Flecken per Ultraschall entfernen – so geht es

Keine Chemie, kein Rubbeln – Ultraschall entfernt Flecken aus Kleidung, indem es Wasserblasen zum Platzen bringt. So werden übrigens auch Zähne sauber.

Flecken per Ultraschall entfernen – so geht es
(Bild: AEG)

Oh Schreck, ein Fleck! Wie geht der nun wieder raus? – Wer schon einmal zur Chemie aus der Drogerie gegriffen hat oder auch nur heftig gerubbelt, weiß: Nicht jeder Stoff macht das mit. Stoff verzogen, Farbe verloren. Manchmal sieht es nach der Fleckenbehandlung schlimmer aus als vorher.

Fleckenentferung per Ultraschall verspricht dagegen, den Stoff heil zu lassen. Diese Technik verzichtet sowohl auf Chemie als auch auf Reibung. Neu ist das Prinzip allerdings nicht. Zähne, Schmuck und Brillen werden bereits per Ultraschall gereinigt. Warum also nicht auch Kleidung?

Wie entfernt Ultraschall Flecken?

Ultraschall besteht aus Wellen, die Energie übertragen. Wasser nimmt diese Energie auf und gerät dadurch in Schwingungen. Dabei entstehen winzige Bläschen, die schnell wachsen und dann platzen. Dieser Prozess zerstört die Schmutzpartikel und ihre Verbindung mit den Fasern im Stoff.

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Die Fleckenentfernung per Ultraschall funktioniert also nur, wenn der Stoff nass ist. Dafür musst du den Fleck anfeuchten. Die Hersteller empfehlen eine Mischung aus Wasser und Flüssigwaschmittel.

Der Fleck sollte noch frisch sein und nicht angetrocknet. Gerade Eiweißflecken (Milchprodukte, Blut, Gras) gehen beim Trocknen eine feste Verbindung mit den Fasern ein und lösen diese danach nur noch schwer. Das gilt auch, wenn die Eiweiße bei Temperaturen über 40 Grad zerfallen und ihre Bestandteile dann am Stoff kleben. Verwende zum Einweichen also nur kaltes oder lauwarmes Wasser.

Die einzelnen Schritte

Es gibt einige Geräte, die Flecken per Ultraschall entfernen können. Meist haben sie die Form eines dicken Stifts, den du in der Hand hältst und langsam über den Fleck führst, dabei sogar etwas Druck ausübst.

An der Gerätespitze befindet sich meist ein Licht, das dir zeigt, auf welche Stelle du gerade die Ultraschallwellen richtest. Auf diese Weise kannst du den Fleck Punkt für Punkt abfahren. Die meisten Geräte arbeiten mit einem Akku, einige musst du aber auch per Kabel mit der Steckdose verbinden. Dann erinnert das Gerät eher an einen kleinen Lötkolben.

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Während du den Stift über den Fleck führst, hörst du eventuell ein leises Knistern. Das sind die kleinen Blasen, die zerplatzen.

Im besten Fall siehst du nun, wie der Fleck langsam verschwindet. Komplett entfernt ist er dadurch aber noch nicht. Du hast den Schmutz lediglich zerkleinert und hoffentlich auch von der Faser gelöst. Um das Kleidungsstück wirklich sauber zu bekommen, solltest du es noch in die Waschmaschine geben.

Du kannst es mit einem Kurzprogramm versuchen. Eventuell bleibt dem Waschmittel aber zu wenig Zeit, um zu wirken. Weil es Bleichmittel enthält, sollte ein Vollwaschmittel in Pulverform effektiver sein als ein Flüssigwaschmittel.

Wie gut wirken Ultraschall-Fleckenentferner?

Die Fleckenentferung per Ultraschall funktioniert bei frischen Flecken besser als bei eingetrockneten. Die Hersteller nennen viele Fleckenarten, bei denen die Geräte wirken sollen: Rotwein, Kaffee, Fruchtsaft, Schokolade, Fett, Balsamicoessig, Tinte, Make-up, Schuhcreme, Gras und Erde.

Sogar den Kragenspeck aus Hemden und Blusen sollst du damit entfernen können. Ultraschall soll bei Baumwolle wie auch bei Kunstfasern wirken. Einige Hersteller nennen auch empfindlichere Stoffe wie Seide.

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Die Stiftung Warentest hat 2021 verschiedene Methoden zur Fleckenentfernung getestet, darunter auch drei Sticks. Das Urteil: Die Modelle mit Ultraschall verschlimmern die Flecken teilweise anstatt sie zu entfernen – vor allem auf Baumwolle. Nur einen Fleck von 41 entfernten alle drei Geräte im Test zuverlässig: Braten­soße.

Allerdings fielen auch viele der chemischen Fleckenentferner aus der Drogerie durch. Im Test waren 20 Universalfleck­entferner, darunter zwölf Flecken­sprays, Flüssig- und Gall­seifen. Am effektivsten reinigte laut Urteil der Profitester immer noch das sofortige Waschen in der Waschmaschine.

Welche Ultraschall-Fleckenentferner gibt es?

Die Stiftung Warentest hat seinerzeit drei Fleckenentferner-Stifte untersucht, die mit Ultraschall arbeiten: von Electrolux den AEG Expert Touch, sowie zwei Geräte von Cleanmaxx und Sharp.

Dolfi arbeitet mit der gleichen Technik, sieht aber anders aussieht. Dolfi erinnert an eine Computermaus. Das deutsche Unternehmen Dolfi Sonic hat das Gerät bereits 2014 entwickelt. Es soll nicht primär Flecken entfernen, sondern Wäsche waschen, wo es keine Waschmaschine gibt, quasi eine Alternative zur Tube Saptil im Reisegepäck.

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Du legst die Wäsche in ein Waschbecken und lässt Wasser hineinlaufen. Auch wenn es mir im ersten Moment widerstrebt, eine elektrisches Gerät mit Kabel in das Wasser zu tauchen, Dolfi muss mit der Wäsche in einem Becken schwimmen. Die Ultraschallwellen erzeugen dann die Bläschen wie oben beschrieben, aber nicht zielgerichtet wie bei den Stiften zur Fleckenentfernung.

Fazit

Die Stiftung Warentest hat die getesteten Fleckenentferner-Stifte nicht für gut befunden, die Chemie aber auch nicht. Dabei ist die Idee genial: Ultraschall arbeitet ohne Reibung und ohne Chemie, weshalb die Fasern nicht unter der Behandlung leiden. Vielleicht entwickelt sich die Technik ja noch weiter.

In anderen Bereichen liefert die Reinigung per Ultraschall sehr gut Ergebnisse. Ein großer Vorteil dort ist, dass der Ultraschall auch dort wirkt, wohin die Bürsten nicht kommen. So reinigen Ultraschallzahnbürsten auch effektiv die Zahnzwischenräume. Ultraschall reinigt auch Smartwatch-Armbänder, Brillen und Schmuck sehr gut.

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