Jackery Solargenerator 300 Plus im Test: Leichtes Kraftwerk für den Rucksack

Jackery vereint beim Solargenerator 300 Plus die erstaunlich leichte Powerstation Jackery Explorer 300 mit dem kompakten Solarpanel SolarSaga 40W. Im Test überzeugt uns das Bundle.

Jackery Solargenerator 300 Plus im Test: Leichtes Kraftwerk für den Rucksack
Foto: Sven Wernicke

Größer, besser… schwerer: Viele Hersteller bewerben ihre Powerstations mit enormen Kapazitäten. Klar, eine Jackery Explorer 1500 imponiert mit 1512 Wh, wiegt allerdings 17 Kilogramm. Die Jackery Explorer 3000 kommt sogar auf 29 Kilogramm. Das ist weit entfernt von kompakt, leicht und unkompliziert tragbar. All das bietet dagegen die Jackery Explorer 300 Plus, die Powerstation aus dem Paket Jackery Solargenerator 300 Plus. Die passt zusammen mit dem SolarSaga 40W Solarpanel sogar in einen großen Wanderrucksack. Und mit 3,75 Kilogramm ist sie ein Fliegengewicht. Die geringe Kapazität mag ernüchternd klingen, aber: Für sehr viele Zwecke reicht diese aus. Auch so überzeugt das Solarkraftwerk-Bundle mit zeitgemäßen Funktionen.

Der Jackery Solargenerator 300 Plus enthält die Powerstation Jackery Explorer 300 Plus und das Panel SolarSaga 40W. (Foto: Sven Wernicke)
Der Jackery Solargenerator 300 Plus enthält die Powerstation Jackery Explorer 300 Plus und das Panel SolarSaga 40W. (Foto: Sven Wernicke)

Inhalt:

Jackery Solargenerator 300 Plus: Kleine Powerstation, aber gut ausgestattet

Die Jackery Explorer 300 Plus orientiert sich an den bisher erhältlichen Jackery-Produkten: Schwarz trifft auf orangefarbene Nuancen – das ist schick. Das Kunststoff-Gehäuse wirkt wertig verarbeitet und sehr robust. Zertifiziert hält die Station Stürze bis zu 0,9 Meter und Temperaturen bis 60 Grad aus. Jackery setzt auf ein flammhemmendes Material, um die Technik bestmöglich zu schützen.

Auch aufgrund der Ausmaße erhältst du nur einen AC-Ausgang, also eine reguläre Steckdose mit einer Nennleistung von 300 Watt und einer Maximalleistung von 600 Watt bei reiner Sinuswelle. Die zwei USB-C-Ausgänge unterstützen bis zu 100 Watt, der USB-A-Port bis zu 15 Watt. Der Auto-Anschluss bringt bis zu 120 Watt (12 Volt bei 10 Ampere). Vier Geräte kannst du gleichzeitig aufladen, sie teilen sich die maximale Ausgangsleistung (300 Watt).

 Jackery Explorer 300 Plus
Akku:Li-Ion-Akku mit LFP-Technik (LiFePO4)
Kapazität: 288 Wh
1.500 Ladezyklen mit >80% Kapazität
Batterie-Management-System (BMS)
Überspannungsschutz
Kurzschlussschutz
Ausgänge:1x Wechselstrom/AC mit 300W (600W Spitze), 1,31 A
1x USB-A bis 15W (5V, 3A)
2x USB-C bis 100W
KFZ: 12V (10 A)
Eingänge:DC-Eingang bis 5A, 100W max.
AC-Eingang bis 10A (220 – 240 Volt)
Ladezeit:AC-Adapter: 2 Stunden
Auto-Adapter: 5,5 Stunden
Solarpanel (SolarSaga 40W): 9,5 Stunden
Sonstiges:Betriebstemperatur: -10 bis +45°C
Maße: 16,7 x 15,6 x 23 cm
Gewicht: 3,75 kg
Geräuschentwicklung: bis 45 dB(A)

Strom bekommst du in die Jackery Explorer 300 Plus auf drei Arten rein: über den mitgelieferten AC-Adapter (2 Stunden bis voll), über den Auto-Adapter (5,5 Stunden bis voll), über ein Solar-Panel wie die zum Bundle gehörende SolarSaga 40 W und über USB-C (4 Stunden bis voll, geteilter Ein- und Ausgang). Letztgenannte Option ist bei Powerstations keine Selbstverständlichkeit, die Explorer 500 beispielsweise bot dies noch nicht.

