Kinderuhren mit GPS: Standortverfolgung für mehr Sicherheit?!

Sie sehen herrlich farbenfroh aus, bieten aber moderne Technik. Mit GPS-Kinderuhren kannst du deine Kids „überwachen“. Das solltest du wissen und beachten.

Kinderuhren mit GPS: Standortverfolgung für mehr Sicherheit?!
Foto: Garmin

Obwohl sie sich explizit an Kids richten, haben aktuelle Kinderuhren ähnliche Funktionen wie Smartwatches für die „Großen“. Höherwertige Kinderuhren verfügen beispielsweise über ein GPS-Modul und eine Anbindung an das Mobilfunknetz. Das erlaubt unter anderem eine Kontrolle durch die Eltern: Du kannst sehen, wo sich dein Sohn oder deine Tochter gerade befinden. Das ist für vorsichtige Menschen praktisch. Dennoch solltest du eine Kinderuhr mit GPS nicht unüberlegt kaufen. Wir haben für dich einige attraktive und aktuelle Kinderuhren mit GPS herausgesucht.

Inhalt:

Xplora XGO3: Günstiger Einstieg für die Jüngsten

Mit der XGO3 bietet der Hersteller Xplora eine Kinderuhr mit GPS an, die sich an Jungs und Mädels ab 4 Jahren richtet. Die Uhr besitzt nur Funktionen, die für das Kind gedacht sind, und verzichtet daher bewusst auf einen Webbrowser oder soziale Netzwerke. Xplora bezeichnet die XGO3 als Alternative zum Smartphone, da Kinder mit ihr telefonieren, Sprach-Nachrichten und sogar Video-Telefonate führen können.

Die Xplora X03GO ist in verschiedenen Farben erhältlich. (Foto: Xplora)
Die Xplora XGO3 ist in verschiedenen Farben erhältlich. (Foto: Xplora)

Ein weiteres wichtiges Element ist die Standortermittlung via GPS. In Echtzeit können Mama und Papa in der Eltern-App nicht nur den aktuellen Aufenthaltsort ihres Nachwuchses feststellen, sondern sichere Bereiche definieren. Verlässt das Kind diese, erhalten die Eltern und das Kind eine Benachrichtigung. Dadurch lässt sich erkennen, ob das Kind sicher in der Schule oder im Sportverein angekommen ist.

Die XGO3 ist eine Kinderuhr mit GPS ab 4 Jahren. (Foto: Xplora)
Die XGO3 ist eine Kinderuhr mit GPS ab 4 Jahren. (Foto: Xplora)

Ein weiteres Element, das das GPS-Modul ermöglicht, ist die SOS-Taste: Die Uhr informiert zuvor festgelegte Kontakte beim Betätigen der SOS-Taste. Sie übersendet dann den Standort.

Um auf alle GPS- und LTE-Funktionen der Xplora XGO3 zugreifen zu können, benötigst du einen Mobilfunkvertrag. Der ist in der Regel mit monatlichen Kosten verbunden.

Tipp: Für etwas ältere und anspruchsvollere Kinder eignet sich auch die Xplora X6Play mit identischen GPS-Features.

Highlights der Xplora XGO3

AkkulaufzeitBis zu 72 Stunden
BesonderheitenStandort-Ermittlung und Zonen-Definition
SOS-Taste Schulmodus für reduzierte Ablenkung
Telefonieren, Videotelefonie und Nachrichten verschicken
Schrittzähler mit Activity-Plattform für die ganze Familie
Kompatibel mit iOS und Android
AltersempfehlungAb 4 Jahren

Garmin Bounce: Bestbewertet bei Stiftung Warentest

Die Garmin Bounce gehört laut Stiftung Warentest zu den besten Kinderuhren mit GPS. Mit ihrer eher dezenten und gar nicht mal verspielten Optik richtet sie sich an etwas ältere Kinder. Die erhalten unter anderem Denk- und Logikspiele sowie praktische Alarme und Stoppuhren. Motivierend ist der Aktivitätstracker, der mit virtuellen Belohnungen und „Gamification“-Elementen lockt. Es gibt sogar leicht verständliche Anleitungen zu Sportübungen – ein Smartphone sollte dein Kind für die erweiterten Optionen aber schon besitzen.

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Die Kinderuhr ist dank LTE-Funkmodul mit dem Internet verbunden. So lassen sich Sprachnachrichten mit festgelegten Kontakten austauschen. Durch eine Check-In-Funktion sehen Eltern, wenn Kinder ein bestimmtes Ziel erreicht haben. Einen integrierten Notfall-Assistenten und eine Standort-Abfrage gehören bei der Garmin Bounce zum Standard.

