Kabelrouter verbrauchen oft etwas mehr Strom als DSL- oder Glasfaserrouter. Dass meine Vodafone Station mit 25-30 Watt Leistung aber zu den drei größten Stromfressern in meinem Haushalt zählt und Stromkosten von mehr als 5 Euro im Monat verursacht, war mir lange Zeit gar nicht bewusst.
Einige aktuelle Router auf dem Markt ziehen bis zu 60 Watt Strom. Und selbst bei deutlich weniger kannst du noch eine Menge Geld sparen. Rechne es selbst aus mit unseren beiden Stromkostenrechnern für Router:
Wie viel Strom verbraucht ein Router?
Wie viel Strom dein Router verbraucht, hängt unter anderem davon ab, wie alt das Gerät ist, ob es einen Stromsparmodus gibt, wie leistungsfähig es ist und auch für welche Übertragungstechnik es zum Einsatz kommt. Im Schnitt kannst du von folgenden, ungefähren Leistungsdaten ausgehen:
- DSL-Router: 5-20 Watt
- Gaming-Router: 15-70 Watt
- Kabelrouter: 15-45 Watt
- Glasfaserrouter: 5-20 Watt
- 5G/LTE/Mobiler Router: bis 20 Watt
Darin sind die Verbrauchswerte eines separaten Modems noch gar nicht eingerechnet. Einige Anbieter installieren ein Modem fest bei dir in der Wand, etwa ein Glasfasermodem. Du brauchst dann zusätzlich noch einen Router, so dass zwei Geräte bei dir im Dauerlauf sind. Besser also, wenn du die Möglichkeit hast, nur ein Gerät zu benutzen, das Router und Modem vereint.
Wie ermittle ich die Leistung meines Routers?
Oft steht die Information, wie viel Leistung dein Router zieht, im Datenblatt des Herstellers. Das findest du auf der Produkt-Webseite, manchmal auch der Shop-Webseite oder in den technischen Daten der Bedienungsanleitung. Hat der Hersteller die Leistung nicht in Watt angegeben, sondern in Volt und Ampere, kannst du dies ganz einfach ausrechnen, zum Beispiel:
10 V(olt) x 2,5 A(mpere) = 25 Watt
Auch auf deinem Router selbst muss der Hersteller ein Energielabel unterbringen. Du findest die Angabe in Watt oder Volt und Ampere also auch dort oder auf dem Ladestecker, der deinen Router mit Strom versorgt. Die Angabe sollte in etwa so aussehen:
Das ist das, was dein Router maximal an Leistung ziehen kann. Es bedeutet nicht, dass er diese Leistung auch wirklich konstant abruft. Das kannst du genauer mit einem Strommessgerät in Form einer smarten Steckdose überprüfen, etwa der AVM Fritz Dect 210 oder der Homematic IP Schalt-Mess-Steckdose.
In meinem Falle ermittelte ich ähnliche Werte, wie auf meinem Router angegeben. Bis zu 30 Watt kann das Netzteil liefern; im Schnitt maß ich um die 25 Watt.
Sobald du die Leistung deines Routers ermittelt hast, kannst du die Werte in unseren Rechner oben eingeben. Er hilft dir dann bei der Berechnung deiner Stromkosten für den Router anhand des Preises, den du für eine Kilowattstunde (kWh) zahlst. Das ist der Verbrauchs- oder Arbeitspreis, den du mit deinem Stromanbieter vereinbart hast. Den Wert dafür findest du in deiner monatlichen Stromrechnung oder in der Auftragsbestätigung, den dein Anbieter dir bei Vertragsabschluss zugeschickt hat.
Du zahlst zum Beispiel 40 Cent pro kWh. Zieht dein Router 42 Watt und läuft 24 Stunden am Tag, hat er (42 x 24 =) 1.008 Wh verbraucht, also etwas über 1 kWh. Du zahlst also für die Nutzung dieses Routers 40 Cent am Tag – oder 12 Euro im Monat. Ganz schön viel, oder?
Wie spare ich Strom mit einem Router?
In unserem Stromkostenrechner oben kannst du außerdem vergleichen, wie viel weniger du zahlen würdest, wenn du deinen Router ein paar Stunden pro Tag ausschaltest. Das ist ohnehin der beste Stromspartipp, den wir dir geben können: Den Router ausschalten und am besten ganz vom Strom trennen – etwa mit einer abschaltbaren Steckdosenleiste; so dass er auch im Standby keinen Strom mehr verbraucht.
