Jedes Jahr ein Stückchen besser: Apple wartet im neuen iPhone 8 und iPhone 8 Plus natürlich wieder einmal mit einer Fülle neuer Funktionen und Eigenschaften auf. Besonders überzeugen soll aber das „Nur-Display-Smartphone“ iPhone X. Wir finden in allen drei Geräten tolle neue Eigenschaften und stellen sie euch hier vor.
Was ist das Besondere am neuen iPhone X?
Beim iPhone X verzichtet Apple erstmals auf einen Home-Button. Gesten sollen den Knopf ersetzen, die Gesichtserkennung Face ID das Gerät entsperren. Das Display ist nahezu randlos, das Kamerasystem verwendet einen optischen Bildstabilisator für beide Kameralinsen.
Das Nur-Display-iPhone X
Das iPhone X sieht schon toll aus. Das Display erstreckt sich über die gesamte Frontseite bis auf einen kleinen Bereich am Kopf des Geräts, der für das Kamerasystem, die Gesichtsentsperrung und das Mikrofon verwendet wird. Trotz des 5,8-Zoll-Displays mit einem Seitenverhältnis von 19.5:9 soll das Gerät nicht zu groß sein und gut in der Hand liegen. In den Abmessungen ist es denn auch kleiner als das iPhone 8 Plus mit dessen 5,5-Zoll-Display.
Die Gesten im iPhone X
Der Home-Button, der bisher stets die Unterseite eines iPhones schmückte, fehlt im iPhone X zu Gunsten der Nur-Display-Frontseite. Apple ersetzt ihn durch Gesten: Wischt man vom Fuße des Geräts nach oben und lässt dann los, schließt man die aktuelle App. Wischt man hoch, lässt aber nicht los, öffnet sich der App-Manager. Durch Wischen ganz unten von links nach rechts wechselt man zwischen aktiven Apps.
Die Gesichtsentsperrung Face ID im neuen iPhone X
Ein Gerät nur mit dem Gesicht zu entsperren, ist kein Pappenstil. Bei mir im Test mit dem Samsung Galaxy S8 hatte das in den meisten Fällen nicht funktioniert. Apple will mit Face ID im iPhone X sicherstellen, dass eine Gesichtsentsperrung auch bei Nacht, mit Brille oder Hut und sich ändernden Gesichtsausdrücken gelingt. Dafür sollen verschiedene Sensoren sorgen. Die Präsentation der Technik zumindest sah beeindruckend aus.
True Depth-Kamera
True Depth ist eigentlich ein Sensor auf der Fronseite des iPhone X, der Bilder in der Tiefe misst. Dadurch wird die Gesichtserkennung möglich. Dadurch sind auch weitere Spielereien wie Animojis möglich, animierte Emojis, die den Gesichtsausdruck des Nutzers annehmen. Öffnet Apple diese Möglichkeiten auch für Drittanwender, lassen sich hier noch viele kreative Anwendungen finden.
Der neue Porträtmodus
Der neue Porträtmodus erlaubt nun auch Selfies oder Porträts mit einem Schärfentiefe-Effekt. Mehr noch: Man hat die Möglichkeit, die Art der Belichtung zu bestimmen. Von natürlichem Licht bis hin zu einem Bühnen- oder Studiolicht, das den Hintergrund nicht nur in Unschärfe taucht, sondern auf Wunsch auch in Dunkelheit. Hierfür werden keine Filter verwendet, sondern das Bild wird schon vor der Aufnahme passend angepasst. Funktioniert im iPhone X sowohl mit der Frontkamera als auch mit den Hauptkameras (derzeit noch im Beta-Modus), aber auch im iPhone 8 Plus mit der Hauptkamera. Im iPhone 8 leider nicht.
Dualer optischer Bildstabilisator
Beide Kameralinsen im iPhone X haben einen optischen Bildstabilisator spendiert bekommen. Das soll Verwacklungen bei schlechten Lichtverhältnissen vorbeugen, beim Fotografieren ebenso wie beim Videofilmen.
Der neue Bildsignalprozessor
Der neue Bildsignalprozessor unterstützt die Kamera mit künstlicher Intelligenz. Er erkennt Elemente des Motivs wie Bewegung, Umgebung, Menschen und Licht und will sie optimieren, noch bevor das Foto geschossen ist. Laut Apple soll er zusätzlich einen großen Farbraum, schnelleren Autofokus und bessere HDR-Fotos ermöglichen.
A11 Bionic Chip
Techniken wie die Kamera mit künstlicher Intelligenz, die Gesichtsentsperrung und auch Augmented Reality werden vom neuen A11 Bionic Chip unterstützt, der laut Apple über eine neurale Architektur verfügt und bis zu 600 Milliarden Berechnungen pro Sekunde ausführen kann. Dafür sorgen sechs Kerne, zwei Performance- und vier Effizienzkerne, die bei Bedarf zusammengeschaltet werden können.