Die Garmin Bounce erlaubt einen Kontakt zu Freunden, die auch eine solche Smartwatch besitzen. Das führt im besten Fall zu Wettbewerben wie Schrittzahl-Challenges. Dreh- und Angelpunkt für Eltern und Kinder ist die Garmin Jr.-App, in der Groß und Klein alles anpassen bzw. individualisieren.

Garmin bietet bei seiner GPS-Kinderuhr auch einen Notfallassistenten an. (Foto: Garmin)
Garmin bietet bei seiner GPS-Kinderuhr auch einen Notfallassistenten an. (Foto: Garmin)

Nachteil der Garmin Bounce: Erst mit einem relativ teuren LTE-Abonnement (zirka 11 Euro pro Monat) stehen Notfallhilfe, Livetrack-GPS-Ortung und Co. in vollem Umfang zur Verfügung.

Highlights der Garmin Bounce

AkkulaufzeitBis zu 2 Tage
BesonderheitenStandort-Ermittlung und Check-In
Notfall-Assistenz
Schulmodus für reduzierte Ablenkung
(Sprach-)Nachrichten senden und empfangen
Viele Aktivitäts-Funktionen mit Gamification
Diverse Spiele an der Uhr und via Smartphone-App
Kompatibel mit iOS und Android
AltersempfehlungAb 8 Jahren

One2Track Connect Up: Mit transparentem Kostenmodell

Gegenüber manch anderen Kinderuhren mit GPS legt Hersteller One2Track Wert auf ein transparentes Kostenmodell. In der Connect Up steckt eine Prepaid-SIM-Karte mit einem Startbetrag. Eltern können dieses Guthaben via Kreditkarte, Sofortüberweisung, Giropay oder Paypal erhöhen und damit die realen Kosten besser kontrollieren. Ein Abo ist nicht erforderlich.

Die One2Track Connect Up verzichtet auf Abo-Gebühren. Stattdessen kommt eine Prepaid-SIM-Karte zum Einsatz. (Foto: One2Track)
Die One2Track Connect Up verzichtet auf Abo-Gebühren. Stattdessen kommt eine Prepaid-SIM-Karte zum Einsatz. (Foto: One2Track)

Ähnlich wie die Xplora XGO3 ist die Connect Up mit einem recht großen Bildschirm ausgestattet und auf eine simple Bedienung ausgelegt. Reguläre Telefonate können Kinder führen, aber auch Videotelefonate sind möglich. Dank integrierter Kamera lassen sich Fotos aufnehmen und an die Eltern schicken.

Die Uhr ist leicht und besitzt einen recht großen Bildschirm. (Foto: One2Track)
Die Uhr ist leicht und besitzt einen recht großen Bildschirm. (Foto: One2Track)

One2Track erlaubt es ausschließlich festgelegten Kontakten, die Uhr anzurufen. Für eine präzise Ortung sorgen GPS, AGPS, Wi-Fi und GPRS – auch in Innenräumen ist so eine hohe Genauigkeit gewährleistet. Eine SOS-Notfalltaste ist vorhanden, ferner gibt’s diverse Funktionen wie Stoppuhr oder Klingeltöne. Die Connect Up ist auf das Wesentliche reduziert und verzichtet auf zig Ablenkungen.

Für etwas ältere Kinder eignen sich die weniger verspielt aussehenden Modelle OneTrack Next und Connect Neo. Die sind technisch ansonsten weitgehend identisch.

Highlights der One2Track Connect Up

AkkulaufzeitBis zu 3 Tage
BesonderheitenStandort-Ermittlung und Zonen-Definition
SOS-Taste
Telefonieren, Videotelefonie und Fotos an Eltern schicken
Schrittzähler
Kompatibel mit iOS und Android
AltersempfehlungAb 5 Jahren

TCL Movetime Family Watch 2 (MT42X): Mit langer Akkulaufzeit

Sind GPS und LTE an einer Kinderuhr aktiv, verkürzt sich die Akkulaufzeit teils gravierend. Anders ist das bei der TCL Movetime Family Watch 2 (MT42X), die bis zu eine Woche durchhält. Trotzdem bietet sie starke Hardware wie einen 1,54 Zoll großen Bildschirm und eine 2-Megapixel-Kamera. Diese Tatsache macht Videotelefonate recht angenehm. Auf einer mitgelieferten Speicherkarte (4 GB) speichern Kinder selbst geschossene Fotos oder aufgenommene Videos.

