Rowenta X-Ô 160 im Test: Der Boden-Staubsauger mit Akku

Boden-Staubsauger neu gedacht: Der Rowenta X-Ô hat einen Akku, kein Kabel. Dazu noch ein absenkbares Saugrohr und eine Fernbedienung.

Rowenta X-Ô 160 im Test: Der Boden-Staubsauger mit Akku
Gute Kombination: Der Bodenstaubsauger Rowenta X-Ô 160 hat einen Akku (Bild: Peter Giesecke)

Dieser Staubsauger ist nicht wie andere: Der Rowenta X-Ô ist weder ein kabelgebundener Bodenstaubsauger, der Stolperdrähte in der Wohnung spannt, noch ein Stielstaubsauger (Akkustick), der nicht unter meinen Schrank kommt. Doch was dann?

Der Rowenta X-Ô ist ein kabelloser Boden-Staubsauger. Ich ziehe ihn hinter mir her, benötige aber keine Steckdose. Er vereint die Vorteile beider Welten und gehört damit zu einer seltenen Art.

Zwei weitere seltene Eigenschaften: Der Rowenta X-Ô ist einer der wenigen Staubsauger mit abknickbarem Rohr. Ich musste also nicht tief in die Hocke gehen, um mit dem Saugrohr unter den Schrank zu kommen. Und: Es gibt eine Fernbedienung.

Rowenta bietet den X-Ô in drei Modellen an. Ich habe den Rowenta X-Ô 160 getestet – die leistungsstärkere Variante mit dem größeren Zubehörpaket.

Saugkraft und Lautstärke

Der Rowenta X-Ô ist ein Staubsauger für alle Böden – Hartböden wie Parkett, Laminat und Fliesen, aber auch Teppiche, nicht nur Teppichböden und flache Webteppiche, sondern auch dicke flauschige, wie einer in meiner Wohnung liegt.

Der Motor des Rowenta X-Ô verfügt über 230 Airwatt. Diese für viele ungewohnte Einheit beschreibt nicht die Leistungsaufnahme des Motors, also den Stromverbrauch, sondern die Saugkraft. Die Größe stammt jedoch nicht aus der klassischen Physik, sondern wurde von Herstellern erfunden. Leider ist sie nur bedingt aussagekräftig.

Nach dem Anschalten die erste positive Überraschung, nach dem Hochschalten in die höchste Saugstufe die zweite: Der Rowenta X-Ô arbeitet extrem leise. Wenn er mit voller Kraft staubsaugt, soll er vergleichsweise ruhige 69 Dezibel erreichen. Mangels Messgerät kann ich nur einen subjektiven Vergleich ziehen: Der Rowenta X-Ô ist wesentlich leiser als mein Miele-Staubsauger.

Eine Polsterdüse, ein Ladegerät, zwei Akkus, eine Fugendüse und eine Mini-Turbo-Bürste (Bild: Peter Giesecke)

Mit dem Saugergebnis bin ich zufrieden. Die Bodendüse haftet zwar nicht so stark am Boden wie bei meinem Miele. In meinem Test habe ich die Saugkraft trotzdem nur auf die mittlere Stufe gestellt und den Boost-Modus sogar nie genutzt. Es war einfach nicht nötig. Über glatte Böden wie auch über den Teppich musste ich nur einmal fahren. Löblich: Auch entlang der Fußleisten hat die Bodendüse alles im ersten Versuch eingesaugt.

Filter mit drei Stufen

Der Rowenta X-Ô filtert die eingesaugte Luft in drei Stufen und erfasst damit selbst kleinste Partikel. Darüber dürften sich auch Allergiker freuen. Der HEPA-Filter entfernt 99,98 Prozent der Schwebstoffe aus der Luft.

Herzstück des Filtrationssystems ist ein beutelloser Staubbehälter – ähnlich wie bei einem Dyson. Bei Rowenta fasst er einen Liter. Meine Wohnung ist allerdings zu klein, um diesen mit einmal Putzen füllen zu können.

