Die meisten Hersteller heutiger Smartwatches entscheiden sich bewusst für „Unisex“-Modelle – sie sind für alle gleichermaßen geeignet. Das ist meiner Auffassung nach der richtige Ansatz, denn wieso sollte eine Armbanduhr nur für ein Geschlecht geeignet sein? Viel entscheidender sind die eigenen Vorlieben und die Erwartungen an eine Smartwatch. Vor dem Kauf solltet ihr aber unter anderem auf die Größe und den Funktionsumfang achten. Denn hier gibt’s einige Geräte, die für Damen besser geeignet sein könnten.
- Größe und Design
- Technische Ausstattung
- Praktische Funktionen
- Worauf ihr verzichten könnt
- Akkulaufzeiten
- Apps
- Smartwatch-Empfehlungen
Die optimale Smartwatch für Frauen: Größe und Design
Checkliste vor dem Kauf:
✔ Entscheidet euch für eine Gehäusegröße passend zu euch und eurem Körper
✔ Displaygrößen ab 1,2 Zoll empfehlenswert
✔ Was gefällt euch besser? Eckig oder rund?
✔ Wählbare Ziffernblätter haben fast alle Smartwatches
✔ Einige Hersteller bieten weitere Individualisierungsoptionen an
Kleine Uhren für Frauen, große für Männer? Verabschieden wir uns besser von diesem antiquierten Klischee. Ideal ist, was gefällt. Und was am besten zu einem selbst passt. Seid ihr selbst eher zierlich und tendenziell dünn, könnte (!) eine Smartwatch mit 45mm großem Gehäuse zu klobig an eurem Handgelenk aussehen. Gängige Maße sind hier 38mm, 40mm, 42mm, 44mm und sogar mehr. Daraus leiten sich die Displaygrößen ab. Die Regel hier meist (deutlich) über 1 Zoll Bildschirmdiagonale. Die 1,2 Zoll einer 44mm Samsung Galaxy Watch4 erlauben beispielsweise eine sehr gute Bedienbarkeit. Wer’s größer mag: Die Huawei Watch Fit Elegant hat 1,64 Zoll zu bieten.
Ein weiterer Aspekt, der eine größere Rolle spielt, ist das Design. Eckige Displays wie bei der Apple Watch oder vielen Smartwatches im Stil von Fitnessarmbändern wirken dezent technisch, Alternativen mit kreisrunden Displays sind (subjektiv betrachtet) modischer und klassischer. Egal, für welche Form ihr euch entscheidet: Nahezu alle Smartwatches für Frauen verfügen über zig Ziffernblätter, die ihr jeden Tag virtuell wechseln könnt.
Mittlerweile eine große Rolle spielt die Individualisierbarkeit. Samsung bietet für seine Galaxy-Watch-Reihe das sogenannte Watch Studio an, Ähnliches gibt’s auch bei Apple. Hier könnt ihr vor dem Kauf aus verschiedenfarbigen Gehäusen und Armbändern wählen, um so euren persönlichen Stil zu finden. Sowieso lassen sich gerade bei den höherpreisigen Produkten bekannter Hersteller die Armbänder nachträglich problemlos tauschen.
Technische Ausstattung: Was soll’s denn sein?
Checkliste vor dem Kauf:
✔ Welche Funktionen braucht ihr (wirklich)?
✔ Praktisch: Herzfrequenz-Messung, EKG, Blutsauerstoff
❌ Integriertes Funkmodul erhöht den Preis (deutlich)
✔ Die meisten teureren Smartwatches sind wasserdicht
Was macht eine Smartwatch smart? Es sind die „technischen Spielereien“ wie die Möglichkeit, die Sauerstoffsättigung im Blut, den Blutdruck oder die Herzfrequenz zu messen. Daraus lassen sich Informationen wie Stresspegel oder Aktivität (in Kombination mit Bewegungssensoren) ableiten. Genau das ist für sportlich aktive und auch ältere Menschen besonders hilfreich. In meinen Augen sind das die wichtigsten Features einer Smartwatch. Aktivitäten wie Joggen, Yoga, Meditation oder Gehen erkennen heutige Uhren übrigens selbständig bzw. lassen sich schnell starten. Für eine Unterstützung beim Sport, Zählen der verbrannten Kalorien oder zum Tracken von Gesundheitswerten.
