Wenn ihr mit dem Gedanken spielt, euch 2020 ein neues Notebook zu kaufen, hier zunächst die gute Nachricht: Ihr habt die Auswahl aus hunderten Geräten. Die schlechte Nachricht: Ihr habt die Auswahl aus hunderten Geräten. Wir helfen euch dabei, zeigen euch die wichtigsten Hersteller und ihre Highlights.
Welche Notebook-Typen gibt es?
Die meisten Hersteller unterscheiden zwischen Notebooks für Privatanwender (Consumer) und den Geschäfts-Bereich (Business). Daneben gibt es Creator-Notebooks für Kreativschaffende, die irgendwo dazwischen liegen. Eine Sonderform sind Gaming-Notebooks. Wisst ihr, welcher Typ es sein soll, sind eigentlich noch folgende Kriterien wichtig: Preis und Ausstattung (meist miteinander verwandt), Formfaktor („normal“, Powermaschine, ultraportabel, 2-in-1), das Design (es muss euch gefallen) und das Betriebssystem. Windows 10 ist auf den meisten Maschinen schon drauf, aber es gibt ein paar Ausnahmen.
Neue Notebooks auf der CES 2020: Man wird ja noch träumen dürfen
Lenovo
Lenovo ist Marktführer unter den Notebook-Herstellern. Legendär ist die noch von IBM übernommene Sparte Thinkpad, zwar Business-Notebooks durch und durch, aber aufgrund ihrer Zuverlässigkeit und ihres urigen Designs auch bei anspruchsvollen Privatnutzern und Kreativen beliebt.
Hier ragt die X1-Serie heraus: Das ThinkPad X1 Extreme der 2. Generation soll Top-Ausstattung mit schlanker Bauweise vereinen. Für die X1-Carbon- und die X1-Yoga-Modelle erwarten wir in diesem Jahr ein Update auf die 10. Intel-Core-Generation. Pfiffig klingt auch das auf der CES 2020 neu vorgestellte ThinkBook Plus. Es hat einen E-Ink-Screen auf der Gehäuse-Außenseite.
Lenovos Ideapad-Linie richtet sich an Privatanwender. Spitzenmodell ist hier aktuell das IdeaPad 540, von dem wir in diesem Jahr eine Neuauflage erwarten. Anspruchsvolleren Anwendern empfiehlt Lenovo die Yoga-C-Serie: ultraschlanke, gut aussehende Notebooks mit dem berühmten Yoga-Kniff (Touchscreens, die sich ganz hinten klappen lassen). Das Topmodell Yoga C940 kommt hier bereits mit Intels 10. Chip-Generation, das geplante Yoga 5G mit Snapdragon-Prozessor und 5G-Mobilfunkchip.
Lenovos Legion-Serie adressiert dafür den Gaming-Markt, die Chromebook-Modelle der Chinesen richten sich vor allem an Schüler, Studenten und Anwender, die in der Mittelklasse zufrieden sind.
HP
HP liefert sich seit Jahren mit Lenovo eine Schlacht um die Markführerschaft bei Notebooks. Die Linien EliteBook, Zbook und ProBook sind zwar eigentlich für den Geschäftsbereich gedacht, können aufgrund ihrer zeitgemäßen Designs aber genauso gut für Privatanwender interessant sein. Darunter vor allem das eigentlich auf Sicherheit ausgelegte, dabei aber todschicke und nur 1kg leichte Elite DragonFly mit integriertem 360-Grad-Modus (x360).
Der Nachfolger DragonFly G2 kommt in diesem Jahr. Für Kreativschaffende mit hohen Leisungsanforderungen sind ZBook Studio oder ZBook Studio x360 interessant. Von beiden Modellen könnte HP in diesem Jahr Neuauflagen mit der 10. Intel-Core-Generation nachliefern.
