Der Fingerabdrucksensor wandert unter Glas – freut euch auf Edge-to-Edge-Displays

Synaptics hat einen optischen Fingerabdrucksensor vorgestellt, der auch unter 1 mm dickem Glas funktioniert. Das ermöglicht Smartphones und Tablets mit einer durchgehenden Glasfront – ohne Aussparung für einen Homebutton.

Der Fingerabdrucksensor wandert unter Glas – freut euch auf Edge-to-Edge-Displays
Smartphones mit Fingerabdrucksensor

Die edlen Smartphones werden in Zukunft mit Glas überzogen sein, ohne dass ein Homebutton die schöne Optik unterbricht. Dessen Funktion könnte zwar auch jetzt schon ein Touchscreen übernehmen, doch für den Fingerabdrucksensor gab es noch keine richtige Lösung. Für kapazitiv arbeitende Sensoren muss das Glas an dieser Stelle dünner gemacht werden. Der neue optische Fingerabdrucksensor Synaptics Natural ID FS9100 jedoch funktioniert auch unter einem gleichmäßig starken Glas, das bis zu 1 mm dick sein darf.

Nächster Schritt: Ins Display integrieren

Das Glas kann damit von Kante zu Kante reichen, auch wenn der Fingerabdrucksensor auf der Vorderseite untergebracht ist. Sony hat ihn auf die Seite gelegt und in den Powerbutton integriert (ich persönlich komme allerdings nicht so gut damit zurecht). Auf anderen Smartphones befindet sich der Sensor auf der Rückseite – beim Google Pixel zum Beispiel. Doch für mich geht dadurch der Vorteil des schnellen Entsperrens verloren. Wenn ich mit Freunden in einem Café sitze und kurz schauen möchte, was die neue Nachricht sagt, muss das Smartphone mit dem Display nach oben auf dem Tisch liegen und dort auch der Fingerabdrucksensor untergebracht sein.

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Gerüchten zufolge sollen das nächste iPhone und vielleicht auch schon das Samsung Galaxy S8 so aussehen, wobei Apple wohl mit einer eigener Entwicklung aufwarten wird (mit zusätzlichen Funktionen) und nicht auf Synaptics setzt. Das Display unter dem Glas wird allerdings nicht von Kante zu Kante reichen, noch muss der Fingerabdrucksensor außerhalb sitzen – die Selfiekamera übrigens auch. In einem nächsten Schritt will Synaptics den Sensor aber an einer festen Stelle im Display integrieren. Noch später soll es sogar möglich sein, dass jede App eine x-beliebige Position vorgibt, wo der Daumen oder Finger aufgelegt werden soll.

Und die Sicherheit?

Die flache Bauweise des optischen Sensors ermöglicht es auch, dass Smartphones noch flacher werden – wo jetzt schon die Klinkenbuchse beim iPhone 7 abgeschafft wurde, die bislang der größte Hinderungsgrund war. Der optische Fingerabdrucksensor Synaptics Natural ID FS9100 soll auch unter gewölbtem Glas funktionieren, zum Beispiel unter 2,5D-Glas. Das gehärtete Glas der Oberfläche schützt dann auch den Sensor vor Fehlfunktionen durch Kratzer. Er soll sich mit nassen Fingern bedienen lassen und nur wenig Strom verbrauchen, aber das werden die ersten Praxistests erst bestätigen müssen, wenn er im Frühjahr oder Sommer 2017 in den ersten Smartphones zu finden sein wird.

Und dann werden sich auch die Sicherheitsexperten daran setzen, den Fingerabdruckscanner zu überlisten. Laut Synaptics soll er echte von unechten Fingern unterscheiden können. Das haben aber schon andere behauptet, bis sie schließlich widerlegt wurden. Aus meiner Sicht spricht aber nichts dagegen, das Gerät mit dem Daumen schnell und bequem zu entsperren, jedoch bei weiteren Sicherheitsfunktionen wie dem mobilen Bezahlen auf eine PIN zu setzen.

Weiterlesen: Warum Handy-Displays so leicht brechen

Beitragsbild: Janitors/Flickr, CC BY 2.0

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