Mir persönlich fällt es ja außerordentlich schwer, meinen Wasserkocher zu entkalken. Dabei weiß ich durchaus, wie es geht. Ich kann mich nur nicht aufraffen.
Jeden Tag sehe ich, …
- dass der Boden meines Wasserkochers mit einer weißgelblichen Schicht überzogen ist,
- dass sich außen am Wasserkocher weiße Ränder gebildet haben,
- dass Kalkschlieren auf dem Tee schwimmen.
Das ist so langsam passiert, dass ich es nicht bemerkt habe – bis es zu spät war. Jetzt denke ich mir, ein Tag mehr schadet auch nicht. Das wiederum denke ich mir jeden Tag!
Dabei ist das Entkalken des Wasserkochers wirklich nicht schwer. Einen professionellen Entkalker gibt es in der Drogerie und im Supermarkt. Viele Hausmittel, der Name sagt es bereits, habt ihr bereits im Haus.
Ihr müsst euch nur aufraffen. Ich, als ich diesen Beitrag hier schreibe, übrigens auch mal wieder. Kein Witz! Schaut euch die Bilder weiter unten an.
So löst ihr den Kalk im Wasserkocher
Beim Entkalken gibt es sowohl Mittel als auch Methoden, die schneller wirken als andere.
Am schnellsten geht es mit einem Entkalker aus der Drogerie oder dem Supermarkt, weil die Chemie darin für diese Aufgabe optimiert wurde. Allerdings sind Teile davon nicht biologisch abbaubar und belasten entsprechend die Umwelt.
Hausmittel sind günstiger und ihr habt sie, der Name sagt es bereits, oft schon im Haus. Sie sind auch nicht weniger wirksam als die Chemie aus der Drogerie, sie brauchen nur länger. Und sie belasten die Umwelt nicht so stark.
Wenn ihr zu einem Hausmittel greifen wollt, stehen euch mehrere zur Auswahl:
- Essig und Essigessenz
- Natron und Backpulver
- Zitronensäure
- Aspirin oder Gebissreiniger
Alle Mittel enthalten Säure, die das Calciumcarbonat, die chemische Bezeichnung der Kalkrückstände, auflösen.
Wenn ihr den Prozess beschleunigen wollt, könnt ihr die Konzentration der Säure erhöhen, diese erhitzen und auch beides zugleich. Aber Vorsicht: Das funktioniert nicht immer. Lest bitte weiter unter, was ihr bei welchem Hausmittel beachten müsst.
Also: Wenn euer Wasserkocher nicht stark verkalkt ist, ihr eine stärkere Säure verwendet und diese im Wasserkocher mit Wasser verdünnt aufkocht, dann kann euer Waserkocher recht schnell wieder kalkfrei sein.
Ihr könnt die Säure aber auch über Nacht langsam einwirken lassen. Bei starken Kalkablagerungen geht es auch gar nicht anders.
Was ihr bei der Entkalkung beachten müsst
Wenn ihr den Kalk mithilfe von Säure löst, entsteht Kohlensäure, woraus sich umgehend Kohlendioxid löst. Es wird auf jeden Fall etwas blubbern. Es kann aber auch stark schäumen. Rechnet damit und seid vorsichtig.
Wenn ihr nun das Lösungsmittel in den Wasserkocher gebt, verdünnt ihr es mit Wasser soweit, dass es alle Kalkablagerungen bedeckt. Das sollte aber nicht Zweidrittel bis zur Einfüllmarkierung übersteigen, sonst könnte es überschäumen.
Wenn ihr diesen Prozess beschleunigen wollt, könnt ihr den Wasserkocher anstellen (Vorsicht: nicht bei Zitronensäure). Gießt anschließend das Wasser ab. Darin sollten sich die Kalkablagerungen befinden, die ihr entfernen wolltet.
Wiederholt diesen Vorgang, wenn sich immer noch weiße Ablagerungen im Wasserkocher befinden. Bei Bedarf auch mehrmals.
Auf jeden Fall solltet ihr zum Abschluss den Wasserkocher gut ausspülen und ein- oder mehrmals klares Wasser darin aufkochen, damit alle Rückstände entfernt werden.
Entkalker aus der Drogerie oder Supermarkt
Einen Entkalker für Wasserkocher gibt es im Handel in verschiedenen Formen – als Tab, Pulver oder flüssig.