Augmented Reality
Das Dualkamera-System im iPhone X und der A11 Bionic Chip sollen Augmented Reality flüssiger darstellen. Vor allem für Spiele, aber auch für Mixed-Reality-Anwendungen lässt sich die Technik nutzen. Apple führte auf der Keynote etwa die Möglichkeit vor, sich bei einem Baseball-Ligaspiel Informationen über jeden einzelnen Spieler auf dem Feld live anzeigen zu lassen.
AirPower
Schön, dass sich die neuen iPhones (X wie 8) kabellos laden lassen. Noch schöner, dass das mit dem offenen Qi-Standard geht. Am schönsten dabei ist vielleicht die Ladematte AirPower, auf der man gleich mehrere Apple-Geräte kabellos aufladen kann. Neben dem iPhone 8 zum Beispiel auch eine Apple Watch der neuen, dritten Generation oder die kabellosen AirPods-Kopfhörer – gleichzeitig. Die AirPower soll allerdings erst im nächsten Jahr erscheinen.
Unterstützung von Galileo und QZSS
Die Satellitennavigationssysteme A-GPS und Glonass findet man mittlerweile eigentlich in vielen Smartphones. Das japanische QZSS erst in wenigen. Das europäische Galileo habe ich bisher noch gar nicht in einem Smartphone gesehen. Apple unterstützt es im iPhone 8 (Plus) und iPhone X.
Mehr Speicher
Die neuen iPhones – sowohl 8 (Plus) als auch X – kommen nur noch in den zwei Speichervarianten 64 GB oder 256 GB daher. 64 GB sind üppig für eine Mindestspeichergröße, 256 GB muss man erstmal voll kriegen…
Kritik an iPhone 8 und iPhone X
So viel habe ich eigentlich gar nicht auszusetzen an den neuen iPhones. Klingt schon chic und technisch hochmodern, was Apple da heute präsentiert hat. Und wie gut das alles in der Praxis funktioniert – zum Beispiel Face ID – müssen Tests zeigen. Entgegen der gewohnten Zyklen hat Apple diesmal kein iPhone 7S (Plus) vorgestellt, sondern ist direkt zur 8er-Serie übergegangen. Dabei ist das iPhone 8 eigentlich doch das: ein verbessertes iPhone 7, kein völlig neu entwickeltes (wie das iPhone X).
Dass Apple zudem sowohl iPhone 7 als auch iPhone 6S im Programm behalten möchte, könnte Kunden verwirren. Nun besteht also die Wahl zwischen iPhone SE, 6S, 6S Plus, 7, 7 Plus, 8, 8 Plus und X. Das ist eine Menge. Zumindest das iPhone 6S (Plus) hätte ich gestrichen. Schade finde ich persönlich, dass das iPhone 8 nicht auch ein Dualkamera-System und damit den hochinteressanten Porträtmodus spendiert bekommen hat.
Preise und Verfügbarkeit iPhone 8 und iPhone X
Das iPhone 8 und das iPhone 8 Plus sollen bereits ab Freitag in Deutschland vorbestellbar sein und ab dem 22. September regulär in den Verkauf gehen. Kostenpunkt: ab 799 Euro (iPhone 8) und ab 909 Euro (iPhone 8 Plus). Das iPhone X erscheint am 3. November ab stolzen 1.149 Euro, vorbestellen lässt es sich ab dem 27. Oktober.
Bilder: Apple
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Ein wirklich schönes Smartphone mit tollen Features (wobei Face ID viel Streitpotential hat). Aber für mich überschreitet der Preis eine Schmerzgrenze. Ich weiß, dass Apple wieder exklusiver werden will und das Produkt vielleicht absichtlich „überteuert“. Aber für mehr Exklusivität sollten sie meiner Meinung nach eher mal am unteren Ende der Modellpalette ansetzen und keine Smartphones für 300-400 € verramschen.
Sollte mein iPhone 6 in den nächsten Monaten/Jahren ersetzt werden müssen, werde ich wohl eher zu einem iPhone 8 greifen.
Ich war neulich eigentlich ganz happy, ein iPhone SE für 300 Euro zu schießen. „Verramschen“ würde ich selbst das nicht nennen. 300 Euro sind 300 Euro, bzw. außerhalb von Aktionen sind es ja eigentlich eher 400 Euro. Vor ein paar Jahren wäre das für ein Smartphone noch recht viel Geld gewesen. Mittlerweile kommen einem ja 600 Euro fast billig vor. 😉
Mein perfektes Smartphone derzeit wäre ein 4,7-Zoll-iPhone mit 64 GB und Dualkamera. Der neue Porträtmodus ist für mich das Highlight der neuen Geräte. Würde ich auch bis zu 700 Euro für zahlen. Sehr schade, dass Apple die Dualkamera nur in den großen Modellen einbaut. Also bleibe ich erstmal beim – manchmal etwas fummelig zu bedienenden – iPhone SE.