Hyrican Powerstation UPP-1200 im Test: Attraktion in Orange

Hardware-Hersteller Hyrican ist spät auf der Party für mobile Solaranlagen. Die Powerstation UPP-1200 braucht sich aber vor der Konkurrenz nicht zu verstecken.

Hyrican Powerstation UPP-1200 im Test: Attraktion in Orange

Seit eigentlich wenigen Jahren erst buhlen die Hersteller mobiler Solaranlagen um Kund:innen: meist mit einer Kombi aus Solar-Powerstation und passenden Solarpanels. Die Hyrican UPP-1200 ist eine solche Powerstation, die du mit mobilen Solarpanels erweitern kannst. Im Test überzeugt uns die „tragbare Steckdose“ mit Ausdauer, hervorragender Bedienbarkeit und einem sehr genauen Display.

Inhalt:

Hyrican UPP-1200 Bedienung: Alles auf der Vorderseite

Die Hyrican UPP-1200 macht die Bedienung ziemlich leicht. Beinahe alles, was du anschließen oder bedienen könntest, befindet sich auf der Vorderseite. Allen voran: der gut erreichbare und im Standby pulsierende Power-Button, mit dem du auch das Display einschaltest. Links findest du zwei Schuko-Steckdosen für Haushaltsgeräte, mittig neben dem Power-Knopf den Eingang, um die Powerstation mit Solarstrom oder Haushaltssteckdose aufzuladen. Ganz rechts findest du Gleichstrom-Anschlüsse (DC). Darunter neben 2x USB-A und 2x USB-C auch einen KFZ-Ausgang und – recht exotisch – 2 runde DC-Ausgänge.

Hyrican UPP-1200 Vorderseite
Hyrican ordnet alle Anschlüsse übersichtlich an der Vorderseite der UPP-1200 an.

Das mittig platzierte Display ist schön groß und übersichtlich gehalten. Kleinste Änderungen der Leistung zeigt es granular an. Hyrican verwendet eine genormte AC7909-Schnittstelle, an die du einen Ladestecker anzuschließen kannst. Sehr schön übrigens: auch herstellerfremde Solarpanels konnte ich daran anschließen, etwa das Jackery SolarSaga 80.

Die beiden USB-A-Schnittstellen verwenden USB 3.x und QuickCharge 3.0 (bis 18 Watt). Von den beiden USB-C-Schnittstellen schafft die rechte 18 Watt und die linke 60 Watt. Das wirft die Frage auf: Warum kann nur eine schnell laden und warum nicht gleich bis 100 Watt, wie das aktuelle USB-PD 5 erlaubt?

Eine Designgeneration zurück

Die AC- und die DC-Steckdosen schaltest du jeweils mit einem kleinen Knopf unterhalb an. Das sieht zwar etwas fummelig aus, ist aber erstaunlich intuitiv. Das einzige nennenswerte Bedienelement, das Hyrican auf der Rückseite verbaut hat, ist die LED mit passendem Einschaltknopf. Anders als viele andere Hersteller setzt Hyrican hier übrigens auf eine sehr lange, flächige LED, was für ein helles, gleichmäßiges und vergleichsweise weiches Licht sorgt, etwa in einem Zelt. Das ist durchaus clever mitgedacht.

Lichtpanele auf der Rückseite
Die Leuchtpanele auf der Rückseite der Powerstation kann als Zeltlicht dienen.

Auch der ergonomisch geformte Tragegriff oben ist gut benutzbar und leicht erreichbar. So funktional das Design aber auch ist, modisch erinnert das eher an frühere Jackery-Modelle, etwa den Explorer 1000 und damit eine Designgeneration früher als die moderner wirkenden und auch leichter stapel- und verstaubaren neuen Geräten vom Typ eines Explorer 1000 Pro.

Hyrican UPP-1200 vs. Jackery Explorer 1000
Zwei vom gleichen Schlag: Die Hyrican UPP-1200 und daneben der Jackery Explorer 1000

Hyrican UPP-1200 in der Praxis

Bei der Hyrican UPP-1200 steht der Name für die Ausgangsleistung: Bis 1.200 Watt Wechselstrom über die beiden AC-Schuko-Steckdosen sind möglich. So überraschen auch die von mir gemessenen Werte (unten) wenig. Bis zu dieser Grenze liefert die Powerstation zuverlässig Strom, darüber leider nicht.

HaushaltsgerätLäuft?
MacBook (ca. 45 Watt)ja
Handmixer (ca. 100 Watt)ja
Kaffeemühle (ca. 250 Watt)ja
Toaster (ca. 850 Watt)ja
Espressomaschine (ca. 1350 Watt)nein
Wasserkocher (ca. 2000 Watt)nein
Kontaktgrill (ca. 2000 Watt)nein
Getestete Haushaltsgeräte an der Hyrican UPP-1200

Auch wenn mehr gar nicht zu erwarten steht, bin ich doch immer wieder leicht enttäuscht, wenn eine Powerstation direkt abschaltet und einen Fehler ausgibt, wenn ich ein Gerät mit mehr Leistung daran anschließe. Eine Alternative wäre nämlich, die Leistung runterzuregeln, also etwa einen Wasserkocher mit weniger Watt zu betreiben. Es gibt einige Powerstations, die das können.