Ein Funkmodul für eine Smartwatch ist meiner Auffassung nach nur dann nötig, wenn ihr die Uhr auch unabhängig vom Smartphone verwenden wollt. Zum Beispiel beim Joggen oder Schwimmen. Apropos: Nahezu alle höherpreisigen Smartwatches sind wasserdicht. Praktisch.
Praktische Elemente für den Alltag
Checkliste vor dem Kauf:
✔ Für den Notfall: Notruf-SOS und Sturzerkennung
✔ Für Musik: Bluetooth, WLAN und ausreichend Speicher
✔ NFC für kontaktloses Bezahlen
Soll es eine Smartwatch für eine gesundheitlich eingeschränkte oder ältere Dame sein, achtet auf Notfall-Funktionen. Die Apple Watch oder die Galaxy Watch bieten solche Elemente von Haus aus. Sie teilen Anwenderinnen auch mit, wenn sie eine zu hohe oder zu niedrige Herzfrequenz besitzen bzw. etwas mit dem Herzrhythmus nicht stimmt.
Mit Bluetooth baut ihr eine Verbindung zum Smartphone auf, daheim nutzt ihr vorzugsweise WLAN zum Herunterladen von Apps oder Musik auf die Uhr. Die hört ihr am besten über schnurlose und mit der Smartwatch verbundenen Kopfhörer. Wer also gerne unterwegs sowie unabhängig vom Smartphone Melodien lauschen oder Podcasts hören will, sollte auf diese Elemente achten. Und genügend Speicher besitzen. 8, 16, 32GB Flash-Speicher sind nicht mehr selten, aufrüsten lässt sich dieser in der Regel nicht nachträglich.
Übrigens: Kontaktloses Bezahlen mit der Smartwatch ist ziemlich cool, setzt allerdings ein NFC-Modul voraus. Ohne „Near Field Communication“ und eine Anbindung zum Smartphone (Bluetooth) bzw. zum Internet (LTE) klappt es sonst nicht.
Worauf ihr verzichten könnt
Checkliste vor dem Kauf:
❌ Menstruationskalender nett, aber kein Kaufgrund
❌ Telefonierfunktion oftmals unpraktisch
❌ Schlafanalyse wird meist nicht benötigt
Mittlerweile fast schon Standard sind Anwendungen speziell für Frauen – allen voran Menstruationskalender. Solche Lösungen sind sicherlich praktisch, aber sollten nicht DAS Argument für den Kauf einer Smartwatch sein. Meist lassen sich diese via App nachträglich hinzufügen, alternativ genügt hier auch ein Kalender fürs Mobiltelefon.
Hersteller werben nicht selten mit Telefonier-Funktionen dank integrierter Lautsprecher und Mikrofone. Dass das kein Erlebnis ist, könnt ihr euch sicherlich denken. Sinnvoll ist nur ein Ausnahmefall: Smartwatch mit LTE-Modul und schnurlosen Kopfhörern. Ob das sein muss? Zumindest ist diese Variante garantiert kostenintensiv.
Wenn ihr euch vorstellen könnt, euer Schlafverhalten zu überprüfen, Schnarchgeräusche festzustellen sowie Schlafphasen zu erfassen, dann kann eine Analyse hilfreich sein. Hierzu ist das Tragen der Uhr in der Nacht nötig, was bei größeren Smartwatches unpraktisch ist.
Wie sieht’s mit dem Akku aus?
Checkliste vor dem Kauf:
❗ Smartwatches mit Wechselakkus sind nicht erhältlich
❗ Je mehr Funktionen, desto kürzer die Akkulaufzeit
Wechselakkus gibt’s bei Smartwatches nicht. Die in der Regel kleinen Akkus sind aber fast immer schnell aufgeladen. Wer’s eilig hat, achtet auf Schnelllade-Funktionen wie zum Beispiel bei der Apple Watch Series 7.