Der Entkalker ist so hoch konzentriert, dass ihr ihn verdünnen müsst, bevor ihr damit dem Kalk zu Leibe rückt. Das Verhältnis der Mischung variiert von Produkt zu Produkt. Schaut auf die Verpackung.
Eine Entkalkung mit einem Entkalker aus der Drogerie dauert in der Regel nur eine halbe Stunde – vorausgesetzt, ihr habt ihn bereits zuhause und müsst nicht noch schnell in die Drogerie oder den Supermarkt laufen.
Aufgepasst: Nicht jeden Entkalker dürft ihr für Edelstahl-Wasserkocher verwenden. Lest vor dem Kauf die Anleitung. Meist kommt jedoch Amidosulfonsäure zum Einsatz, die keine Korrosionen verursacht.
Essig und Essigessenz
Essig eignet sich sehr gut zum Entkalken eines Wasserkochers. Ihr könnt Haushaltsessig oder Reinigungsessig verwenden sowie die stärker konzentrierte Essigessenz.
Füllt den Essig so in den Wasserkocher, dass er die Kalkablagerungen am Heizstab oder auf der Bodenplatte bedeckt. Lasst ihn eine Viertelstunde einwirken. Füllt mit Wasser so weit auf, dass alle Kalkablagerungen bedeckt sind und schaltet den Wasserkocher an.
Essig hat einen sehr starken, penetranten Geruch. Kocht anschließend im Wasserkocher frisches Wasser auf, um den Essiggeruch zu entfernen. Wahrscheinlich müsst ihr dies mehrmals wiederholen.
Lüftet die Küche gut während und nach der Entkalkung. Rechnet damit, dass ihr den Essiggeruch noch etwas länger bemerken werdet.
Wenn ihr euch für die langsame Methode entscheidet und über Nacht Essigessenz im Wasserkocher einwirken lasst, dann verdünnt diese mit Wasser im Verhältnis 1:4.
Essigessenz solltet ihr nie unverdünnt verwenden, normalerweise im Verhältnis 1:4, nur in ganz extremen Fällen 1:2. Schützt auf jeden Fall eure Haut und eure Hände. Tragt am besten Handschuhe und eventuell auch eine Brille.
Aufgepasst: Essigsäure kann Edelstahl angreifen. Verwendet einen anderen Entkalker, wenn ihr euren Edelstahl-Wasserkocher von Kalk befreien und kein Risiko eingehen wollt.
Natron und Backpulver
Backpulver basiert auf Natron. Da wirkt also die gleiche Chemie. Wer das reine Natron nicht im Haus hat, hat aber meist Backpulver im Schrank.
Gebt zwei Löffel Natron in den Wasserkocher, maximal ein Päckchen Backpulver, und etwas Wasser hinzu, aber nicht zu viel. Bleibt einiges unter dem Einfüllstrich, denn das Gemisch kann große Blasen schlagen.
Wenn ihr noch den Wasserkocher anstellt, unterstützt dies den Vorgang. Wiederholt ihn gegebenenfalls.
Zitronensäure
Verwechselt nicht Zitronensäure mit Zitronensaft. Die Säure ist viel intensiver. Ihr müsst also keine Zitronen auspressen.
Zitronensäure gibt es als Pulver oder flüssig in der Drogerie und im Supermarkt, ist daher streng genommen kein Hausmittel, aber immerhin vollständig biologisch abbaubar.
Verdünnt die flüssige Säure mit Wasser im Verhältnis 1:3. Beim Pulver richtet ihr euch nach der Angabe auf der Packung.
Aufgepasst: Zitronensäuere dürft ihr nicht erhitzen, um Kalk zu lösen, denn dann entsteht Calciumcitrat, das sich noch schwerer entfernen lässt.
Aspirin oder Gebissreiniger
Aspirin oder Gebissreiniger sind vielleicht das, was manche sich am ehesten als Hausmittel vorstellen. Aspirin enthält Acetylsalicylsäure, Gebissreiniger Zitronensäure, aber beides nicht in hoher Konzentration. Sie wirken deshalb langsam und eignen sich nur für eine Entkalkung über Nacht. Zur genauen Anwendung lest bitte auch den vorherigen Abschnitt.
Aspirin oder Gebissreiniger sind teurer als alle anderen hier vorgestellten Entkalker. Ihr solltet sie also nur einsetzen, wenn ihr sie nicht mehr für ihren eigentlichen Zweck verwenden könnt – zum Beispiel weil sie schon abgelaufen sind.