Privatanwender müssen mit der Envy- oder der Spectre-Linie in Sachen Leistung und Design kaum Abstriche machen, vor allem bei den flachen und vielseitigen Spectre x360 und Envy x360. In der Omen-Linie setzt HP derweil ganz auf hochklassiges Gaming. Interessant ist zudem das Gaming-Notebook der Pavillon-Reihe, das HP für Gaming-Einsteiger konzipiert hat. Aktuell führt HP auch ein Chromebook: das x360 14 G1, sowie zwei Notebooks, die wahlweise mit der MS-DOS-Alternative FreeDOS 2.0 daherkommen. Windows oder Linux können NutzerInnen hier auf Wunsch nachinstallieren.
Dell
Dell setzt seit jeher auf individuell konfigurierbare Notebooks. Vostro und Latitude richten sich an die Geschäftswelt, die Inspiron-Linie an Privatanwender. Galten Inspiron-Laptops lange Zeit nicht als die allerhübschesten unter der Sonne, ist diese Meinung mit den neuen 13“ Inspiron-7000-2-in-1-Modellen eigentlich widerlegt.
Wer es noch schöner mag, kann zum ikonischen Design der XPS-Reihe greifen. Auf der CES 2020 hat Dell hier neue 13-Zoll-Geräte mit neuer Intel-Chip-Generation vorgestellt. Nebenbei gibt es auch eine XPS Developer Edition, auf Wunsch mit Ubuntu Linux.
Daneben hat Dell noch gleich zwei Gaming-Reihen im Programm. Die G-Serie für Gaming-Einsteiger und die Kultmarke Alienware. Einige Latitude-Notebooks gibt es auf Wunsch auch mit Chrome OS.
Acer
Bei Acer hat jede Funktion einen eigenen Namen. Die Swift-Modelle sind schlanke Arbeitsmaschinen für Privatanwender, bei den Notebooks der Spin-Linie lässt sich der Touchscreen-Bildschirm um 360 Grad nach hinten klappen. Switch sind Detachables, also – je nach Betrachtung Tablets mit Andocktastatur oder Notebooks, von denen ihr den Touchscreen abnehmen könnt. Ganz „normale“ Notebooks, zum Teil auch sehr günstig, finden Acer-Freunde in der beliebten Aspire-Serie. Extensa und Travelmate richten sich an die Geschäftswelt. Daneben bietet Acer einige Chromebooks an und in der Nitro-Linie Gaming-Laptops.
Bei den neuen Swift 5 (990g) und Swift 7 (890g) soll es sich um zwei der leichtesten 14-Zoll-Notebooks auf dem Markt handeln, die ganz nebenbei noch über fast randlose Displays verfügen. Die neuen Spin-Modelle 3 und 5 hat Acer verschlankt und mit einem 3:2-Formfaktor neu ausgestattet.
Asus
Der taiwanische Hersteller Asus startete seinen Durchmarsch einst mit dem kleien EeePC. Bekannter ist die Marke heute eher für ihre ausgefallenen Zenbooks und Vivobooks für den Consumer-Bereich. Schön: Die neuen VivoBooks 14 und 15 kommen auf Wunsch in bunten Farben daher.
Aktuelle Zenbooks (außer der S-Linie) verwenden mittlerweile Touchpads mit Sonderfunktionen, einem Touch-Display (Zenbook) oder gar einem Zweit-Display oberhalb der Tastatur (Zenbook Duo, Zenbook Pro Duo). Wer es noch schöner und auch leistungstechnisch anspruchsvoller möchte, sollte einen Blick auf die StudioBooks der ProArt-Linie werfen.
Mit ROG bietet Asus eine in der Szene auch sehr beliebte Marke für Gaming-Notebooks an. Daneben gönnt Asus den Nutzern eine wachsende Zahl an Google Chromebooks.
MSI
Geht es um das Thema Gaming, richten sich die Augen schnell auf MSI. Der chinesische Hersteller hat Gaming-Notebooks für praktisch jeden Geldbeutel im Programm. Die Linien GP und GL richten sich an preisbewusste Käufer, GS, GE und vor allem GT sind leistungsfähige, nicht selten trotzdem portable Gaming-Maschinen, mit denen auch Profis zu Werke gehen.
