Immer diese Flusen auf dem Teppich! Sogar Staubsauger mit 2.400 Watt haben da Probleme. Dabei soll es die gar nicht mehr zu kaufen geben. Seit 2017 dürfen neue Staubsauger nur noch mit maximal 900 Watt arbeiten. Von ihnen kommen dennoch viele mit den Flusen klar. Warum?
Nun, die Saugleistung des Staubsaugers hängt nicht von der Wattzahl ab. Es kommt auf andere Eigenschaften an, um eine hohe Reinigungskraft zu erzielen.
Der Artikel erschien am 5. Januar 2021 und erhielt am 18. Juli 2024 eine Überarbeitung.
Inhalt:
- Wieviel Watt darf ein Staubsauger haben?
- Wie entsteht eine hohe Saugleistung?
- Energieeffizienzklassen bei Staubsaugern
- Die Stromkosten von Staubsaugern
- Staubsauger mit und ohne Beutel: Wie unterschiedlich hoch ist der Stromverbrauch?
- Wie viel Watt braucht mein Staubsauger zur Entfernen von Tierhaaren?
- Worauf solltest du beim Kauf noch achten?
- Akkustaubsauger und Wischsauger
- Fazit: Wenig Watt kann trotzdem gut staubsaugen
Wieviel Watt darf ein Staubsauger haben?
Die EU-Regelung zur Drosselung der Staubsaugerleistung hat die Leistungsaufnahme begrenzt. Früher gab es Spitzenmodelle mit 2.000 Watt, manchmal 3.000 Watt – über die echte Leistung gab die Zahl aber nicht Auskunft. Seit September 2014 dürfen es laut Verordnung (EU) Nr. 666/2013 nicht mehr als 1.600 Watt sein, seit 2017 sogar nur noch maximal 900 Watt.
Seitdem haben viele neue Staubsauger 800–900 Watt und liegen damit an der Obergrenze. Daneben gibt es auch etliche, die noch mehr Energie sparen und mit 500–600 Watt auskommen. All diese Geräte können eine gute Saugleistung aufweisen.
Statt beim Kauf auf die Wattzahl zu schauen, solltest du auf gut gemachte Tests verlassen – zum Beispiel von der Stiftung Warentest.
Diese Begrenzung der Wattzahl gilt übrigens nur für Bodenstaubsauger, die du hinter dir herziehst, und ausdrücklich nicht für Akkustaubsauger, Staubsaugroboter oder Nass-/Wischsauger.
Wie entsteht eine hohe Saugleistung?
Die Wattzahl benennt die Leistung des Motors und seinen Energieverbrauch, nicht die effektive Saugleistung. Sie beschreibt die Kraft, die am anderen Ende des Geräts auf Staub, Krümel und Flusen einwirkt.
Die (Ingenieurs-)Kunst ist es nun, den Luftstrom möglichst verlustfrei durch das Gerät zu leiten. Wie gut das funktioniert, hängt von einigen Faktoren ab:
- Saugrohr
- die unterschiedlichen Düsen
- Universaldüse
- Parkettdüse
- Teppich-Tiefenreinigungsdüse
- Fugendüse
- Polsterdüse
- Möbelbürste (rundliche Saugöffnung).
- Wirkungsgrad des Motors
- Gebläse
- Ansaugkrümmer
- Filtersystem
- Hauptfilter (filtert grobe Schmutzpartikel)
- Motorschutzfilter (verhindert, dass Staub ins Gebläse gelangt und den Motor schädigt)
- Mikrofilter (filtert kleinere Staubpartikel)
- HEPA-Filter (besondere Form des Mikrofilters, die auch mikroskopisch kleine Schwebstoffe zurückhält)
- Aktivkohle-Filter (bindet u.a.schlechte Gerüche wie Zigarettenrauch)
- Größe und Befüllung des Filterbeutels
Dennoch ist die Saugwirkung nicht komplett von der Leistung des Motors und damit von der Wattzahl getrennt. Je mehr Filter in deinem Staubsauger stecken, desto stärker muss der Motor arbeiten, willst du eine saubere Wohnung haben.
Liegt bei dir überall Parkett, reicht oft das einfache 600-Watt-Modell. Bei anspruchsvollen Teppichen oder Haustieren wie Hund oder Katze, könnte durchaus das 900-Watt-Modell mit HEPA-Filter die richtige Wahl sein.
Energieeffizienzklassen bei Staubsaugern
Ein Energielabel hilft dir leider nicht mehr, um die Leistung eines Staubsaugers beurteilen zu können. Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) kippte das Label Anfang 2019. Die dort angegebenen Verbrauchswerte bezogen sich lediglich auf Staubsauger mit leeren Beuteln.