Ideale Zeitpunkte, um deinen Router abzuschalten, sind wenig erstaunlich die, in denen niemand in deinem Haushalt den Router braucht. Etwa, weil alle schlafen (also nachts), wegen Arbeit oder Schule gar nicht zu Hause oder übers Wochenende oder den Urlaub ausgeflogen sind. Schaltest du den Router hier ab, sparst du am meisten Strom und damit Geld.
Einige Router bieten in den Einstellungen eine Energiesparoption. Überprüfe hier aber in den technischen Daten der Bedienungsanleitung genau, wie wenig Leistung der Router dann verbraucht, ob er sich wirklich selbst schlafen legt oder etwa nur das WLAN trennt. Negativbeispiel: mein alter Router verbrauchte selbst im Energiesparmodus noch 20 Watt.
Router: Energie sparen mit Hilfe der Einstellungen
Wenn du in den Einstellungen deines Routers die Möglichkeiten hast, kannst du einzelne Funktionen deaktivieren, um weiteren Strom zu sparen:
- Deaktiviere die LAN-Ports, wenn du nur WLAN nutzt (und umgekehrt)
- Schalte die Mediaserver/NAS-Funktion aus, wenn du sie nicht nutzt
- Stecke USB-Sticks oder eingehängte, mobile Festplatten aus, wenn du sie längere Zeit nicht am NAS deines Routers verwendest.
- Deaktiviere die Dect-Funktion für schnurlose Telefone, wenn du gar keine nutzt
- Lass deinen Router eventuell nur in einem Netz funken. Viele funken standardmäßig im 2,4-GHz- und im 5-GHz-Netz. Hast du gar nicht so viele Geräte im Einsatz, kann es sich lohnen, eine der beiden Übertragungswege abzuschalten.
Von der Möglichkeit, die Sendeleistung eines Routers herabzusetzen, um Energie zu sparen, raten Experten übrigens ab. Das sorgt dann nur für schlechtere Empfangseigenschaften in deiner Wohnung. Trenne dann lieber einzelne WLAN-fähige Geräte vorübergehend vom Strom, wenn du sie längere Zeit nicht brauchst. Zum Beispiel einen Sprachassistenten oder einen WiFi-Lautsprecher.
Fazit
Router sind heimliche Stromfresser. Gerade bei steigenden Stromkosten kannst du mit einem effizienteren Gerät oder optimierten Einstellungen einige Euro im Monat sparen. Der beste Tipp allerdings bleibt: den Router am besten ausschalten, wenn du ihn längere Zeit nicht brauchst. Nachts, wenn du schläfst, tagsüber wenn du ins Büro fährst, oder wenn du übers Wochenende verreist bist.
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Experten raten nicht davon ab, die Sendeleistung des Routers herunterzusetzen. Im Gegenteil, sie empfehlen es sogar. Aber nicht aus Stromspargründen.
Wenn alle WLAN-Router der Nachbarschaft mit maximalem Empfang senden, dann interferieren sie auch miteinander. Sprich: Mehr WLAN-Verbindungen befinden sich im gleichen Funkkanal und müssen sich dort die Resource teilen. Dadurch wird die WLAN-Verbindung schlechter.
Wenn mehrere Nachbarn die Sendeleistung reduzieren, wird das WLAN-Signal für alle besser. Wer die Sendeleistung am eigenen Router reduziert, erhält aber nicht zwangsläufig ein schlechteres Signal am Ende der Wohnung. Das kann in einer schlecht ausgeleuchteten Eckes passieren. Doch das müsste jemand im Einzelfall prüfen.
Die LAN-Ports würde ich nicht abschalten. Wenn nur die WLAN-Funktion des Routers kaputt ist, hätte ich so immer noch die Möglichkeit, meinen Rechner per Kabel mit dem Router zu verbinden. Früher war ich des Öfteren auf diese Möglichkeit angewiesen. Jetzt habe ich immer noch einen Laptop, an den ich ein LAN-Kabel anschließen kann.
Besser als jeden Tag mit einer Steckdosenleiste An- und Abschalten ist eine Zeitschaltuhr, die, wenn man ausser Haus ist und Nachts abschaltet.
Wäre der Router abgeschaltet , so funktioniert auch kein Telefon mehr , da ja alles über den Router läuft , und nicht mehr wie früher , separat und ohne Probleme funktionierte.
Handy Empfang gibt es bei uns leider immer noch nicht , also feste Strom verbrauchen ,und zahlen .