Nachdem Konkurrent AMD mit seinen Ryzen-9-Prozessoren bereits vorgeprescht war, hat Chiphersteller Intel in dieser Woche die neuen leistungsstarken H-Prozessoren seiner 10. Core-Generation vorgestellt. Die „Comet Lake H“ genannten Chips takten mit bis zu 5,3 GHz und eignen sich dank höherer Leistungsaufnahme besonders für Workstations und Gaming-Notebooks. Folglich nutzten die einschlägigen Hersteller die Bühne, um neue, verbesserte Modelle ihrer Line-ups vorzustellen. Hier eine kleine Auswahl der wichtigsten Hersteller und Geräte.
Fällt auf: Asus ROG Zephyrus Duo 15
Asus baut derzeit eindeutig die auffälligsten Notebooks. Das ungewöhnliche Design des Zenbook Pro Duo mit zwei Displays aus dem vergangenen Jahr kommt jetzt auch ins neue Notebook der Republic of Gamers: ROG Zephyrus Duo 15. Besser noch: Das Zweit-Display am Boden mit Touch lässt sich hochklappen, um Statistiken zum Spiel oder weitere Steuerelemente einzublenden.
Asus setzt hier auf einen neuen Intel-Core i9 (10980HK mit bis zu 5,3 GHz) und die Nvidia GeForce RTX 2080 Super GPU. Eine Flüssigmetallkühlung und ein laut Asus neues Thermaldesign halten die Powermaschine kühl. Auf Wunsch verbaut der Hersteller ein Display mit stolzen 300 Hertz Bildwiederholrate. Trotz allem ist das ROG Zephyrus Duo 15 mit 2,1 cm Höhe (zugeklappt) und ab 2,4 kg für ein 15-Zoll-Gaming-Notebook durchaus schlank und leicht.
Neu von Asus ebenfalls: das ROG Strix Scar 17 mit dem gleichen Intel- und Nvidia-Chip.
MSI: Neue Creator- und Gaming-Notebooks
Schon auf der CES Anfang Januar hatte MSI den neuen GS66 Stealth für 2020 in Aussicht gestellt, sich mit Details aber noch zurückgehalten. Klare Sache, man wollte auf den Start von Intels neuer Prozessor-Generation warten. Nun ist die Katze aus dem Sack: Der gleiche Core i9-10980HK mit bis zu 5,3 GHz pro Singlecore wie im ROG Zephyrus Duo 15 ist drin, zusammen mit der Nvidia Geforce RTX 2080 Super. Dazu deutlich geschrumpfte Display-Ränder, bis zu 300-Hz-Bildwiederholrate und Dynaudio mit Duo-Wave-Lautsprechern.
Mit neuen Intel-Chips neu aufgelegt hat MSI bei der Gelegenheit auch die neue „Lichtmaschine“ GE66 Raider, das GS75 Stealth, das GE75 Raider, das GL75 Leopard, das GF75 Thin und das neue Studio-Notebook Creator 17.
Lenovo
Lenovo setzt in vorerst vier neuen Gaming-Notebooks auf die neuen Intel-Chips. Highendmodell hiervon: das Legion 7i, das wahlweise mit Nvidias RTX Super-Grafikchips kommt. Weitere Notebooks mit Comet Lake H: Das Legion Y540, das Legion 5i und das Legion Y740.
Acer Predator Triton 500
Acer stattet die beiden neuen Gaming-Notebooks Predator Triton 500 und Nitro 5 Gaming mit Intels neuen Comet-Lake-Chips aus. Letztgenanntes begnügt sich mit einem Core i7 (und auch immerhin 5,0 GHz pro Kern) sowie mit einer Nvidia GeForce RTX 2060. Das Predator Triton 500 geht mit (maximal) der GeForce RTX 2080 Super und bis zu 300 Hz Bildwiederholrate in die Vollen.
Gigabyte Aorus: Vier neue Gaming-Notebooks
Gigabyte stattet vorerst 4 neue Gaming-Notebooks mit Intels 10ter H-Generation aus: Das Aorus 15G, das Aorus 17G, das Aorus 17X und das Aorus 5. Das Aorus 17X kommt auf Wunsch mit der Premiumausstattung von Intels Core i9-10980HK mit bis zu 5,3 GHz daher, flankiert von der Nvidia GeForce RTX 2080 Super, aber „nur“ 240 Hertz Bildwiederholrate.
Razer Blade 15
Auch das von mir geschätzte Design der Razer-Blade-Notebooks bekommt in der mittleren Version eine Neuauflage. Das neue Razer Blade 15 verwendet die neuen Intel-Chips und in der Advanced-Version wahlweise Nvidias GeForce RTX 2080 Super. Sowohl in der besser ausgestatteten Advanced-Konfigurierung als auch im neuen Base-Modell belässt Razer es im Vergleich zur Konkurrenz allerdings vorerst bei den Core-i7-Versionen von Intels neuer Chip-Generation.
Neues Wettrennen zwischen Intel und AMD
Intels neue Chip-Generation der H-Variante („Comet Lake H“) kommt etwa ein halbes Jahr nach der U-Generation im vergangenen Herbst. Beide Typen firmieren unter der „10. Generation“. Die H-Chips haben eine dreimal so hohe Leistungsaufnahme, was sich in besserer Performance, aber auch in kürzerer Ausdauer (Akkulaufzeit) äußert, wo die Hersteller meist mit Akkus höherer Kapazität gegenzusteuern versuchen.
Neu unter Comet Lake ist unter anderem die standardmäßige Integration von Wi-Fi 6 (oder WLAN ax), Thunderbolt-3-Support, der auch den Anschluss und problemlosen Betrieb von zwei externen 4K-Displays erlauben soll, Intel Turbo Boost Max 3.0 sowie Technologien für perfomanteres Tuning und Overclocking. Der hier schon mehrfach genannte Premium-Chip Core i9-10980HK schafft im Turbo bis zu 5.3 GHz pro Kern, verfügt insgesamt über 8 Kerne, 16 Threads und 16MB Smart Cache.
Was direkt auffällt: Die Notebooks sowohl mit Intels neuen Chips, als auch mit den etwas früher erschienen AMD Ryzen 4000 setzen deutlich mehr auf Kompaktheit bei dennoch höherer Leistung. Während AMD lange Jahre gegenüber Intel das Nachsehen hatte, schnitten die neuen Ryzen-4000-Chips in Benchmarks besser ab als Intels 9. H-Generation. Ob das bei der 10. nun auch noch der Fall ist, müssen neue Vergleiche zeigen. Im Mai sollen die ersten Notebooks mit Comet-Lake-H auf den Markt kommen.
So lest ihr die Nummer eines Intel-Chips
Bleibt zum Abschluss noch die Frage, wie ihr ein Notebook mit Intels neuer Chip-Generation erkennt? Ganz einfach: Schaut auf die Nummer: Core i9-10980HK. Core ist der Prozessor-Typ, ein i9 ist stärker als ein i7 als ein i5 als ein i3. Die erste Zahl der folgenden Nummer benennt die Generation, der Buchstabe H dahinter (im Gegensatz zu U), dass es sich dabei um die leistungsstärkere H-Variante handelt.
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