Staubsauger, die seitdem neu auf den Markt kommen, brauchen kein Label mehr. Achte stattdessen auf eine niedrige Wattzahl, wenn du den Energieverbrauch einschätzen willst, und auf unabhängige Produkttests, wenn du etwas über die Saugleistung erfahren möchtest. Ist die zu gering, musst du länger saugen und verbrauchst dadurch wieder mehr Energie.
Vor dem Gerichtsurteil gab es ein Label mit mehreren Kategorien:
- Hersteller- und Modellkennzeichnung
- Energieeffizienzklasse
- Stromverbrauch (geschätzter Jahresverbrauch)
- Lautstärke in Dezibel
- Teppich (Saugleistung auf höchster Stufe)
- Hartboden (Fliesen, Parkett, Laminat)
- Staub in der Ausblasluft
Grundlage für die Verbrauchswerte war die Annahme, dass eine Fläche von 87 Quadratmetern 50 mal pro Jahr zu reinigen sei. Die alte Skala reichte von A+++ bis D.
Die Stromkosten von Staubsaugern
Wenn du eine Stunde lang mit einem Staubsauger arbeitest, dessen Motor 900 Watt Leistung bringt, dann verbrauchst du 0,9 Kilowattstunden (kWh). Ein örtlicher Stromversorger bei mir in Hannover verlangt in einem Standardtarif mit geringer Grundgebühr und Ökostrom 27,43 Cent pro kWh.
Eine Stunde saugen mit dem 900-Watt-Staubsauger kostet dann 24,69 Cent, mit einem 600-Watt-Staubsauger nur 16,46 Cent. Wenn du 50 mal im Jahr eine Stunde saugst, kommst du auf 12,34 Euro bzw. 8,23 Euro. So wurde der Verbrauch für das frühere Energielabel berechnet.
Finanziell ist es kein großer Unterschied, ob du mit 600 Watt oder mit 900 Watt saugst. Die Umwelt dankt es dir trotzdem, wenn du weniger Energie verbrauchst.
Staubsauger mit und ohne Beutel: Wie unterschiedlich hoch ist der Stromverbrauch?
Für viele Nutzer:innen sind Staubsauger ohne Beutel attraktiv, weil die Folgekosten gegen null gehen. Klar, der klassische Staubsauger braucht immer wieder Nachschub, das geht ins Geld.
Aber wie sieht es mit den Stromkosten aus? Sind dort beutellose Staubsauger oder die klassischen Saubermänner im Vorteil? Nun – weder noch.
Wie bereits erwähnt, ist vor allem die Saugleistung ausschlaggebend dafür, wie viel Strom ein Gerät zieht. Staubsauger mit leerem Beutel verbrauchen ähnlich viel Strom wie ihre beutellosen Kollegen. Ist der Auffangbehälter aber gefüllt, benötigt der Staubsauger mehr Leistung, um ähnlich viel Dreck aufzusaugen – andernfalls lässt die Saugkraft nach. Erst nach einem erneuten Beutelwechsel besitzt das Gerät wieder seine maximale Saugkraft.
Ob beutellos oder mit Wechselauffangbehälter, sollte eine andere Frage entscheiden: Bist du allergisch gegen Hausstaub? Wenn ja, sind Beutel-Staubsauger den beutellosen Geräten vorzuziehen.
Wie viel Watt braucht mein Staubsauger zur Entfernen von Tierhaaren?
In eine ähnliche Kerbe schlägt der Mythos, Tierhaare könntest du nur entfernen, wenn dein Staubsauger richtig viel Power hat.
Etwas Wahrheit ist dabei – der Staubsauger sollte über ausreichend Saugleistung verfügen. Jedoch ist es noch viel wichtiger, die richtige Bürste zu verwenden.
Für Hunde-, Katzen- und andere Tierhaare bieten die Markenhersteller und Zubehörproduzenten wie Swirl spezielle Düsen an, die du auf deinen Staubsauger steckst. Mit ihnen kannst du verschiedene Polster und sogar Hochflorteppiche von den Hinterlassenschaften deines Tieres befreien. Die Watt-Leistung ist nur zweitrangig.
Worauf solltest du beim Kauf noch achten?
Die Verordnung im Rahmen der Ökodesign-Richtlinie von Staubsaugern hat noch mehr geregelt: Ab 2017 sollten auch neue Grenzwerte für Staubemission, Staubaufnahme und Mindesthaltbarkeit der Motoren gelten. Die Geräte durften maximal 80 Dezibel laut sein.
Mehr Infos zum Thema Energie und Akkus?
Dieser Beitrag ist nicht der einzige, den wir dazu geschrieben haben. Mehr Texte über Energie und Akkus findet ihr auf unserer Themenseite Energie und Akkus.
