Galaxy A53: Samsungs schönstes Smartphone im Test

Beinahe alles drin für 450 Euro. Das Samsung Galaxy A53 bietet viel und sieht dabei auch noch gut aus. Schade nur, dass es langsam ist.

Galaxy A53: Samsungs schönstes Smartphone im Test

Der Schritt ist gewagt: Ich wechsle von einem iPhone 12 Pro Max für damals um die 1.400 Euro auf das rund 1.000 Euro günstigere Samsung Galaxy A53. Natürlich nicht nur, aber auch, weil es vortrefflich aussieht. Dazu hat das neue A53 ein tolles Kamerasystem mit Ultraweitwinkel, Tiefensensor und Makro, eine 4K-Frontkamera, einen ausdauernden Akku, Android 12 mit dem wunderbaren OneUI 4.1. Dazu kommt das Versprechen auf bis zu 5 Jahre Updates und Samsungs eigener Exynos-Prozessor – und das ist leider das Problem.

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Galaxy A53: Wunderschönes Design

Ich ernte oft rätselhafte Blicke, wenn ich das sage, aber ich betone immer: Das Smartphone, das du kaufst, muss dir auch optisch gefallen. Sonst magst du es nach einiger Zeit nicht mehr sehen und vergibst ihm keine Schwäche mehr. Das war auch der Grund, warum ich mich letztlich für das A53 entschieden habe und nicht etwa für den Vorgänger A52s, der in vielen Tests besser wegkommt.

Doch das Galaxy A53…

  • Bietet ein richtig hübsches Design, vor allem in der Farbe Weiß.
  • Liegt dazu gut in der Hand. Die Rückseite ist angenehm griffig.
  • Das Kameramodul fließt in das Gehäuse, hat also keine Kante, an der Staub haften bleibt, wie die aktuelle Galaxy S22-Serie.
  • Auch der Metallrahmen an der Seite ist angenehm griffig. Die glatte Display-Kante stört nicht weiter.
  • Das Display hat einen kleinen Rand, der aber gerade dank des kleinen Display-Lochs für die Front-Kamera („Infinity-O-Display“) nicht störend auffällt.
  • Das A53 hat Stereo-Lautsprecher an Bord mit einem erstaunlich kraftvollen Klang.
  • Einen guten Klang ohne Hintergrundrauschen bietet auch das interne Mikro.
  • Das Amoled-Display liefert – wie immer bei Samsung – ein tolles Bild, hervorragende Kontraste und echte Schwarzwerte.
  • Statt einer zweiten SIM-Karte (Dual-Sim) kannst du auch eine Micro-SD-Speicherkarte einsetzen.
Audio-Testaufnahme mit dem Galaxy A53

Trotz der eigentlich nur 450 Nits (Galaxy S22+ und S22 Ultra haben mehr als 1.000 Nits mehr) fand ich das Display eigentlich immer hell genug, gut dimmbar und konnte auch bei hellem Sonnenlicht noch gut etwas erkennen. Bis auf 800 Nits rauf geht es, wenn du die automatische Helligkeit aktiviert hast und diese gleißendes Sonnenlicht erkennt. Aber auch ohne: 450 Nits klingen wenig, in der Praxis fällt das aber nicht einmal auf.

Performance: Wie schnell ist das Galaxy A53?

Kommen wir zum größten Kritikpunkt am Galaxy A53: es ist träge. Sicher, die schnellste Reaktionszeit solltest du bei einem 450-Euro-Phone natürlich nicht erwarten. Aber wenn es immer einen kleinen Moment zu lange dauert, bis die Kamera startet, bis Apps öffnen, bis Animationen geladen sind. Wenn das Phone deutlich langsamer reagiert, als du etwas eingibst. Dann stimmt irgendwas nicht.

Im A53 steckt Samsungs Eigenentwicklung: der im modernen 5-Nanometer-Verfahren gefertigte Exynos 1280, ein Octacore mit 2 schnellen und 6 ausdauernden Kernen. Und so gut das klingt: so richtig überzeugen die Exynos-Prozessoren des Jahres 2022 nicht. Es dauert mehrere Sekunden, bis die (nicht im Hintergrund geöffnete) Kamera nach einem Doppeltipp auf die Ein-Aus-Taste aus dem Ruhezustand aufgeweckt und bereit ist. Der Startbildschirm braucht eine Weile, bis er dann so weit ist, wenn du das Gerät mit dem vergleichsweise pfeilschnellen Fingerabdrucksensor entsperrt hast. Es dauert selbst bei der Samsung-Tastatur einen kleinen Moment, wenn du zum Beispiel von Text auf Emojis umschalten willst.

