Das neue Kleidungsstück sollt ihr bei mittlerer Temperatur bügeln. Doch auf dem Bügeleisen befindet sich nur ein Drehrad mit einem, zwei oder drei Punkten darauf, die aber in unterschiedlichem Abstand aufgetragen sind. Wie viele Punkte müsst ihr nun wählen?
Grundsätzlich: Bügeln erlaubt oder nicht?
Ob ihr das Kleidungsstück überhaupt bügeln dürft, sagt euch der Blick auf das Etikett mit den Pflegehinweisen. Das befindet sich meist an einer Naht auf der Innenseite. In T-Shirts sind die Wasch- und Bügelempfehlungen manchmal auch auf den Stoff gedruckt.
Ein Bügeleisen ohne zusätzliche Angabe steht dafür, dass ihr dieses Kleidungsstück bügeln dürft. Dieses Symbol werdet ihr jedoch nicht oft in eurer Wäsche finden, sondern ähnliche Symbole mit präziseren Angaben (siehe unten).
Ein Bügeleisen, das durchgestrichen ist, steht dafür, dass ihr dieses Kleidungsstück nicht bügeln dürft. Dann gilt es: Finger weg vom Bügeleisen und den empfindlichen Stoff auf andere Weise glätten (zum Beispiel mit Wasserdampf).
Die drei Bügelstufen: Welcher Stoff bei welcher Temperatur?
Aufgepasst: Auch wenn die Kleidung grundsätzlich gebügelt werden darf, zu heiß darf sie dabei nicht werden. Auf der höchsten Stufe kann ein Bügeleisen 220 Grad heiß werden. Das macht nicht jede Faser mit.
Auf dem Drehrad findet ihr: einen Punkt, zwei Punkte sowie drei Punkte. Mit der Anzahl der Punkte steigt die Temperatur. Unsere Angabe der Stoffe im Folgenden ist generalisiert. Befolgt in jedem Fall die Angabe auf dem Kleidungsstück und bügelt im Zweifelsfalle mit niedrigerer Temperatur oder gar nicht.
Ein Bügeleisen mit einem Punkt steht für Bügeln mit geringer Temperatur. Textilien aus Chemiefasern (Acetat, Nylon, Polyacryl und Polyamid) solltet ihr auf dieser Stufe bügeln, wenn die Kleidungsstücke dieses Zeichen tragen. Die Stufe wird zwischen 80 und 110 Grad heiß. Diese Temperatur reicht nicht aus, um Dampf zu erzeugen. Dampf wäre auch zu heiß für die empfindlichen Stoffe.
Ein Bügeleisen mit zwei Punkten steht für Bügeln mit mittlerer Temperatur. Wolle, Mohair, Kaschmir, Kamel, Alpaka und Seide sowie widerstandsfähigere Chemiefasern wie Polyester und Viskose (wenn die Hersteller dies auch angeben) könnt ihr in vielen Fällen auf dieser Stufe bügeln. Sie wird 150 Grad heiß (110–165 Grad). Hier könnt ihr bereits Dampf einsetzen. Bei den immer noch empfindlichen Stoffen würde ich damit aber nicht übertreiben.
Ein Bügeleisen mit drei Punkten steht für Bügeln mit hoher Temperatur. Die Naturfasern Leinen und Baumwolle (und damit auch Jeans) solltet ihr auf dieser Stufe bügeln, wenn die Hersteller es erlauben. Sie wird 200 Grad heiß (170–220 Grad). Hier solltet ihr sogar mit Dampf bügeln, denn diese Stoffe können neben der hohen Temperatur auch Feuchtigkeit gebrauchen, um schön glatt zu werden.
Dampfbügeleisen von Philips mit Optimal Temp oder Dampfbügeleisen von Siemens mit i-Temp Plus können bereits selbst den Stoff erkennen. Sie wählen dann automatisch die passende Temperatur.
Ordentlich Dampf geben
Bei einem Dampfbügeleisen befinden sich in der Sohle Löcher, aus denen der Dampf austreten kann. Die Dampfstärke müsst ihr meist nicht selbst einstellen, sie ist dann an die Temperatur der Bügeleisensohle gekoppelt.
Ein Bügeleisen mit drei Strichen, die unten aus dem Gerät kommen, steht dafür, dass ihr dieses Kleidungsstück mit Dampf bügeln dürft.
Ein durchgestrichenes Bügeleisen mit drei Strichen, die unten aus dem Gerät kommen, steht dafür, dass ihr dieses Kleidungsstück nicht mit Dampf bügeln dürft.
Früher wurde ohne Dampf gebügelt, stattdessen ein feuchtes Tuch aus Baumwolle oder Leinen zwischen Kleidungsstück und Bügeleisen gelegt. Beim klassischen Bügeleisen gibt es deshalb auch keine Löcher in der Sohle – und auch keine Einstellung für Dampf.
Bügelwäsche vorsortieren und feucht halten
Die Symbole auf einem Bügeleisen zu verstehen, ist nicht schwer, wenn ihr erst einmal wisst, welche Stoffe ihr bei niedriger, mittlerer und hoher Temperatur bügeln müsst.
In dieser Reihenfolge solltet ihr eure Bügelwäsche auch vorsortieren: Bügelt zuerst mit geringer Temperatur – und steigert diese dann. So muss das Bügeleisen zwischendurch nicht abkühlen.
Leichter bügeln könnt ihr, wenn die Bügelwäsche noch etwas feucht ist. Holt die Kleidungsstücke am besten entsprechend früh von der Leine, insbesondere gilt dies für Hemden. Ansonsten greift zur Sprühflasche mit klarem Wasser.
Einige Wäschetrockner verfügen auch über das Programm Bügelwäsche. Die Kleidung kommt dann nicht komplett trocken aus dem Gerät, sondern hat noch etwas Restfeuchte. Das erleichtert euch die Bügelarbeit.
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Jürgen hat, nachdem er diesen Beitrag gelesen hat, gleich zum Bügeleisen gegriffen und seine Sporthose malträtiert. Vor vielen Jahren endete es in einer Katastrophe, als er Chiemiefasern mit Hitze zu Leibe rückte. Diese Zeiten scheinen doch glücklicherweise vorbei zu sein.
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