Müffelt eure Wäsche auch, wenn sie aus der Waschmaschine kommt? – Das kann am falschen Waschmittel liegen oder einer falschen Dosierung. Meist jedoch ist die Waschmaschine schuld.
In der Waschmaschine ist es feucht und warm, wenn ihr die Wasche entnommen habt. Bakterien und Schimmel finden dort eine ideale Umgebung, um sich auszubreiten. Wenn ihr die kleinen Stinker wieder loswerden wollt und das auf Dauer, müsst ihr eure Maschine regelmäßig reinigen.
Es gibt mehrere Methoden, um eure Waschmaschine sauber zu halten. Wir sagen euch, was die Unterschiede sind.
Inhalt
- Wo der Dreck sitzt
- Was Ihr säubern müsst
- Waschmittelfach
- Gummiring im Bullauge
- Flusensieb
- Reinigungsprogramm
- Waschgang bei 90 Grad
- Waschmaschinen-Hygiene-Reiniger
- Essig
- Zitronensäure
- Fazit
Wo sitzt der Dreck in der Waschmaschine?
Die Bakterien gedeihen auf Rückständen, die nach dem Waschen in der Maschine bleiben. Das sind Reste vom Waschmittelpulver, die sich nicht ganz aufgelöst haben, aber auch Schmutz und Fett aus der Kleidung. Zusammen mit Bakterien, Schimmel und anderen Keimen werden sie zu einem Biofilm, der in der Maschine kleben bleibt.
Ab einer Temperatur von 60 Grad können Keime nicht mehr überleben. Wir waschen jedoch immer öfter mit geringeren Temperaturen, weil die Kleidung empfindlich ist oder wir Energie sparen wollen. Dadurch bleiben auch immer öfter Keime in der Maschine zurück – insbesondere wenn wir über einen längeren Zeitraum nicht heiß genug waschen.
Die Bakterien siedeln sich dann dort an, wo die Rückstände sitzen und wo es feuchtwarm ist: in den Abflussschläuchen, insbesondere an den Dichtungen. Vor allem sind es drei Orte, auf die ihr regelmäßig achten solltet, die ihr aber auch leicht reinigen könnt:
- das Waschmittelfach
- der Gummiring im Bullauge
- das Flusensieb
Es gibt noch ein zweites Problem, das ihr bei der Reinigung eurer Waschmaschine berücksichtigen müsst: Auch Kalk sammelt sich in der Maschine an, er lagert sich bevorzugt auf den Heizstäben ab und erhöht dadurch den Energieverbrauch. Er kann aber auch auf den Fasern der Wäsche liegen und diese kratzig machen.
Putzplan für die Waschmaschine
Ein einmaliger Frühjahrsputz wird nicht reichen: Um eure Waschmaschine wieder sauber zu bekommen und auch dauerhaft zu halten, müsst ihr mehrere Schritte ausführen:
- jedes Mal richtig waschen
- jedes Mal anschließend trocknen
- regelmäßig Leitungen durchspülen
Richtig zu waschen, ist nicht schwer. Die Anleitung steht auf der Packung des Waschmittels. Von der dort angegebenen Dosierung solltet ihr nicht abweichen.
Zu viel Waschmittel kann sich nicht auflösen und ein Nährboden für Bakterien bieten. Zu wenig Waschmittel ist aber auch nicht gut. Dann wird erstens eure Wäsche nicht richtig sauber. Vor allem begünstigt dies aber auch die Kalkbildung in der Waschmaschine.
Zu den weiteren Schritten, wie ihr die Maschine nach jedem Gebrauch pflegt, insbesondere Waschmittelfach, Gummiring im Bullauge und Flusensieb, findet ihr weiter unten eigene Abschnitte. Genauso wie zur Grundreinigung mit Hausmitteln und Chemie aus der Drogerie.
Waschmittelfach reinigen
Zwischen den Waschgängen sollte das Waschmittelfach trocken sein. Ihr müsst aber nicht mit einem Lappen anrücken und jede Ritze auswischen. Es reicht, das Fach so lange herausgezogen zu lassen, bis es an der Luft getrocknet ist. Das solltet ihr allerdings jedes Mal machen.
