Das Pixel 3 und das Pixel 3XL dürften die am schlechtesten gehüteten Geheimnisse dieses Jahr gewesen sein. Denn bereits vor etlichen Wochen sickerten erste Tests, Fotos und technische Daten ins Internet. Bestätigt wurden diese allesamt am 9. Oktober 2018 auf dem offiziellen Pixel-Event. Und dort zeigte Google noch weitere Produkte, die das hauseigene Pixel-Universum vergrößern.
Das bieten das Pixel 3 und das Pixel 3 XL
Größer und besser – das sind beide neuen Pixel-Telefone von Google. Das „kleinere“ besitzt einen 5,5 Zoll großen Bildschirm – also 0,5 Zoll mehr als noch das Pixel 2. Das XL-Modell dagegen wächst von 6 Zoll (Pixel 2 XL) auf 6,3 Zoll.
Highlights sind wieder die Kameras, auch wenn Google unverändert auf Dual-Kameras auf der Rückseite der Smartphones verzichtet. Die 12,2 Megapixel fassende Dual-Pixel-Kamera (f/1.8) möchte erneut zu den besten ihrer Art gehören. Auf der Vorderseite befindet sich dann doch eine Dual-Cam mit 8 Megapixel. Ihr könnt zwischen Weitwinkel (97 Grad, f/2.2) und Standard (75 Grad, f/1.8) wechseln. Gerade bei Gruppenselfies passen jetzt wohl alle Leute aufs Bild – nett.
Ansonsten gibt’s eine aktualisierte Hardware, im Inneren werkelt der mächtige Qualcomm Snapdragon 845, dem 4GB RAM und mindestens 64GB Flash-Speicher zur Seite gestellt wird.
Google Pixel 3 | Google Pixel 3 XL | |
---|---|---|
Display | 5,5 Zoll FHD+ OLED (2.160 x 1.080 Pixel, 443ppi) | 6,3 Zoll QHD+OLED (2.960 x 1.440 Pixel, 523ppi) |
Maße | 145,6 x 68,2 x 7,9 mm | 158 x 76,7 x 7,9 mm |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 845 | Qualcomm Snapdragon 845 |
RAM | 4 GB | 4 GB |
Speicher | 64/128 GB | 64/128 GB |
Akku | 2.915 mAh | 3.430 mAh |
Kamera | Rückseite: Dual-Pixel-Kamera mit 12,2 MP (1.4μm, f1/8) Vorderseite: Dualkamera mit 2x 8MP (f/2.2 bei 97° FoV & f/1.8 bei 75° FoV) | Rückseite: Dual-Pixel-Kamera mit 12,2 MP (1.4μm, f1/8) Vorderseite: Dualkamera mit 2x 8MP (f/2.2 bei 97° FoV & f/1.8 bei 75° FoV) |
Ich weiß gar nicht, was ich als weitere Besonderheiten erwähnen sollte. USB Type-C, Tauglichkeit von VR über Google Daydream, Bluetooth 5.0, Corning Gorilla Glass 5 zum Schutz des Displays, IPX8-Zertifizierung, Schnell-Ladefunktion und Qi-Wirless-Charging – all das bieten die meisten anderen Top-Smartphones auch.
Der Chip macht’s
Wie schon beim Pixel 2 verstecken sich die Feinheiten und Einzigartigkeiten in einem kleinen Chip. Der Pixel Visual Core ist ein dediziertes „System on Chip“, das in der Lage ist, HDR+-Inhalte 5x schneller und mit einem niedrigen Energieverbrauch zu verwenden. Genauso kommt er im Porträtmodus der Kamera-App oder bei Google Lens zum Einsatz.
https://youtu.be/vKSA_idPZkc
Und freilich sind da viele andere „Spielereien“. Bei der Funktion namens Top Shot erhaltet ihr eine Art Kurzvideo eines Fotos und könnt euch vorschlagen lassen, welche Bilder vielleicht doch besser geeignet sind als das eigentlich aufgenommene. Den Autofokus dürft ihr jetzt auf sich bewegende Objekte setzen. Und später soll mit Night Sight ein Feature via Update folgen, das dank KI (und womöglich mithilfe der Pixel Visual Core) Nachtaufnahmen gravierend verbessert.
Photoboot ist ebenso wieder mit von der Partie: ihr schießt Selfies nur durch euer Lächeln. AR-Sticker bekommt ihr freilich auch. Eine weitere lustige Sache: Bei Flip to Shhh schaltet ihr das Pixel 3 stumm, wenn ihr das Telefon einfach umdreht.
Ab dem 2. November 2018 wird das Pixel 3 und das Pixel 3 XL in Deutschland erhältlich sein. Preislich geht’s bei 849 Euro für das Pixel 3 mit 64GB los. Am teuersten ist das Pixel 3 XL mit 128GB – da zahlt ihr 1049 Euro.
