Apple iPad (8. Gen) im Test: Alles besser mit dem schnelleren Chip?

Apple hat das iPad der 8. Generation mit einem schnelleren A12-Chip ausgestattet. Wir haben es getestet. Das neue Einstiegs-iPad profitiert vor allem von neuen Funktionen unter iPadOS 14.

Apple iPad (8. Gen) im Test: Alles besser mit dem schnelleren Chip?
Apple iPad 8. Generation 2020 im Test

Wie testet man ein Tablet, das sich im Vergleich zum Vorgänger kaum verändert hat? Apple baut im neuen iPad der 8. Generation den schnelleren A12-Chip mit einer neuralen Engine ein, das iPad der 7. Generation verwendete noch den A10. Das ist auch schon der größte Unterschied zwischen den beiden Generationen.

Home Button und Touch ID im iPad 8: Klingt betagt, ist aber immer noch ungemein praktisch.
Home Button und Touch ID im iPad 8: Klingt betagt, ist aber immer noch ungemein praktisch.

Auch das neue iPad 8 verwendet Technik, die Apple für die meisten anderen iPads inzwischen ausgemustert hat: den Lightning-Connector, eine Home-Taste mit TouchID, einen 3,5-mm-Audioanschluss, Bluetooth 4.2, ein Retina-Display statt dem höher auflösenden Liquid Retina, eine Frontkamera mit 1,2 Megapixeln, recht breite Display-Ränder und 3 GB RAM zusammen mit 32 oder 128 GB Speicher.

Ältere Technik, niedriger Einstiegspreis

Schaut ihr euch den designierten Preis an, dann wird offenbar, warum Apple es bei dieser Konfiguration belässt: Das iPad der 8. Generation bleibt das Einstiegs-iPad, für das Apple den Verkaufspreis möglichst niedrig halten möchte. Die Technik ist erprobt und hat sich als zuverlässig erwiesen. Die Preissprünge zu den besser ausgestatteten iPad Air der 4. Generation (ab Ende Oktober im Handel) oder dem iPad Pro sind deutlich.

Apple Pencil: Nur die 1. Generation ist mit dem iPad der 8. Generation kompatibel.
Apple Pencil: Nur die 1. Generation ist mit dem iPad der 8. Generation kompatibel.

Zusammen mit einem Apple Pencil (auch wenn hier nur die 1. Generation des Stifts kompatibel ist), einem Smart Keyboard und dem neuen iPadOS 14 ergeben sich auch für das günstigste iPad damit neue, spannende Möglichkeiten. Mit dem Apple Pencil etwa kann iPadOS 14 auch am iPad 8 Schrift und Formen erkennen. Nicht von ungefähr kommt sicher auch Apples Hinweis, mit dem A12-Bionic-Chip wäre das iPad 8 bis zu sechsmal schneller als das meist verkaufte Chromebook. Die Botschaft ist hier: Das iPad 8 soll sich auch an Notebook-Einsteiger richten.

Eine Google-Suche nach „Top-selling Chromebook USA“ ergibt als obersten Treffer eine Amazon-Rangliste der meist verkauften Chromebooks. Nach der rangiert das Asus C720 Chromebook auf Platz 1, ein 7 Jahre altes Chromebook mit einem 1,4-GHz-Intel Celeron 2955U der Haswell-Architektur. Muss man als Tablet auch erst einmal schlagen. Neuere Chromebooks sind allerdings teilweise mit Intel-Core-Prozessoren ausgestattet und deutlich performanter.

Kritzeln auf dem iPad 8: Funktioniert überraschend gut

Als erstes probierten wir Scribble aus, Apples neue Handschriftenerkennung unter iPadOS 14. Zum Start der Funktion im September 2020 funktioniert diese nur für die Sprachen Englisch und Chinesisch. Deutsch steht uns zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Beitrags noch nicht zur Verfügung. Unter Einstellungen -> Allgemein -> Sprache fügen wir hier Englisch hinzu.

Der Bildschirm des Geräts startet neu, die Systemsprache des iPad 8 ist nun Englisch, und das System zeigt uns direkt in den Einstellungen die Funktion Scribble an, die wir hier in einem Testfenster oder auch anderen Apps wie Notizen ausprobieren können. Ihr könnt allerdings die Systemsprache danach wieder auf Deutsch schalten. Scribble bleibt euch dann erhalten, versteht aber trotzdem nur Englisch. Unser Screencast zeigt euch, wie das Kritzeln auf dem iPad geht:

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Kurz zusammengefasst, funktioniert Scribble in unserem ersten Kurztest relativ zuverlässig. Je genauer ihr schreibt, desto besser. Einige Wörter, die wir sehr krakelig geschrieben haben, hat Scribble falsch interpretiert, aus einem I (für „Ich“) machte Kritzeln eine 1.

