Das für Smartwatches ausgelegte Google-Betriebssystem Wear OS bietet längst zig Apps, die mehr aus eurer Uhr herausholen können. Für Besitzer der neuen Samsung Galaxy Watch4 ist das recht reichhaltige Angebot sogar Neuland. Nur welche Anwendungen, Tools und Spiele lohnen sich?
Das sind meine Favoriten und (bisher) besten Apps für Wear OS…
Inhaltsverzeichnis
- Navigation-Apps für Wear OS
- Shopping-Apps für Wear OS
- Streaming-Apps für Wear OS
- Produktivität-Apps für Wear OS
- Sport-Apps und Spiele für Wear OS
Navigation-Apps für Wear OS
Komoot
Pünktlich zum Launch der ersten Galaxy Watch von Samung mit Wear OS veröffentlichte Komoot die neue Smartwatch-App, die gerade für Wander- und Sportfreunde eine dezentes, aber sehr praktisches Hilfsmittel sein kann. Erstellt am Smartphone oder Rechner eure Routen – eure Uhr zeigt euch dann den Weg zum Ziel oder teilt sich euch akustisch mit. Alternativ trackt ihr eure Strecken und speichert diese am Schluss ab. Das ist bequem, informativ und technisch gut gelöst.
Die Smartwatch-Version von Komoot ist kostenlos, setzt aber Komoot auf dem Smartphone und bereits erworbenes Kartenmaterial dort voraus.
Citymapper
Citymapper ist schon eine ziemlich coole App, denn ihr könnt quasi alle Reisemöglichkeiten miteinander vergleichen. Was geht in einer Stadt wie Berlin schneller? Bus, Taxi, Fahrrad, Carsharing, Bahn oder gar Zufußgehen? Die Anwendung sagt euch das und präsentiert allerlei Optionen. Nach dem Erstellen einer Route zu einem gewünschten Ziel bekommt ihr die Navigation und weitere relevante Infos auf die Smartwatch geschickt.
Citymapper berücksichtigt allerlei „Kleinigkeiten“. So könnt ihr Hauptverkehrszeiten vermeiden oder auch mal neue Wege zur Arbeit versuchen. Pro-Features bekommt ihr für 2,99 Euro pro Monat im Abo. Einziger Knackpunkt: Bisher unterstützt die wirklich sauber und gut programmierte Anwendung nur ausgewählte Städte. Nürnberg, Mannheim, Hannover oder Bremen sind mit dabei, ostdeutsche Großstädte wie Dresden oder Leipzig fehlen dagegen noch.
Shopping-Apps für Wear OS
Stocard
Im Portemonnaie stecken gefühlt 100 Bonus- und Kundenkarten? Digitalisiert sie mit Stocard auf eurem Smartphone und ruft sie bei Bedarf direkt auf der Smartwatch mit Wear OS ab. Neben nahezu allen bekannten Anbietern (Payback, Mediamarkt, Ikea Family etc.) könnt ihr auch manuell kleine Unternehmen oder lokale Geschäfte hinzufügen. Die Kundenkarten aus Plastik können so künftig zu Hause bleiben, sofern ihr eure Uhr unterwegs dabei habt.
Die Smartwatch-App von Stocard beschränkt sich zwar „nur“ auf das Anzeigen des Strichcodes der zuvor ausgewählten Karte, doch das genügt schon, um das Programm als echten Mehrwert anzusehen.
Bring!
Auch wenn ich persönlich Google Notizen für Einkaufslisten verwende, sei Bring für all diejenigen erwähnt, die gerne Schnäppchen jagen und häufig zu Markenprodukten greifen. Erstellt bequem allein, für die Familie oder gar mit Freunden Einkaufslisten, indem ihr die Produkte aus Kategorien auswählt und die Menge festlegt. Das geht wunderbar schnell und macht sogar Spaß. Auch lokale Angebote von Supermärkten findet ihr in der App. Oder ihr holt euch Inspiration in Form von Rezepten. Nett.
