Wenn die Eltern eine Smartwatch besitzen, wieso dann nicht auch die eigenen Kinder? Zwar ist die Auswahl an kindgerechten Armbanduhren mit zeitgemäßen Funktionen und einer guten Qualität überschaubar, doch tatsächlich bieten diese einige attraktive Mehrwerte. Beispielsweise regen sie an, sich mehr zu bewegen oder erinnern Kids an wichtige Termine. Also ganz ähnlich wie bei den Smartwatches für die Großen. Darüber hinaus aber gibt’s interessante, anregende Ansätze, die Eltern bei der Auswahl der richtigen Kinderuhr im Hinterkopf behalten sollten.
Inhalt:
- Fitbit Ace 3
- Garmin Vivofit Jr. 3
- Xplora X6Play
- Apple Watch SE
- Wie alt sollte mein Kind sein?
- Worauf du beim Kauf achten solltest
- Brauche ich GPS in einer Smartwatch für Kinder?
- Fazit
Fitbit Ace 3: Activity-Tracker für Kids
Die Fitbit Ace 3 ist keine klassisch anmutende Smartwatch, sondern eher eine Fitnessuhr für Kinder bzw. ein Activity-Tracker. Und Aktivität steht hier im Fokus: Das Wearable zählt Schritte, erinnert daran, sich nach langen Pausen mal wieder zu bewegen oder weist auf die Schlafenszeit hin. Ein Vibrationswecker holt das Kind bei Bedarf aus dem Land der Träume.
Löblich und praktisch für Eltern: Mutti und/oder Vati richten die Fitbit Ace 3 über ein gemeinsames Familienkonto ein und steuern so die Datenschutzeinstellungen bzw. überprüfen, ob ihr Nachwuchs beispielsweise genügend Schlaf bekommt.
Für Kinder wiederum klasse sind die animierten, knuffigen Ziffernblätter mit Raketen und Tieren. Farbenfrohe Armbänder sind ebenfalls erhältlich.

Ein Nachteil der Fitbit Ace 3 ist die Tatsache, dass es sich letztlich „nur“ um einen Schrittzähler handelt, der allerdings über stimmige, aber nicht übertriebene Software-Funktionen für Kinder verfügt. Doch als erste Smartwatch für dein Kind ist der Tracker ideal.
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Highlights der Fitbit Ace 3
Akkulaufzeit | Bis zu 8 Tage |
Besonderheiten | Einfache Bedienung Virtuelle Abzeichen Dynamische Ziffernblätter Personalisierte Avatare Viele farbige Armbänder verfügbar Wasserdicht bis 50 Meter Kompatibel mit iOS und Android |
Altersempfehlung | Ab 6 Jahren |
Garmin Vivofit Jr. 3: Mit Marvel, Disney Prinzessin und Star Wars
Wie schon die Fitbit Ace 3 beweist auch die Garmin Vivofit Jr. 3, dass die Übergänge zwischen Fitnesstracker und Smartwatch fließend sind und es kaum noch Unterschiede gibt. Aber Kindern sind solche Begrifflichkeiten egal, zumal die Vivofit Jr. 3 herrlich farbenfroh aussieht. Garmin bietet sogar spezielle Modelle im Star-Wars- oder- Marvel-Look an. Für angehende Prinzessinnen auch geeignete Uhren verfügbar.