Auf der CES neu zu sehen, gab es MSIs erste Maschinen mit Intels 10. Core-Generation. Die Displays der beiden neuen Notebooks GS66 Stealth und GE65 Raider bieten auf Wunsch wahnwitzige 300 Hertz Bildwiederholrate. Ebenfalls interessant: Alpha 15, MSIs erster Gaming-Laptop mit AMD Ryzen 7, einem im 7-Nanometer-Prozess gefertigten Chip, kommt in diesem Jahr in einer neuen Version heraus.
Weniger bekannt: MSI bietet neben Gaming-Notebooks auch zwei weitere Linien an: Content Creation für Kreativschaffende und Workstations für die anspruchsvolle Arbeitswelt. Bei den Prestige 14 und 15 kombiniert MSI ein ruhiges Design mit Gaming-Elementen.
Mehr Gaming: Gigabyte und Razer
Gaming-Notebooks gibt es natürlich nicht nur von MSI und den anderen Großen. Auch Gigabyte hat sich mit den Aero-, Sabre- und Aorus-Serien einen Namen gemacht. Und wer direkt an die Quelle möchte, für den sind vielleicht die Notebooks „Blade“ des Grafikkarten-Experten Razer interessant. Hier gibt es die Linien Slate, Pro und Advanced.
Den Blade 15 bewarb Razer zum Verkaufsstart mit dem „flachsten Gaming-Notebook der Welt“ und das Blade 13 Stealth als „erstes Gaming-Ultrabook“ der Welt. Die Blade 15 Studio Edition ist eine Workstation für die Kreativindustrie.
Fujitsu
Fujitsu setzt nur noch auf Business-Notebooks – was im Prinzip niemanden davon abhalten muss, sich auch privat eins zuzulegen. Hier ist eigentlich nur noch die Lifebook-Linie übrig, die sich als mobile Office-Variante eignen soll.
Interessant für euch könnte das Lifebook U939x sein, das bei einem 13,3-Zoll-Formfaktor nur etwa 1kg auf die Waage bringt, sich um 360 Grad umklappen lässt und dabei auf Wunsch ganz in rot daherkommt.
Toshiba Dynabooks
Ähnlich wie bei Fujitsu sieht es bei Toshiba aus. Die Japaner haben sich bei Notebooks ganz auf die Geschäftswelt konzentriert. Für Privatanwender dennoch interessant sein könnten die vergleichsweise schlanken Laptops der Portégé-Reihe, etwa das Portégé X20W mit 360-Grad-Modus oder das Detachable X30T. Einige Geräte stattet Toshiba auch mit einem Mobilfunkchip aus, etwa das Portégé A30 oder das Tecra A50. Bei allen Modellen wäre mittlerweile ein Update auf die 10. Intel-Core-Generation angebracht.
Auf der CES 2020 hat Toshiba ein Notebook vorgestellt, das so gar nicht nach grauem Bürojob aussieht: das Portégé X30L-G ist erstaunlich farbenfroh und soll mit nur 870 Gramm das leichteste 13,3-Zoll-Notebook auf dem Markt sein.
Schenker
Einen etwas anderen Weg als die anderen Hersteller geht der Leipziger Hersteller Schenker mit speziell für entsprechende Berufszweige ausgestatteten Notebooks. Etwa Schenker Audio, einer Notebook-Serie für Musikproduzenten.
Trekstor/Vaio
Trekstor ist eine deutsche Marke, die sich vor allem auf den Lowcost-Markt spezialisiert hat und hier mit dem Surfbook (Power), Primebook (flach) und Yourbook (360°) attraktive Designs verkauft.
Interessant für Designliebhaber: Nachdem Sony einst die beliebte Laptop-Marke Vaio abgespalten hatte, hat sich Trekstor für Deutschland die Vertriebsrechte gesichert.