Auf der Smartwatch öffnet ihr zum Beispiel im Supermarkt die erstellen Einkaufszettel, setzt etwas auf Listen oder ruft sogar eure eingetragenen Kundenkarten ab. Das alles ist kostenlos – dafür gibt’s sicher nicht zufällig Produktauflistungen bekannter Lebensmittelhersteller.
Streaming-Apps für Wear OS
Spotify
Auch Spotify für Wear OS ist gewissermaßen eine Begleit-App für das „große“ Spotify auf Smartphone oder Rechner. Aber das macht die Anwendung nicht weniger unverzichtbar für Besitzer einer Smartwatch. Wählt ruckzuck Playlisten, Alben oder Podcasts aus, die ihr entweder direkt auf der Uhr über integrierte Speaker (nicht sonderlich sinnvoll) oder über verbundene Kopfhörer bzw. Smart Speaker abspielt. Somit mutiert die Smartwatch quasi zu einer Fernbedienung.
Gut gelöst: Ladet euch Musik für die Offline-Verwendung herunter, um so unterwegs beim Joggen das Smartphone auch mal zu Hause zu lassen. Das alles klappt natürlich nur reibungslos, wenn ihr einen kostenpflichtigen Spotify-Account besitzt.
Produktivität-Apps für Wear OS
Google Notizen
Schnell mal eine Einkaufsliste tippen, kleine Erinnerungen hinterlegen oder unterwegs gute Ideen aufschreiben – für mich ist Google Notizen eine kleine, tolle App mit Cloud-Anbindung und Smartwatch-Unterstützung. Direkt auf der Armbanduhr könnt ihr zum Beispiel euren virtuellen Einkaufszettel abrufen, den euch eurer Partner oder eure Partnerin kurz zuvor erstellt hat. Eine super Sache, finde ich. Außerdem ist das Anlegen von Checklisten, Aufzählungen und anderen Formaten überaus simpel sowie intuitiv gehalten.
Habt ihr Google Notizen bisher noch keine Aufmerksamkeit geschenkt, dann probiert die App auf Smartwatch, Smartphone oder am PC aus. Dank automatischer Synchronisation seid ihr natürlich stets auf dem aktuellen Stand. Und kostenfrei ist Google Notizen auch.
Outlook
Eigentlich bin ich kein großer Fan davon, meine (beruflichen) Mails unterwegs am Smartphone abzurufen. Doch seitdem ich Microsofts Outlook nutze, ist das in Ordnung für mich. Der Grund: Das Mailprogramm ist in der Lage, zwischen „relevanten“ und „allgemeinen“ Emails zu unterscheiden. Mails, die explizit an mich gerichtet sind, Antworten auf wichtige Unterhaltungen – diese zeigt mir mein Mobiltelefon als Benachrichtigung an. Und das sind im Vergleich zu Newslettern, Spam und anderen Nachrichten eher wenig.
Hier kommt Outlook für Wear OS ins Spiel: Ihr bekommt auf Wunsch nur die wirklich relevanten Mails angezeigt, könnt aber auch regulär eure Emails auf dem kleinen Bildschirm der Uhr abrufen sowie beantworten. Das ist nicht überaus komfortabel, aber im Rahmen der begrenzten Möglichkeiten für den „Notfall“, bzw. wenn’s mal schnell gehen muss, voll okay. Und besitzt ihr eine Smartwatch mit integriertem LTE-Modul, braucht ihr nicht einmal WLAN oder das verbundene Smartphone, um eure Mails unterwegs zu checken.
Camera One
Das Smartphone als Babyphone verwenden – das ist gewissermaßen ein alter Hut. Interessant ist daher Camera One, das die Smartwatch ebenfalls zur „Überwachung“ des Nachwuchses zweckentfremdet. Die Idee dahinter ist simpel: Stellt euer mit der Uhr verbundenes Smartphone ans Babybett und startet die Camera-One-App auf dem Telefon. Über die Smartwatch seht ihr entweder dauerhaft oder nur bei Geräuschen und Erschütterungen das Kind auf dem kleinen Bildschirm. Witzig und praktisch.
