Nicky Arps
Multimessenger gibt es fast so lange wie es Messenger gibt. Richtig gut funktioniert haben diese Ein-für-alle-Messenger-Apps aber noch nie. Die Macher der App Beeper versuchen es gerade noch einmal – und standen vor einiger Zeit in den Schlagzeilen, als sie kurzzeitig einen (abenteuerlichen) Weg fanden, sogar Apples streng abgeschottetes iMessage in ihre App aufzunehmen. Damit war es schnell wieder vorbei, aber den Hype nutzte der große Content-Konzern Automattic (der auch hinter WordPress und Tumblr steht), um Beeper zu übernehmen.
Aber ist Beeper wirklich anders oder besser als andere Multimessenger? Das haben wir uns angeschaut.
Beeper bündelt Messenger-Dienste
Zunächst einmal macht Beeper das, was auch andere Multimessenger machen. Der Service bietet dir die Möglichkeit, die meisten gängigen Messengerdienste in einer einzigen App zu nutzen. Möglich ist das immerhin mit:
- Signal
- Telegram
- Facebook Messenger
- Discord
- SMS unter Android
- Slack
- Google Chat
Fehlende Messenger-Dienste
Leider nicht möglich sind derzeit (wie oben schon erwähnt) iMessage aber auch SMS unter iPhone, außerdem Threema, Snapchat und Skype.
Bei einigen dieser Apps ist vorstellbar, dass Beeper sie später noch aufnimmt. iMessage ist aber wegen Apples striktem Nein zur Fremdnutzung ebenso unwahrscheinlich wie Threema wegen der strengen Sicherheitsvorkehrungen der Schweizer App.
Beeper in der Praxis: Es funktioniert!
Der Praxistest zeigt: Mit den beworbenen Apps funktioniert es. Beeper informiert dich über alle eingehenden Nachrichten der verschiedenen Messenger und zeigt dir diese in der App an, so dass du direkt von Beeper aus antworten kannst.
Wenn du die Benachrichtigungen der in Beeper integrierten Messenger nicht über das System deaktiviert hast, bekommst du sie freilich doppelt: Sowohl von Beeper als auch von der verbundenen App. Allerdings hast du die Möglichkeit, WhatsApp, Signal, Telegram und Co – sobald einmal in Beeper integriert – ganz von deinem Smartphone zu schmeißen. Und dann auch keine zusätzlichen Benachrichtigungen von diesen Apps mehr zu bekommen. Eine Ausnahme ist hier Instagram. Die App kannst du aber freilich noch für viel mehr nutzen, als nur zu chatten.
Einen Haken jedoch hat Beeper: Sprach – und Videoanrufe sind darüber noch nicht möglich. Telefonierst du also häufiger über eine der Original-Apps, solltest du sie behalten.
Die Einrichtung von Beeper
Beeper kannst nicht auf dem Telefon grundeinrichten, dafür benötigst du PC oder Mac. Du lädst Beeper auf der Webseite herunter und folgst dann den Schritten.
Diese bestehen neben der E-Mail-Bestätigung vor allem darin, die gewünschten Apps auszuwählen und zu verbinden.
Das geht bei Whatsapp, Signal und Telegram, indem du mit deinem Telefon aus der entsprechenden App heraus einen QR-Code scannst und damit Beeper autorisierst. Für den Facebook-Messenger und Instagram musst du dich innerhalb der Beeper-Desktop-App bei den Diensten anmelden.
Fazit
Beeper ist eine gute Alternative, wenn es darum geht Nachrichten zu beantworten. Die App kann nicht alle Funktionen der anderen Messenger voll abdecken. Vor allem die fehlende Telefonie-Möglichkeit wird sicher viele stören. Und einige wichtige Messenger-Apps wie iMessage oder Threema fehlen eben doch.
Dennoch ist es vor allem für Menschen, die von den vielen unterschiedlichen Benachrichtigungen der Messenger schnell überfordert sind, eine zwar nicht neue Idee. Aber eine, die Beeper durchaus gut umgesetzt hat. Mit einer solchen Anwendung steht die App allerdings nicht alleine da. Ein Multimessenger-Konkurrent ist Texts – der mittlerweile ebenfalls zu Automattic gehört, also dem gleichen Konzern wie Beeper.
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