Objekterkennung unter iPadOS 14: Macht richtig Spaß

Fast noch besser funktioniert in unserem Test die Objekterkennung (Shape Recognition), die wir in der Notizen-App ausprobieren. Ist Scribble eingeschaltet, malt ihr hier einfach eine Form, so gut ihr könnt, und bleibt mit dem Stift für einen kurzen Moment auf der Stelle, ohne ihn abzusetzen. Dann startet iPadOS 14 die Objekterkennung. Auch hier zeigt unser Video, wie ihr das etwa mit Linien, Kurven, Kreisen, Wolken, Pfeilen und Rechtecken macht:

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Was etwas nervt, ist, dass wir den Apple Pencil der 1. Generation immer wieder neu in das Gerät einstecken müssen, um ihn zu koppeln. Häufig bricht die Verbindung ab, manchmal sogar, wenn das iPad nur ein paar Minuten im Standby war. Schade also, dass das iPad 8 den Apple Pencil der 2. Generation noch nicht unterstützt.

Smart Keyboard, ein optionales und empfehlenswertes Zubehör für das iPad 8. Gen.
Smart Keyboard, ein optionales und empfehlenswertes Zubehör für das iPad 8. Gen.

Besser funktioniert das mit dem Smart Keyboard, das direkt von Haus aus mit dem iPad verbunden ist und das wir sogar schon zur Einrichtung verwenden können.

Performance des iPad 8 überzeugt

Wie testet man nun die Leistungsfähigkeit des Prozessors? Wir erlauben uns hier einen Spaß. Apple warb auf der jüngsten Keynote für den kommenden A14-Chip im höher platzierten iPad Air mit einer tollen Möglichkeit: Die App Pixelmator Photo soll Digitalzooms mit Hilfe einer Funktion namens ML Super Resolution nachträglich schärfen. Was, wenn wir das einfach schon am iPad 8 mit dem A12 Bionic ausprobieren würden? Das zeigt unser folgendes Video:

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Und, ja, um es vorwegzunehmen: ML Super Resolution lässt sich auch mit einem A12 Bionic anwenden. Es dauert dann etwa eine halbe Minute, bis die Berechnung abgeschlossen ist. Das dürfte mit einem A14 deutlich schneller gehen. Und natürlich ist das Ergebnis nicht so gut wie in einem Agentenfilm. Wir erhalten aber trotzdem ein deutlich verbessertes Bild. Ach unser Performance-Test mit der Bildbearbeitung, Videos und einem etwas aufwändigeren Spiel ist erfolgreich. Die Apps starten und arbeiten schnell, Ruckler sind im Spiel fast nicht zu bemerken. Hier unser Video dazu:

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Kameras im iPad 8: Standard

Die integrierte FaceTime-Kamera ist eine Frontkamera, ist eine Frontkamera. Das Bildergebnis ist nicht sonderlich berauschend. Gleiches gilt für die rückwärtige Kamera, die unter guten Lichtverhältnissen ganz brauchbare Bilder liefert, bei weniger Licht aber schnell zu rauschen beginnt. Beide dürften nur als Notfallkameras gedacht sein; dafür reichen sie aus.

Nachdem wir ein paar Apps heruntergeladen haben, Apple auch einige Apps aus der Cloud hinzugefügt hat, wir ein paar Bilder und die vier Screencasts aufgenommen haben, die ihr oben seht, sind etwa 20 GB der 128 GB Speicher unseres Testexemplars belegt. 128 GB ist eine recht ordentliche Speichermenge für ein Einstiegs-Tablet, da ihr hier für gewöhnlich weniger Bilder knipsen werdet als etwa mit einem Smartphone.

iPad 8 mit 32 GB: Besser nicht zu viele aufwändige Spiele

Bei der ebenfalls noch verfügbaren iPad-8-Option mit 32 GB Speicher könnte es indes schnell eng werden, gerade wenn ihr einige aufwändigere Spiele installieren wollt, die teilweise mehrere Gigabyte fressen. Hier hätten wir es begrüßt, wenn Apple dem Gerät 64 GB spendiert hätte. Allerdings können Einstiegsnutzer auch damit gut hinkommen, gerade wenn ihr Bilder, Videos und Notizen in der iCloud speichert und länger nicht benutzte Apps deaktiviert.

