Beamer galten vor einem Jahrzehnt noch als graue Powerpoint-Gadgets. Mittlerweile sind sie Multimedia-Künstler für Heimkino und können sogar alte Konsolen auf der Leinwand zum Leben wiedererwecken. Der MoGo 2 Pro sticht aber heraus, weil kaum ein anderer Full-HD-Beamer dieser Qualität so winzig ist.
Inhalt:
- Full HD im Taschenbuchformat
- Lieferumfang und Ersteinrichtung
- Ohne Netflix, aber mit Android TV
- 1080p-Auflösung? Ja, aber…
- Ausreichende Helligkeit für abgedunkelte Räume
- Automatisierte Bildsteuerung und gute Gaming-Eigenschaften
- Fazit: Kompakter Beamer für abgedunkelte Heimkinos
Full HD im Taschenbuchformat
Huch, ist der aber klein! Der Xgimi MoGo 2 Pro fällt auf den ersten Blick vor allem dadurch auf, kaum größer als ein handlicher Stapel Taschenbücher zu sein. Dass Beamer in den zurückliegenden Jahren immer weiter schrumpften, ist ein Trend, der überhaupt erst den Siegeszug der Beamer-Kinos in den Wohnzimmern ermöglichte.
Von den Maßen her positioniert sich der Xgimi MoGo 2 Pro zwischen dem etwas größeren mobilen Full-HD-Projektor Halo+ aus gleichem Hause und dem kleineren Hype-Beamer Samsung The Freestyle.
Der MoGo 2 Pro hat mit dem Samsung-Pedant eines gemeinsam: Sie wollen mobil sein, ihnen fehlt allerdings ein integrierter Akku. Das war und ist der Vorteil des Halo+, der auch ohne Stromquelle selbst im abgelegensten Wald Filme und Spiele projiziert.
Dafür bietet der kleine Xgimi-Bruder MoGo 2 Pro ebenfalls ein 1080p-Bild samt vollautomatischer Trapezkorrektur, was wiederum dem Samsung-Gerät fehlt. Jeder der genannten Beamer hat also seine Vorzüge.
Erstaunlich ist, dass die Ingenieure es geschafft haben, die ganze komplexe Beamer-Technik ins Winzgehäuse zu quetschen. Auf der Vorderseite sind die Projektorlinse und die Sensoren zur automatisierten Bildsteuerung untergebracht. Die Stereo-Lautsprecher samt Mini-Subwoofer sitzen an den Seiten und der Rückseite.
Ausreichend viele Anschlüsse
Ein HDMI-Eingang, die USB-Buchse für externe Speichermedien, ein USB-C-Anschluss zur Stromversorgung und die 3,5-mm-Buchse sind fein säuberlich auf der Rückseite über dem Subwoofer angeordnet.
Auf der Oberseite sitzt noch der An/Aus-Knopf. Anders als beim Halo+ fehlen jedoch Bedienelemente zur Mediensteuerung.
Aber dafür gibt es ja die mitgelieferte Fernbedienung.
Die, so hätte ich mir gewünscht, hätte man durchaus hinter einer Klappe an der Seite verstauen können. So aber schleppt man immer mindestens zwei Geräte separat mit sich rum, wenn der Beamer auf Reisen mitkommt.
Xgimi MoGo 2 Pro |
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Maße: 16,1 * 11,9 * 10,8 cm / Gewicht: 1,1 kg |
Wiedergabetechnik: 1-Chip-DLP-Technik mit 0,23″-Sensor / Lichtquelle: LED / Lampenlebensdauer: 25.000 Stunden |
Auflösung: 1.920 * 1.080 Pixel via Pixel-Shift / Bilddiagonale: 77 cm bis 287 cm / Projektionsverhältnis: 1:1.2 / Kontrast: k.A. / Helligkeit: 400 ANSI-Lumen Korrekturen: Auto-Leveling, automatische Trapezkorrektur, Hinderniserkennung, Autofokus, HDR10, HLP / Sound: integrierter Stereolautsprecher (2x 8 W) |
Betriebssystem: Android TV 11.0 / App-Store: ja / Sideload: ja / Sprachsteuerung: ja (Google Assistant) / |
Konnektivität: 1x HDMI; 1x USB-A; WLAN 802.11 a/b/g/n/ac; Bluetooth 5.0, DLNA |
Leistungsaufnahme: 65 Watt |
Lieferumfang und Ersteinrichtung
Xgimi liefert neben dem Beamer und der erwähnten Fernbedienung inklusive Batterien ein USB-C-Netzteil mit maximal 65 Watt Leistung. Zwei schmale Anleitungen vervollständigen das Paket.
Eine davon ist die Nutzeranweisung, die keine Fragen unbeantwortet lässt. Das dünnere Heftchen erklärt, wie du auf dem Xgimi-Projektor Netflix zum Laufen bekommst. Denn eine Zertifizierung für diesen Streaming-Dienst hat das Gerät nicht.
Die Erstinstallation ist unkompliziert. Das Netzteil in den Beamer stöpseln und den Power-Knopf drücken, dann noch die Fernbedienung koppeln und das eigene Android-Konto erstellen oder mit einem vorhandenen Account einloggen.