Aufladen lässt sie sich auch regulär über eine Steckdose. (Foto: Sven Wernicke)
Aufladen lässt sie sich auch regulär über eine Steckdose. (Foto: Sven Wernicke)

Jackery verbaut einen LiFePO4-Akku mit einem speziellen Akku-Management-System. 1500 Ladezyklen sind ohne Kapazitätsverlust möglich – ein deutlicher Fortschritt gegenüber herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus. Durch die neue Technologie ist die Explorer 300 Plus auch leichter als ähnliche Powerstations.

SolarSaga 40W: Leichtes Panel für unterwegs

Zwar gibt Jackery an, dass die Explorer 300 Plus in nur vier Stunden via Solar aufgeladen sein kann, aber das ist Augenwischerei. Diese Angabe bezieht sich auf das deutlich potentere Solarmodul SolarSaga 200W und natürlich entsprechend gute Bedingungen. Im Paket des Jackery Solargenerator 300 Plus befindet sich allerdings „nur“ besagte SolarSaga 40 W. Die besitzt jedoch einen großen Vorteil: Sie wiegt zirka 1,2 Kilogramm und lässt sich hervorragend verstauen sowie transportieren. Da sie nach IP68 zertifiziert ist, musst du dir über ein paar Regentropfen keine Sorgen machen.

 Jackery SolarSaga 40W
Solar:Spitzenleistung: 40W ±5%
Leistungsspannung: 19.0A ±5%
Stromstärke: 2.1A ±5%
Leerlaufspannung: 24V ±5%
Kurzschlussstrom: 2.2A ±5%
Maße:Zusammengeklappt: ca. 252 x 300 x 2,5 mm
Ausgeklappt: ca. 970 x 300 x 20 mm
Gewicht: ca. 1,2 kg
Sonstiges:Material: PREC
Wasserdichtigkeit: IP68
Zellwirkungsgrad: 22.8%~23.3%
Betriebstemperatur: -2-4~149℃ (0~65℉)  

Jackery gibt als Wirkungsgrad zwischen 22,8% und 23,3% an, was sich als gut bezeichnen lässt. Neu und bisher ungewöhnlich ist die Art, wie du das Panel mit der Powerstation verbindest: Der beigelegte DC7909-zu-USB-C-Adapter erlaubt dir den Anschluss direkt an den USB-Eingang der Explorer 300 Plus.

Alternativ kannst du das Solarpanel an Powerstations mit einem DC8020-oder DC7909-Eingang anschließen, zum Beispiel andere Jackery-Pro- oder Plus-Geräte. Das universelle und drei Meter lange Kabel liefert Jackery mit. Die Explorer 300 Plus ist der erste mobile Speicher des Herstellers, der explizit auf USB-C als Eingang setzt. Beschränkt ist dies auf eine Leistung von maximal 100 Watt. Das volle Potenzial einer SolarSaga 200 oder eines anderen größeren Solarpanels kannst du mit der kleinen Explorer also nicht ausschöpfen, solltest du mit dem Kauf eines anderen Panels liebäugeln.

Vorsicht: Trotz USB-C solltest du dein Smartphone nicht direkt anschließen. (Foto: Sven Wernicke)
Vorsicht: Trotz USB-C solltest du dein Smartphone nicht direkt anschließen. (Foto: Sven Wernicke)

Und ganz wichtig: Ein kleiner Aufkleber warnt bereits davor, dass du an das Panel nicht direkt zum Beispiel ein Smartphone anschließen darfst. Das könnte das Telefon beschädigen – auch wenn es die technischen Daten theoretisch erlauben würden.

Jackery Solargenerator 300 Plus im Alltag: Stylisch und immer mit dabei

Ich platzierte die SolarSaga 40W am Fenster meiner Dachgeschosswohnung, stellte sie im Hinterhof bei schönstem Spätsommerwetter auf und nahm sie mit in den Urlaub. Schnell offenbarte sich ein großartiger Vorteil: Das Panel ist angenehm leicht und lässt sich absolut problemlos zusammenklappen sowie in den Rucksack „werfen“. Dabei empfinde ich es als Vorteil, dass die Solarflächen stabil und fest sind, sich also nicht rollen oder biegen lassen. Du kannst das SolarSaga 40W nur in einer Weise zusammenklappen – und so ist sie am besten geschützt.

