Anders als Sport selbst macht das Waschen von Sportkleidung keinen Spaß. Die getragenen Klamotten stinken nach Schweiß, haben Flecken, die kaum rausgehen, und das Lieblingsteil geht langsam, aber sicher vom vielen Waschen kaputt. Das richtige Programm für Sportwäsche zu finden, ist auch nicht ganz einfach. Wenn deine Waschmaschine kein Sportprogramm hat, stellst du dir am besten ein eigenes zusammen.
Bei der Funktionskleidung aus Synthetikfasern gibt es einiges zu beachten. Bei atmungsaktiven und thermoregulierenden Funktionstextilien handelt es sich meist um ein Mischgewebe, in das elastische Fasern eingewebt sind. Gerade die sind besonders empfindlich. Beim Waschen sollten sie nicht ausleiern, sonst könntest du gleich im schlabbrigen Baumwolljogger deine Runden drehen.
Merinowolle ist ebenfalls beliebt bei Sportler:innen. Wie du Merino am besten wäschst, erklären wir in einem weiteren Beitrag. Auch winddichte und wasserdichte Outdoorsachen musst du anders waschen – zum Beispiel Funktionskleidung mit Membran.
Bevor du die Waschmaschine anstellst, schau bitte immer auf die Waschanleitung in der Kleidung. Falls du nach dem Kauf das Etikett herausgetrennt haben solltest: wir sagen dir, worauf du achten musst.
Kein Sportprogramm: Alternative Programme
Wenn du dich schon fragst, mit welchen Programm du deine Sportsachen waschen sollst, dann hat deine Waschmaschine vermutlich kein Sportprogramm. Das wäre natürlich die beste Wahl.
Das Sportprogramm ist ein Kurzprogramm, das nur 15–30 Minuten läuft. Du wäschst darin am besten nur kleine Mengen an Sportwäsche, direkt nachdem du sie getragen hast. Hier verwendest du auch weniger Waschmittel.
Ansonsten gilt: niedrige Temperatur, viel Wasser und nur wenig schleudern.
Der Hauptgrund dafür, warum bereits gewaschene Kleidung nach Schweiß riecht, liegt darin dass die Bakterien schlicht nicht richtig ausgewaschen wurden. Moderne Waschmaschinen sind wassersparend . Für stark verschwitzte Sportkleidung, die zudem keine hohen Temperaturen verträgt, die Bakterien abtöten können, sind sie manchmal zu wassersparend.
Nimm ein Schonprogramm als Ersatz für das Sportprogramm, zum Beispiel den Feinwaschgang. Eine höhere Wassermenge kannst du üblicherweise über die Funktionen Wasser Plus oder Extra spülen hinzuwählen. Bei manchen Waschmaschinen verbirgt sich diese Funktion auch hinter Begriffen wie „Tierhaarentfernung“.
Die richtige Waschtemperatur
Hohe Temperaturen helfen nicht gegen Schweiß und Dreck. Die entfernt letztlich das Waschmittel. Hier solltest du ein passendes und gutes wählen.
60 Grad und mehr töten zwar Bakterien ab, schädigen jedoch die Stoffe. Insbesondere die elastischen Fasern können an Form verlieren, die Sportkleidung leiert dann aus.
Wasche Sportsachen daher in kaltem Wasser. 20–30 Grad sind gut. 40 Grad wären auch okay, müssen aber nicht sein, sondern verschwenden unnötigerweise Energie.
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Reibung vermeiden
Die Synthetikfasern der Funktionskleidung sind empfindlich. In der Maschine solltest du deshalb unnötige Reibung vermeiden. Wasche deshalb Funktionstextilien getrennt von anderen Kleidungsstücken. Packe die Trommel nicht so voll.
Ziehe vor dem Waschen die Sportsachen auf links. Schließe Druckknöpfe, Reiß- und Klettverschlüsse. Wäschenetze schützen nicht nur vor Abrieb, sondern verhindern auch, dass Mikroplastik ins Abwasser gelangt.
Das richtige Waschmittel für Sportkleidung
Mit einem Vollwaschmittel solltest du Funktionskleidung nicht waschen, denn es enthält Bleichmittel, das genauso wie Weichspüler die synthetischen Fasern angreifen kann.
Verwende deshalb ein Flüssigwaschmittel, da Waschpulver anders zusammengesetzt ist und oft Bleichmittel enthält. Ein normales Colorwaschmittel reicht. Es kann auch ein mildes Waschmittel speziell für empfindliche Stoffe sein. Bei der Dosierung gilt: weniger ist mehr.
Daneben gibt es noch Sportwaschmittel, die vor allem den Schweißgeruch entfernen sollen. Wähle eines, das antibakteriell ist, also Bakterien abtötet. Alternativ kannst du auch einen Hygienespüler verwenden.