Da es sich nicht um reine Zitronensäure handelt, solltet ihr damit rechnen, dass es stärker sprudelt, insbesondere beim Gebissreiniger. Füllt den Wasserkocher nur bis Zweitdrittel.
Auch hier solltet ihr am nächsten Morgen gut nachspülen und damit alle Reste des Gebissreinigers entfernen.
Kalkflecken am Wasserkocher außen entfernen
Anders als beim Lösen des Kalks im Wasserkocher könnt ihr den Entkalker bei den Kalkflecken außen am Wasserkocher nicht über Nacht einwirken lassen.
Es bringt nicht viel, den Kalk außen mit einer Zahnbürste zu bearbeiten, auch wenn ihr sie vorher in Essigessenz getaucht habt. Eine Einwirkung mit Kraft ist hier sinnlos. Ihr müsst versuchen, die Stellen dauerhaft feucht zu halten.
Ihr könnt die Stellen also immer wieder mit einem Tuch befeuchten oder ein im Entkalker getränktes Stück Toilettenpapier oder Küchenkrepp auf der Stelle haften lassen.
Ich habe auch schon Berichte gelesen, wo jemand den Wasserkocher umgedreht in eine Wanne mit Essiglösung gestellt hat, um den Ausgießer des Wasserkochers von Kalkflecken zu befreien. Allerdings würde ich es immer zuerst mit anderen Methoden versuchen.
Die Essigessenz nicht ganz so stark zu verdünnen, also die Konzentration der Säure zu erhöhen, hat sicherlich einen Effekt, aber keinen ganz so großen, wie ihr vielleicht erwartet. Die Zeit, die die Säure einwirken kann, spielt eine größere Rolle.
Aufgepasst: Essig kann zu Korrosion von Metall führen. Bei Edelstahl-Wasserkochern solltet ihr deshalb vorsichtig sein und eher zu einem anderen Entkalker greifen.
Warum verkalken Wasserkocher überhaupt?
Je härter das Wasser ist, desto mehr Kalk befindet sich darin. Wenn ihr das kalkhaltige Wasser nun im Wasserkocher erhitzt, löst sich der Kalk und setzt sich als Calciumkarbonat im Wasserkocher ab. Das ist quasi die umgekehrte Reaktion wie beim Einsatz eures säurehaltigen Entkalkers.
Euren Wasserkocher könnt ihr davor schützen, indem ihr das Wasser filtert, bevor ihr es einfüllt. Dafür gibt es Wasserfilter wie den Brita Marella, die diesen Job relativ zuverlässig erledigen.
Viele Wasserkocher haben auch einen Kalkfilter im Ausguss, dessen eigentliche Aufgabe es ist, beim Einfüllen des Wassers etwas Kalk abzuscheiden. Es geht nicht darum zu verhindern, dass Kalk vom Wasserkocher in die Teetasse gelangt.
Zudem solltet ihr einen Wasserkocher kaufen, bei dem die Heizspirale nicht frei liegt, sondern von einer Bodenplatte abgedeckt ist. Dadurch bilden sich weniger Kalkrückstände.
Fazit: Alle Hausmittel funktionieren, aber etwas unterschiedlich
Am besten verhindert ihr die Kalkbildung im Wasserkocher, indem ihr dort nur gefiltertes Wasser einfüllt. Ihr würdet diesen Beitrag aber nicht lesen, wenn es dafür nicht schon zu spät wäre.
Euren Wasserkocher könnt ihr mit einem Entkalker aus der Drogerie von Kalkrückständen befreien. Das gelingt in der Regel schnell und zuverlässig. Ihr könnt aber auch Hausmittel wie Essig, Natron und Gebissreiniger verwenden.
Der Kalk löst sich, indem eine Säure auf ihn einwirkt. Wärme kann diesen Prozess unterstützen. Einen größeren Effekt hat es jedoch, die Einwirkungszeit zu verlängern – zum Beispiel über Nacht.
Bei einzelnen Hausmitteln solltet ihr noch etwas beachten: Essig kann Edelstahl beschädigen. Zitronensäure darf nicht erhitzt werden. Natron (oder Backpulver) ist das Mittel, das ihr zum Entkalken eures Wasserkochers ohne Einschränkung einsetzen könnt. Aber schützt euch, die Säure kann schäumen.
Und wenn euer Gerät so alt und korridiert ist, dass ihr ihn ersetzen müsst: In ein einem weitern Beitrag haben wir zusammengetragen, was einen guten Wasserkocher ausmacht,
Jetzt kommentieren!