Strom sparen mit der Fritzbox: Diese Einstellungen musst du kennen

Spare Strom und Geld, indem du deine Fritzbox richtig konfigurierst. Kompromisse musst du keine eingehen. So geht’s.

Strom sparen mit der Fritzbox: Diese Einstellungen musst du kennen

Gerade dann, wenn viele Familienmitglieder Tag und Nacht Zugriff aufs Internet wünschen, ist es unpraktisch, den Router komplett abzuschalten. Auf diese Weise sparst du zwar am meisten Strom, aber es schränkt auch ein. Der Router benötigt immer etwas Zeit zum „Hochfahren“, bis er einsatzbereit ist. Und nicht selten funktionieren Komponenten des Smart Home nicht, wenn keine Internetverbindung besteht. Zum Beispiel WLAN-basierte Lampen oder Smart Speaker.

Aber auch im Dauerbetrieb kannst du den Energieverbrauch deiner Fritzbox reduzieren: Mit nur wenigen Handgriffen senkst du die Kosten, die der Router Jahr für Jahr produziert. Das sind – ohne Energiespar-Maßnahmen – bis zu 100 Euro. Die holst du mit diesen Tipps heraus:

Inhalt:

WLAN der Fritzbox automatisch ein- und ausschalten

Die meisten Fritzbox-Modelle der letzten Jahre verfügen über eine WLAN-Taste am Gerät. Auf Knopfdruck kannst du das Funknetz abschalten, zum Beispiel vor dem Schlafengehen.

Alternativ lässt sich das auch automatisieren:

  1. Gehe unter http://fritz.box in den Admin-Bereich deiner Fritzbox.
  2. Wechsle zu WLAN -> Zeitschaltung.
  3. Aktiviere die Zeitschaltung und passe bei „WLAN-Funknetz täglich abschalten von…“ die Abschaltung nach eigenen Bedürfnissen an. Für einen ausführliche, individuelle Planung gehe zu „WLAN-Funknetz nach Zeitplan abschalten“.
  4. Klicke auf „Übernehmen“, um die Einstellungen zu speichern.
Mit der Zeitschaltung kannst du das WLAN deaktivieren, wenn du es nicht brauchst. Damit sparst du pro Jahr durchaus 10 Euro und mehr. (Screenshot)
Mit der Zeitschaltung kannst du das WLAN deaktivieren, wenn du es nicht brauchst. Damit sparst du pro Jahr durchaus 10 Euro und mehr. (Screenshot)

Mit der Einstellung „Das WLAN-Funknetz wird erst abgeschaltet, wenn kein WLAN-Gerät mehr aktiv ist“ sorgst du dafür, dass dich der Router nicht unerwartet „rausschmeißt“. Beispielsweise, wenn du mitten in der Nacht noch am Smartphone etwas liest.

Tipp:
Nutzt du DECT-Telefone an deiner Fritzbox, kannst du über #91*1 (WLAN einschalten) und #96*0 (WLAN ausschalten) auch das Funknetz kontrollieren. In der MyFritz!-App findest du unter „Komforteinstellungen“ den Regler zum Aktivieren und Deaktivieren des WLAN.

WLAN-Sendeleistung verringern

Deine Fritzbox ist bereits darauf ausgelegt, den Energieverbrauch des WLAN-Moduls zu minimieren, wenn sich keine Geräte im Heimnetzwerk befinden, die eine Verbindung verlangen. Du kannst allerdings auch manuell die Sendeleistung und damit den Energieverbrauch des Funkmoduls senken:

  1. Gehe unter http://fritz.box in den Admin-Bereich deiner Fritzbox.
  2. Wechsle zu WLAN -> Funkkanal.
  3. Wechsle zu „Funkkanal-Einstellungen anpassen“ und wähle bei „Maximale Sendeleistung“ 100 %, 50 %, 25 %, 12 % oder 6 % aus.
  4. Klicke auf „Übernehmen“, um die Einstellungen zu speichern.
Die Sendeleistng kannst du reduzieren. Aber diese Einstellung empfiehlt sich nur für erfahrenere Anwender:innen. (Screenshot)
Die Sendeleistng kannst du reduzieren. Aber diese Einstellung empfiehlt sich nur für erfahrenere Anwender:innen. (Screenshot)

Diese Änderung solltest du nur vornehmen, wenn du genau weißt, was du tust. Eine schwächere Sendeleistung kann zu Abbrüchen bei der Verbindung und niedrigeren Datenraten führen.