Alle paar Wochen steht dann eine Grundreinigung an. An den meisten Waschmaschinen könnt ihr das Waschmittelfach entfernen. Anschließend legt ihr es in eine Wanne, in das ihr vorher warmes Wasser gefüllt und ein Glas Essigessenz hinzugegeben habt.
Nach einer Viertelstunde könnt ihr das Waschmittelfach herausnehmen. Bei Bedarf arbeitet ihr mit einem Tuch, einem Schwamm oder einer Zahnbürste in den Ecken nach und trocknet es dann gut ab.
Wenn ihr das Waschmittelfach nicht herausnehmen könnt, müsst ihr versuchen, mit den selben Hilfsmitteln so gut wie möglich in die Ecken zu kommen.
Gummiring reinigen
Bei einem Frontlader steht nach dem Wäschewaschen immer etwas Wasser in der Türdichtung, also im Gummiring des Bullauges. Lasst dieses Wasser ablaufen. Bei einem Toplader müsst ihr das nicht machen, da dieser anders konstruiert ist.
Meist reicht es dafür, die Gummilippe ein wenig nach oben zu ziehen. Rückstände wie Dreck, Kalkplättchen, Münzen und die Reste von Papiertaschentüchern solltet ihr vorher entfernen. Ihr könnt mit einem Lappen einmal durchwischen. Es reicht es aber, die Tür für ein paar Stunden offen stehen zu lassen, damit der Gummiring wie auch das Innere der Waschtrommel gut duchtrocknet.
Flusensieb reinigen
Das Flusensieb befindet sich meist unten auf der Frontseite der Waschmaschine hinter einer Klappe. Stellt eine Schüssel darunter, da beim Entfernen immer etwas Wasser aus der Maschine kommen kann. Nehmt dann das Flusensieb aus der Halterung. Oft müsst ihr es vorher mit einer Drehung lösen.
Entfernt nun den Schmutz aus dem Flusensieb, am besten unter fließendem, lauwarmen Wasser. Auch hier können wieder Schwamm und Zahnbürste helfen. Trocknet anschließend das Flusensieb ab und setzt es wieder in die Halterung ein.
Reinigungsprogramme
Für die Grundreinigung stehen euch mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Die naheliegende ist das Reinigungsprogramm der Waschmaschine – wenn sie denn über ein eigenes verfügt.
Im Prinzip macht dieses Programm nur das, was ihr auch selbst machen könnt: hohe Temperaturen erzeugen und das mit Reinigungs- oder Lösungsmitteln kombinieren. Allerdings geschieht dies auf eine für dieses Gerät optimierte Weise. Deshalb würde ich immer das Reinigungsprogramm wählen.
Bei den hochwertigen Waschmaschinen namhafter Hersteller kommt dann auch schon mal etwas Extratechnik zum Einsatz: Sensoren erfassen, wann es wieder Zeit ist für die nächste Grundreinigung. Mit heißem Dampf statt Wasser kann diese sogar noch gründlicher erfolgen.
Ob eure Waschmaschine ein Reinigungsprogramm hat und wie ihr dieses aufruft, lest ihr am besten in der Bedienungsanleitung nach.
Wie oft bei 90 Grad laufen lassen?
Hohe Temperaturen töten Bakterien recht zuverlässig ab. Ein Waschgang bei 60 Grad reicht eigentlich schon – egal ob sich Wäsche in der Maschine befindet oder nicht.
Viele machen auch alle paar Monate – oder wenn es aus der Waschmaschine riecht – eine Leerwäsche, dann am besten bei 90 Grad. Eventuell auch mit zusätzlichen Reinigungsmitteln, um die es in den nächsten Abschnitten geht.
Aber aufgepasst: Viele 60-Grad-Öko-Programme halten nicht das, was sie versprechen. Sie erreichen die 60 Grad in der Wäschetrommel gar nicht oder nur kurz. Der irreführende Name bedeutet lediglich, dass so effektiv gewaschen wird wie mit einem 60-Grad-Normal-Programm.
Das mag dann sogar auf die Entfernung von Flecken zutreffen, nicht aber auf das Abtöten von Bakterien. Ich wasche deshalb Bettwäsche immer bei 60 Grad ohne Energiesparmodus.
Chemie verwenden?
