Bald keine Fossil-Smartwatches mehr: Das musst du wissen

Mit Fossil-Smartwatches mit WearOS ist es vorbei. Solltest du auf eine neue Uhr umsteigen? Was du als Besitzer:in wissen musst.

Bald keine Fossil-Smartwatches mehr: Das musst du wissen
Foto: Fossil

Der US-amerikanische Hersteller Fossil gibt sein Smartwatch-Geschäft auf. Das bedeutet: Das Unternehmen möchte künftig keine neuen Armbanduhren mit Gesundheits- und Fitnessfunktionen mehr anbieten. Das hat auch Auswirkungen auf all diejenigen, die bereits eine solche Uhr besitzen – zum Beispiel die Fossil Gen 6. Für den Konzern war das Smartwatch-Geschäft wohl zu verlustträgig.

Inhalt:

Fossil trennt sich von Smartwatches: Das solltest du jetzt wissen

Als Fossil 2015 den Fitness-Armband-Hersteller Misfit für 260 Millionen US-Dollar kaufte, wollte man das so gewonnene Knowhow für Smartwatches nutzen. Es erschienen erste Uhren basierend auf dem Betriebssystem Android Wear, das Google später in WearOS umbenannte. Der Softwareriese Google war es auch, der 2019 Smartwatch-Technologien von Fossil für seine eigenen Bestrebungen in dem Sektor erwarb. Daraus resultierte unter anderem die Google Pixel Watch.

So schön sie auch ist - Fossil trennt sich vom Smartphone-Geschäft. (Foto: Fossil)
So schön sie auch ist – Fossil trennt sich vom Smartphone-Geschäft. (Foto: Fossil)

Fossil dagegen veröffentlichte weiter Smartwatches mit WearOS – zuletzt 2021 die Fossil Gen 6. Doch damit ist nun Schluss: Jeffy Boyer, Executive Vice President und Chief Operating Officer von Fossil, nahm hierzu offiziell Stellung: „Die Fossil Group lenkt ihre Ressourcen um, um unsere Kernstärke und die Kernsegmente unseres Geschäfts zu unterstützen, die uns weiterhin starke Wachstumschancen bieten: das Entwerfen und Vertreiben aufregender traditioneller Uhren, Schmuck und Lederwaren unter unseren eigenen und lizenzierten Markennamen.

Die Smartwatch-Landschaft habe sich in den vergangenen Jahren verändert. Als strategische Entscheidung sieht der Hersteller den Rückzug aus diesem Geschäft. Anders ausgedrückt: Die Verkaufszahlen dürften zuletzt nicht mehr den Vorstellungen des Konzerns entsprochen haben.

Wie geht’s mit Fossil-Smartwatches weiter?

Um es vorweg zu sagen: Natürlich kannst du deine Fossil-Smartwatch nach wie vor und auch in nächster Zeit verwenden. Der Hersteller betont sogar, dass man (vermutlich nur die Gen 6) „in den nächsten Jahren“ auf dem neuesten Stand halten möchte. Eine Fossil Gen 7 mit WearOS 4 solltest du aber nicht mehr erwarten.

In der Vergangenheit produzierte Fossil Smartwatches für andere Firmen wie Puma, Diesel oder Armani. Diese dürften ein ähnliches Schicksal ereilen. Neue Uhren wird Fossil für diese Marken nicht mehr fertigen, der Support ist gewiss für einige Zeit gewährleistet.

Die Fossil-Smartwatches erhalten vermutlich keine großen WearOS-Updates mehr. (Foto: Fossil)
Die Fossil-Smartwatches erhalten vermutlich keine großen WearOS-Updates mehr. (Foto: Fossil)

Die letzte Fossil-Smartwatch, also die Fossil Gen 6, erhielt Ende 2023 ein Update auf WearOS 3.5. Eine Aktualisierung auf die neueste Version 4.0 (Stand Februar 2024) steht nach der Ankündigung von Fossil, sich aus dem Bereich zurückzuziehen, in den Sternen. Damit rechnen solltest du über zwei Jahre nach dem Erscheinen der Gen 6 auch nicht mehr. Sicherheits-Aktualisierungen sind dagegen wahrscheinlich.