Hygienespüler solltest du aufgrund ihrer schädlichen Wirkung auf die Umwelt aber nur in Ausnahmefällen einsetzen.
Wenn du nicht zur Chemie aus der Drogerie greifen möchtest, gibt es auch bewährte Hausmittel. Weiche deine Sportsachen aus Mikrofaser eine halbe Stunde lang in einer verdünnten Zitronensäure ein (im Verhältnis 1:4 mit Wasser mischen). Dann stell die Waschmaschine an. Alternativ kannst du auch etwas Zitronensäure in das Fach für den Weichspüler geben.
Auch Essig bekämpft Gerüche und Bakterien. Gib einfach eine halbe Tasse Essig in das Fach für das Waschmittel. Nimm einen Tafelessig mit fünf Prozent Säure. Auf das Waschmittel kannst du dann verzichten.
Vorwäsche für Sportkleidung
Ist deine Sportkleidung nur vollgeschwitzt oder mit normalen Flecken versehen, ist eine Vorwäsche normalerweise nicht notwendig.
Anders sieht es aus, wenn es um Sportarten geht, bei denen es matschig und dreckig wird. Auch wenn du den groben Dreck vorher entfernst, bleibt oft noch so viel an der Kleidung hängen, dass eine Vorwäsche lohnt. Hier wird der Schmutz in einer ersten Runde ausgewaschen und dann mit frischem Wasser der eigentliche Waschgang gestartet.
Trocknen und bügeln
Lass deine Sportkleidung aus synthetischen Fasern an der Luft trocknen, nicht im Wäschetrockner. Die Hitze im Gerät könnte die Elastizität der Stoffe beeinträchtigen und ihre Lebensdauer verkürzen.
Üblicherweise ist Funktionskleidung schnelltrocknend und braucht nicht viel Zeit um durchzutrocknen.
Trockne die Funktionskleidung am besten auf einem Wäscheständer und lasse sie vollständig trocknen.
Sportkleidung musst du nicht bügeln. Wenn dir das aber wichtig ist, lese die Bügelanweisung auf dem Etikett. Falls Bügeln nicht untersagt ist: Stelle das Bügeleisen auf eine niedrige Temperatur oder verwende ein Bügeltuch, um einen direkten Kontakt des Bügeleisens mit der Kleidung zu vermeiden.
Schweiß und Flecken
Warum riecht Funktionskleidung so schnell? Es ist vor allem das Salz im Schweiß, das Funktionsmaterialien angreift. Bakterien zersetzen den Schweiß, das führt dann zum strengen Geruch.
Funktionskleidung, die du beim Sport auf der Haut trägst, solltest du direkt nach dem Tragen waschen. Das muss nicht immer in der Maschine sein, eine Handwäsche reicht oft auch. Du kannst das Merinoshirt sogar mit unter die Dusche nehmen und die mit Schweiß vollgesogenen Stellen mit etwas Duschgel behandeln. Die feuchte Wäsche sollte aber nicht lange in der Sporttasche oder zuhause zusammengeknüllt in der Ecke liegen, sondern schnell trocknen, um der Geruchsbildung entgegenzuwirken.
Bevor du deine Sportkleidung in die Waschmaschine gibst, solltest du die Flecken vorbehandeln. Verwende ein Fleckenentfernungsmittel, das für Funktionskleidung geeignet ist, wie Gallseife und lasse es für einige Minuten einwirken.
Flecken auf robuster Kleidung kannst du auch mit einer Paste einreiben, die aus drei Teilen Natron und einem Teil Wasser besteht. Behandele Schweißflecken unter der Achsel mit dreiprozentigem Wasserstoffperoxid vor. Da letzteres etwas bleicht, mache das bitte nur bei weißen Funktionsshirts.
Fazit: So schonend wie möglich waschen
Sportkleidung ist nicht gleich Sportkleidung. Die Pflege ist genauso unterschiedlich wie die Funktion, die sie auf deinem Körper erfüllt.
Einen Baselayer aus Synthetik- oder Mikrofaser wäscht du anders als ein Merinoshirt, das du genauso auf der Haut trägst. Eine Skihose oder Hardshell-Jacke, die wasser- und windundurchlässig ist, anders als eine Outdoor-Jacke mit Membran.
Der Begriff Funktionskleidung wird nicht immer gleich verwendet, weshalb viele Artikel im Internet Pflegetipps mischen, die für unterschiedliche Stoffe gedacht sind. In diesem Beitrag geht es ausschließlich um Funktionsstoffe aus Mikrofasern, die du direkt auf der Haut trägst, weil sie den Schweiß gut von innen nach außen transportieren.
Diese synthetischen Stoffe wäschst du am besten im Sportprogramm mit einem Sportwaschmittel – alternativ auch in einem anderen Schonwaschprogramm bei maximal 30 Grad und der Funktion „extra spülen“. Verwende dann ein Colorwaschmittel und verzichte auf Weichspüler.
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