Erstaunlich ist die Akkulaufzeit von bis zu einem Jahr. Die Batterie lässt sich problemlos und schnell auswechseln, zum Beispiel unterwegs im Urlaub. Trotzdem gibt’s allerlei Funktionen, darunter Schrittzähler, Schlafanalyse und eine Auflistung täglicher Aktivitäten. Es sind sogar einige Spiele verfügbar.
Eltern dürfen virtuelle Belohnungen vergeben, die ihre Kinder mithilfe der Uhr erreichen können. Dank der Herausforderungen animierst du deine Kids, sich etwas zu bewegen oder Aufgaben zu erledigen. Und haben Freunde ebenfalls eine Vivofit Jr. 3, nehmen sie an gemeinsamen Schrittzahl-Wettbewerben teil.
Einen Notfallkontakt kannst du auf der Uhr hinterlegen. Der ist bei Bedarf schnell auswählbar.
Ein Nachteil der Garmin Vivofit Jr. 3 ist, dass ausschließlich ein Schrittzähler vorhanden ist. Ausgiebige Gesundheitsdaten und andere tiefergreifende Analysetools fehlen. Dafür ist sie aufgrund des robusten Gehäuses, der Bedienung und der Farbenvielfalt prima für Kinder ab 4 Jahren geeignet.
Highlights der Garmin Vivofit Jr. 3
Akkulaufzeit | Bis zu 1 Jahr |
Besonderheiten | Spielerische Erinnerungen und Herausforderungen Virtuelle Belohnungen Notfallkontakt Spiele integriert (über Smartphone oder Tablet) Wasserdicht bis 50 Meter Kompatibel mit iOS und Android |
Altersempfehlung | Ab 4 Jahren |
Xplora X6Play: Android-Smartwatch mit integrierter SIM
Für die Stiftung Warentest (10/2023, Ergebnis „gut“ und einer der Testsieger) gehört die Xplora X6Play derzeit zu den besten Kinder-Smartwatches. Das wundert wenig, denn sie bietet Kindern ab 7 Jahren und Eltern ein Rundumsorglospaket. Von Haus aus verfügt sie über eine SIM-Karte, mit der Anrufe, eine Standort-Freigabe und ein (Sprach-)Nachrichtenversand möglich sind. Auf einen regulären Zugang zum Internet oder zu sozialen Netzwerken verzichtet der Hersteller bewusst.
Dreh- und Angelpunkt ist die Xplora Eltern-App, in der Mama oder Papa die Kinder-Smartwatch konfigurieren, Kontakte festlegen, Sicherheitszonen definieren oder den persönlichen Schulmodus einstellen. Durch diesen sind zu festgelegten Zeiten keine Anrufe und andere Ablenkungen möglich. Eine SOS-Taste existiert übrigens auch.

Aber: Die Xplora X6Play soll auch Spaß machen: Der Schrittzähler ist an eine Activity-Plattform angebunden, über die Kinder und Eltern in einen Wettstreit treten können. Als Belohnungen winken virtuelle Münzen zum Freischalten neuer Klingeltöne oder kindgerechter Online-Inhalte.
Für Technik-Freaks interessant: Die SIM-Karte lässt sich wechseln, alternativ bietet der Hersteller passende Tarife an. Die Basis ist ein Qualcomm 2500-Chip, dem 1 GB RAM, 8 GB ROM und ein 880 mAh großer Akku zur Verfügung stehen. Als Betriebssystem setzt Xplora auf Android. Und mit der 5-Megapixel-Kamera lassen sich sogar Fotos knipsen.
Highlights der Xplora X6Play
Akkulaufzeit | Bis zu 72 Stunden |
Besonderheiten | Telefonanrufe und Nachrichtenversand möglich Sicherheitszonen und Standortfreigabe Notfallkontakt Schulmodus Zahlreiche Designs und Individualisierungsmöglichkeiten Kompatibel mit iOS und Android |
Altersempfehlung | Ab 7 Jahren |
Apple Watch SE: Für ältere Kinder
Keine Frage: Einem sechsjährigen Kind solltest du vielleicht noch keine Apple Watch SE schenken. Denn mit einem Preis von rund 300 Euro ist sie nicht nur kostspielig, sie richtet sich ohnehin an eine technisch versiertere, reifere Zielgruppe. Aber: Dank etlicher Funktionen ist die Apple Watch SE für ältere Kids und Teenager ein spannendes, nützliches Gadget.

