional und gar nicht störend: die Notch im Huawei P20 Pro

In meinem Huawei P20 Pro ist die Notch ein ganzes Stück kleiner als im Apple iPhone X. Und vielleicht ist das schon der erste Grund für meinen Zuspruch. Links und rechts davon zeigen kleine Symbole den Netzbetreiber, die Empfangsqualität, den Akku-Ladestand und die Uhrzeit an. Und vieles, vieles mehr. Es passt also noch einiges daneben, die Aussprarung ist hier niemandem im Weg.

Was würde sonst angezeigt, wenn es die Notch nicht gäbe? In meinem iPhone SE steht an der Stelle die Uhrzeit. In anderen Android-Telefonen wird der Platz meist einfach ausgespart. Hier ist also das große Nichts zu sehen. Ist das wirklich schöner?

Die Notch wirkt stimmig

Vielleicht liegt es an meinem dunklen Hintergrundbild, dass die Notch im Homescreen kaum auffällt. In vielen Apps dient sie mir immer mehr als Ankerpunkt. Instagram etwa platziert direkt darunter das Logo. Klicke ich darauf, gelange ich wieder an den Anfang des Steams. Die Notch bietet hier also Orientierung. In der GMail-App umfließt das Rot am oberen Rand der App die Kerbe geschmeidig. Fast schon könnte man hier einen künstlerischen Ansatz vermuten.

Feedly wiederum blendet die Symbole links und rechts der Aussparung aus, indem es eine ähnliche Hintergrundfarbe wählt wie die Schriftfarbe. Die Notch ist hier der Fixstern, die Oase in der grauen Hintergrundwüste. Hält man das Smartphone quer, etwa bei YouTube-Videos, versinkt sie elegant im Schwarz der Balken. Da, wo etwa Notifications auf dem 18:9-Bildschirm des P20 Pro völlig unproportional wirken, fügt sie sich ästhetisch ins Gesamtkonzept ein. Das Design des Smartphones wird aufgewertet – durch die Notch!

Huawei bietet in den Einstellungen sogar die Möglichkeit an, den Einschnitt auszublenden, indem die kleine Fläche links und rechts einen schwarzen Hintergrund erhält und dann optisch bündig eine schwarze Leiste ergibt:

Huawei erlaubt es, die Notch zu verbergen. Da verzichte ich drauf!
Huawei erlaubt es, die Notch zu verbergen. Da verzichte ich drauf!

Aber das möchte ich eigentlich gar nicht, denn mit sieht es tatsächlich besser, ästhetischer aus. Ich mag die Notch. Ohne sie würde mir etwas fehlen.

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