Tatsächlich sind viele Staubsauger laut und kommen nach Kippen dieser Regel auf 70 bis 80 Dezibel. Es gibt aber auch Modelle unter 65 Dezibel. Der Unterschied ist nicht gerade gering, denn 10 Dezibel mehr werden oft als doppelte Lautstärke wahrgenommen.
Akkustaubsauger und Wischsauger
Alles bisher bezog sich auf Staubsauger mit Filterbeutel. Bei Akkustaubsaugern dagegen, also bei Staubsaugern ohne Kabel, ist die Wattzahl nicht begrenzt. Die Hersteller geben sie meist nicht an, denn sie liegt in der Regel weit unter denen der Bodenstaubsauger zum Hinterherziehen.
Du kannst die Wattzahl aus Daten zu Akku und Laufzeit errechnen. Aber auch hier ist entscheidend, wie gut letztlich die Saugleistung ist. Wir haben deshalb einige Akkustaubsauger für dich getestet:
Der Vollständigkeit halber seien noch zwei Tests von Wischsaugern erwähnt (auch Nasssauger genannt). Bei diesen steht die Wattzahl ebenfalls nicht im Vordergrund.
Fazit: Wenig Watt kann trotzdem gut staubsaugen
Schaue beim Kauf eines Staubsaugers auf die Wattzahl, um den Energieverbrauch einschätzen zu können. Du hilfst damit der Umwelt. Arm wirst du deswegen nicht, staubsaugen kostet nicht viel.
Über die tatsächliche Saugleistung sagt die Wattzahl allerdings nichts aus. Um die beurteilen zu können, solltest du dir Tests anschauen. Am besten aus vertrauenswürdigen Quellen.
Energiesparsame und leise Staubsauger sind durchaus schon Testsieger geworden.
(Aufmacher: Pexels / Liliana Drew)
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Die EU-Komission ist sicherlich befugt, Richtlinien zum Aushebeln vom Energiererhaltungssatz zu erlassen. Damit der Sauger saugt, muss eine Menge Luft bewegt werden, dies braucht Energie. Punkt.
Mit weniger Leistung wird weniger Luft bzw. mit geringer Geschwindigkeit oder geringerem Unterdruck bewegt werden. Um das zu verstehen, muss man nur in der Schule aufgepasst haben.
Ist die Leistung nicht da, kann man am Wirkungsgrad arbeiten (begrenzte Möglichkeiten) oder Tricksen (unbegrenzte Möglichkeiten), wie z.B. die Bürste schmaler machen (dieselbe Fläche muss man länger saugen) etc.
Ich habe keinen „modernen“ „Spielzeugstaubsauger“ gesehen, der auch annährend mit meinem 2000W Philips mithalten kann. Ihr könnt schreiben was ihr wollt.
Die Leistung, die der Motor erzeugt, ist nicht gleich der Saugleistung, die vorne an der Düse gemessen wird.
Im Staubsauger gibt es Widerstände, die die Leistung mindern. Das ist die Größe der Fläche der Saugdüse, das sind (Hepa-)Filter und der Staubbeutel, aber auch die Luftführung und dadurch bedingte Verwirbelungen. Hier haben viele Hersteller in den letzten Jahren Optimierungen unternommen.
Mit anderen Worten: Von der Wattzahl lässt sich nicht auf die Saugleistung schließen.
Und der Energieerhaltungssatz gilt selbstverständlich unabhängig davon, ob jemand in der Schule aufgepasst hat oder nicht.
Moin zusammen,
ich beziehe mich auf Miet- bzw. Etagen-Wohnungen ohne Treppen. Mit Treppen mag die Erfahrung anders aussehen, das kann ich nicht beurteilen, da ich keine Treppen habe.
Ein vernünftiger (oder besser „vernünftig konstruierter“), kabelgebundener Staubsauger benötigt definitiv KEINE tausende Watt!
Meine Mutter wollte in den 80ern, nach einem enttäuschenden Quelle-Handstaubsauger Marke Privileg mit 1.700 W und der Scheidung von meinem Vater, einen Vorwerk Kobold haben. Leider reichte das Geld nicht: ein Kobold kostete damals 1.200,- DM (heute 1.200 Euro) und mehr, Progress (amerikanisch) etwa die Hälfte, Hoover (britisch) verlangte für ein vergleichbares Gerät damals gerade einmal knapp mehr als 300,- DM. Also wurde es 1992 ein Hoover-Bürstsauger.
Der Motor dieses Hoover hat „niedliche“ 350 W, hat aber von Anfang an ALLE Vogelfedern und nahezu alle Tier-Haare (Hamster, Meerschweinchen) aus dem Schlingen-Teppich „gelutscht“. Auf Glatt- bzw. Hartböden funktioniert der Hoover umso besser!