Der Akku brauchte mit dem mitgelieferten Ladegerät satte 3 Stunden, um von null auf hundert wieder aufzuladen, brachte uns dann aber auch locker über einen ganzen Arbeitstag. Der Sound der Stereo-Lautsprecher ist wieder einmal schwer in Ordnung. Man wünscht sich, die meisten Notebooks klängen so gut.

Das iPad 8 als Notebook

Diesen Beitrag schreiben wir auf dem Smart Keyboard am iPad 8, das wir damit kurzfristig zum Notebook umrüsten. Und das funktioniert überraschend gut. Dass das iPad zum Notebook werden kann, hatten wir bei Zeiten schon einmal mit einem iPad Mini und einem iPad Pro für euch getestet. Das eigene Betriebssystem iPadOS macht es möglich, die neue Version 14 bringt die Software noch einmal ein ganzes Stück weiter in Richtung Desktop-Betriebssystem oder, wenn ihr so wollt, Windows-Alternativen.

Funktioniert auch als Notebook: das iPad 8
Funktioniert auch als Notebook: das iPad 8

Die Maus ist schnell gekoppelt und eingerichtet. Wie schon in unseren früheren Tests gefällt uns Apples eigener Ansatz eines Mauszeigers, der sich beim Überfahren den einzelnen Desktop-Elementen anpasst. Mit WordPress auf einem Firefox-Browser lässt sich auf dem iPad 8 halbwegs gut arbeiten. Wenn ihr wollt, stehen euch natürlich noch andere Browser wie Safari oder Chrome zur Verfügung.

Dem iPad der 8. Generation kommt (wie schon seinem Vorgänger) das hochauflösende Display zu Gute, auf dem sich auch kleine Schrift gestochen scharf lesen lässt. Das Smart Keyboard bietet ein erstaunlich gutes Schreibgefühl. Einzig, dass sich hier keine Hintergrundbeleuchtung einschalten lässt und eine Escape-Taste fehlt, würden wir bemängeln. Auch fehlt uns die Möglichkeit, die Tastenwiederholung in der Geschwindigkeit zu verändern.

Ihr könnt aber noch weiteres USB-Zubehör an das iPad anschließen, um das richtige Notebook-Feeling zu bekommen.

Smart Keyboard dehnt sich auf den Bildschirm aus

Anfangs passiert es durch die Architektur von Keyboard und Hülle auch noch, dass wir beim Tippen auf die Zahlen in der obersten Reihe versehentlich das Display erwischen und damit etwas auf dem Touchscreen auslösen. Das muss aber gar nicht unbedingt schlecht sein, da das Smart Keyboard ganz unten auf dem iPad eine eigene Leiste mit Wortvorschlägen anlegt, die ihr auf Wunsch antippen könntet. In der Praxis waren wir davon aber eher überfordert.

Praktisch und flach: Das iPad 8. Gen mit dem Smart Keyboard
Praktisch und flach: Das iPad 8. Gen mit dem Smart Keyboard

So oder so: Gerade auch dadurch, dass sich mit der Maus mittlerweile alles steuern lässt, ihr damit etwa auch zwischen Apps wechseln oder zum Homescreen zurückkehren könnt, ist das iPad mit Smart Keyboard eine echte Mini-Notebook-Alternative. Die Größe des Displays von 10,2 Zoll ist für kurze Office-Arbeiten ideal.

Fazit zum iPad 8. Gen.

Der neue Chip macht das iPad 8 schneller, und dank iPadOS 14 bekommt ihr auch auf dem Einstiegs-iPad praktische, neue Funktionen. Auch aufwändigere Spiele konnten wir auf dem Gerät spielen und selbst als Mini-Notebook ist das Gerät eine echte Alternative.

Die Systemfrage: Welches Betriebssystem ist das Beste?

Die neueste Technik dürft ihr indes nicht erwarten. Bis auf den Chip und noch mehr recycelte Materialien, unter anderem auch das Zinn des Prozessors und Holzfasern in der Verpackung, hat Apple nahezu alles Andere im Vergleich zum iPad 7 unverändert gelassen. Wer das Vorjahrestablet noch besitzt, muss nicht umsteigen. Das iPad 8 richtet sich eher an Nutzer, die über ein noch älteres iPad verfügen und aufrüsten oder einfach günstig in die Apple-Welt einsteigen wollen.

Das iPad 8. Gen. ist in mehreren Versionen bei EURONICS erhältlich.

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2 Kommentare zu “Apple iPad (8. Gen) im Test: Alles besser mit dem schnelleren Chip?

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