Honor 10: Ein KI-Chip im Smartphone wertet eure Fotos auf

Hervorragende Werte machen das Honor 10 zu einem tollen Smartphone, ein KI-Chip aber auch zu einer guten Kamera. Einzelne Objekte im Bild werden erkannt und unabhängig voneinander optimiert.

Honor 10: Ein KI-Chip im Smartphone wertet eure Fotos auf
Honor 10 (PRNewsfoto/Honor)

Schön, stark und günstig – so soll ein Smartphone doch sein. Oder? Das Honor 10 erinnert an das iPhone X, bietet denselben Prozessor wie das leistungsstarke Huawei P20 Pro und ist dazu noch vergleichsweise günstig. Dennoch befindet es sich nicht ganz auf dem Niveau von High-High-End-Smartphones. Dafür ist das Preis-Leistungs-Verhältnis überragend. Und dann wäre da noch die Kamera, die von künstlicher Intelligenz unterstützt wird.

Kamera mit künstlicher Intelligenz

Das Honor 10 verfügt über eine Dual-Kamera auf der Rückseite. Die Zweitkamera nimmt bloß Schwarz-Weiß-Bilder auf und sorgt dadurch für die nötige Tiefenschärfe. Das ermöglicht einen zweifachen Zoom und ist erst einmal nicht ungewöhnlich. Allerdings nutzt das Smartphone künstliche Intelligenz (KI, AI), um die Bilder merklich zu verbessern. In ersten Tests konnte dies auch schon bestätigt werden.

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Dank KI werden einzelne Elemente im Bild erkannt: Personen, Objekte im Vordergrund, der Hintergrund. Honor spricht von einer semantische Bildaufteilung. Die einzelne Bereiche werden dann für sich optimiert und nicht das Bild als Ganzes. Laut Honor ist dies bislang einmalig in dieser Form. Wer mit dem Ergebnis nicht zufrieden ist, kann den KI-Effekt auch nachträglich noch entfernen.

Einen optischen Bildstabilisator gibt es leider nicht. Die Kamera auf der Rückseite arbeitet für den Autofokus mit einem Phasenvergleich. Die Kamera vorne verfügt nicht über einen Autofokus. Für die Aufnahme von Porträts werden 126 Punkte im Gesicht erfasst und analysiert, um sie optimal in den Fokus zu rücken.

  • Hauptkamera: 16 Megapixel, f/1.8-Blende, Videos mit 2160p bei 30 fps
  • Zweitkamera: 24 Megapixel, monochrom
  • Selfie-Kamera: 24 Megapixel, f/2.0, Videos mit 1080p

Gut verarbeitet und schön anzusehen

Das Design des Honor 10 orientiert sich klar am iPhone X. Oben findet sich eine schmale Notch. Es gibt kaum Ränder und ein dünnes, aber nicht allzu dünnes Kinn (der untere Rand). Das Verhältnis von Display und Gehäuse beträgt 80 Prozent, denn auf dem Kinn befindet sich noch ein Fingerabdrucksensor.

Dieser sitzt allerdings unter dem Displayglas – und das ist noch eine Besonderheit. Er arbeitet mit Ultraschall und soll ersten Hands-on zufolge etwas länger benötigen, um einen Finger zu erkennen und das auch nicht immer zuverlässig. Alternativ lässt sich das Smartphone auch per FaceUnlock entsperren.

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Die Verarbeitung soll sehr solide sein. Das Honor 10 ist so dick wie das iPhone X, aber etwas breiter und länger. Vorne wie hinten befindet sich Glas, der Rahmen ist aus Aluminium. Die Kanten sind stark abgerundet. Die farbigen Rückseiten zeigen Lichtreflexionen, so dass sie aus jedem Winkel etwas anders aussehen. Leider befindet sich dort auch ein kleiner Kamerabuckel. Über eine IP-Zertifizierung verfügt das Honor 10 allerdings nicht.

  • Maße: 149,6 x 71,2 x 7,7 mm
  • Gewicht: 153 Gramm
  • Farben: Schwarz, Silber, Blau, Grün

Großes Display, nicht ganz so hell

Das IPS-Display im Honor 10 verfügt über die noch recht neue Full-HD+-Auflösung mit dem Seitenverhältnis von 19:9. Das ist etwas länger als 18:9, damit auch links und rechts der Notch noch etwas eingeblendet werden kann. Wer die Notch, also die Einkerbung für die Kamera am oberen Rand, nicht mag, kann den Bereich daneben auch ausschalten und erhält dann das klassische 18:9-Format.