Darüber hinaus ist Camera One auch ein gelungener Fernauslöser für die Kamera des Mobiltelefons. Gut gelöst ist die Anpassung der Kameraeinstellungen direkt über die Smartwatch und das schnelle Wechseln zwischen Front- und Rückseitenkamera. Die Vollversion kostet einmalig 2,99 Euro oder im Jahresabo 1,99 Euro.
Sport-Apps & Spiele für Wear OS
Seven – 7 Minuten Trainings-Challenge
Seven ersetzt kein professionelles Training, aber für ein paar sportliche Übungen ist die App gut geeignet. Vor allem, weil ihr für diese auf der Smartwatch nicht auch noch euer Smartphone benötigt.
Per Zufall stellt das Programm einfache Übungen vor, die ihr in insgesamt sieben Minuten ausführt. Das Ziel ist es, jeden Tag etwas Sport zu treiben, um eure Fitness zu verbessern.
HaustierQuest (und andere Spiele für Wear OS)
Ein paar gute Spiele gibt’s für eure Smartwatch mit Wear OS, doch ihr könnt diese wirklich an einer Hand abzählen. Schön hierbei ist, dass klassische Rollenspiele den Weg auf die Uhren fanden, darunter zum Beispiel Combat Wear 2 oder Gun’s’n‘Glory Heroes.
Länger hing ich allerdings an HaustierQuest fest. Das ist eine Art Tamagotchi mit einer ganzen Reihe an Minispielen und sogar einem Mikro-Rollenspiel-Part, der an das erste „Zelda“-Abenteuer erinnert. Allzu komplex und umfangreich ist HaustierQuest zwar nicht, aber der ideale Zeitvertreib, wenn ihr was zum Spielen unterwegs braucht.
Alternativ seien an dieser Stelle noch Infinity Loop und 2048 empfohlen, die sich ebenfalls auf eure Wear-OS-Uhr installieren lassen.
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Guten Tag, Sven!
Ich suche eine (neue) Smartwatch. Nun habe ich aber viel mehr Erfahrung – na ja, vielleicht auch nicht…
Also, mit meiner Huawei GT2 habe ich seit 2019 meine ganzen Daten gesammelt. Problem ist nur; die sind ja bei Huawei in der Cloud. Das die Daten in einer Cloud sind, ist nicht das Problem. Die Daten habe ich ja auch in meiner Huawei App. Aber; Was bitte ist das für ein Datenformat? Die Daten gehören doch mir. Also muss ich doch auch darüber verfügen können. Von der Huawei Weboberfläche (wo meine Daten (angeblich) sind) gibt es jedoch keinen Export der Daten. Diesen gibt es offenbar nur über eine spezielle App. Aber warum muss das so kompliziert sein?
Und noch ein Problem habe ich aktuell mit meinen exportierten Huawei Daten über eine spezielle Huawei App (nicht die Uhren App); die Daten sind nicht ab 2019 exportiert worden, sondern erst Jahre später? Wo bitte könnte ich denn sowas einstellen, dass alles exportiert, also in Google Fit übernommen wird?
Meine Frage; wenn ich mich auf Google eingeschossen habe, dann müsste doch – das wäre meine Frage – eine Uhr mit Wear OS (was ja auch von Google ist, richtig?) Ihre Daten doch auch komplett ohne eine „Uhren App“ per BT an das Smartphone senden können. Dort ist dann die Google Fit App, welche diese Daten aufnimmt und speicher. Von mir aus auch in der Cloud. Sehe ich das richtig (oder falsch?) das sowas funktionieren müsste?
Google Fit kann aktuell ja noch nicht direkt mit einer Smartwatch kommunizieren, also Daten empfangen, richtig?
Hmm, das ist alles nicht so einfach: Viele Hersteller kochen halt ihr eigenes Süppchen, was das das Übertragen von Daten leider nicht einfach macht – oder das Synchronisieren.