Platziere das SolarSaga 40W-Panel dort, wo es am besten passt. (Foto: Sven Wernicke)
Platziere das SolarSaga 40W-Panel dort, wo es am besten passt. (Foto: Sven Wernicke)

Ähnlich angetan bin ich von der Explorer 300 Plus. Die Powerstation ist wunderbar leicht und lässt sich unkompliziert längere Strecken tragen. Lädst du das Gerät über das mitgelieferte Stromkabel auf oder nutzt du die vorhandene Steckdose, hörst du den einsetzenden Lüfter – und der ist im Vergleich zu größeren Powerstations angenehm leise.

Und am Schluss für viele Menschen nicht ganz irrelevant: Jackery schafft mit dem Solargenerator 300 Plus ein attraktives Lifestyle-Produkt, das du gerne mitnimmst. Es sieht im Kofferraum schick aus, es gefällt, wenn das Panel auf der Wiese liegt und ist eine Augenweide, wenn Station und Panel auf der Wiese liegen. Das mag schon etwas verrückt sein, weil es eben „nur“ ein Solargenerator mit Akku ist. Aber cool ist’s trotzdem. Dazu passt die unkomplizierte Anbindung zum Smartphone: Via App kontrollierst du die Batterie und rufst weitere Infos ab. Das ist nicht viel und dient mehr dem Entertainment, aber fühlt sich gut an.

Kleines Panel, kleiner Speicher

Aber es sei natürlich betont: Wir reden über ein Panel, das im Idealfall 40 Watt liefert, die Powerstation kommt auf die namensgebenden 300 Watt (bzw. 288 Wh). Das ist in beiden Fällen nicht viel. Bei meinen Tests konnte ich der SolarSaga 40W maximal um die 30 Watt entlocken, bei strahlendem Sonnenschein lag der Durchschnitt bei 26 Watt. Bessere Ergebnisse sind mit einer größeren SolarSaga möglich – klar. Aber eine solche ist entsprechend teurer.

Die Explorer 300 Watt lädst du bis maximal 200 Watt auf, wobei die Batterie selbst entscheidet, welche Leistung gerade aufgenommen werden soll. Daher schwankt die Aufnahme zwischen wenigen Watt und dem Maximum von 200 Watt – live zeigt dir das Display an, wie viel Energie die Powerstation gerade auflädt und wie lange es noch dauert. Mit dem SolarSaga 40W brauchte ich über 10 Stunden, verteilt auf zwei Tage. Dann war die Batterie endlich voll. Mit einer viel größeren und nicht mehr kompakteren SolarSaga 200W würde es um die 4 Stunden dauern.

HaushaltsgerätLäuft an Explorer 300 Plus? (j/n)
Microsoft Surface Pro 6 (ca. 60 Watt)ja
AVM Fritzbox 5690 Pro (maximal 30 Watt)ja
Smoothie Maker (ca. 300 Watt)ja
Liebherr-Kühlschrank CNbdc 5223ja
Toaster (ca. 800 Watt)nein
Moccamaster KBG Select (ca. 1450 Watt)nein
Wasserkocher (ca. 2200 Watt)nein

Und nicht zu vergessen: Mit 288 Wh kannst du keine großen Sprünge machen. Ideal ist das Aufladen von Smartphones, Tablets oder Notebooks. Auch TV-Geräte, Ventilatoren, LED-Lampen oder Smart Speaker lassen sich einige Stunden unproblematisch betreiben. Aber Wasserkocher, Bügeleisen oder andere große Stromverbraucher sind bei einer sicheren Ausgangsleistung von 300 ungeeignet. Immerhin: Meinen Liebherr-Kühlschrank mit Smart Device Box konnte ich knapp 1 1/2 Stunden mit Energie versorgen. Für den Dauerbetrieb ist das freilich Quatsch.

