AirDrop: Eine Technik von 2011 ist mein Highlight des Jahres 2020

Oft überzeugen die kleinen Dinge, wie AirDrop. Warum nur hat die Konkurrenz so große Schwierigkeiten, das zu kopieren?

AirDrop: Eine Technik von 2011 ist mein Highlight des Jahres 2020
Apple AirDrop

2020 war für mich ein Jahr der Umstellung und des Ausprobierens. Für euch – aber natürlich auch für mich selbst – bin ich einmal auf die Suche gegangen. Ein neues Notebook musste her. Und als jahrelanger Mac-Nutzer wollte ich ausprobieren, was es neben macOS noch da draußen gibt. Daraus entstanden einige Artikel, die vielleicht auch für euch interessant sind:

Und darüber freue ich mich besonders: Ein paar meiner hochgeschätzten Kollegen ließen sich von meiner Abenteuerlust anstecken (oder umgekehrt) und experimentierten ihrerseits mit ausgefallenen Rechner-Konzepten:

Nach all den Ausflügen bin ich mittlerweile zu einem MacBook zurückgekehrt. Zähneknirschend erst, mittlerweile aber durchaus begeistert von den neuen Apple-M1-Chips mit ARM-Prozessoren. Es könnte Beginn von etwas Großem werden und bald auch in die PC-Welt überschwappen.

Datenübertragen gehört zum Fotografieren dazu

Und all die Beschäftigung mit den unterschiedlichen Ökosystemen hat mir gezeigt, dass ich mich bei Apple am besten aufgehoben fühle. Mittlerweile bin ich deswegen auch zu einem iPhone zurückgekehrt, dem iPhone 12 Pro Max. Das Ding wird auf absehbare Zeit sogar meine Systemkamera ersetzen. Für die Bereiche, in denen ich fotografiere, reicht mir das und macht mir sogar mehr Spaß.

A propos: Fotografieren ist in den letzten Jahren mein liebstes Hobby geworden. Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht das Smartphone aus der Tasche ziehe und irgendein Motiv festhalte, das mir gefällt. Dabei dreht es sich hauptsächlich um Straßenfotografie (Street Photography), Urlaubsbilder und Produktfotos für Tests auf dem Trendblog. Die Bilder übertrage ich dann meistens vom iPhone auf den Mac, bearbeite sie dort und lade sie hier, in mein Privatblog oder einen Messenger hoch.

Nur ein Bild, das ich mit dem iPhone aufgenommen und dann mit AirDrop übertragen habe.

Und hier möchte eine einfache Technik nicht mehr missen: AirDrop. Du wählst das Bild auf dem iPhone aus, und mit einem Klick ist es auf den Mac übertragen. Der bekannte Benachrichtigungston, der dabei im Hintergrund läuft, bestätigt, dass das Ganze erfolgreich von Statten geht.

Und durchaus schnell geht es auch noch: Neulich übertrug ich auf die Weise einmal ein fast 1 GB großes Video vom iPhone. Es war gar nicht mal so lang, nur etwa 2 Minuten. Aber ich hatte es versehentlich in Dolby Vision in 4K und höchster Framerate (60 fps) aufgenommen. Jepp, so groß sind die Dateien dann.

AirDrop geht ganz einfach.

So viel mehr kann AirDrop eigentlich gar nicht. Es kann Dateien von einem Apple-Gerät zum anderen übertragen. Also auch von einem Mac zu einem iPad oder von eurem iPhone zu dem einer Freundin. Neben Fotos und Videos gehen natürlich auch Dokumente und Audiodateien. Und das ist es im Grunde schon: einfach, aber zuverlässig. Und noch nicht einmal ohne Tücken: wehe, du drückst zu früh auf den „Fertig“-Knopf. Der erscheint nämlich schon, bevor AirDrop die gewählte Datei übertragen hat.

Bis heute kein universeller Übertragungsstandard

Es sind manchmal eben die kleinen Dinge. Und deswegen wundert es mich so sehr, dass es so etwas wie ein universelles AirDrop bis heute nicht gibt. Im Apple-Universum der Hit, aber schon von meinem alten Samsung-Smartphone konnte ich Dateien nicht direkt auf den Mac übertragen oder auf eine Windows-Maschine. Zu Ubuntu? Offiziell ja, aber erst mit einigen Anlaufschwierigkeiten und dann kriechend langsam. Vom iPhone zu Ubuntu, Chrome OS oder Windows? Geht auch nicht direkt.

Es gibt vergleichbare Lösungen von Huawei und Samsung, aber die funktionieren ebenfalls nur im eigenen Ökosystem der Hersteller. Ihr müsstet also zufällig ein Huawei-Smartphone und auch noch ein Huawei-Notebook haben.

AirDrop geht auch unter Freunden
AirDrop geht auch unter Freunden

Einige namhafte chinesische Smartphone-Hersteller wie OnePlus, Oppo und Meizu haben sich zu einer eigenen Peer-to-Peer-Allianz zusammengeschlossen. Der Dienst funktioniert bereits zwischen den Geräten der unterschiedlichen Hersteller. Das ist löblich, die Nutzer anderer Systeme bleiben aber erst einmal außen vor.

Selbst Google hat einen ernsthaften Konkurrenten zu AirDrop erst im Herbst 2020 fertig bekommen. Nearby Share erlaubt es, Daten von Android-Smartphone zu Android-Smartphone zu übertragen. Ich probierte das bei meinem Test des Samsung Galaxy Z Fold2 5G einmal aus und schickte mir Bilder ans Galaxy S10.

Googles AirDrop-Alternative Nearby Share: Nicht ganz so gut

Aber es bestätigte sich, was ich fast schon befürchtet hatte: Nearby Share war schon wieder ein Stück umständlicher als AirDrop. Obwohl beide Smartphones auf meinem Account liefen, musste ich die Übertragung am zweiten erst genehmigen. Danach schaltete sich Nearby Share einfach aus. Um wenig später weitere Bilder zu übertragen, musste ich den Dienst in den Einstellungen erst wieder aktivieren. Das sind schon wieder ein paar Schritte mehr als bei AirDrop.

Und so lauten meine Fazite (jaja, das Wort gibt’s auch in der Mehrzahl) des Jahres 2020: Manchmal sind die einfachsten Dinge die besten. Und: Am Ende landet ihr doch bei dem Ökosystem, das euch am besten gefällt. Alles andere ist nur Zweckoptimismus, aber macht euch nicht glücklich. In diesem Sinne: Danke euch für diese spannende Reise im Jahr 2020! Und nun gehe ich raus und mache mit dem iPhone ein paar schöne Fotos.

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