Wenn ihr den hohen Temperaturen allein nicht vertraut, könnt ihr noch spezielle Waschmaschinen-Hygiene-Reiniger verwenden, die Keime töten sowie den Biofilm lösen. Auch hier gibt es wieder eine optimierte Lösung: Chemie aus Drogerie oder Supermarkt. Sie machen eure Waschmaschine wirklich sauber, können aber auch die Umwelt belasten, weil die Chemie letztlich ins Abwasser gerät.
Ganz so schlimm ist das aber auch wieder nicht, denn 1. passiert das nur selten, 2. lässt es eure Wäsche nicht mehr müffeln, sodass ihr hoffentlich ein paar Waschgänge einspart, und 3. hält eure Waschmaschine dadurch länger. Die Verwendung von Chemie muss also nicht schlecht sein, wenn ihr sie richtig dosiert.
Wenn ihr nur gegen Kalk vorgehen wollt, gibt es auch reine Entkalker für die Waschmaschine. Allerdings enthalten die allermeisten Waschmittel bereits einen Entkalker. Nur wenn ihr sehr hartes Wasser habt oder die Maschine bereits verkalkt ist, benötigt ihr dafür ein Extramittel.
Essig und andere Hausmittel
Meist habt ihr die entsprechende Chemie auch schon im Haushalt. Das sind dann die sogenannten Hausmittel. In unserem Beitrag Wasserkocher entkalken haben wir bereits beschrieben, wie Essig, Zitronensäure, Backpulver, Natron und Soda wirken. Sie wirken aber nicht nur gegen Kalk, sondern in der Waschmaschine auch gegen die anderen Verschmutzungen, auf denen sich Bakterien ansiedeln können.
Die Hausmittel wirken schonender als die Chemie aus der Drogerie. Daher müssen sie auch öfter und regelmäßig angewendet werden. Zudem müsst ihr auf die Dosierung achten. Vor allem wenn ihr mit Essig reinigen wollt, achtet darauf, dass die Säure nicht zu stark ist.
Wenn ihr Kacheln von Kalk befreit, ist das nicht ganz so wichtig. In der Waschmaschine stecken jedoch viele Teile aus Gummi und Kunststoff, die durch Säure angegriffen werden – Dichtungen und Schläuche. Experimentiert also lieber zuerst mit einer weniger intensiven Säure.
Lasst eine leere Maschine bei 90 Grad laufen, gebt vorher ein Glas Essigessenz direkt in die Trommel (oder weniger). Aus Essigsäure und Kalk werden Kohlensäure und Calcium. Mit ausreichend Wasser werden dann alle Bestandteile aus der Maschine hinausgespült. Allerdings kann sich der Essiggeruch in der Maschine festsetzen und auf die Wäsche übertragen.
Zitronensäure, Natron, Spülmaschinentabs
Zitronensäure ist weniger aggressiv als Essig. Gebt 5–10 Esslöffel Zitronensäure in die leere Waschtrommel. Wählt hier aber eine maximale Temperatur von 40 Grad. Zitronensäure gibt es in der Drogerie. Ich führe es hier dennoch als Hausmittel auf, da es komplett biologisch abbaubar ist.
Eine Alternative dazu ist Natron- oder Sodapulver. Gebt 50 Gramm in das Waschmittelfach und wählt das Hauptwaschprogramm mit 60 Grad.
Ein Tipp, den ihr immer wieder finden werdet, sind Spülmaschinentabs. Gebt zwei Tabs in die leere Waschtrommel und wählt das Hauptwaschprogramm mit 60 Grad.
Fazit: Regelmäßige Pflege hilft
Wenn ihr verhindert wollt, dass eure Waschmaschine müffelt, müsst ihr das Waschmittel richtig dosieren und die Waschmaschine nach dem Waschgang gut trocknen lassen. Alle zwei Monate sollte dann eine Grundreinigung erfolgen.
Manchmal reicht schon ein Waschgang mit 60 oder 90 Grad und die Reinigung des Flusensiebs. Wenn bereits Gerüche aus der Maschine kommen, solltet ihr diese mit Reinigungsmitteln aus Drogerie oder Küchenschrank bekämpfen.
Immer wieder lest ihr den Tipp, dass Singlehaushalte länger als zwei Monate mit der Grundreinigung warten könnten. Doch darauf würde ich mich nicht verlassen. Im Gegenteil, wenn die Waschmaschine seltener läuft, werden die Leitungen auch seltener gespült. Folgt also letztlich immer eurer Nase.