Einfacher geht es nicht: Den Filter am Griff anfassen und herausziehen (Bild: Peter Giesecke)

Der Staubbehälter steckt in einem abgeschlossenen Modul, das ich an seinem Griff einfach nach oben herausgezogen habe. Ab damit in die Küche, ohne Staub und Schmutz in der Wohnung zu verteilen. Den Inhalt habe ich in den Restmüll gekippt, den Behälter selbst mit einem feuchten Tuch ausgewischt. Das war schnell gemacht.

Sehr schön gelöst: Ein flexibler Filter dichtet den Staubbehälter ab. Unter fließend Wasser konnte ich diesen auswaschen, dann auswringen und anschließend an der Luft trocknen lassen. Das würde ich aber nicht jedes Mal machen.

Hohe Wendigkeit dank 58 Rädern

Der Rowenta X-Ô wiegt 4,5 kg, mit Schlauch, Rohr und Düse 6 kg. Der kugelförmige Korpus ist schön, aber nicht immer praktisch. Der Griff am Gerät sieht zwar stylish aus, sitzt aber nicht oberhalb des Schwerpunkts, sodass die Kugel beim Anheben kippt.

Zudem musste ich Korpus und Saugrohr einschließlich Düse immer mit beiden Händen tragen. Zwei Hände brauchte ich auch beim Ein- und Ausschalten. Beim Wechsel des Akkus sogar noch zusätzlich ein Bein, um die Staubsaugerkugel dagegen zu drücken.

Der Griff befindet sich nicht oberhalb des Schwerpunktes, sodass der Staubsauger beim Anheben in Schieflage gerät (Bild: Peter Giesecke)

Ganz anders im Betrieb: Da musste ich den Staubsauger einfach nur hinter mir herziehen. Das hört sich an, wie bei jedem anderen Bodenstaubsauger auch, so ist es aber nicht. Der Rowenta X-Ô ist viel mobiler.

Einerseits lag das am fehlenden Kabel. Wenn ich meinen eigenen Staubsauger ein Stück nach hinten schiebe, überrollt er in der Regel mit mindestens einem Rad das Kabel. Ab da ist es dann aus mit der Wendigkeit. Ich muss ihn anheben oder mit dem Fuß einen Schubs geben, damit er den Weg zurück über das Kabel nimmt.

Auf dem großen Rad sitzen noch 27 kleine Räder, die sich quer zum großen Rad drehen (Bild: Peter Giesecke)

Beim Rowenta X-Ô kommt das mangels Kabel nicht vor, er ist aber auch in sich wendiger. Links und rechts vom Gerät befinden sich zwei große Räder mit einem Durchmesser von fast 30 cm. Auf jedem Rad sitzen nochmal 27 kleine Rädchen, die sich im 90-Grad-Winkel zur Laufrichtung der großen Räder bewegen.

Diese Rollenkonstruktion mit insgesamt 58 Rädern führt zu einer hohen Beweglichkeit im kleinen Radius – wie gerade beschrieben, wenn das Gerät an engen Stellen mal schnell ein paar Zentimeter zurückweichen muss und dabei auch noch eine Kurve nehmen. Rowenta nennt dies 360-Grad-Bewegungsfreiheit. Gut gelöst.

Bodendüse und Flex-Gelenk

Wie gut sich ein Staubsauger handhaben lässt, zeigt sich für mich vor allem daran, wie gut ich die Bodendüse navigieren kann.

Der Rowenta X-Ô verfügt über eine einzige Bodendüse für alle Bodenarten. Das Gelenk daran dreht sich um 180 Grad, dennoch fiel es mir schwer, diese aus dem Handgelenk heraus in den richtigen Winkel zu drehen. Stattdessen ging ich schnell dazu über, meinen Standort zu ändern, also mich zu bewegen, damit ich die Bodendüse nur vor und zurück schieben musste.

Dank des abknickbaren Flex-Gelenks kam ich unter den Schrank, ohne mich tief bücken zu müssen (Bild: Peter Giesecke)

Eine Besonderheit des Rowenta X-Ô ist sein Flex-Gelenk. Nur wenige Staubsauger verfügen über diese oder eine ähnliche Konstruktion. Das Gelenk befindet sich im Saugrohr. Um es zu bewegen, musste ich erst eine Taste drücken. Der untere Teil des Saugrohrs senkte sich dann ab, sodass ich mit der Bodendüse unter Bett und Schrank kam, ohne mich (großartig) bücken zu müssen.