DECT-Telefonie ausschalten oder anpassen

Viele Fritzbox-Modelle verfügen über eine integrierte DECT-Basisstation, die du bei Nichtgebrauch komplett abschalten solltest:

  1. Gehe unter http://fritz.box in den Admin-Bereich deiner Fritzbox.
  2. Wechsle zu Telefonie -> DECT -> Basisstation.
  3. Entfernte das Häkchen in „DECT-Basisstation aktiv“ und gehe auf „Übernehmen“.
Schalte DECT ab, wenn du es nicht nutzt. (Screenshot)
Schalte DECT ab, wenn du es nicht nutzt. (Screenshot)

Ist doch noch ein Festnetztelefon aktiv, findest du an gleicher Stelle weitere Stromspar-Optionen deiner Fritzbox:

DECT-Funkleistung verringern: Schalte dies ein, wenn sich dein DECT-Telefon sehr nah am Router befindet.

DECT Eco: Sobald sich alle Telefone im Standby befinden, wechselt die Fritzbox selbständig in den Stromsparmodus und schaltet die DECT-Funkleistung komplett ab. Die Schnurlostelefone müssen das Feature unterstützen. Auch hier ist eine Zeitschaltung vorhanden.

Mit DECT Eco sparst du zusätzlich Energie - auch durch den Stromsparmodus der Telefone. (Screenshot)
Mit DECT Eco sparst du zusätzlich Energie – auch durch den Stromsparmodus der Telefone. (Screenshot)

USB-Geräte an der Fritzbox

Strom lässt sich auch an den USB-Ports deiner Fritzbox sparen. Wenn du an dieser keine externen Festplatten oder USB-Sticks betreiben musst, entferne diese. Aber auch im sogenannten „Green Mode“ kannst du Datenträger verwenden – dann nur mit einer geringeren Datenübertragung.

  1. Gehe unter http://fritz.box in den Admin-Bereich deiner Fritzbox.
  2. Wechsle zu Heimnetz -> USB / Speicher -> USB-Einstellungen.
  3. Wähle statt „Power Mode“ den „Green Mode“ für die USB-Ports an der Fritzbox aus.

Was genau bringt das? Im „Power Mode“ stehen verbundenen USB-Geräten bis zu 900 mA zur Verfügung. USB 3.0 erlaubt die volle Leistung der Fritzbox. Beim „Green Mode“ reduziert sich dies auf das Niveau von USB 2.0. Das bedeutet: Hier sind dann immer noch maximal 500 mAh möglich.

Im Geen Mode sinkt die Datenübertragsgeschwindigkeit und sinkt die Stromstärke für angeschlossene Geräte. Für USB-Sticks und viele andere Geräte ist das nicht weiter relevant. (Screenshot)
Im Green Mode sinken die Datenübertragungsgeschwindigkeit und die Stromstärke für angeschlossene Geräte. Für USB-Sticks und viele andere Geräte ist das nicht weiter relevant. (Screenshot)

Ebenfalls solltest du „USB-Festplatte bei Inaktivität in den Energiesparmodus versetzen“ auf eine moderate Zeit setzen, zum Beispiel 5 Minuten.

Energie sparen an LAN-Ports

Alles, was nicht an der Fritzbox „hängen“ muss, solltest du entfernen. Das gilt auch für via LAN verbundene Geräte wie Drucker oder PCs. Wie bei den USB-Ports gibt’s bei den LAN-Anschlüssen auch einen Power Mode mit bis zu 2,5 Gbit/s Datenübertragung bei einem erhöhten Stromverbrauch. Die Ethernet-Ports kannst du auf den langsameren, aber energieeffizienteren Green Mode mit 100 Mbit/s umschalten:

  1. Gehe unter http://fritz.box in den Admin-Bereich deiner Fritzbox.
  2. Wechsle zu Heimnetz -> Netzwerk -> Netzwerkeinstellungen.
  3. Scrolle nach unten und ändere bei LAN-Einstellungen den Modus auf Green Mode.
  4. Gehe auf „Übernehmen“, um abzuspeichern.
Manchmal reichen auch langsamere Verbindungen, um etwas Strom zu sparen. (Screenshot)
Manchmal reichen auch langsamere Verbindungen, um etwas Strom zu sparen. (Screenshot)

Vor allem dann, wenn du an den LAN-Ports keine besonders schnellen Verbindungen benötigst, kannst du auf den Green Mode wechseln, ohne dass du Unterschiede bei der Geschwindigkeit bemerkst. Zum Beispiel bei Druckern. Für NAS-Systeme, bei denen flotte Datenübertragungen zählen, belasse es beim Power Mode.  