Pixel Stand – mehr als eine Ladestation
Für zusätzliche 79 Euro erhaltet ihr den Pixel Stand. Das ist eine Ladestation mit zusätzlichen Google-Assistent-Elementen und einem Smart Screen, der den Ladezustand des Telefons, aber auch Benachrichtigungen darstellt. Wer will, nutzt den Pixel Stand als Option, um Musik abzuspielen oder Bilder von Google Fotos anzeigen zu lassen. Dargestellt wird alles wo? Richtig – auf dem Display des Pixel 3 oder Pixel 3 XL.
Pixel Slate: Das Tablet mit Chrome OS
Ein Tablet? Nicht ganz, soll das Pixel Slate doch eher mit dem Surface Pro 6 von Microsoft konkurrieren. Das Spitzenmodell setzt auf den Intel-Core-i7-Prozessor der 8. Generation, der 16GB RAM und 256GB Flash-Speicher nutzen kann. Kleinere Modelle mit Intel Celeron, Intel Core m3 oder Intel Core i5 sind vorgesehen.
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Google verbaut ein sogenanntes Molecular Display mit 12,3 Zoll und einer Auflösung von 3000 x 2000 Pixeln. Eine Darstellung von 8K-Videos sei möglich. Hinzu kommen zwei Lautsprecher auf der Vorderseite, ein Fingerabdrucksensor in der Power-Taste und zwei Kameras mit jeweils 8 Megapixel auf Vorder- und Rückseite. Der Akku soll bis zu 10 Stunden halten.
Mittels Pixelbook Pen könnt ihr auf dem Touchscreen zeichnen, eine Tastatur befindet sich in der Pipeline. Diese bringt eine Halterung gleich mit, sodass Pixel Slate zu einem nahezu vollwertigen Laptop wird. Preislich geht’s bei 599 Euro für das kleinste Modell los, das Spitzengerät liegt bei 1599 US-Dollar. Und auch hier unterbietet man das erst kürzlich angekündigte Surface Pro 6.
Einen Haken gibt’s dennoch – oder zumindest ist dieser für manche einer: Auf dem Pixel Slate ist das Betriebssystem Chrome OS installiert.
Was ist der Google Home Hub?
Und noch eine Neuankündigung, mit der Google sichtlich dem Echo Show und dem von Facebook kürzlich vorgestellten Facebook Portal Paroli bieten möchte: Das Gadget will eine Schaltzentrale für euer Smart Home sein und bietet dafür Mikrofone für die Spracheingabe, den Google Assistant und ein 7 Zoll großes Display. Auf dem könnt ihr allerlei Google-Anwendungen wie Google Fotos, YouTube, Maps oder Kalender einsetzen.
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Bedauerlicherweise verzichtet der Google Home Hub auf eine Kamera. Man möchte die Privatsphäre schützen, heißt es. Videotelefonie ist also nicht möglich, dafür aber erkennt das Gerät dank Voice Match verschiedene Anwender an ihrer Sprache. Einen Vergleich des Google Home Hub mit dem Amazon Echo Show und dem Facebook Portal gibt es auch hier auf dem Trendblog.
Ab dem 22. Oktober 2018 soll der Home Hub für 149 US-Dollar erscheinen – erst einmal in den USA, in Großbritannien und Australien.
Keine Weltwunder, aber interessante Produkte
Ich will nicht behaupten, dass mich die Ankündigungen von Google umgehauen haben. Und trotzdem erwarten uns hier reizvolle Produkte. Das Pixel 3 (XL) dürfte wieder dank der hervorragenden Kamera und exklusiven Software-Elemente überzeugen. Zumindest bin ich mir sicher, dass das Smartphone einmal mehr beweisen dürfte, dass es nicht auf die Anzahl an Kameras in einem Telefon ankommt, sondern auf die Qualität der verbauten und das stimmige „Drumherum“.
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Das Pixel Slate fänd ich persönlich spannender, würde ich auf diesem auch Windows 10 installieren können. Denn dann wäre es ein ernstzunehmender Surface-Pro-Konkurrent, der zudem günstiger ist. Ob ich etwas mit Chrome OS anfangen kann und möchte? Ich bin mir nicht sicher. Andererseits erfreuen sich Chromebooks zumindest in den USA einer größeren Beliebtheit. Und Interessenten bekommen hier ein eindrucksvolles Hightech-Monster.
Der Home Hub ist dagegen wohl eher eine Antwort auf die Produkte der Mitbewerber. Neckisch, hübsch anzusehen, aber sonst? Als Steueranlage fürs Smart Home, Youtube-Player und Google-Fotos-Bilderrahmen sicherlich eine feine Sache.
Alles in allem: Nicht schlecht, Google. Oder wie seht ihr das?
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