Diese Taste ist recht groß und gut zu erreichen. Das Saugrohr verschwand schnell unter dem Schrank, seine Wendigkeit dort war aber stark eingeschränkt. Ich konnte nur schlecht den Winkel ändern, so dass ich die Bodendüse nur vor und zurück bewegt habe.

Bürsten und Zubehör

Beim von mir getesteten Rowenta X-Ô 160 war neben Fugen- und Polsterdüse noch eine kleine elektrische Polsterdüse dabei. Diese funktioniert allerdings nur auf flachen Polstern, nicht auf Rundungen oder Kissen. Auch bei zu viel Druck hörte sie auf, sich zu drehen. Ich griff deshalb nur noch zur normalen Polsterdüse. Damit funktionierte dann alles wie gewohnt.

Sehr praktisch: Zwei feine Bürsten sind am Ende des Schlauchs und am Ende des Saugrohrs bereits integriert (Bild: Peter Giesecke)

Rowenta hat beim X-Ô allerdings auch schon zwei kleine Bürsten im Gerät integriert – am Ende des Schlauchs sowie am Ende des Saugrohrohrs. Bei meinem Test habe ich diese geliebt.

Mit dem Schlauch in der Hand bin ich schnell mal über das Regal gegangen, mit dem Saugrohr kurz in eine Ecke oder über die Fußleisten – ohne auf empfindlichen Oberflächen Kratzer zu hinterlassen. Die Borsten sind sehr weich und eher Haare.

Schnell mal mit der integrierten Bürste über empfindliche Oberflächen gehen: besonders hilfreich bei Holz und Büchern (Bild: Peter Giesecke)

Der Schlauch ist 1,90 m lang. An seinem Ende befindet sich ein Stück, das ich gut mit der Hand halten konnte. Jedes Möbel oder Polster habe ich erreicht, ohne den Staubsauger anheben zu müssen. Für Fensterbänke und Regale nahm ich die integrierte Bürste, für das Sofa habe ich jedoch die richtige Polsterbürste aufgesteckt.

Fernbedienung

Wozu braucht ein Staubsauger eine Fernbedienung? Ich habe sie so gut wie nie genutzt. Die meiste Zeit steckte sie im Griff, also am Saugrohr, wo der Daumen sie gut erreichen konnte. Dort befinden sich auch bei Stielstaubsaugern die Tasten.

Dennoch ist die Fernbedienung eine clevere Lösung: Wenn ich Saugrohr und Bodendüse abnehme, um zum Beispiel die Polster im Wohnzimmer oder draußen im Auto zu reinigen (falls ich eines hätte), habe ich die Fernbedienung in der Hand oder griffbereit in der Tasche.

Die Fernbedienung ist praktisch, wenn ich nur mit dem Schlauch in der Hand sauge (Bild: Peter Giesecke)

Die Fernbedienung des Rowenta X-Ô hat neben der Pause-Taste noch drei Tasten für die unterschiedlichen Saugstärken sowie eine für den Boostmodus. Das wären zu viele Tasten, um sie auf dem Korpus zu positionieren und dort mit dem Fuß zu bedienen. Bei einem kugelförmigen Gerät auch gar nicht so einfach.

Vor dem ersten Start musste ich die Fernbedienung noch mit dem Staubsauger koppeln. Die Anleitung dazu steht in der Gebrauchsanleitung. An- und auschalten musste ich das Gerät allerdings über eine Taste auf dem Korpus.

Akku und Laufzeit

Im Rowenta X-Ô 160 steckt ein Lithium-Akku, der eine Laufzeit bis zu 1 Stunde und 30 Minuten ermöglichen soll. Das von mir getestete Modell verfügt über einen Zweitakku. Die addierte Laufzeit soll dann bei 2 Stunden und 40 Minuten liegen, also bei 160 Minuten.

Ich kam auf der mittleren Saugstufe mit dem Zweitakku auf eine Laufzeit von 37 Minuten. In dieser Zeit habe ich meine 54-qm-Wohnung fast zweimal geputzt. Auch die Bücher wurden endlich mal wieder entstaubt.

