Staubsaugen wird von den meisten achselzuckend hinter sich gebracht. Für Allergiker ist es eine echte Tortur. Schließlich müssen sie die Allergene reduzieren. Das klappt am besten mit speziellen Filtern und dem richtigen Zubehör.
Inhalt
- Milben und Co.: Eine echte Belastung für Allergiker
- Das Problem mit mitgelieferten Filtern
- Geeignete Filter für Allergiker
- Staubsauger für Allergiker mit und ohne Beutel
- Das richtige Zubehör
Milben und Co.: Eine echte Belastung für Allergiker
In einer Wohnung finden beispielsweise Milben ideale Bedingungen, ernähren sie sich doch von abgestorbener menschlicher Haut. Die Ausscheidungen mehrerer tausend Milben pro Gramm Hausstaub stellen eine deutliche Belastung für Allergiker dar.
Denn sobald der Milbenkot trocknet und zu Staub zerfällt, kann ihn jeder Luftzug (etwa durch Bewegungen oder Staubsaugen) aufwirbeln und im gesamten Wohnbereich verteilen.
Dann sind Böden, Möbelstücke wie die Couch, aber auch Gardinen, Teppiche, Sitzbezüge und Bettwäsche „kontaminiert“.
Daneben gibt es noch Pollen, Pilze und deren Sporen sowie andere Zerfallsprodukte, die bei Allergikern zur Hautreizungen, Atembeschwerden etc. führen können.
Das Problem mit mitgelieferten Filtern
Staubsauger kommen in der Regel mit einem Luftfiltersystem daher. Das hat aber in der Regel nur eine durchschnittliche Leistung und ist daher für Allergiker nicht geeignet.
Der Staubsauger saugt zwar Staub und Allergene ein, doch die eingesaugte Luft muss auch wieder austreten können. Das tut sie meist über den Filter, der zwar gröbere Partikel zurückhält, aber eben nicht die feinen Staubteilchen und Allergene.
Da der Staubsauger die Allergene über die Abluft in die Wohnung bläst, ist die Situation durch frei herumwirbelnde Schwebstoffe schlimmer als zuvor. Schlechtestenfalls gelangen die Stoffe zahlreich und schnell in die Atemwege, wo sie die allergischen Symptome auslösen.
Geeignete Filter für Allergiker
Was also tun? Die Staubsauger-Industrie hat spezielle Staubsaugerfilter in petto, die für Allergiker geeignet sind. Diese sind in insgesamt 17 Partikelfilterklassen eingeteilt:
Filterklasse | Abscheidegrad (gesamt) | Abscheidegrad (lokal) |
E10 (EPA) | > 85 % | – |
E11 (EPA) | > 95 % | – |
E12 (EPA) | > 99,5 | – |
H13 (HEPA) | > 99,95 % | > 99,75 % |
H14 (HEPA) | > 99,995 % | > 99,975 % |
U15 (ULPA) | > 99,9995 % | > 99,9975 % |
U16 (ULPA) | > 99,9995 % | > 99,99975 % |
U17 (ULPA) | > 9,999995 % | > 99,9999 % |
Die Einteilungen hängen vom Abscheidegrad ab. Abscheidegrad bedeutet ganz praktisch, wie viele der gesundheitlich beeinträchtigenden Teilchen der Filter aus dem Abstrom fischt: also Milben, Milbeneier und -kot, Schimmelpilze und Pilzsporen, Pollen etc. Die Gesamteffizienz (Abscheidegrad (gesamt)) liegt immer etwas höher als die schlechteste lokale Stelle im Staubsauger (Abscheidegrad (lokal)).
Auch wenn bereits die „Einstiegsklasse“ E15 mit einem Abscheidegrad von 85 % schon gut dasteht, empfehlen Hersteller staubsaugenden Allergikern mindestens die Filterklasse H13, bei der am Ende nur 0,05 % der Allergene-Partikel mit der Ablauft aus dem Staubsauger treten. Das sind auch die im Sprachgebrauch etablierten HEPA-Filter, mit denen Hersteller von Staubsaugersystemen und -beuteln, aber auch mobilen Luftfiltern für Allergiker werben.
Ist der Filter im Abluftstrom hinter dem Beutel verbaut – oder kommt dein Staubsauger ganz ohne wechselbaren Auffangbehälter aus – kannst du die passenden Filter vielfach nachrüsten. Das Handbuch deines Staubsaugers verrät mehr darüber.
Staubsauger für Allergiker mit oder ohne Beutel
Bei einer Staubsauger-Neuanschaffung stehen Allergiker vor der Frage: ein Modell mit oder ein Modell ohne Staubbeutel – oder vielleicht doch ein Wasserfilter? Alle drei Systeme haben ihre Vor- und Nachteile, die wir nur kurz zusammenfassen wollen.
Bei Systemen mit Staubbeuteln sollte dieser innen beschichtet sein. So bindet der Beutel Allergene. Der Vorteil: Milben, Pilzsporen oder Pollen sind im Staubbeutel gefangen und somit entfällt es, die Allergene vom Abluftfilter herausfiltern zu lassen.
Außerdem kannst du einen Beutel auch einfach tauschen. Der Nachteil: Staubbeutel entwickeln eine gewisse Wärme, was insbesondere für Schimmelpilze und Milben der ideale Nährboden ist.
Es gibt aber auch beutellose Staubsauger und Zyklonsysteme, bei denen Staub und Allergene in einem festen Behälter landen. Der Kauf von Staubsaugerbeuteln entfällt, aber die eigentliche Luftstromreinigung übernimmt der Abluftfilter, der – wie oben erwähnt – mindestens in der Filterklasse H13 liegen sollte.
Problematisch ist hier die Entsorgung des gesammelten Staubs. Denn ohne Beutel müssen Allergiker wohl oder übel mit dem Hausstaub in Kontakt treten.
Dann gäbe es als Drittes noch die Staubsauger mit Wasserfilter, deren Reinigungsleistung vielfach überzeugend ist. Nutzt du ein solches Modell, beregnet dieses die eingesaugten Allergene und den Feinstaub mit Wassertröpfchen und fängt sie anschließend in einem Wassertank auf.
Du profitierst hier nicht nur von einer hohen Filterleistung, sondern auch dem Nebeneffekt, dass die Luftfeuchtigkeit im Raum leicht ansteigt.
Einen Nachteil hat diese Technologie dennoch: Du musst beim Saugen mindestens einmal das Wasser tauschen und den Staubsauger nach der Benutzung gut reinigen.
Das richtige Zubehör
Nicht nur die Filter entscheiden darüber, ob ein Staubsauger für Allergiker geeignet ist. Auch das richtige Zubehör kann die Belastung von Allergenen senken. Mit den richtigen Düsen- und Bürstenaufsätzen kannst du Staub, Tierhaare und auch Pilze auf schwer zugänglichen Bereichen entfernen.
Fugendüsen für Spalten zwischen Sitzpolstern am Sofa; die Vorhangdüse für die Vorhänge und die Teppichbürste zum Reinigen der Vorleger sollten in einem gut geführten geführten Haushalt nicht fehlen.
Ein Beispiel für einen Staubsauger, der durch und durch für Allergiker konzipiert ist und neben einem HEPA-Filter auch das richtige Zubehör mitliefert, wäre der Kärcher VC Premium.
Wenn du als Allergiker also auch die richtigen Filtersysteme und das korrekte Zubehör achtest, kann Staubsaugen die Allergien erträglicher machen.
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