Beitragsbild: Getty
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Super Kommentare und Hilfen. Ich habe jetzt eine Bosch Serie 6 wag 28400. die ist gut, aber ich habe leider immer staubflusen nach dem waschen in der Trommel. Obwohl die Maschine neu und gepflegt wird. Habe sie auch schon höher gestellt, um 40cm, da mein Abflussanschluss über ein Meter war. Ich hatte vorher Samsung add Washington, da war das gleiche Problem.🤷🏼♀️🥲Frage zur Waschmaschine, welches Programm ist das normalprogramm, für die 60grad Wäsche, aller 2 Monate? ( zur Reinigung) Mit freundlichen Grüßen Nicole
Ich habe auch von heitmann Express Hygiene-Reiniger, ist der auch okay da man mit 40 grad auch reinigen kann? Ich benutze auch calgon beim waschen, Wasser ist sehr hart . Ich habe schon immer Angst vorm waschen, einmal weil ich immer Staub hinterher habe und weil die neuen Maschinen so ewig lange laufen . Würde gerne mal Kurzprogramm nutzen oder Speed perfekt nutzen, doch verbraucht Sie dann volle 5 Striche Strom. Obwohl man mir gesagt hat sie ist stromsparend. Das heutige waschen ist schon eine Wissenschaft geworden 🙈ich habe früher alles zusammen gewaschen und nie Probleme.
Jetzt suche ich noch einen guten Staubsauger mit Beutel, sollte für Parkett, Fliesen und Teppiche gehen und die Folgekosten von hygienefiltern und motorfiltern nicht so hoch sein. Möbelbürsten mit Durchmesser 32/35mm muss er auch haben. Vielleicht können Sie mir ja ein Rat geben. 👋🍀🙏
Es ist natürlich immer schwer, ein konkretes Problem aus der Ferne zu beurteilen. Ich versuche es mal.
1. Die Staubflusen kommen ja aus der Wäsche. Es gibt Stoffe, die sich leichter auflösen: Wolle, aufgerauhte Baumwolle. Bettwäsche hat früher bei mir des Öfteren Flusen hinterlassen.
2. Höhere Temperaturen tragen auch auch dazu bei. Am besten immer bei den Temperaturen waschen, die auf dem Etikett angegeben sind. Manchmal kann man auch etwas abziehen. Wenn dort 40 Grad steht, kann man immer auch bei 30 Grad waschen.
3. Abrieb vermeiden. Empfindliche Kleidung nicht zusammen mit Jeans waschen. Der harte Stoff erzeugt Abrieb beim feinen. Gerade auch wenn Knüpfe und Reißverschlüsse offen liegen.
4. Hygiene-Reiniger ist eine gute Lösung, wenn Sie zum Beispiel Unterwäsche nicht bei 60 Grad waschen wollen, um diese zu schonen. Da lösen sich die feinen Teile nicht so schnell auf. Allerdings ist Hygiene-Reiniger auch Chemie und belastet die Umwelt.
5. Kalkhaltiges Wasser kann natürlich auch ein Problem bei Ihnen sein. Kleine Kalkpartikel können sich auf den Flusen absetzen und diese zusammeklumpen lassen. Das fühlt sich dann auch rauher an als sonst.
5. Kurzprogramme verbrauchen mehr Energie. Das ist halt so. Die sollten sie nur außer der Reihe einsetzen. Ich mache das nur alle paar Monate. Das werden Sie auch etwas weniger Staubflusen nach der Wäsche übrig haben. Aber die Wäsche wird eben auch nicht ganz so gut gewaschen.
6. Einen Staubsauger ohne mehr Wissen zu empfehlen, ist natürlich auch nicht leicht. Sie wollen einen mit Beutel. Hand aufs Herz: Ich habe schon mehrmals einen von Miele gekauft. Auch einen einfachen/kleinen, und war beide Male damit sehr zufrieden. Die Beutel hole ich dann von einem anderen Hersteller, der günstiger ist.
Schauen Sie mal hier:
https://www.euronics.de/haus-und-haushalt/staubsaugen-und-reinigen/staubsauger/