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Die Family Watch 2 verfügt über ein Echtzeit-Tracking zum „Kontrollieren“ deines Kinders. Auch lassen sich sichere Zonen und Alarme beim Verlassen dieser einstellen. Eine Social-Plattform gibt’s übrigens auch: Über Bluetooth können sich Freund:innen, die ebenfalls eine solche Uhr haben, miteinander verbinden und in Kontakt bleiben. Eine SOS-Taste fehlt nicht.

Highlights der TCL Movetime Family Watch 2

AkkulaufzeitBis zu 7 Tage (bei dauerhaft eingeschaltetem LTE bis zu 2 Tage)
BesonderheitenStandort-Ermittlung und Zonen-Definition
SOS-Taste
Videotelefonie und Telefonate
Kompatibel mit Android
AltersempfehlungAb 8 Jahren

Ist Überwachung der eigenen Kinder erlaubt?

Der Bundesnetzagentur zufolge verstößt du nicht gegen das Telekommunikationsgesetz, lässt du dein minderjähriges Kind von einer Smartwatch lokalisieren. Das ist laut derzeitiger Rechtslage legal. Das gilt nicht nur für Kinderuhren mit GPS, sondern auch für GPS-Tracker oder Smartphones.

Sobald dein Kind die Volljährigkeit erreicht, ist eine Ortung eine unrechtmäßige und damit verbotene Überwachung. Es sei denn, dein Sohn oder deine Tochter wünscht sich dies oder ist aus verschiedenen Gründen (zum Beispiel Behinderung) nicht voll mündig.

Die Standort-Übermittlung ist kein illegales Feature und in Deutschland erlaubt. (Foto: Garmin)
Die Standort-Übermittlung ist kein illegales Feature und in Deutschland erlaubt. (Foto: Garmin)

Einen weiteren Aspekt solltest du beachten: Auch für Kinder gilt das Recht auf informationelle Selbstbestimmung. Wer darf die personenbezogenen Daten deines Sohnes oder deiner Tochter nutzen und was geschieht mit diesen Informationen? Viele Hersteller von höherwertigen GPS-Kinderuhren achten auf Datenschutz und bieten Optionen zum Schutz der Privatsphäre. Bei billigen Produkten aus China lässt sich dies teils gar nicht überprüfen.

Informiere dich vor der Verwendung einer kindgerechten Smartwatch mit integriertem GPS-Modul über die aktuell geltenden Gesetze und welchen Einfluss sie auf die Privatsphäre deines Nachwuchses haben könnten. Grundsätzlich gilt: GPS-Tracking ist erlaubt, dein Kind solltest du darüber trotzdem informieren – vor allem im Teenager-Alter und als junge Erwachsene ist das unabdingbar.

Kinderuhren mit GPS: Darauf solltest du achten

Höherwertige Smartwatches für Kinder von seriösen Herstellern verfügen sehr häufig von Haus aus über GPS, denn das Orten der Position ist ein wichtiges Hauptmerkmal solcher Kinderuhren. Doch die Position deines Kindes muss auch zu dir gelangen. Achte beim Kauf einer geeigneten Uhr besonders auf folgendes:

  • Funkmodul: Ältere, einfachere Kinderuhren mit GPS besitzen noch ein 2G-Funkmodul. Da Deutschland in naher Zukunft 2G- und 3G-Funkfrequenzen abschalten lässt, sollte die Smartwatch über LTE (4G) verfügen. Kinderuhren mit 5G gibt’s derzeit (Stand Dezember 2023) nicht. Der neue Funkstandard ist in den nächsten Jahren ohnehin nicht zwingend nötig – für Kinderuhren schon gar nicht. 4G genügt und ist Voraussetzung, um GPS-Daten zu dir zu senden, aber auch für Telefonate, Videotelefonie oder eine anderweitige Verbindung zum Internet.
  • Zusätzliche Kosten: Zwar verzichten die viele Hersteller auf Abo-Gebühren für ihre Uhren, doch monatliche Kosten entstehen durch das LTE-Funkmodul. Etliche Kinderuhren sind mit einer Telefoniefunktion ausgestattet, auch die Fernkontrolle durch die Eltern setzt eine Internetverbindung voraus. Achte beim Kauf auf mögliche Zusatzkosten wie monatliche Gebühren für einen Mobilfunkvertrag.
  • SIM-Karte: Möchtest du flexibel bleiben, sollte die GPS-Kinderuhr über eine wechselbare SIM-Karte oder eSim verfügen. Nur so kannst du später den Anbieter wechseln, um Kosten zu sparen bzw. dich nachträglich für bessere Tarife/Prepaid-Angebote zu entscheiden.
  • Ortung: Neben der GPS-Ortung sollte die Armbanduhr die Möglichkeit bieten, virtuelle „Zäune“ festzulegen. So definierst du, wohin sich dein Kind bewegen darf und welche Orte „tabu“ sind. Beim Überschreiten diese Grenzen erhältst du eine Benachrichtigung und die Uhr benachrichtigt dein Kind.
  • Akkulaufzeit: GPS und LTE verbrauchen zusätzlich Energie. Trotzdem sollte eine gute Kinder-Smartwatch eine Akkulaufzeit von mindestens zwei Tagen bieten. Je länger, desto besser.
  • SOS-Taste: Dein Kind sollte sie möglich nicht nutzen müssen, aber für den Fall des Falls ist eine SOS-Taste direkt an der Uhr sinnvoll.
  • Weitere Features: Nützliche Funktionen sind Fitness-Optionen wie Schrittzähler, aber auch eine ausgiebige Konfiguration durch die Eltern. Und: Kinder wünschen sich immer Elemente zum Spielen, Ausprobieren und Kommunizieren. Frage vor dem Kauf, was dein Kind unbedingt haben möchte und versuche dies – sofern realistisch – zu berücksichtigen.
  • Design: Die GPS-Kinderuhr ist… für dein Kind gedacht! Sie sollte daher robust, ggf. wasserdicht und attraktiv sein. Viele Armbanduhren sind farbenfroh und verfügen über Wechsel-Armbänder zum Individualisieren.

Ist GPS-Tracking durch eine Kinderuhr sinnvoll?

Besorgte Eltern fühlen sich gewiss sicherer, wenn sich der Standort des Kindes in Echtzeit feststellen lässt. Für viele ist das der Hauptgrund, sich für eine Kinderuhr mit GPS zu entscheiden. Und das ist verständlich, denn Mama und Papa wollen schließlich, dass das eigene Kind sicher an vereinbarten Orten oder zu Hause ankommt.

Überlege dir gut, ob GPS wirklich nötig ist. (Foto: TCL)
Überlege dir gut, ob GPS wirklich nötig ist. (Foto: TCL)

Andererseits dürften sich vor allem ältere Kinder und Teenager durch diese Art der Kontrolle gegängelt fühlen. Wenn ihr nicht über die GPS-Positionserkennung gemeinsam gesprochen habt, könnte dies sogar als Vertrauensbruch empfunden werden – und genau das Gegenteil von dem bewirken, was du bezweckst: Mehr Sicherheit im Alltag.

Ein Tipp bereits vor dem Kauf ist daher: Sprich mit deinem Kind über die Lokalisierungsfunktion und wozu die Kinderuhr mit GPS in der Lage ist. Sieht dein Sprössling die Smartwatch als Bereicherung zum eigenen Schutz, ist das Gadget zweifelsohne eine Bereicherung. Vor allem, da in der Regel auch eine SOS-Taste für den Notfall vorhanden ist.

Grundsätzlich abraten möchte ich von einer „heimlichen“ Kontrolle.

Fazit: Lohnt sich, aber…

Kinderuhren mit GPS helfen deinem Kind in vielerlei Hinsicht: Sie motivieren dabei, sich zu bewegen und zeigen natürlich die Uhrzeit an. Für Eltern sind das Standort-Tracking und die „Überwachungsfunktionen“ ein konkreter Mehrwert. Doch diese Elemente solltest du unbedingt mit deinem Nachwuchs bereden: Kläre deinen Sohn oder deine Tochter auf, was sich dahinter verbirgt, welchen Zweck du verfolgst und welche Vor- oder Nachteile damit verbunden sind. Sind alle Seiten mit einer GPS-Uhr einverstanden, steht dem neuen „Spielzeug“ nichts mehr im Weg.

Gut zu wissen: Gerade die bekannteren und auf Kinderuhren spezialisierten Hersteller bieten clevere Optionen und ausgereifte Software an. Garmin präsentiert beispielsweise mit der Bounce eine waschechte Smartwatch für etwas ältere Kinder mit zig neckischen Features. Aber auch die anderen hier genannten Uhren dürften deinem Kind viel Freude bereiten…

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