Was bringt die Zukunft? Vermutlich im Jahresverlauf veröffentlicht Google die nächste Version von WearOS – 4.5 oder die 5.0. Neue Funktionen erhältst du mit einer Fossil Gen 6 (oder älter) nicht mehr. Und perspektivisch ist klar: Der Hersteller wird die Smartwatch nicht pflegen. Du wirst daher eine veraltete Uhr besitzen, die möglicherweise 2025 (oder früher) keine Sicherheits-Updates mehr bekommt. Das ist ernüchternd, aber bedeutet auch: Eine neue Uhr empfiehlt sich perspektivisch.

Aktuelle Alternativen zur Fossil Gen 6

Keine Frage: Die Fossil Gen 6 ist unverändert eine attraktive Smartwatch mit einem edlen Look. Und viele Alternativen gibt’s auch über zwei Jahre nach dem Release der Uhr nicht.

Wenn du das Betriebssystem WearOS mit seinen Vorzügen schätzt, sind einige Smartwatches anderer Hersteller der Fossil Gen 6 mindestens ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen:

  • Samsung Galaxy Watch6 (Classic): Samsungs Vorzeige-Smartwatch bietet dank enger Zusammenarbeit mit Google stets die neueste WearOS-Version und darüber hinaus eine Armada an Fitness- und Gesundheits-Daten. Die Classic mit ihrer drehbaren Lünette wirkt ähnlich luxuriös wie die Fossil-Smartwatch.
  • Google Pixel Watch 2: Googles eigene Smartwatch beeindruckt mit einer außergewöhnlichen Form aufgrund des runden Displays. Im Inneren steckt aktuelle Technik und ein gut gepflegtes WearOS.
  • Xiaomi Watch 2 Pro: Klassisches Design, Edelstahl, WearOS, zahlreiche Sportfunktionen und Gesundheitsdaten – diese Uhr ist eine schicke Alternative zur Fossil Gen 6.
  • Mobvoi TicWatch Pro 5: Sie ähnelt der Galaxy Watch, setzt aber auf einen starken Prozessor von Qualcomm. Besonderheit dieser Smartwatch: eine verhältnismäßig lange Akkulaufzeit von 80 Stunden im Smartwatch-Modus.
Egal ob Pixel Watch 2 oder Galaxy Watch6 - an Fitness- und Gesundheitsdaten mangelt es nicht. (Foto: Google)
Egal ob Pixel Watch 2 oder Galaxy Watch6 – an Fitness- und Gesundheitsdaten mangelt es nicht. (Foto: Google)

Vor allem Samsung und Google punkten mit ihren Smartwatches bei einem Aspekt: Update-Politik. Beispielsweise erhielt die Galaxy Watch4, die wie die Fossil Gen 6 bereits 2021 in den Handel kam, längst eine Aktualisierung auf WearOS 4.0.

Vorteile von WearOS

Es gab gute Gründe, wieso sich Fossil damals auf WearOS verließ: Das Betriebssystem ist sehr flexibel und verfügt über zahlreiche Vorzüge, von denen du im Alltag profitierst.

Die Galaxy Watch6-Serie.(Foto: Samsung)
Die Galaxy Watch6-Serie.(Foto: Samsung)

Diese Vorteile bietet WearOS unter anderem:

  • Apps: Ein großes Angebot an (Begleit-)Apps steigert den Funktionsumfang deiner Smartwatch. Lass dir Komoot-Routen oder Google Maps direkt auf der Uhr anzeigen, nutze Streamingdienste wie Spotify zum Hören von Musik unterwegs oder schreib Nachrichten bei WhatsApp direkt auf der Uhr.
  • Google-Mikrokosmos: WearOS-Uhren fühlen sich am wohlsten, sind sie mit einem Android-Smartphone gekoppelt. Dann profitierst du von einer optimalen Verbindung – auch bezogen auf die Synchronisation von Fitnessdaten oder anderen Informationen.
  • Aktuelles Betriebssystem: Während etliche Hersteller auf ihre eigenen Betriebssysteme setzen (z.B. Amazfit, Honor, Huawei…) und dadurch kaum Apps anbieten können, gibt sich WearOS offener – für App-Entwickler und Smartwatch-Produzenten. Zudem kümmert sich Google gut um das OS und liefert regelmäßig Sicherheitsupdates und neue Versionen mit ergänzenden Funktionen.
  • Personalisierbar: Zahllose Watchfaces, Designs und Apps erlauben dir, deine Smartwatch optimal zu individualisieren.
  • Bedienung: Seit jeher punktet WearOS mit einer einfachen, intuitiven Bedienung. Die unterscheidet sich zwar von Smartwatch zu Smartwatch etwas, im Großen und Ganzen aber ist die Navigation simpel und für Laien verständlich.
  • Komfort: Telefonieren über die Smartwatch, Smart-Home-Steuerung, Benachrichtigungen vom Smartphone, Messenger und Fitness-Anwendungen bietet WearOS von Haus aus.

