Waschmittel ist gleich Waschmittel, oder? Leider nein. Das beste Waschpulver verrät dir die Stiftung Warentest, genauso wie das beste flüssige Waschmittel. Wir erklären dir hier den grundsätzlichen Unterschied zwischen Pulver und Flasche.
Waschpulver besser für die Umwelt
Der erste Blick fällt auf die Verpackung: Waschpulver verbraucht weniger Plastik pro Waschgang als ein Flüssigwaschmittel. Meist handelt es sich sogar um ein Konzentrat, was den Unterschied noch größer macht.
Ganz ohne Kunststoff geht es auch: Große Mengen Waschpulver gibt es im Karton. Doch aufgepasst: Manchmal verbirgt sich hinter dem gleichen Namen eine andere, schlechtere Rezeptur. Darunter leidet dann die Waschleistung.
Ein weiterer Aspekt: Pulver verbraucht beim Transport weniger Energie. Lediglich in der Herstellung ist der Energieaufwand für flüssiges Waschmittel geringer, denn das Pulver wird in einem zusätzlichen Produktionsschritt getrocknet. Diese Umweltbelastung ist jedoch kleiner als der Vorteil durch den Transport und den geringeren Verpackungsmüll.
Pulver kannst du genauso gut oder schlecht abmessen wie flüssiges Waschmittel. Messbecher liegen nicht mehr in der Packung, sind aber auf Nachfrage in vielen Drogerien erhältlich. Flüssiges Waschmittel dagegen ist nicht so kompakt. Doch der Vorteil, größere Mengen genauer abmessen zu können, geht wieder verloren, da die Verschlusskappen, mit denen du abmisst, meist klein sind und eine Skala mit feiner Einteilung fehlt.
Vollwaschmittel nur als Pulver
Colorwaschmittel gibt es sowohl als Pulver als auch als Flüssigwaschmittel. Für die Waschleistung ist das gleich – für die Umwelt nicht, weil Flüssigwaschmittel viel schwerer ist und damit viel mehr Energie für den Transport benötigt.
Vollwaschmittel gibt es nur als Pulver, weil sich Bleichmittel in flüssigem Waschmittel nicht chemisch binden lässt. Das Bleichmittel macht das Vollwaschmittel aber erst zum Vollwaschmittel, weil es die Wäsche aufhellt sowie Flecken und Gerüche entfernt.
Also: Weißes nicht mit flüssigem Waschmittel waschen!
Rückstände auf der Kleidung
Waschpulver kann nach dem Waschen weiße Schlieren, Streifen oder andere Spuren auf der Wäsche zurücklassen. Dabei handelt es sich meist um den Enthärter, der sich nicht vollständig im Wasser aufgelöst hat.
Bei Flüssigwaschmitteln passiert dies nicht, da sie anders zusammengesetzt sind. Sie enthalten mehr Tenside, die enthärtend wirken, aber keinen Enthärter, der sich auf der Kleidung absetzen könnte.
Schädlich sind die weißen Streifen allerdings nicht. Die kleinen Mengen beeinträchtigen weder die Kleidung noch die Gesundheit. Lediglich die Optik stören sie. Entferne die Streifen daher nach dem Trocknen mit einer Kleiderbürste, notfalls auch mit einem feuchten Tuch.
Weiße Streifen auf der Wäsche vermeiden
Wenn das Waschpulver bei dir Rückstände auf der Kleidung hinterlässt, spricht dies nicht gegen die weitere Verwendung des Pulvers. Schließlich gibt es mehrere Methoden, um die Streifen zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren:
- Wäsche auf links ziehen
- Trommel nicht so voll packen
- Pulver richtig dosieren
- Wäsche extra spülen
Wenn du die Wäsche vorher auf links ziehst, kannst du die Streifen zwar nicht verhindern. Da sie dann aber auf der Innenseite sitzen, sollten sie weniger stören.
Die Waschmaschine solltest du immer vollpacken, damit sie nicht häufiger läuft und dadurch Strom und Wasser verschwendet. Bei einer zu vollen Waschtrommel jedoch liegt die Wäsche so dicht beieinander, dass das Wasser Schmutz und Reste des Waschpulvers nicht mehr gut ausspülen kann.
Dann kann es helfen, nach dem Waschgang das Zusatzprogramm extra spülen zu wählen. Das sollte allerdings die Ausnahme bleiben, wieder der Umwelt zuliebe.
Versuche auch, das Pulver gut zu dosieren. Auf der Packung steht die Mengenangabe, die für dieses Waschmittel gilt. In der Drogerie erhältst du auf Nachfrage einen Messbecher. Letztlich musst du aber durch Ausprobieren die für dich, deine Wäsche und deine Waschmaschine optimale Menge finden. Dann bleib dabei.
Konservierungsstoffe im Waschmittel
Flüssiges Waschmittel ist anders zusammengesetzt. Um dann ähnlich lange zu halten wie Pulver, enthält das flüssige auch Konservierungsstoffe. Diese können allerdings Allergien auslösen, insbesondere das Konservierungsmittel Methylisothiazolinon.
Zudem belasten Konservierungsstoffe die Umwelt, da sie nur schwer abbaubar sind. Sie reichern sich dann unter anderem in Bächen und Seen an und können dort Mikroorganismen vergiften, die für ein Gleichgewicht im Wasser sorgen.
Einige Konservierungsstoffe enthalten auch geringe Mengen an Formaldehyd. Im Einzelfall klagten Menschen nach Kontakt mit dieser Verbindung über Kopfschmerzen, Übelkeit, Schleimhautreizungen und Atemnot. Formaldehyd kann sogar Asthma auslösen und Krebs verursachen.
Kein eindeutiges Fazit
Ein Waschmittel soll vor allem die Wäsche sauber waschen. Pulver und flüssige Waschmittel leisten beide diese Aufgabe gut, zumindest in den meisten Fällen. Aber es gibt noch mehr zu beachten.
Für flüssiges Waschmittel spricht: Enthärter aus dem Pulver kann weiße Streifen auf der Wäsche hinterlassen – flüssiges Waschmittel nicht.
Für Waschpulver spricht: Die Umweltbelastung durch Verpackung und Transport ist geringer. Zudem enthält flüssiges Waschmittel Konservierungsstoffe, die die Umwelt belasten und beim Menschen Allergien auslösen können – Waschpulver nicht.
Beitragsbild: Peter Giesecke
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steht doch auf der rückseite von der verpackung vom flüssigwaschmittel wieviel eine kappe ml drin hat. lesen lesen lesen…
bald gibts nur die gute kernseife und dann steh ma da vor der maschine mit der käsereibe und der seife 😀 dann müffeln die klammoten schön nach tierfette. jihaa!
So einfach ist es leider nicht. Klar steht auf der Verpackung, wieviel ml in eine Kappe passt. Das Problem sind die fehlenden oder nur schwer zu erkennenden Trennstriche in der Kappe. Wenn dann nur eine Zweidrittel-Kappe abgemessen werden soll?