Welche Daten hast du denn von deiner Huawei GT2? Welches Format ist das? Sind das XML-Dateien? Und was auch wichtig zu wissen wäre: Sind bei Google Fit die von der Huawei-Uhr gesammelten Informationen vorhanden? Diese Daten sind ja an dein Google-Konto gebunden, hier sollte dann eine Übertragung zur nächsten bzw. ein Abrufen dieser in der App möglich sein.
Von der Uhr landen die Daten meist über die dazugehörige App bei Google Fit – das läuft über entsprechende Schnittstellen und Verbindungen zwischen Smartwatch-App und Google Fit. Daten von der Uhr über BT zu Google Fit geht meines Wissens nicht. Also eine direkte Verbindung ist derzeit (und vermutlich auch in Zukunft) nicht vorgesehen.
Was das Exportieren und Importieren betrifft: Da bin ich überfragt. Ich kenne die App leider nicht, die du meinst.
Ach: Und WearOS ist von Google, genau. Du kannst also beispielsweise auf einer Samsung-Smartwatch mit WearOS sowohl die Samsung-eigenen Dienste (Samsung Health) als auch Google Fit einsetzen.
Danke Sven!
Du fragt, welche Daten ich von der GT2 habe, und was das für ein Format ist? Ja keine Ahnung. Das läuft doch – wie du selbst schreibst – komplett im dunkeln, also im geheimen ab. Keiner spricht da offen drüber. Ich kapier das echt nicht 🙁
Ich verstehe auch nicht, warum nicht alle Daten von der GT2 exportiert wurden. Es muss doch da klare (rechtliche) Regeln geben. Was ist denn, wenn ich mich von Huawei trennen will? Es kann doch nicht sein, dass meine Daten dann futsch sind. Klar, du kannst auch nix dafür. Das verstehe ich ja.
Mir ist auch immer noch nicht klar, ob eine Uhr mit Wear OS direkt an Google (z.B. Google Fit) die Daten übertragen kann. Es gibt doch (vermutlich, oder?) mehr als nur die Samsung Uhren, welche Wear OS haben.
Ich kapiere auch nicht, warum man immer (offenbar jedenfalls) die exakt für diese Uhren vorgesehenen Apps (da gibt es ja auch einige) verwenden muss. Ich vermute – bin da aber kein Fachmann – das ein geeignetes OS auf der Uhr (da gibt es ja auch viele spezielle, also eher nicht universelle OS) – sehr wohl auch eine problemlose Übertragung der Daten ermöglichen müsste.
Also ich bin irgendwie total platt. Dieses Thema ist mit Geheimnissen überzogen, die ich bisher nicht lüften konnte 🙁
Aber danke dir nochmals, Sven.
VG, Jürgen
Das tut mir leid, dass du da keine für dich geeignete Lösung findest. Also wie ist das mit deiner GT2: Sind alle dir wichtigen Daten auch bei Google Fit drin? Wechselst du jetzt zu einer neuen Smartwatch, die ebenfalls Google Fit unterstützt, sollten die Daten auch erhalten bleiben. Es ist ja letztlich alles bei Google Fit gesichert.
Warum nicht alle Daten exportiert wurden, weiß ich auch nicht. Es kann sein, dass Huawei oder Google nach einer bestimmten Zeit die Daten automatisch löscht oder eben nicht mehr synchronisiert – Datenschutz? Aber ich muss auch sagen, ich habe bisher nicht so alte Daten von meinen letzten Smartwatches, sodass ich das selbst nicht überprüfen kann. Ist also eher eine Vermutung.
Google Fit ist übrigens schon der Versuch, das allgemein gültig für alle WearOS-Smartwatches zu machen. Aber jeder Hersteller (Samsung zum Beispiel) liefert eben auch eigene Apps, die weitere Funktionen mitbringen, mit denen sie dann potenzielle Käufer:innen überzeugen wollen. Alleinstellungsmerkmale über besondere Elemente schaffen. Das finde ich persönlich nicht so schlimm.