Aktuell erscheinen die beiden Vaio-Modelle A12 und SX14 via Trekstor auf der deutschen Vaio-Website. Im dortigen Shop werden sie allerdings aus ausverkauft angezeigt.
Ordissimo und Odys
Ähnlich wie Trekstor möchte auch Ordissimo den Einstiegsmarkt bedienen. Der französische Hersteller setzt hierbei auf ein besonderes Keyboard mit eigenen Shortcut-Tasten zu Funktionen wie E-Mail. Die Modelle heißen Sarah, Agathe oder Laura.
Mitbewerber Odys adressiert eine ganz ähnliche, preisbewusste Kundenschaft mit zwei myBook- und zwei Winbook-Modellen.
Microsoft
Windows-Notebooks direkt vom Windows-Hersteller: Microsofts Surface-Linie war eine der Top-Innovationen der 2010er-Jahre, und im neuen Jahrzehnt geht die Reise natürlich weiter. Geräte der Surface-Pro- oder Surface-Go-Linie sind Tablets mit andockbarer Tastatur. Das Surface Book ist detachable mit abnehmbarer Tablet-Einheit; das Surface Laptop denn endlich ein „waschechtes“ Notebook im edlen Design.
Mit dem Surface Pro X probiert auch Microsoft in einem Surface-Tablet erstmals Snapdragon-Chips aus:
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Huawei
Auch Huawei ist mit einigen Notebooks auf dem Markt. Spitzenmodell ist das Matebook X Pro. Daneben gibt es das schlanke, „einfache“ Matebook und das Matebook D für preisbewusste Käufer.
Samsung: Nur gucken, nicht anfassen
Samsung hat die eigene Notebook-Sparte bereits vor Jahren aus Deutschland zurückgezogen. Von einem Rückzug vom Rückzug ist derzeit nichts zu hören. Deswegen dürft ihr euch nur anschauen, was ihr da verpasst. Das sind vor allem die Windows-Notebooks der GalaxyBook-Serie und einige Chromebooks.
Darunter das neue Galaxy Chromebook – von meinem Kollegen Daniel Wendorf zu einem der Highlights der CES 2020 erklärt. Mit dem GalaxyBook S, das im März (in anderen Märkten) erscheinen soll, probiert auch Samsung Snapdragon-Prozessoren in einem Notebook aus.
Google: Noch nicht in Deutschland
Googles Chrome OS wird als Windows-Alternative immer beliebter. In den USA und einigen wenigen weiteren Märkten (nicht Deutschland) gibt es das Pixelbook und das Pixelbook Go direkt vom Erzeuger. Der Rest der Welt muss sich vorerst noch mit Chromebooks von anderen Herstellern begnügen. Immerhin: Von den Großen haben sowohl Lenovo als auch HP, Dell, Asus, Acer und Samsung welche im Angebot.
Apple
Apple bildet unter den Notebook-Herstellern einen Sonderfall mit dem eigenen Betriebssystem macOS, das es nur für Apple-Geräte gibt. Und nach dem Motto: Jeder ist ein Kreativer, hat Apple nur zwei Linien für Content Creator im Angebot: MacBook Air (ultraportabel) und MacBook Pro (Leistung).
Das neue MacBook Pro 16 Zoll hat bereits das neue Magic Keyboard erhalten, mit dem Apple wohl nach und nach auch die anderen Modelle upgraden wird. Wer ein wenig experimentierfreudig ist, kann auch das iPad Pro mit Andocktastatur und Apples ebenfalls eigenem iPadOS als Notebook verwenden.
Haben wir euch mit unserer Übersicht ein wenig geholfen? Zu welchen Notebooks würdet ihr gerne noch mehr wissen? Schreibt es uns in die Kommentare!
Hinweis: Unsere Auswahl deckt nicht den gesamten Markt ab. Sie umfasst die größten und bekanntesten Hersteller sowie einige Exoten. Bilder: Hersteller.
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