Nachteile von WearOS

Manche Besitzer:innen einer Fossil-Smartwatch erinnern sich vielleicht noch an die Schwierigkeiten, die WearOS 3 bei Veröffentlichung des Updates für Gen 6 bereitete. Doch solche Ungereimtheiten sind seltene Ausnahmefälle, denn das Betriebssystem läuft mittlerweile sehr gut und erfreut sich steigender Beliebtheit.

Die Xiaomi Watch 2 Pro bietet eine solide Akkulaufzeit. Doch im Vergleich zu anderen Smartwatches ist das recht wenig. (Foto: Xiaomi)
Die Xiaomi Watch 2 Pro bietet eine solide Akkulaufzeit. Doch im Vergleich zu anderen Smartwatches ist das recht wenig. (Foto: Xiaomi)

Doch Nachteile gibt’s dennoch – die teils auch Smartwatches anderer Hersteller nicht vollständig beheben können:

  • Ungeeignet für iPhone: WearOS stammt von Google – und das merkt man auch. Aktuelle Smartwatches mit dem Betriebssystem sind regulär nicht mit iOS kompatibel. Eine Galaxy Watch6 oder eine Pixel Watch 2 kannst du nicht am iPhone nutzen.
  • Samsung bevorzugt: Da Google und Samsung bei der Weiterentwicklung von WearOS eng zusammenarbeiten, erscheinen neue Versionen des OS zuerst für die Galaxy Watch, gefolgt von der Pixel Watch. Andere Hersteller stehen hinten an, hier kommen Aktualisierungen meist (deutlich) später. Das war bereits bei der Fossil Gen 6 der Fall.
  • Akkulaufzeiten: Die offenen Strukturen basierend auf Android und die App-Vielfalt haben einen Preis: Die Akkulaufzeit ist im Vergleich zu Smartwatches mit proprietären Betriebssystemen deutlich kürzer. Gute WearOS-Uhren kommen auf zwei, drei Tage, bevor du sie wieder aufladen musst.

Trotzdem: Spätestens seit WearOS 4 reden wir über eine ausgereifte Smartwatch-Plattform mit allen erdenklichen Möglichkeiten.

Lohnt sich ein Umstieg von der Fossil Gen 6 zu einer neuen Uhr?

Zwar verkauft Fossil unverändert Restbestände der Fossil Gen 6, doch eines ist klar: Eine lange Zukunft hat die Smartwatch nicht. Natürlich wird sie in den kommenden Monaten und Jahren funktionieren, doch große Aktualisierungen oder neue Versionen von WearOS sind nicht mehr zu erwarten. Denn der Hersteller möchte sich künftig auf sein Kerngeschäft konzentrieren.

Natürlich kannst du die Fossil Gen 6 auch in den nächsten Monaten noch problemlos nutzen. (Foto: Fossil)
Natürlich kannst du die Fossil Gen 6 auch in den nächsten Monaten noch problemlos nutzen. (Foto: Fossil)

Mein persönlicher Tipp lautet: Bist du zufrieden mit deiner Fossil Gen 6, benutze sie so lange, wie sie dir Freude bereitet. Bei älteren Fossil-Smartwatches ist dagegen ein Wechsel schon jetzt eine Empfehlung. Auf der Gen 5 beispielsweise läuft ein völlig veraltetes Betriebssystem, aktuelle Smartwatches bieten sehr viel mehr Komfort und Leistung. Hier könnten die Armbanduhren von Samsung, Google oder Xiaomi genau das Richtige für dich sein. Und allzu sehr müsstest du dich nicht umgewöhnen.

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