Das ist nicht nur ein subjektiver Eindruck. Auch in Benchmarks kommt das A53 nicht gerade gut weg, muss sich im Geekbench-Vergleich teilweise sogar vier Jahre alten Oberklasse-Phones geschlagen geben:

In der Praxis ist das jetzt nicht so dramatisch. Kalkulierst du die etwas längere Reaktionszeit ein, kannst du mit dem Smartphone gut arbeiten. So kommt es zwar aufgrund des mit 6 GB recht gering bemessenen Arbeitsspeichers oft vor, dass Apps neu starten müssen. Das wiederum geht in den meisten Fällen allerdings überraschend zügig.

Galaxy A53: Die Kamera ist okay

Wie viel darfst du von der Kamera eines Mittelklasse-Phones erwarten? Ich gebe zu, dass ich mir das A53 auch deswegen und wegen seiner 4K-Frontkamera gekauft habe. Zwar musst du auf ein Zoomobjektiv verzichten. Dafür ist die 2x-Digitalzoom-Stufe tagsüber noch einigermaßen brauchbar. Die Hauptkamera liefert tags wie nachts gute Bilder, und dazu gibt es noch eine ordentliche Ultraweitwinkel- und eine Makro-Kamera.

Tagfotos. Die Bilder der Ultraweitwinkelkamera links und der Hauptkamera in der Mitte sind in Ordnung. Dem 2x-Zoombild siehst du irgendwie an, dass der Digitalzoom zum Einsatz kam. Klicke jeweils auf das Bild für eine größere Darstellung:

Makrokamera. Die Bilder sind hell genug, fast sogar etwas zu hell. Die Blätter der Pflanze links wirken überbelichtet und sogar etwas unscharf. Der Hintergrund des Ukulele-Griffbretts rechts hingegen ist pixelig. Insgesamt bietet die Makrokamera keine besonders gute Qualität:

Nachtfotos. Hier greift jeweils die KI ein und erstellt eine HDR-Reihenaufnahme. Alle Bilder haben eigentlich durchgehend genug Licht. Wirklich zufriedenstellend ist aber nur das Bild der Hauptkamera in der Mitte:

Video mit der Hauptkamera. Unser Testvideo ist deswegen interessant, weil mitten während der Aufnahme offenbar Samsungs KI anspringt. Anfangs sind die Farben matt, es flackert kurz, dann sind die Bäume plötzlich grasgrün. Sprich: Samsungs künstliche Intelligenz hat die Farbsättigung deutlich erhöht. Siehst du es?

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Frontkamera. Hier sieht du, dass das Motiv (ich) gut ausgeleuchtet und klar erkennbar ist. Im deutlich dunkleren Hintergrund bildet die Frontkamera Schlieren im Bild ab, die dort eigentlich nicht sind. Das gleiche Problem tritt sowohl bei einem Foto wie einem Video auf:

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Wie gut ist der Akku im Galaxy A53?

Samsung gilt gemeinhin nicht als der Reichweiten-Champion schlechthin. Der Akku im Galaxy A53 macht aber richtig Freude. Mit 5.000 mAh ohnehin großzügig bemessen, komme ich damit immer sicher über den Tag und meist auch noch ein ganzes Stück weiter. Es geht so weit, dass ich mir unterwegs keine Sorgen machen muss – anders als etwa beim Galaxy S22+ wird der Akku schon durchhalten.

Und das Aufladen? Hier muss ich wirklich bemängeln, wenn Smartphones, die ein paar hundert Euro oder mehr kosten, im Jahr 2022 immer noch keinen echten Schnelllademodus haben. Das A53 kannst du zwar mit dem passenden 25-Watt-Ladegerät innerhalb einer halben Stunde auf 45 Prozent aufladen. Für die vollen 100 Prozent dauert es dann aber doch beinahe 1:30h. Und dieses Ladegerät ist nicht im Lieferumfang enthalten. An anderen Ladegeräten, an denen ich es ausprobierte, lud das Smartphone teils mit nur 9 Watt und brauchte von 10 auf 100 Prozent 2:20 Stunden – also sehr lange.

Galaxy A53: Gute Ausstattung

Schaust du einmal genau hin, hat Samsung das Galaxy A53 erstaunlich gut ausgestattet. Die wichtigsten technischen Daten:

Samsung Galaxy A53
Display6,5-Zoll AMOLED mit FHD+-Auflösung, 450-800 Nits und 120 Hz
ProzessorSamsung Exynos 1280 (5nm): Octacore (2x 2,4 GHz Cortex A78 + 6x 2,0 GHz Cortex A55)
KameraQuadkamera mit Ultraweitwinkel, Weitwinkel, Makro und Tiefensensor. Hauptkamera mit 64 MP, f/1.8 und 1/1,7“-Sensor
VideoFront- und Hauptkamera bis 4K@30fps und HDR, optische Bildstabilisierung der Hauptkamera
Akku5.000 mAh, „Schnell“lademodus bis 25 Watt über externes Netzteil (nicht im Lieferumfang)
Speicher128/6 GB (UVP: 449 Euro) oder 256/8 GB (509 Euro), erweiterbar bis 1 TB
AusstattungFingerabdrucksensor im Display, 5G, WiFi 5, Bluetooth 5.1, USB-C (2.0), wasser- und staubdicht nach IP67
SystemAndroid 12 mit OneUI 4.1, bis zu 4 große Android-Updates

Sehr gut für ein Smartphone dieser Preisklasse sind der Fingerabdrucksensor im Display, 120 Hertz, optische Bildstabilisierung der Kamera, 4K-Video auch für die Frontkamera, der 5.000-mAh-Akku, vor allem aber das Versprechen auf bis zu 4 große Android-Updates und insgesamt 5 Jahre Sicherheitsupdates und Bugfixes.

Dafür fehlt ein echter Schnelllademodus, und auch wenn 6 oder sogar 8 GB RAM eine Menge klingen: sie sind es unter Android 12 nicht mehr. Gut zwei Drittel des Speichers ist fast immer belegt. Und auf das viel gepriesene RAM Plus (ein Teil des Massenspeichers wird zu Arbeitsspeicher umgewidmet) greift das System im Alltag kaum zurück. Standard-Apps starten trotzdem immer wieder neu.

Nach rund 2 Wochen im Einsatz und einer vorangegangenen Datenübertragung vom Galaxy S22 Ultra ist rund ein Drittel des Speichers belegt. Nur etwas über 100 der 128 GB stehen dir frei zur Verfügung; den Rest reserviert das System. Gängige Apps, von denen ich gar nicht einmal so viele installiert habe, besetzen bereits 15 GB.

OneUI 4.1: Samsungs Highlight

Ich erwähnte es bereits in den Tests zum Galaxy S22+ und dem S22 Ultra: Samsungs Android-Oberfläche OneUI 4.1 ist weit gekommen, wunderschön und wirkt wie ein eigenes Betriebssystem mit einer stimmigen Designsprache und tollen Bord-Apps. Dazu kommt das Versprechen auf Updates für bis zu fünf Jahre und vier große Android-Versionen.

Auch das Galaxy A53 profitiert natürlich von diesem tollen System. Auch Android 12 wirkt optisch wie ein Quantensprung im Vergleich zu Android 11. Allerdings habe ich manchmal den Eindruck, dass der Prozessor (s.o.) nicht ganz mitkommt mit den Animationen und Bewegungsabläufen. Immer wieder entstehen kleine Ruckler und Wartezeiten. Dennoch: Das Gesamterlebnis A53 + OneUI 4.1 ist phänomenal!

Fazit

Am Ende geben persönliche Präferenzen oft den Ausschlag. Das A53 erinnert mich an mein damals heiß geliebtes Galaxy S10 – das ich am Ende nur aufgab, weil die Akkulaufzeit einfach zu schwach war. An der Stelle ist das Galaxy A53 besser, der Akku ist ein echter Marathonläufer. Das Display ist ähnlich gut und lädt auch zum Bücherlesen auf dem Smartphone ein. Dazu ist es hübsch, gut ausgestattet, das Äußere fast perfekt, die Kamera ist in Ordnung, auch anständige Videos kann ich damit aufnehmen.

Was nervt, ist alles, wo mich das Smartphone warten lässt. Und das tut das Galaxy A53 sowohl beim Laden des Geräts, als auch bei der Bedienung. Die Prozessorleistung ist enttäuschend und damit auch die Reaktionsfähigkeit. Kamera aus dem Sperrbildschirm starten, große Apps öffnen – es dauert immer ein wenig, bis ich dann das machen kann, was ich auch möchte.

Kalkuliere ich das ein, kann ich mit dem Galaxy A53 sehr gut leben. Dass ich das nicht für viele Jahre tun werde, weiß ich aber im Grunde schon jetzt. Es wird mein Übergangsphone, bis endlich wieder ein Spitzensmartphone kommt, das mich restlos begeistert.

Unsere Bewertung
  • Wunderschönes Design
  • Tolles, helles Display
  • Erstaunlich gute Lautsprecher
  • Klare Mikrofonqualität
  • Gute Hauptkamera
  • Ordentliche Frontkamera mit 4K@30fps
  • OneUI 4.1 macht einfach Spaß
  • Bis zu 5 (!) Jahre Updates
  • Langsame Reaktionsgeschwindigkeit
  • Aktuelle Exynos-Prozessoren sind träge
  • Kein echter Schnelllademodus

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