Das Fach für den Akku sitzt auf der Unterseite des Staubsaugers (Bild: Peter Giesecke)

Zuerst habe ich den Zweitakku geladen und diesen in eine Schublade auf der Unterseite des Geräts eingesetzt. Einmal jedoch habe ich die Klappe nicht richtig verriegelt, sodass sie bei der ersten Bewegung auf- und der Akku heraussprang. An sich funktioniert der Mechanismus gut. Ich musste allerdings stets beide Hände nehmen.

Den Akku konnte ich im Gerät laden wie auch außerhalb. Das Laden soll 4 Stunden dauern. Eine LED am Akku leuchtet währenddessen. LEDs am Gerät zeigen in drei Stufen an, wieviel Energie ein eingelegter Akku noch hat.

Lieferumfang

Der von mir getestete Rowenta X-Ô 160 ist das Modell mit der umfangreichsten Ausstattung:

  • kabelloser Staubsauger Rowenta X-Ô
  • Polsterdüse
  • Fugendüse
  • Mini-Turbo-Bürste (160: ja, 90: nein, 70: ja)
  • 2 integrierte Easy-Bürsten
  • herausnehmbare Akkus (160: 2, 90: 1, 70: 1)
  • Ladegerät
  • Fernbedienung (160: ja, 90: ja, 70: nein)
  • Bedienungsanleitung

Unterschiede der drei Varianten in der Leistung:

  • Rowenta X-Ô 160: 230 Watt, 160 min Laufzeit
  • Rowenta X-Ô 90: 230 Watt, 90 min
  • Rowenta X-Ô 70: 140 Watt, 70 min

Fazit: Lange auf so einen Staubsauger gewartet

Der Rowenta X-Ô ist nicht erste Bodenstaubsauger mit Akku, doch Rowenta hat als Markenhersteller erstmals die Chance, das neue Konzept in viele Haushalte zu bringen. Ich würde es mir wünschen, denn ich persönlich habe lange auf so ein Gerät gewartet.

Dabei besteht das neue Konzept lediglich aus der Kombination zweier bewährter Konzepte: die Mobilität und Wendigkeit eines Bodenstaubsaugers sowie der Verzicht auf Kabel dank eines eingebauten Akkus.

Unsere Bewertung
  • Akku im Boden-Staubsauger
  • Bürsten in Schlauch und Saugrohr integriert
  • extrem hohe Wendigkeit
  • hohe Saugkraft
  • Kugelform
  • eingeschränkte Mobilität der Bodendüse

Dennoch hat Rowenta versucht, den Staubsauger komplett neu zu denken und schöne Lösungen für einige Detailfragen gefunden: die extrem wendigen Räder, die im Schlauch und Saugrohr integrierten Bürsten, der beutellose Staubbehälter, die Fernbedienung.

Das ist jedoch nicht in allen Punkten gelungen. Die Kugelform und die extreme Wendigkeit führt dazu, dass ich das Gerät mit Hand oder Fuß fixieren muss, um Klappen zu öffnen oder Tasten zu drücken. Ich freue mich deshalb schon auf die Weiterentwicklung, die diese Kinderkrankheiten beseitigen wird.

Neue Beiträge abonnieren!

Täglich frisch um 17 Uhr im Postfach

Themenauswahl

Änderungen jederzeit über die Abo-Verwaltung möglich – weitere Themen verfügbar

Jetzt kommentieren!

Ein Kommentar zu “Rowenta X-Ô 160 im Test: Der Boden-Staubsauger mit Akku

  1. Ich liebe Geräte mit Akku, sie sind sehr leicht zu handhaben und ermöglichen den Alltag im Haushalt zu erleichtern. Ich habe mir mittlerweile ein Akku Rasenmäher und ein Akku Laubbläser zugelegt, die mich im Haushalt entlasten und es gibt keine nervigen Stromkabel mehr. Wir haben ein Einfamilienhaus mit Treppe und drei Etagen wo ich den Staubsauger der Marke Rowenta gut einsetzen und testen kann. Von der Aufmachung find ich ihn sehr mobil für mich und total niedlich gebaut.

Schreibe einen Kommentar

*
*
Bitte nimm Kenntnis von unseren Datenschutzhinweisen.