Sowieso ist das Thema Akkulaufzeit ein schwieriges: Smartwatches wie die Huawei Watch GT 2 werben mit tollen Werten von einer Woche, der Kompromiss sind ein geringeres Angebot an Apps und vor allem an Funktionen. Oft fehlen WLAN (Downloads), NFC (kontaktloses Bezahlen) oder ein dauerhaftes Tracking der Herzfrequenz. Möchtet ihr das alles haben, macht der Akku (viel) schneller schlapp. Eine Apple Watch müsst ihr bei intensiver Verwendung täglich aufladen, eine Galaxy Watch4 hält immerhin zwei bis drei Tage.
App-Angebot: Das Betriebssystem entscheidet
Checkliste vor dem Kauf:
✔ WearOS und WatchOS bieten das größte App-Angebot
✔ WearOS optimal für Nutzer von Android-Smartphones
✔ WatchOS ideal für iPhone-Anwender
✔ Prüft die AppStores, ob sie euch das bieten, was ihr wollt
Ähnlich wie bei Smartphones dominieren im Smartwatch-Bereich zwei Betriebssysteme: Das WatchOS von Apple für die hauseigene Apple Watch und das auf Android aufbauende WearOS von Google für die Uhren zahlreicher Hersteller wie Samsung, Fossil, Casio, Tag Heuer oder Motorola.
Beide Plattformen bieten ein großes Angebot an Apps und passende Stores. Legt ihr also Wert auf vielfältige Anwendungen zum Erweitern der Funktionalität eurer Smartwatch, entscheidet euch für eine Uhr mit einem dieser Betriebssysteme. Auch hier gilt: Mit einem Android-Smartphone erhaltet ihr bei WearOS das beste Nutzungserlebnis, wobei eine WearOS-Uhr auch mit einem iPhone funktioniert. Anders herum könnt ihr mit einer Apple Watch mit Android-Telefon nicht allzu viel anfangen – hier empfiehlt sich ein iPhone.
Aber: Auch andere Smartwatches, zum Beispiel von Honor, Huawei oder gar AmazFit, können für euch interessant sein. Hier kommen eigens entwickelte und auf die Hardware optimierte Betriebssysteme zum Einsatz, die im Vergleich lange Akkulaufzeiten versprechen, dafür aber sehr viel weniger Apps bieten. Braucht ihr keinen „unnötigen Schnickschnack“, muss es keine Uhr mit WearOS und WatchOS sein.
Welche Smartwatches eignen sich für Frauen?
Empfehlungen für Smartwatches für Frauen – das kann eigentlich nur eine subjektive Liste sein. Ich persönlich bin (als Mann) sehr glücklich mit meiner Samsung Galaxy Watch4, die sich im besagten Watch Studio des Herstellers nach Belieben optisch ändern lässt. Gerade die reguläre Variante ist angenehm minimalistisch und bereits ab 40mm Gehäuse-Größe erhältlich. Wer’s wuchtiger mag, entscheidet sich für die Galaxy Watch4 Classic mit 46mm.
Auch die Apple Watch Series 7 oder die SE verdienen sich eine Empfehlung. Vor allem für Apple-Freunde. OLED-Display, jede Menge Features und viele Farben sorgen für Freude mit der Smartwatch.
Sehr ansehnlich und gut ausgestattet ist auch die Huawei Watch GT3. Eine Woche Akkulaufzeit ist etwas, wovon Apple Watch und Galaxy Watch4 nur träumen können. Wenn’s dagegen etwas „eckiger“ sein soll, lohnt ein Blick auf die Huawei Watch Fit Elegant.
Elegant ist das Stichwort. Fossil hat gleich mehrere Damen-Smartwatches im Portfolio, in der Regel kommt bei den verschiedenen Modellen WearOS zum Einsatz. Das gilt auch für die Michael Kors Gen 5E Darci, die Mobvoi TicWatch C2 oder die Michael Kors Access. Auf WearOS bzw. WatchOS verzichtet die Garmin Lily, die sich bewusst an die sportliche Frau richtet.
Letztlich ist das Angebot mittlerweile riesig. Und wie gesagt: Dank Unisex-Ansatz machen vor allem die inneren Werte den großen Unterschied.
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