Wofür du den Jackery Solargenerator 300 Plus gebrauchen kannst

Der Trend geht zwar zu immer mehr Leistung, doch die Folge sind sinkende Flexibilität und steigendes Gewicht von Panel und Powerstation. Und hier könnte der Solargenerator 300 Plus eine echte Alternative sein. Ich sehe vielmehr Einsatzgebiete für normalsterbliche Menschen und weniger für die Power-User, die mit einer Powerstation Waschmaschinen oder große Fernseher betreiben wollen. Nützlicher halte ich die kleine Powerstation eher für:

  • Camping: Mit dem Wohnmobil oder Camper unterwegs, dort benötigst du aber nur für Smartphones, Tablets und ggf. den kleinen Fernseher Energie? Dann reichen 300 Watt für den Abend aus, am Tag lädst du sie über Strom, Auto-Adapter oder Panel auf.
  • Party: Du kannst die Explorer 300 Plus längere Zeit tragen oder im Rucksack verstauen. Nimm sie zur nächsten Party am Baggersee mit – sie sorgt für ausreichend Energie für Boombox, mehrere Smartphones und sogar die LED-Lichterketten.
  • Garten & Freizeitgrundstück: Zwar liefert sie nicht genügend „Power“ für Elektro-Rasenmäher oder anspruchsvollere Geräte wie Sägen, Heckenscheren oder Elektrogrills, aber auch hier füllt sie den Akku von Smartphones oder bringt an Orte Strom, wo es sonst keinen geben würde – zum Beispiel im Schuppen.
  • Angeln und andere Freizeitaktivitäten: Vielleicht möchtest du für einen Kurzurlaub auf dem Zeltplatz oder beim Nachtangeln nicht allzu großen Aufwand betreiben, um deine mobilen Geräte aufzuladen. Mit der kleinen Explorer 300 Plus und der winzigen SolarSaga 40W hast du die passende Lösung fürs Gepäck gefunden. Es gibt sogar eine kleine LED-Lampe, die für ordentlich Helligkeit sorgt.

Fazit: Klein, relativ schwach, aber empfehlenswert

Der Jackery Solargenerator 300 Plus ist kein Akku-Monster, das dazugehörige Solar-Panel füllt die Batterie der kleinen Powerstation nur unter Optimalbedingungen im Hochsommer an einem Tag auf. Das mag einerseits unbefriedigend sein, anderseits verdient sich das Solargenerator-Paket eine Empfehlung. Denn nicht immer benötigt es viel Energie – zum Beispiel bei Leuten, die übers Wochenende zum Campen fahren, die gerne im Garten feiern, die unterwegs in erster Linie ihre weniger energiehungrigen Geräte wie Smartphones oder Laptops aufladen wollen. Wieso müssen diese dann 15 Kilogramm schwere Powerstations mit 2.000 Wh und mehr mit sich herumtragen, wenn auch eine kleine Powerstation vollkommen genügt?

Der Jackery Solargenerator 300 Plus ist eine Empfehlung. (Foto: Sven Wernicke)
Der Jackery Solargenerator 300 Plus ist eine Empfehlung. (Foto: Sven Wernicke)

Der Jackery Solargenerator 300 Plus eignet sich für Orte, wo eben „nicht so viel Strom“ gebraucht wird. Entscheidest du dich für das Bundle von Jackery, erhältst du ein hervorragend verarbeitetes Set, das du auch längere Zeit bei dir tragen kannst. Es ist schick anzusehen, liefert genau das, was es verspricht, und es besteht aus wertigen Komponenten. Das Gehäuse und der moderne Akku zeigen: Die Powerstation möchte dich einige Jahre durch Alltag und Freizeit begleiten.

Persönlich bedauere ich es etwas, dass ich die die SolarSaga 40W nicht direkt mit Smartphones, kleineren Powerbanks oder meinem Laptop verbinden kann. Das hätte mir gut gefallen und wäre praktisch gewesen. Auch so empfinde ich die 40 Watt als etwas zu wenig, um die Powerstation halbwegs zügig aufzuladen. Aber du musst die Explorer 300 Plus ohnehin nicht komplett aufladen, um sie verwenden zu können – logo.

Das Paket fühlt sich draußen besonders wohl. (Foto: Sven Wernicke)
Das Paket fühlt sich draußen besonders wohl. (Foto: Sven Wernicke)

Kurzum: Der Jackery Solargenerator 300 Plus ist klein, aber fein. Schwebt dir genau solch ein Paket aus Powerstation und Panel vor, bekommst du hier ein stimmiges Produkt, das dir Freude bereiten wird.

Unsere Bewertung
  • Sehr kompakt und stylisch
  • Hochwertige Verarbeitung
  • LiFePO4 mit 1500 Ladezyklen (mit über 80 Prozent Kapazität)
  • Schnellladen bis 100 Watt (USB-C)
  • Langes Aufladen mit SolarSaga 40W
  • Relativ hoher Preis

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