Seit watchOS 7 (aktuell: watchOS 10) hat Apple die Familienkonfiguration parat, mit der gemeinsame Kalender zur Verfügung stehen. Auch können Eltern Kindern sicher Geld schicken, das sie bei Apple Pay einsetzen können – auch im Supermarkt an der Kasse. Standort mitteilen, Zugriff auf Medien (Apple Music) und eine vereinfachte Kommunikation untereinander sind ebenfalls hilfreiche Features. Mit einer Apple Watch SE Cellular sind zusätzlich Telefonate und das Versenden von Nachrichten ohne Smartphone kein Problem. Hier ist dann aber ein Mobilfunkvertrag (eSIM) nötig.
Im Bereich Aktivität erhalten Kinder weitere Anpassungen, zum Beispiel bei den Aktivitätsringen und bei den vereinfachten Coaching-Mitteilungen mit Emojis. Notfallkontakte und kindgerechte Apps stehen genauso zur Verfügung wie ein spezieller Modus namens „Schulzeit“. Im Klassenzimmer stellt sich die Uhr so ein, dass sie Ablenkungen reduziert.
Ein Nachteil der Apple Watch SE ist die kurze Akkulaufzeit von durchschnittlich 18 Stunden bei regulärer Verwendung. Und sie harmoniert ausschließlich mit Apple-Produkten, ein iPhone (SE) sollten dein Sohn oder deine Tochter also bestenfalls besitzen.
Highlights der Apple Watch SE
Akkulaufzeit | Bis zu 18 Stunden |
Besonderheiten | Familienkonfiguration mit Teilen von Medien Standortfreigabe Notfallkontakt Einfacher Geldtransfer dank Apple Cash Family Kindgerechte Aktivitäts-Funktionen Kompatibel mit iOS |
Altersempfehlung | Ab 12 Jahren |
Wie alt sollte mein Kind für eine Kinder-Smartwatch sein?
Bevor du über eine Smartwatch für dein Kind nachdenkst, solltest du eines überlegen: Sind dein Sohn oder deine Tochter alt und reif genug für eine solche Kinderuhr? Persönlich empfehle ich dir, dies genauestens zu hinterfragen, denn sonst tätigst du ggf. einen Fehlkauf. Eine Kinder-Smartwatch besitzt zwar spielerische Elemente, ist aber nicht einfach ein Spielzeug wie LEGO. Dein Nachwuchs sollte in der Lage sein, sich mit einer gewissen Ernsthaftigkeit mit dem Wearable beschäftigen zu wollen.

Pauschal lässt sich schwer einschätzen, ab welchem Alter eine Kinderuhr sinnvoll ist, denn die physische und psychische Entwicklung ist sehr individuell. Auch verlangen manche Uhren, dass das Kind bereits lesen oder gar die Uhrzeit verstehen kann.
Daher lässt sich sagen: Hältst du dein Kind für geeignet, greife bei einem Alter zwischen 4 und 8 Jahren zu einem vergleichsweise einfachen und sofort verständlichen Fitness-Tracker wie die Garmin Vivofit Jr. 3. Diese Geräte sind relativ günstig, aber zugleich sehr robust und stoßfest. Kann dein Kind behutsam mit kostspieliger Technik umgehen und weiß die Möglichkeiten entsprechender Uhren zu schätzen, dann ist die Zeit für eine Xplora X6Play gekommen. Oder eine ähnlich geartete Uhr.
Für Teenager ab 12 Jahren dürfte eine Apple Watch SE empfehlenswert sein. Die fühlt sich bereits „erwachsener“ an, verfügt aber über viele Optionen für (ältere) Kinder. Sind Sohnemann und Töchterchen noch älter (14+), kann’s womöglich schon eine Smartwatch für Erwachsene sein. Wearables wie die Samsung Galaxy Watch6 verfügen allerdings über keinerlei Funktionen, die sich an Kinder richten.
Smartwatches für Kinder: Worauf du beim Kauf achten solltest
Achte stets darauf, dass du die Vorstellungen deines Kindes berücksichtigst – die smarte Armbanduhr ist schließlich für sie gedacht.

