Waschmittel dosieren: Nicht zu viel, nicht zu wenig

Die Wäsche soll sauber werden. Doch zu viel Waschmittel würde die Umwelt belasten und auf Dauer viel zu viel kosten.

Waschmittel dosieren: Nicht zu viel, nicht zu wenig
Messbecher für Waschpulver (Bild: Peter Giesecke)

Steht doch auf der Packung, wieviel Waschmittel in die Waschmachine gehört. Oder?

Ganz so einfach ist es leider nicht, denn dort findest du vor allem Durchschnittswerte. Dreckige Wäsche braucht jedoch mehr Waschmittel als leicht verschmutzte. Die richtige Dosierung hängt sogar von mehr Faktoren ab. Das steht dann bereits im Kleingedruckten.

Verschmutzungsgrad

Auf der Verpackung findest du meist drei Kategorien: leicht, normal und stark
verschmutzt – sowie die dazu passende Dosierung des Waschmittels.

Leicht verschmutzt: Die Wäsche wurde nur kurz getragen. Sie ist vielleicht verschwitzt, es befinden sich aber keine Flecken darauf.

Normal verschmutzt: Die Wäsche wurde offensichtlich getragen, auf der Oberfläche befindet sich sichtbarer Schmutz. Dabei handelt es sich aber nur um wenige, leichte Flecken. Dazu zählen auch die Handtücher und Bettwäsche aus einer Woche.

Stark verschmutzt: Diese Wäsche enthält viele Flecken, darunter auch hartnäckige wie Spuren von Gras und Erde auf Kinder- oder Berufskleidung. Dazu gehören auch Küchentücher und Putzlappen.

Wenn du viel Wäsche hast, auch in unterschiedlichem Verschmutzungsgrad, sortiere sie vor. Mach eine Wäsche nur mit Jeans, vorzugsweise die mit den Grasflecken. Dann eine Wäsche ebenfalls mit dunkler Wäsche, aber nur mit leichten Stoffen und leichter Verschmutzung. Bei der zweiten kannst du Waschmittel reduzieren.

Waschpulver und Flüssigwaschmittel

Jedes Waschmittel ist anders zusammengesetzt, du musst deshalb auch jedes anders dosieren. Aus diesem Grund sind auch vorportionierte Gelkissen keine Lösung. Taste dich langsam an das optimale Maß heran. Bleibe am bestem einem Waschmittel treu und verlasse dich auf deine Erfahrungswerte.

Für eine Durchschnittswäsche benötigst du 100 ml Waschpulver. (Ja, Pulver misst du tatsächlich in Milliliter ab, nicht in Gramm oder Kubikzentimeter.) Durchschnitt bedeutet hier: normal verschmutzt, mittlere Wasserhärte, 5 kg Wäsche.

Dosierungsanleitung Waschpulver
Auf der Verpackung steht eigentlich schon alles Wesentliche. Dennoch musst du rechnen (Bild: Peter Giesecke)

Abhängig von Verschmutzungsgrad und Wasserhärte musst du mehr Waschmittel nehmen, manchmal auch weniger. Die genauen Werte jedoch, die du draufschlagen oder abrechnen musst, weichen mitunter merklich ab.

Im Folgenden nennen wir Durchschnittswerte, die ein guter Startpunkt sind, wenn du die Verpackung mit der Angabe des Herstellers bereits entsorgt hast.

Dosierung von Waschpulver

  • 5 kg Wäsche, normal: 100 ml
  • 5 kg Wäsche, stark: 125 ml
  • 7 kg Wäsche, normal: 155 ml
  • 7 kg Wäsche, stark: 195 ml

Messbecher für Pulver erhältst du in der Drogerie, aber nur selten dort im Regal. Ich musste seinerzeit danach fragen.

Dosierung von Flüssigwaschmittel

  • 5 kg Wäsche, normal: 50 ml
  • 5 kg Wäsche, stark: 75 ml
  • 7 kg Wäsche, normal: 75 ml
  • 7 kg Wäsche, stark: 100 ml

Ob du Waschpulver oder Flüssigwaschmittel nimmst, ist nicht beliebig. Das hängt zum Beispiel von der Wäsche ab.

Trommelgröße und Füllmenge

Kompakte Waschmaschinen fassen 4–5 kg Wäsche, große 7–8 kg. Die Angaben auf der Verpackung beziehen sich meist auf 4–5 kg. Für größere Trommeln von 6–7 kg rechne 60 ml dazu, für 8–10 kg sogar 100 ml. Diese Werte stammen von dem Waschmittel, das ich selbst nutze. Bei anderen Marken können sie abweichen, so auch (leicht) von den Angaben im vorherigen Abschnitt.