Weitere Tipps zum Energiesparen mit der Fritzbox

Ein paar „Kleinigkeiten“ bieten noch minimales Sparpotenzial:

LEDs an der Fritzbox ausschalten: Schalte unter System -> Tasten und LEDs -> LED-Anzeige ausschalten die Leuchten am Router ab. Manche Router und Repeater erlauben auch das Senken der Helligkeit.

Schalte die LEDs einfach ab, wenn du sie nicht sehen musst. (Screenshot)
Schalte die LEDs einfach ab, wenn du sie nicht sehen musst. (Screenshot)

Mediaserver: Unter Heimnetz -> Mediaserver kannst du den Mediaserver mit den damit verbundenen Funktionen (Podcast- und Radio-Streaming im Netzwerk) deaktivieren.

Repeater: Mit der Fritzbox verbundene Repeater wie der Fritz Repeater 6000 können dienen in der Regel der Verstärkung des heimischen WLAN-Netzes. Wenn WLAN am Router inaktiv ist, kannst du in der Zeit auch den Repeater über eine Schaltsteckdose ausschalten.

Energieverbrauch der Fritzbox messen

Leider zeigt deine Fritzbox nicht den präzisen Energieverbrauch an, sehr wohl aber den prozentualen Anteil wichtiger Komponenten am Gesamtverbrauch. Separat aufgeschlüsselt sind hier Prozessor, WLAN, analoge Telefonanschlüsse, Modem, USB-Geräte und LAN-Ports.

Du findest diese Information in der Fritzbox-Benutzeroberfläche unter System -> Energiemonitor.

Fast immer ist das WLAN-Modul der größte Stromfresser. (Screenshot)
Fast immer ist das WLAN-Modul der größte Stromfresser. (Screenshot)

Eine Fritzbox benötigt in der Regel zwischen 10 und 30 Watt – abhängig vom Modell und ob gerade ein Datentransfer erfolgt. Hinzu kommen weiterer „Verbraucher“ wie integrierte oder externe Modems für den Internetzugang, aber auch angeschlossene USB-Datenträger oder im Netzwerk befindliche Geräte (LAN, WLAN).

Du kannst den Stromverbrauch eines Routers berechnen, was bereits ein guter Anhaltspunkt für die anfallenden Kosten ist. Diese senkst du durch oben genannte Einstellungen. Präziser sind Ergebnisse preisgünstiger Energiekostenmessgeräte, die du zwischen Steckdose und Router installierst. Sie messen kontinuierlich den Energiebedarf und nehmen auch Schwankungen wie ein- und ausgeschaltetes WLAN wahr.

Wie viel Strom kann ich mit der Fritzbox sparen?

Ein meist großer „Verbraucher“ ist die WLAN-Funktion. Deaktivierst du diese auch schon temporär, lässt sich der Energieverbrauch eines Routers durchaus um 5 Watt pro Stunde senken. Andere Maßnahmen reduzieren die Kosten pro Tag zwar minimal, doch im Gesamten sind um 10 bis 30 Prozent Sparpotenzial pro Jahr realistisch. Und das, ohne Kompromisse eingehen zu müssen.

Fakt ist natürlich: Ist der Router (temporär) komplett vom Strom getrennt – zum Beispiel dank einer smarten Schaltsteckdose – kannst du am meisten sparen. Sinnvoll erscheinen Zeiten zwischen 1 Uhr nachts und 7 Uhr morgens oder während du auf Arbeit bist.

Aber mit dem eingangs angedeuteten Smart-Home-Problemen und dem für einige Stunden fehlenden Zugang zum Internet können sich viele Menschen zu Recht nicht arrangieren. Denn so ist zum Beispiel auch kein Fernzugriff auf den eigenen NAS-Speicher oder smarte Hue-Lampen möglich. Und im schlimmsten Fall ist auch das IP-basierte Festnetz-Telefon in dieser Zeit nicht erreichbar.

Es gibt also viele Gründe, den Router nicht komplett vom Netz zu trennen, zumal er generell nicht der riesige Energiefresser im Haushalt ist. Trotzdem: Für Sparfüchse ist schon eine klassische Schaltsteckdose ausreichend, um über die Jahre viel Geld zu sparen.

Titelbild: AVM

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