Das Gerät ist nach heutigen Maßstäben zwar sehr laut, funktioniert aber nach EINEM (!) Riemenwechsel HEUTE noch einwandfrei! Der Riemen hat als Ersatzteil Mitte der 2000er 6,95 Euro gekostet im Doppelpack -. bei einem Händler, der sich später der Euronics-Gruppe angeschlossen hat. Der zweite Riemen ist noch originalverpackt! …
MEIN 4-mal so teurer Dyson aus dem Jahr 2010 mit 1.500 W sieht möglicherweise besser aus als der Hoover, ist aber noch LAUTER! Das Kabel ist des Dyson ist 7,5 m lang, Hoover und Progress haben jeweils 10m Kabel.
Wie ich bei meiner aktuellen Renovierung feststellte, tummelten sich etwa 1 cm hinter der Schrankfront die „Wollmäuse“ — trotz genutzter Dyson-Fugendüse und „ohne Saugkraftverlust“. Die Wollmäuse fand ich zwar auch bei meiner Mutter, aber 350 zu 1.500 W … ?.
MEIN Fazit: Mein 1.500-W-Dyson saugt NICHT BESSER als „der billige Hoover bei Muttern“ mit 350W, trotz damals üblicher Papier- und OHNE heutiger HEPA-Filter.
Wie beim PKW: lasst euch NICHT von mehr Leistung (PS) blenden, wenn das Gesamt-Konzept nicht stimmt! Ein Sauger einer der etablierten Marken wie z. B. SEBO, Progress, Vorwerk oder Hoover (Beispiel Hoover PU31 PU10, 350 Watt) sind IMMER NOCH BESSER als so manches Design-Stück von Amazon, Dyson, Invictus, Livington Prime oder sonstige Fernseh- und Internet-Werbe-Geräte.
Lasst euch bitte im FACHHANDEL BERATEN anstatt auf Werbung von TV-Shops oder Geiz-ist-geil-Märkten hereinzufallen! Lasst euch die Saugleistung nennen (hPa) — je höher diese ist, desto mehr SAUGleistung wird an der Düse übertragen.
Unter 18 kPa (18.000 Pa) kommt mir kein Sauger ins Haus, aktuelle (Akku-) Sauger „aus dem Teleshopping“ für 300,- bis 600,- Euro haben eine Saugleistung von max. nur 8 kPa! -> Geldverschwendung!
(dieser Beitrag ist NICHT BEZAHLT. Er spiegelt MEINE Meinung (die eines 57-jährigen) wider, der bevorzugt im Einzelhandel mit persönlichem Kontakt zum Verkäufer kauft! Im schlimmsten Fall kann ich dann DEN VERKÄUFER PERSÖNLICH ansprechen [im besten Falle VOR dem Kauf] und muss NICHT anonyme Hotlines anrufen oder Social-Media-Roboter kontaktieren … die persönliche Beratung darf dann auch etwas mehr kosten, sofern ich ein Produkt nach meinem Bedarf bekomme, ohne doppelt kaufen oder Retouren einleiten zu müssen [Umweltschutz]!)
der Charley
Moin! Habe einen 800€ teuren Staubsauger von Dyson gekauft. Leistung: 700watt. Stiftung Warentest : Urteil sehr gut!
Also ,da wir auch Hunde haben ,und Tierhaatbürste dabei, gekauft!! Völlig begeistert ausgepackt, Haare von weißen Retriever von schwarzen Teppich saugen! Völliger Fehlschlag!! Der Teppich sah völlig daneben aus ! Weil ,zu wenig Leistung! 800€ für Müll ausgegeben! Für die Treppe absaugen geht es ,und Spinnenweben ! Mehr schafft der bei der Leistung halt nicht! Haben dann einen alten Vorwerk mit Tierhaarbürste und 2000 Watt gekauft . Super !! Teppich sauber ,keine Allergie – Probleme !! Ersatzteile bezahlbar ,und in der Nähe. Seit 8 Jahren Dank alten Vorwek keine Probleme !! PS. Freundin wegen neuer Gesetze wegen Wattzahl für Staubsauger gestorben! Weil Allergiestoffe wegen Mangel an Leistung nicht abgetötet werden! Sie ist deshalb erstickt ! Ein Hoch auf alle Ökos !! Ist ja ok,aber es kommt auf das für und wieder an !! Nicht jeder Frosch wird ein Prinz !! Manchmal wird es eine Kröte !! Ich bleibe bei dem alten Kram . Dann bleibe ich ja wohl länger am Leben!! LG