Diese wichtigen Anhaltspunkte machen die besten Smartwatches für Kinder aus:
- Maße und Gewicht: Smartwatches für Kinder sollten zwischen 20 bis 30 Gramm wiegen. Auch die Apple Watch SE kommt auf unter 30 Gramm. Beachte zusätzlich, dass die Uhr nicht zu groß ist, da sie sich sonst nicht zu gut tragen lässt.
- Individualisierbarkeit: Besonders wichtig ist Kindern eine für sie schöne Optik. Prüfe, ob für die favorisierte Kinderuhr genügend Zubehör in Form wechselbarer Armbänder oder gar Schutzhüllen verfügbar ist. Viele Hersteller bieten unterschiedliche Gehäusefarben für Kids an.
- Stabilität: Kleinere Kinder sind oft unachtsam und spielen wild. Besser ist es daher, wenn die Kinderuhr stabil, ggf. sogar durch Gorilla Glass geschützt und wasserdicht ist. Kunststoffgehäuse sorgen für ein geringes Gewicht und sind bei einer guten Qualität nicht minder robust.
- Altersempfehlung: Die meisten Hersteller geben klare Altersempfehlungen für ihre Kinderuhren an. Das sind zwar Orientierungswerte, aber sie passen meist recht gut.
- Funktionen für Kinder: Kinder wollen Spaß haben – mit Spielen, motivierenden Belohnungen und interessanten Schrittzählern. Eine dröge Uhr ohne für sie spannenden Features langweilt sie schnell. Prüfe, dass die zur Verfügung stehenden Optionen launig und attraktiv für dein Kind sind.
- Funktionen für Eltern: Die meisten Smartwatches für Kinder erlauben eine Konfiguration durch Eltern am Smartphone durch passende Apps oder Elternzugänge. Du solltest in der Lage sein, den Datenschutz zu gewährleisten, Funktionen zu sperren und – sofern vorhanden – auch die GPS-Ortung ein- und auszuschalten.
- Betrieb: Wenn eine Smartwatch für Kinder ein verbundenes Smartphone voraussetzt, kann dies unter Umständen unpraktisch sein. Bringe in Erfahrung, ob die Uhr autonom funktionieren kann oder eine „Abhängigkeit“ zum Smartphone besteht.
- Seriosität: Klar, es gibt gefühlt Millionen Smartwatches für Kinder. Ich persönlich rate dazu, seriöse (Marken-)Firmen zu wählen, denn diese bieten auch einen Software-Support, professionelle Ansprechpartner:innen, Ersatzteile, Zubehör und stellen den Schutz der Daten sicher. Das ist bei sehr vielen Produkten aus China nicht der Fall.
- Zeit: Nehmt euch gemeinsam die Zeit, die Uhr kennenzulernen und auszuprobieren. Das ist eine schöne „Family-Time“, bereitet Spaß und sorgt dafür, dass alle Seiten verstehen, wofür die Uhr gedacht ist und was sie alles beherrscht.
Brauche ich GPS in einer Smartwatch für Kinder?
Mit einem integrierten GPS-Modul bist du in der Lage, die Position deines Kinders festzustellen. Das ist beispielsweise bei der Apple Watch SE oder der Xplora XG6Play der Fall. Allerdings setzt GPS stets auch ein LTE-Funkmodul voraus, was in der Regel mit weiteren Kosten verbunden ist. Zum Beispiel in Form eines Mobilfunkvertrages.

Grundsätzlich solltest du dir die Frage stellen, ob eine Überwachung deines Kindes nötig ist. Wenn ja, zum Beispiel aus Sicherheitsgründen oder weil sich das dein Nachwuchs wünscht, muss die Smartwatch freilich über GPS verfügen. Doch gerade für die erste Uhr (ab 4 Jahren), die vor allem der Bewegung und dem Kennenlernen moderner Funktionen dient, wäre GPS überdimensioniert. Und ein zusätzlicher Kostenfaktor, der auch den Kaufpreis deutlich erhöht.
Fazit: Darum lohnen sich die besten Smartwatches für Kinder
Für Eltern ist es immer eine Freude zu sehen, wie sich ihre Sprösslinge entwickeln und (viel zu schnell) erwachsen werden. Eine Smartwatch kann dabei behilflich sein, sich selbständig zu entwickeln, die Uhrzeit kennenzulernen und ein Gefühl für den eigenen Körper zu bekommen. Mehr Bewegung tut gut – und die Uhr kann Kinder darauf hinweisen oder sie zu mehr Ertüchtigung motivieren. Von daher lässt sich sagen: Ja, eine smarte Kinderuhr ist eine gute Investition.

Ich empfehle für den Anfang einfach gehaltene Schrittzähler mit ergänzenden Funktionen für Kids, beispielsweise die Fitbit Ace 3 oder Garmin Vivofit Jr. 3. Sie sind preislich attraktiv, widerstandsfähig und nicht überfrachtet mit Spielereien.
Mit zunehmendem Alter und wenn die Kinder lesen können, sind anspruchsvollere Uhren mit einem größeren Funktionsumfang ratsam. Dann möchten die „Kleinen“ womöglich auch Nachrichten verschicken, mit Freunden in Kontakt bleiben oder einfach eine coole Uhr für Freizeit und Schule haben.
Bei GPS (mit LTE) reden wir letztlich über die potenzielle Überwachung der eigenen Kinder. Das solltest du immer mit ihnen besprechen und sie über die Vor- und Nachteile aufklären. Aber auch hier mein Rat: Für die erste Uhr, gerade für Kita-Kinder, ist GPS gar nicht nötig.