Lüfter springt recht schnell an

Das Laden über die USB-Steckdosen verläuft ebenso zuverlässig wie unspektakulär. Bei der Powerstation UPP-1200 springt bei mir allerdings auch schon bei etwa 40 Watt zu Weilen der Lüfter an. Also auch wenn ich bloß mein MacBook Air über die 60-Watt-fähige USB-C-Steckdose lade. Manchmal ist er leise, manchmal braust er auf, hin und wieder surrt er auch leise im Hintergrund. Auch bei Betrtieb der Wechselstromsteckdosen meldet er sich fast immer.

Der Lüfter in der UPP-1200: Wir hörten ihn recht häufig
Der Lüfter in der UPP-1200: Wir hören ihn recht häufig.

Weniger störend ist, dass der Lüfter sich einmal kurz meldet, wenn ich einen Netzstecker oder ein Solarpanel daran anschließe. Denn das scheint nur eine Kontrollinfo zu sein. Kurzes Aufbrausen als Info, dass das Gerät eine Eingangsleistung registriert hat – ähnlich wie ein Auto, das beim Abschließen einmal kurz blinkt oder leise hupt.

Bis zu 200 Watt Eingangsleistung sind laut Hersteller am UPP-1200 außerdem möglich (über Photovoltaik laut Anleitung sogar 240 Watt). Einen Schnelllademodus hat die Powerstation damit leider nicht. Das Aufladen an einer Haushaltssteckdose dauert 7,5 Stunden. Neuere Geräte anderer Hersteller schaffen das mittlerweile in 2.

Hyrican UPP-1200: Technische Daten

Hyrican setzt in der Powerstation UPP-1200 auf einen modernen Lithium-Eisenphosphat-Akku, der viele Ladezyklen erlaubt und damit Langlebigkeit gewährleisten soll. Das Gerät ist auch in den Maßen recht kompakt und trotz 11kg gut tragbar. Über die Spanne von 0 bis 40 Grad C Betriebstemperatur kommen einige Hersteller drüber. Schaden kann es in der Praxis nicht, wenn eine Solar-Powerstation auch bei großer Hitze im Sommer (bei direkter Sonneneinstrahlung dann >40 Grad) oder auch bei Solarstromgewinnung im Winter bei <0 Grad draußen stehen kann.

Hyrican UPP-1200
Maße/ Gewicht330 x 220 x 289 mm/ 11kg
Betriebstemperatur/ IP0 bis +40°C/ IP21
Kapazität992 Wh mit 32V
BatterietypLiFePO4
Ladezyklenbis 2.500 bei 80 Prozent
Nennleistung1.200 Watt (Spitze: 3.600 W)
EingangAC7909 bis 200W max. (12 – 30 V)
Ausgänge2x AC bis 1.200W
2x USB-A bis 18W
1x USB-C bis 60W
1x USB-C bis 18W
1x KFZ bis 120W (10A x 12V)
2x DC bis 120W (10A x 12V)
Preis, ca.950 Euro (nur Powerstation)
1.150 Euro (mit 200W-Solarpanel)

Aufgrund der IP-Zertifizierung von IP21 verträgt die Powerstation übrigens keinen Regenguss, Spritzwasser oder Staub – das ist aber nicht ungewöhnlich für ein solches Gerät. Stelle es am besten nur bei trockenem Wetter nach draußen und schütze es vor Spritzwasser, Staub und Sand.

Fazit: Nicht perfekt, aber nahe dran

Das Bedienkonzept überzeugt: Die Hyrican UPP-1200 ist eine tolle mobile Powerstation, die du auch mit Solarstrom aufladen kannst. Einzelne Kleinigkeiten hätte der Hersteller noch besser machen können, darunter das Lüftermanagement, das Design oder die Unterstützung von 2x USB-PD 5 mit 100 Watt über USB-C.

Generell ist auch die Frage, warum Powerstations schon bei relativ wenig Watt über Wechselstrom direkt abriegeln. Geht es um Camping und Co. oder Notstrom sollte zumindest ein normaler Wasserkocher damit funktionieren. Das ist beim Hyrican UPP-1200 leider nicht der Fall – bei vielen anderen Konkurrenzprodukten allerdings auch nicht.

Alles in allem ist Hyrican hier aber ein tolles Erstlingswerk gelungen: Die UPP-1200 ist eine mobile Powerstation, die sich sehen lassen kann. Die Hyrican Powerstation UPP-1200 findest du auch bei EURONICS.

Ein gutes Duo bildet sie übrigens zusammen mit dem Hyrican 220W Solarpanel, das wir ebenfalls getestet haben.

Unsere Bewertung
  • Hohe Ausdauer mit 992 Wh
  • Sehr genaues Display
  • Übersichtliche Bedienung: Alle Anschlüsse auf der Vorderseite
  • USB-C- und USB-A-Ausgänge
  • Praktischer Tragegriff
  • Große LED auf der Rückseite
  • AC-Nennleistung etwas gering
  • Lüfter meldet sich häufig

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