Die Auflösung von 2.280 x 1.080 Bildpunkten auf einem 5,84 Zoll großen Display führt zu einer ausreichenden Punktdichte von 432 ppi. Der Kontrast beträgt 1.500:1 und die Helligkeit 460 cd/qm, was jedoch nicht der beste Wert ist. Ob dies ausreicht, um im Sonnenlicht noch genug zu erkennen, muss jeder für sich selbst entscheiden.

  • Größe: 5,84 Zoll
  • Auflösung: 2.280 x 1.080 Pixel
  • Helligkeit: 460 cd/qm

Künstliche Intelligenz im Extra-Chip

Der Octa-Core-Prozessor Kirin 970 steckt auch schon im Huawei P20 Pro, was zweierlei bedeutet: Entwickelt wurde er für Spitzen-Smartphones, ist jetzt aber auch schon ein paar Monate alt. Im Benchmark-Vergleich wird das Honor 10 hinter Samsung S9 und anderen etwas zurückfallen. Ob sich dieser Unterschied im Alltag bemerkbar macht? Zu 99,99-prozentiger Wahrscheinlichkeit nicht.

Zusätzliche Leistung holt sich das Honor 10 aus der Neural Processing Unit (NPU). Das ist ein KI-Chip, der laut Hersteller 2000 Bilder pro Minute analysieren kann. Wunder darf dennoch keiner davon erwarten. Die NPU macht das, wofür sich geschaffen wurde: Muster erkennen. Neues hinzulernen wird sie allerdings nicht.

  • Prozessor: Kirin 970, acht Kerne, 2,36 GHz
  • KI-Chip: ja
  • Arbeitsspeicher: 4 GB
  • Speicher: 64 GB, nicht erweiterbar
  • Internet: LTE, WLAN ac
  • Anschlüsse: Bluetooth 4.2, NFC, Infrarot, USB-C, 3,5 mm Klinke für Kopfhörer
  • Betriebssystem: Android 8.1 Oreo mit EMUI-Oberfläche
  • Akku: 3400 mAh, kein Wireless Charging

Was nicht so gut ist

64 GB Speicher sollten ausreichend sein, auch wenn sich dieser nicht über eine Micro-SD-Karte erweitern lässt. Es wird auch eine teurere Version mit 128 GB geben. Dennoch sollte sich jeder Käufer darüber im Klaren sein, dass über 8 GB mit der Firmware belegt sind und zusätzlich noch knapp 4 GB an Bloatware hinzukommen. Einige dieser Apps, die im Grunde nur Werbung sind und Speicherplatz und Energie fressen, lassen sich löschen. Einige aber auch nicht.

In das Honor 10 können zwei SIM-Karten eingesetzt werden, die auch beide eine Internetverbindung über LTE/4G herstellen können. Schade ist, dass nur Bluetooth 4.2 verfügbar ist, aber kein Bluetooth 5. Andere Hersteller handhaben das leider auch so. Löblich ist dagegen der Einsatz eines Infrarot-Ports. Das Smartphone kann also die Fernbedienung des Fernsehers ersetzen.

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Der Akku bewegt sich mit einer Kapazität von 3400 mAh im Mittelfeld. Allerdings bleibt abzuwarten, wie der Energieverbrauch gehändelt wird. Bei normaler Beanspruchung sollte das Honor 10 mehr als einen Tag durchhalten. Eine Schnellladegerät für Huawei Supercharge liegt bei. In 20-25 Minuten soll der Akku darüber zu 50 Prozent geladen sein. Trotz Glasrückseite funktioniert kein Wireless Charging.

Fazit

Ein Blick auf die Werte zeigt: Das Honor 10 verfügt über eine sehr gute Ausstattung. Zudem erscheint es in einem ansprechenden Design. Mit einem Preis von 399 Euro (UVP) ist es auch noch günstig. Da Honor zu Huawei gehört, gibt es dennoch ein paar Abstriche, die den Preisunterschied zwischen beiden Marken rechtfertigen sollen. Der KI-Chip macht es jedoch einzigartig – zumindest in dieser Preisklasse.

Das Smartphone verfügt über keine IP-Zertifizierung. Es liegen auch keine Kopfhörer bei. Den fehlenden Steckplatz für Speicherkarten würde ich dagegen als Designentscheidung ansehen. Das Honor 10 gehört zur Oberklasse, aber ist kein Highend. Die Leistungen liegen ersten Messungen zufolge auf dem Niveau von Spitzen-Smartphones aus dem Vorjahr.

Wer noch mehr Geld sparen möchte, kann sich gerne auch das Vorjahresmodell Honor 9 anschauen, über das wir hier im Trendblog berichtet haben.

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