Letzteres klappt auch bequem übers Android-Telefon und ist in zwei Minuten erledigt. Aber ganz ohne Internetverbindung geht nichts – angesichts des Einsatzzweckes ist die Verbindung ins World Wide Web nur konsequent.
Ohne Netflix, aber mit Android TV
Um den Bogen zu spannen: Netflix ist nur über Umwege lauffähig. Dass die App aber auf den MoGo 2 Pro streamt, ist dem vorinstallierten Android TV zu verdanken.
Zwar ist das Fernsehpendant noch immer nicht so mächtig wie das auf Smartphones dominierende Betriebssystem. Für gemütliche Filmabende sind aber nahezu alle Apps direkt im Store auffindbar: Amazon Prime, Disney+, Zattoo und Co. sind mit wenigen Klicks installiert und ohne Abstriche lauffähig.
Möchtest du ein Medium extern zuspielen, geht das über einen Datenträger wie zum Beispiel USB-Sticks oder Festplatten. Oder aber du schließt deinen BluRay- oder DVD-Player über HDMI an. Auch das funktioniert, selbst mit alten PAL-Scheiben, die wegen ihrer 50-Hz-Codierung auf anderen, mit 60 Hz standardisierten Geräten öfter ein Stottern auslösen.
1080p-Auflösung? Ja, aber…
Das handliche Format weckt natürlich Skepsis – schließlich soll so ein Beamer ja bestenfalls echtes Kino-Feeling transportieren. Also direkt gefragt: Kann das Ding echtes Full HD ausgeben – oder nur entgegennehmen, wie das bei vielen Billigprojektoren der Fall ist?
Die Antwort: Jein.
Der MoGo 2 Pro zaubert tatsächlich 1080p-Bilder auf die Leinwand. Doch Xgimi nutzt Pixel-Shift als Kompromiss, um hohe Auflösung und geringe Gehäusemaße.
Dieses Verfahren multipliziert durch kleinste Verschiebungen die geringere Auflösungen. Das erlaubt dem Kleinprojektor die volle 1080p-Auflösung und (trotz kleinerer Lichtquelle) ein helleres Bild auszugeben.
Der einzigen beiden Nachteile bestehen darin, dass das Bild mit einem nativen Full-HD-Beamer in punkto Detailreichtum nicht ganz mithalten kann und der abgedeckte Farbraum etwas geringer ist.
Ausreichende Helligkeit für abgedunkelte Räume
Neben der Auflösung und dem Farbraum sind noch die ANSI-Lumen entscheidend, ob Kino-Feeling aufkommt. Der MoGo 2 Pro hat hier gegenüber vielen anderen Modellen eindeutig das Nachsehen. Verglichen mit dem Xgimi Halo+ kommt er nur auf gut die 50 Prozent der Helligkeitswerte.
Bei Tageslicht ist der Mini-Beamer nicht zu gebrauchen, ganz klar. Sobald der Raum jedoch abgedunkelt ist, zaubert der MoGo 2 Pro auch mit „nur“ 400 ANSI-Lumen ein helles und ausreichend kontrastreiches Bild auf die Leinwand.
Und wie immer gilt ein physiaklisches Prinzip: Je näher der Beamer an der Projektionsfläche steht, desto heller ist das Bild. Und leider auch kleiner, denn mit den Ultrakurzdistanzbeamern bzw. Laser-TVs kann der MoGo 2 Pro einfach nicht mithalten.
Automatisierte Bildsteuerung und gute Gaming-Eigenschaften
Weshalb ich persönlich Xgimi sehr schätze, ist die schnelle Trapezkorrektur. Ist der Beamer nicht ganz senkrecht zur Projektionsfläche ausgerichtet, korrigiert das Gerät die Projektion. Vorbei die Zeiten, in denen du das Bild mühsam selbst wiederherstellen musstest. Auch den Fokus regelt der MoGo 2 Pro automatisch.
Möchtest du eine geringe Latenz, kommt dir der Gaming-Modus entgegen. Der Input-Lag ist dann spürbar geringer, allerdings geht das nur auf Kosten der ausgeschalteten automatisierten Bildkorrektur. Ein kleineres Manko, mit dem man jedoch gut leben kann, wenn man dafür AAA-Spiele im XXL-Format erleben kann.
Fazit: Kompakter Beamer für abgedunkelte Heimkinos
Butter bei die Fische: Weder von der 400 ANSI-Lumen starken Helligkeit her, noch bei der Portabilität ist der Xgimi MoGo 2 Pro eine uneingeschränkte Kaufempfehlung. Wenn du aber einen Projektor suchst, der schnell und einfach zu installieren ist, 1080p-Bilder an die Leinwand schmeißt und sich unauffällig in die Wohnlandschaft integriert, ist der Xgimi MoG 2 Pro einen Blick oder gar Kauf wert.
Alle relevanten Streaming-Apps sind lassen sich installieren, externe Medienquellen kannst du problemlos einbinden und sogar zum Spielen taugt das Gerät. Sollte dein Beamer nicht nur kompakt, sondern auch wirklich portabel sein, empfehlen wir dir einen Blick auf den Xgimi Halo+.
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