Frau vor Waschmaschine
Die Waschmaschine solltest du nicht zu voll packen, aber auch nicht nur halbvoll (Bild: Getty Images)

Was für unterschiedliche Fassungsvermögen der Geräte gilt, gilt auch für die konkrete Füllmenge mit Wäsche. Der ideale Füllstand ist, wenn oben noch eine Hand Platz hat, also etwas mehr als Dreiviertel befüllt. Wenn die Maschine zu voll ist, kann das Waschmittel eventuell nicht mehr vollständig ausgespült werden.

Wenn du weniger Wäsche in die Maschine packst, brauchst du auch weniger Waschmittel. Eine halbvolle Waschladung braucht aber weit mehr als die Hälfte an Wasser, Energie und Waschmittel. Du kannst lediglich 25 ml vom Standardwert abziehen.

Wasserhärte

Hartes Wasser enthält viel Kalk und Mineralien. Im Waschpulver sorgen Wasserenthärter dafür, dass Kalk vollständig ausgewaschen wird und keine weißen Streifen auf der Jeans zurückbleiben, im Flüssigwaschmittel die Tenside.

Die Wasserhärte für deinen Haushalt findest du auf der Website deines Wasserversorgers. Oder ruf einfach an. Wenn auf deiner Packung keine Empfehlung für hartes Wasser steht, nimm als Ausgangswert einfach die für die stärker verschmutze Wäsche.

Wenn du zu viel oder zu wenig Waschmittel nimmst

Du zahlst unnötig Geld, wenn du zu viel Waschmittel nimmst, zudem belastet es die Umwelt. Das überschüssige Waschmittel kann sich im Gerät ablagern, weil es nicht vollständig herausgespült wird. Du musst dann die Waschmaschine häufiger reinigen. Oder es bleiben Rückstände auf der Wäsche – bei Pulver oft als weiße Streifen auf der Jeans.

Mann vor Waschmaschine mit stinkender Wäsche
Zu wenig Waschmittel zu nehmen, ist definitiv keine Lösung (Bild: Getty Images)

Nimmst du zu wenig, wird die Wäsche nicht sauber. Das allein ist schon ärgerlich. Wenn es dann zurück in die Dreckwäsche wandert, wäschst du es doppelt. Das belastest die Umwelt zusätzlich und auch deinen Geldbeutel.

Gute Waschmaschinen dosieren selbst

Die Markenhersteller haben jeweils eine Technik zur Autodosierung entwickelt, bei der die Waschmaschinen selbst die Menge des Waschmittels wählt – zum Beispiel TwinDos von Miele, i-DOS von Bosch und Siemens. Du gibst dann Flüssigwaschmittel in einen Tank. Die für diese eine Wäsche benötigte Menge wird dann über Sensoren und eine Logik bestimmt.

Miele TwinDos
In die Miele-Waschmaschinen mit TwinDos musst du nur zwei Behälter mit Waschmittel einfüllen (Bild: Miele)

Waschmittel enthalten genug Enthärter, auch wenn das Wasser besonders hart, also sehr kalkhaltig ist. Du musst dann keinen weiteren Enthärter hinzugeben, dosierst diesen damit aber in der Regel über. Ich warte deshalb noch auf die ersten Waschmaschinen, die alle Komponenten eines Waschmittels selbst dosieren.

Alternative Baukastensystem

Tatsächlich kannst du das auch selbst machen. Bei einem Baukastensystem kaufst du alle Komponenten des Waschmittels separat und stellst dir dein eigenes Waschmittel zusammen – angepasst auf das Wasser an deinem Wohnort und deine Waschmaschine.

Das Dosieren ist allerdings mit etwas Arbeit verbunden. Es besteht zudem die Gefahr, falsch zu dosieren, wenn du nicht aufpasst. Meist geht beim Umfüllen auch etwas daneben. Und es kostet mehr.

Wem das zu umständlich ist: Diese drei Waschmittel reichen, um die komplette Wäsche sauber zu bekommen.

Fazit: Nicht alles steht auf der Packung

Waschmittel richtig zu dosieren, ist wichtig. Wenn du zu viel nimmst, belastet das die Umwelt und deinen Geldbeutel. Wenn du zu wenig nimmst, wird die Wäsche nicht sauber, und es belastet zudem die Umwelt und deinen Geldbeutel.

Die richtige Menge hängt von der Größe deiner Waschmaschine ab, wie voll du die Trommel packst, wie stark die Verschmutzung ist, wieviel Kalk das Wasser enthält und welches Waschmittel du nimmst.

Du musst also einiges berücksichtigen, um die passende Menge Waschmittel zu errechnen. Auf der Packung stehen zwar einige Beispiele, meist eine Tabelle mit drei mal drei Werten. Probier jedoch aus, wieviel du genau draufrechnen oder abziehen musst.

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